Hintergrund |
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Die Fähigkeit zur Partizipation
zählt zu den Kernkompetenzen einer auf Nachhaltigkeit abzielenden Bildung.
Das zentrale innovative Moment neuer Medien besteht in ihrem genuin partizipativen
Charakter, denn sie bieten ein wesentliches und qualitativ neues Instrument,
welches Kommunikations- und damit Partizipationsprozesse vereinfacht und unterstützt.
Darüberhinaus bieten Hypertextstrukturen durch ihre Option zur Ver-knüpfung
von nicht-linearen Zusammenhängen Möglichkeiten, um ökologische
Sach-verhalte direkt mit ökonomischen und sozialen Komponenten zu verbinden,
so wie es eine Bildung für nachhaltige Entwicklung erfordert. Mithin erweist
sich der Umgang mit Computermedien gerade für die Umweltbildung als sehr
bedeutungsvoll. Gleichwohl sind Medienkompetenzen in der professionellen Umweltbildung
noch ungenügend entwickelt.In einem Modellprojekt im Bundesland Thüringen
soll ein einwöchiger Bildungsbaustein für die Seminararbeit im FÖJ
entwickelt werden, der sich inhaltlich an der pädagogi-schen Rahmenkonzeption
des Bundesministeriums und dem entsprechenden Leitfaden des Landesministeriums
orientiert und methodisch durch den Einsatz von neuen Medien gekennzeichnet
ist.
Inhaltlich ist daher eine Verknüpfung mit folgenden Pflichtthemen vorgesehen:
Für die Umsetzung wird eine
spezielle Internet-Plattform konzipiert, werden angemes-sene Lehr- und Lernmaterialien
entwickelt und Workshops zur Fortbildung der pädagogischen MitarbeiterInnen
angeboten.
Eine ständige Evaluation macht Erfahrungswerte der FÖJ-Beteiligten verfügbar und sichert den Anschluss des Projektes an die wissenschaftliche Diskussion.
Der Bildungsbaustein sieht konkret die Vernetzung von 3 - 4 Seminarorten vor, an denen Teilnehmende des FÖJ mit Hilfe der neuen Medien ein entsprechendes Umwelthema bearbeiten und hierzu mit anderen Seminarorten in Kontakt treten. Die Teilnehmenden sollen dabei anhand des Themas ökologische Zusammenhänge begreifen und Medienkompetenz insofern erwerben, als sie zu diesem Thema nicht nur recherchie-ren, sondern sich auch mit den TeilnehmerInnen an den anderen Seminarorten austauschen werden, wozu sie den Umgang mit verschiedenen Präsentations- und Kommunikationswerkzeugen erlernen. Dies fördert neben den technischen auch gestalterische und kommunikative Fähigkeiten. Geplant ist dabei, dass die verschiedenen Gruppen ihre Themen jeweils den anderen Gruppen vorstellen, die ihrerseits mit Rück-fragen, Anregungen etc. die Kommunikation bereichern. Die Themen sollen dabei nicht isoliert nebeneinander stehen, sondern eine sinnvolle Verknüpfung bilden, so dass sich die Teilnehmenden im Sinne der Projektarbeit als Kooperation verstehen. Zu den me-dientechnischen Arbeitsweisen zählen:
Insgesamt können dadurch zeitgleich
für wichtig erachtete Lerninhalte bearbeitet und Medienkompetenz vermittelt
werden, was den Zielsetzungen des FÖJ (vgl. BMFSFJ 2000, S. 76) entspricht.
Das Projekt soll in der Pilotphase
zunächst auf ein Bundesland ausgerichtet sein, um eine hohe Konzentration
auf die Zielsetzung zu erreichen. Im Sinne einer stringenten und überschaubaren
Entwicklung des Grundkonzeptes erscheint die räumliche Eingrenzung angebracht.
Überdies bestehen mit dem vorhandenen Kooperationspartner gute Rahmenbedingungen,
welche die Realisierungschancen des Projektes maßgeblich erhöhen.
Wenn das Konzept regional tragfähig ist, wird es entsprechend vereinheitlicht.
Der Transferierbarkeit auf andere Bundesländer dient bereits die Verknüpfung
mit o.g. Pflichtthemen, die auf den gemeinsamen bundesweiten Standard der FÖJ-Träger
zurückgreift. Zusätzlich soll ein bundesweiter Experten-Workshop im
Anschluß an die Pilotphase die Relevanz der gewonnenen Erkenntnisse für
andere Bundesländer überprüfen und vorhandene Bedarfe im Blick
auf die Materialerstellung und die Weiterverbreitung ermitteln.
Erwartete Projektergebnisse: