Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Transformation
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
4/2009
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/4296
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Abstract
Im Herbst 2009 jährt sich der Mauerfall und damit die Auflösung der Machtblöcke von Ost und West zum zwanzigsten Mal. Die Transformation der postsozialistischen Welt ist seither in vollem Gange und die Weiterbildung unterschiedlich involviert. Im Heft stehen vor allem die Prozesse eines Transfers von Strukturen und Konzepten der Weiterbildung im Fokus. Auf der Einbahnstraße der nachholenden Modernisierung mussten dabei Unfälle passieren (so erging es etwa der ersten Programmgeneration von QUEM im West-Ost-Transfer). Aber prägt diese Erkenntnis auch die aktuellen Weiterbildungsexporte in Transformationsländer?
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Inhalt

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Schäffter, Ortfried

Stichwort: "Transformation"

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Koch, Sascha

Zwei lehrreiche Jahrzehnte

Einsichten und Interpretationsangebote der Transformationsforschung für die Weiterbildung
Der Beitrag bietet für die Reflexion der ostdeutschen Transformationsprozesse nach der Wende zwei Interpretationsangebote aus der soziologischen Transformationsforschung. (1) Mit dem Konzept der Transformation als nachholender Modernisierung wird das Bild einer Gesellschaft gezeichnet, die zwangsläufige Modernisierungsprozesse zeitverzögert durchläuft. (2) In der Theorieperspektive der Kontextualisierung wird Transformation wird als ein zieloffener, komplexer und konflikthafter Prozess aufgefasst, in dem östliche Akteure westliche Institutionen vor dem Hintergrund regionaler, sozialer und kultureller Bedingungen neu ausformen. Der Autor favorisiert diese »kontextsensitive« Interpretation von postsozialistischen Transformationsprozessen. Mit ihr kann die unterschiedlich erfolgreiche Transformation in Ländern Osteuropas plausibler begründet werden, die der Autor in Ostdeutschland als »relativen Erfolg« wertet. Der Beitrag wird gerahmt durch weiterbildungsspezifische Aspekte: Eingangs wird der Forschungsstand zur ostdeutschen Weiterbildung nach 1989 angezeigt; am Schluss gibt der Autor Hinweise zur Rezeption der Transformationsforschung in der Weiterbildungsforschung.
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Kirchhöfer, Dieter

"Die gestellten Fragen sind die eigentliche Leistung von QUEM"

Resümee eines Transformationsprogramms
Zwischen 1992 und 2007 sind mit erheblichen Mitteln des Bundes und der Europäischen Union Entwicklungsprojekte gefördert worden, die unter dem Label »Qualifikations-Entwicklungs-Management (QUEM)« den Prozess der Anpassung der beruflichen Qualifikationsstrukturen in den Neuen Bundesländern qualitativ unterstützen sollten. Träger von QUEM war die Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung (ABWF). Der Autor, einer der wissenschaftlichen Protagonisten von QUEM, resümiert im vorliegenden Beitrag die Aktivitäten in den geförderten Programmen und Projekten. Er unterscheidet zwei Phasen: Während bis zum Jahre 2000 Projekte unter der Leitidee der nachholenden Modernisierung standen, wandelte sich QUEM mit dem Programm »Lernkultur Kompetenzentwicklung« ab 2001 zu einer Innovationen gestaltenden Größe. Die Leistung von QUEM bestand darin, eine Neuorientierung auf eine Neue Lernkultur eingeleitet zu haben und auf die endogenen Potenziale von Regionen abzuheben. Entscheidende Erkenntnisleistung des Programms sei es gewesen, eine Gesamtsicht auf die Weiterentwicklung beruflicher Bildung als ein lebensbegleitendes Weiterlernen eröffnet zu haben, in dessen Mittelpunkt die Kompetenzentwicklung des einzelnen Lerners, aber auch der Organisationen stand.
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Meyer, Wolfgang; Stockmann, Reinhard

Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Erwachsenenbildung

Akteure, Strukturen und Wirkungen
Der vorliegende Beitrag bilanziert die Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Erwachsenenbildung und informiert, in welchen Feldern diese Zusammenarbeit stattfindet, mit welchen Mitteln und mit welchen Akteuren. Bei der Frage nach den Wirkungen deutscher Erwachsenenbildungsexporte in Transformationsländer rücken Evaluierungen in den Fokus. Die Autoren identifizieren dabei einen unterschiedlich ausgereiften Ausbau des Evaluationshandelns in verschiedenen Bildungsbereichen: Im Bereich der beruflichen Bildungszusammenarbeit liegen erste Wirkungsstudien vor; es fehlen aber Längsschnittanalysen. Die Zusammenarbeit in der kulturellen und allgemeinen Erwachsenenbildung, besonders aber der politischen, steht unter Evaluationsgesichtspunkten dagegen noch am Anfang.
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Lattke, Susanne

Südosteuropa-Strategien auf dem Prüfstand

Aus einer Evaluierung derEntwicklungszusammenarbeit von dvv international
Südosteuropäische Länder werden beim Aufbau von Strukturen des Bildungssystems seitens »westlicher« Institutionen unterstützt. Zu den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit im Feld der Erwachsenenbildung gehört dvv international, das Institut für internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. Der Beitrag reflektiert strategische Entscheidungen dieser Arbeit aus dem Blickwinkel einer Evaluation der Arbeit in Rumänien, Serbien und dem Kosovo. Es zeigt sich, dass es richtig ist, der Unterschiedlichkeit der Länder Rechnung zu tragen, indem länderspezifische Projektbüros betrieben werden. Zugleich muss aber auch, gerade im Blick auf die Perspektive des EU-Beitritts, vernetzt agiert werden. Es dürfte auch alternativlos sein, Lobbyarbeit auf der politischen Ebene mit Aktivitäten auf der Meso- (z.B. Professionalitätsentwicklung) und Mikroebene (z.B. Zielgruppenarbeit) zu verknüpfen. Abschließend widmet sich der Beitrag den besonderen Schwierigkeiten bei der Erzielung nachhaltiger Ergebnisse.
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Kiem, Johann

"Dorfbildungstage" in Südtirol

Weiterbildung zwischenIdentitätspflege und Interethnizität
Der Beitrag beschreibt die »Dorfbildungstage« als ein spezifisches didaktisches Format, das in den Tälern der autonomen italienischen Provinz Südtirol verbreitet ist. Seine regionale Bedeutung enthält das Format durch die Einbeziehung eines inter-ethnischen Moments. In den ländlich geprägten Gemeinden, in denen sich das Trennende der ethnischen Gruppen immer wieder in den Vordergrund drängt, prägen die Dorfbildungstage eine Kultur gemeinsamer und ehrenamtlicher Gestaltung des Lernens im Dorf durch deutsche und italienische Volksgruppen.
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Marquart, Michael

Grundtvig: Trends in der Antragsrunde 2009

Gut zweieinhalb Jahre nach dem Start des EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen zieht die Nationale Agentur für Deutschland eine Zwischenbilanz und reflektiert aktuelle Trends bei den Antragstellungen 2009 im Programm. GRUNDTVIG für die allgemeine Erwachsenenbildung. Etablierte Förderformen werden verstärkt nachgefragt; das gilt für Lernpartnerschaften wie auch für die Förderungen der individuellen Fortbildung für Beschäftigte im Feld. Seit 2009 werden seitens der EU verschiedene neue Förderaktionen angeboten. Während der bilaterale Austausch im Rahmen von Freiwilligenprojekte für ältere Menschen sowie eher informelle Besuche und Austausche eine starke Nachfrage verzeichnen, sind längerfristige Auslandsaufenthalte (Aktion Assistent/inn/en) schwächer gestartet. Die Aktion Workshops ist in Deutschland gut angenommen worden; der Blick über die Grenze zeigt aber, dass die Nachfrage in den Ländern Europas sehr unterschiedlich ausfällt.