Herausgeber
Gruber, Elke Nuissl von Rein, Ekkehard Schiersmann, Christiane
Titel
Wissenschaftliche Weiterbildung
Zeitschrift
REPORT Zeitschrift für Weiterbildungsforschung
Ausgabe
1/2008
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
ISBN
978-3-7639-1951-2
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/4019
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Abstract
Wissenschaftliche Weiterbildung führt in Deutschland bislang eher ein Nischendasein, und zwar sowohl innerhalb der Hochschulen als auch in Bezug auf das Gesamtspektrum der Weiterbildung. International dagegen wächst die Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung nachhaltig. Die deutschen Hochschulen befinden sich mitten in der Umstellung der Studiengänge auf die Bachelor- und Masterstruktur und damit in einem gravierenden Umbruch. Hinzu kommt der Trend zu einer stärkeren Kommerzialisierung der Hochschulen. Diese Entwicklung lässt auch nachhaltige Auswirkungen für die wissenschaftliche Weiterbildung vermuten und war Anlass, der wissenschaftlichen Weiterbildung ein Themenheft zu widmen, herauszufinden, wo sie in Deutschland steht und ihre Position im internationalen Vergleich zu bestimmen.
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Inhalt

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Faulstich, Peter; Graeßner, Gernot; Schäfer, Erich

Weiterbildung an Hochschulen - Daten zu Entwicklungen im Kontext des Bologna-Prozesses

Vielfältige, unterschiedliche und gleichzeitig divergierende Einflüsse bestimmen die Hochschullandschaft und erzeugen personelle und institutionelle Verunsicherungen. Dies betrifft auch die wissenschaftliche Weiterbildung. Generell festzustellen ist eine Kommerzialisierung in den Hochschulen verbunden mit einer zunehmenden Autonomisierung von Teileinheiten; Fachbereiche bzw. Fakultäten erhalten eine stärkere Rolle. Die wissenschaftliche Weiterbildung gerät dabei in eine widersprüchliche Lage: zum einen wird sie durch die Neugliederung des Studiums im Bologna-Kontext in die strukturellen Umbrüche einbezogen und verliert ihre Randständigkeit; zum anderen ist sie dem Kommerzialisierungsdruck in extremer Weise ausgesetzt. Deshalb werden empirische Materialien – wie wir sie im Folgenden zusammentragen – besonders wichtig, um weitere Perspektiven zu diskutieren
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Schaeper, Hildegard

Lernen von anderen Ländern? Internationale Perspektiven zur Teilnahme an Hochschulweiterbildung

Aus international vergleichender Perspektive versucht der Beitrag, die Bedingungen zu identifizieren, die eine Teilnahme an Hochschulweiterbildung begünstigen oder erschweren, und die Frage zu beantworten, was wir von anderen Ländern lernen können. Dazu werden ausgewählte, aufgrund sekundarstatistischer Analysen gewonnene Ergebnisse aus sieben Ländern vorgestellt und systematisch auf den länderspezifischen institutionellen Kontext bezogen. Unsere Analyse zeigt, dass die gegenwärtige Situation und die zukünftige Entwicklung der Hochschulweiterbildung in starkem Maße pfad- und kontextabhängig sind und dass aufgrund dieses systemischen Charakters die Übertragbarkeit einzelner Elemente eingeschränkt ist. Dennoch bleibt Einiges von den Vergleichsländern zu lernen.
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Hanft, Anke; Knust, Michaela

Wissenschaftliche Weiterbildung: Organisation und Geschäftsfelder im internationalen Vergleich

Während die Bedeutung des Lifelong Learning international stark wächst und sich in veränderten und erheblich erweiterten Angebotsstrukturen ausdrückt, können die deutschen Einrichtungen der wissenschaftlichen Weiterbildung dies bislang nicht für eine Stärkung ihrer innerhochschulischen Position nutzen. Eine internationale Vergleichsstudie zeigt, dass Organisationsformen, Verantwortlichkeiten oder Bandbreite der bearbeiteten Geschäftsfelder in den Vergleichsländern eine bedeutsamere Position sowohl innerhalb der Hochschulen als auch außerhalb, durch eine stärkere Marktpräsenz, ermöglichen. Dieser Beitrag bietet eine Sicht über „den eigenen Tellerrand“ und zeigt sowohl wie die wissenschaftliche Weiterbildung in den Vergleichsländern positioniert ist als auch welche Implikationen sich hieraus für Deutschland ergeben.
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Hippel, Aiga von

Die Produktklinik - eine Methode zur nachfrageorientierten Planung von Angeboten wissenschaftlicher Weiterbildung

Wissenschaftliche Weiterbildung steht vor der Herausforderung, auf heterogene Zielgruppen reagieren und sich im konkurrierenden Weiterbildungsmarkt positionieren zu müssen. Um nachfrageorientiert Weiterbildungsprogramme planen zu können, benötigt sie Wissen über den Bildungsbedarf ihrer Adressaten. Produktkliniken als eine innovative Methode der Marktabklärung bieten die Möglichkeit, Adressaten in die Programmgestaltung mit einzubeziehen, ihren Bildungsbedarf zu erheben und Positionierungschancen von Neuentwicklungen im Kontext des eigenen Images zu analysieren. Produktkliniken können damit zur Profilbildung der wissenschaftlichen Weiterbildung beitragen.
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Weber, Karl

Ist Hochschulweiterbildung internationalisierbar?

Erfolgsfaktoren und Hindernisse für den Export von Weiterbildungsprogrammen aus deutschen, österreichischen und schweizerischen Hochschulen
Im Kontext einer generellen Ausweitung des Hochschulbereichs durch fortschreitende Ausdifferenzierung und neue Regulationsmodelle ist die internationale Orientierung zu einem zentralen Unterscheidungs- und Qualitätsmerkmal geworden. Der Beitrag zeigt, dass Möglichkeiten für eine stärkere Internationalisierung der Weiterbildung an Hochschulen sowohl von der Art des Angebots und der organisationalen Einbindung als auch von strukturellen Faktoren des Arbeitsmarktes abhängen. Ferner kann GATS (General Agreement on Trade in Services) zu einer Öffnung des Marktes für ausländische und private Anbieter beitragen und somit zu einer Herausforderung für kommunale Anbieter werden. Bislang ist jedoch nicht eindeutig einzuschätzen, ob sich durch GATS die Hochschul-Weiterbildungslandschaft nachhaltig verändern wird.
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Hall, Anja; Krekel, Elisabeth M.

Berufliche Weiterbildung Erwerbstätiger - zur Erklärungskraft tätigkeitsbezogener Merkmale für das Weiterbildungsverhalten

Zur Erklärung des Weiterbildungsverhaltens Einzelner werden häufig soziodemografische, betriebs- und beschäftigungsbezogene Daten herangezogen. Obwohl Weiterbildungsbedarfe häufig unmittelbar im Arbeitskontext entstehen, konnten – nicht zuletzt aufgrund der vorhandenen Datenlage – tätigkeits- und arbeitsplatzbezogene Merkmale seltener berücksichtigt werden. Auf der Grundlage einer repräsentativen Befragung von rund 20.000 Erwerbstätigen im Jahr 2006 ist dies jedoch möglich. Die nachfolgenden multivariaten Analysen zeigen, dass diese Merkmale einen hohen Einfluss auf die Weiterbildungsteilnahme Erwerbstätiger haben. Insbesondere hohe Qualifikationsanforderungen am Arbeitsplatz, aber auch wissensintensive berufliche Tätigkeiten sowie Lern- oder Kreativitätsanforderungen des Arbeitsplatzumfeldes erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme an formalisierter Weiterbildung in Kursen bzw. Lehrgängen, aber auch an informeller Weiterbildung wie z. B. dem Lernen auf Fachtagungen, Fachmessen oder über Fachliteratur. Geringe Bedeutung haben die Merkmale dagegen in Bezug auf arbeitsplatznahe Lernformen, wie Einarbeitung/Anlernen am Arbeitsplatz, Supervision oder Coaching.