Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Lernende Regionen
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
1/2002
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/454
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Abstract
Das BMBF-Programm „Lernende Region – Förderung von Netzwerken“ soll die Kräfte in den Regionen bündeln helfen und zu mehr Innovation, Flexibilität und nachhaltigen Kooperationen zwischen regionalen Akteuren führen. Der Leiter des zuständigen Referats beim BMBF Klaus Luther betont im Interview, dass der regionale Fokus vor allem eine stärkere Orientierung an Nutzergruppen bewirken soll.
Das Heft beleuchtet die Rolle der Erwachsenenbildung in diesem Prozess: Fürst betont z.B. die funktionale Struktur von Netzwerken, und dass die Akteure der Regionen erst lernen müssen, erfolgreich zu kooperieren. Derenbach hebt hervor, dass eine endogene Entwicklungsstrategie in der Wirtschaft wesentlich von der Qualität des regionalen Bildungswesens abhängt.
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Inhalt

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Nuissl, Ekkehard

Regionen und Netzwerke

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Luther, Klaus; Nuissl, Ekkehard

Gespräch Bildung muss zu den Menschen kommen

Gespräch mit Klaus Luther
Klaus Luther, Diplom-Volkswirt, ist Leiter der Unterabteilung „Allgemeine Bildung, Lebenslanges Lernen“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zuvor war er Assistent am Institut für Regionalforschung an der Universität Kiel, wissenschaftlich koordinierender Sekretär der Enquete-Kommission „Zukünftige Bildungspolitik – Bildung 2000“, Consultant bei der OECD und lange Jahre in der Fraktion der SPD zuständig für Bildungsfragen. Mit Prof. Ekkehard Nuissl spricht Klaus Luther über das Programm „Lernende Region – Förderung von Netzwerken“, über Lernen als soziale Aufgabe und die Bedeutung der Regionen für Innovation, Lebenslanges Lernen und Nachhaltigkeit.
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Fürst, Dietrich

Region und Netzwerke

Aktuelle Aspekte zu einem Spannungsverhältnis
Die neuere Netzwerkdiskussion hat zu einer Renaissance des Begriffes „Region“ geführt und bringt gleichzeitig einen Bedeutungswandel mit sich. Ein regionaler Bezug wird für Netzwerke immer wichtiger und die Region selbst wird zum handlungsfähigen Kollektiv.
Kennzeichen einer innovativen Region ist heute ein funktionales Netzwerk basierend auf sozio-kulturellen Bezügen, die sich aus den territorialen Bindungen innerhalb der Regionen ergeben. Das so entstehende Vertrauensverhältnis ermöglicht eine schnellere Lösung von Konfliktfällen. Darüber hinaus sind solche Regionen in der Lage, strukturelle Anpassungen leichter zu vollziehen und regionale Selbststeuerungskräfte zu entwickeln.
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Derenbach, Rolf

Zur Konjunktur der „Region“

Eine historische Betrachtung

Regionen spielen eine große Bedeutung für die Frage, wie erfolgreich Staaten Entwicklungs- und Modernisierungsstrategien hervorbringen. Diese These belegt der Autor, indem er die Entstehung und Entwicklung unterschiedlicher regionaler Milieus historisch bis zur Gegenwart nachvollzieht. Die nach dem Krieg praktizierte exogene Strategie, Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze in strukturschwache Gebiete zu verlagern, muss heute durch endogene Entwicklungsstrategien vor Ort weitergeführt werden. Derenbach verweist hier auf die Erfolge „lernender Regionen“. Er betont aber auch, dass langfristiger Erfolg wesentlich von der Qualifizierungs- und Leistungsfähigkeit des regionalen Bildungswesens abhängt und fordert eine enge Kooperation mit der Regionalwirtschaft.
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Fuest-Bellendorf, Almut

Stadtregion als Lebensraum

Probleme und Visionen
In den letzten Jahren sind Städte und deren stadtnahes Umland zunehmend zu komplexen stadtregionalen Verflechtungen zusammengewachsen. Dies hat fatale Folgen für den Ressourcenschutz des Umlandes einerseits. Andererseits sind die ökonomischen Folgen für die Kernstädte nicht weniger fatal, denn der Wegzug der Besserverdiener in die Randgebiete lässt die Steuereinnahmen erheblich sinken. Brigitte Adam diskutiert aktuelle Konzepte einer Neugestaltung des Verhältnisse zwischen Stadt und Umland. Stadtregionale Ansätze werden dabei in Zukunft eine wichtige Rolle spielen; zur Zeit sind sie noch zu wenig verbindlich.
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Pfüller, Matthias

Periphere Region

Lernende Regionen am innerdeutschen Rand?
Matthias Pfüller beschreibt die historische Entwicklung von Zentren und peripheren Regionen in der ehemaligen DDR und der ehemaligen Bundesrepublik. Er fixiert erfolgreiche Versuche, Zentren und periphere Regionen näher zusammenzubringen, wie die sogenannte Bildungsoffensive im Westen und vergleichbare Versuche in der DDR.
Seit der Wiedervereinigung aber hat sich das bestehende Nord-Süd-Gefälle sowohl innerhalb der westdeutschen als auch innerhalb der ostdeutschen Länder selbst verfestigt. Hinzugekommen ist ein Ost-West-Gefälle zwischen alten und neuen Bundesländern. Der Autor gibt für die Zukunft dieser peripheren Regionen eine pessimistische Prognose ab.
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Bock, Stephanie

Die Wiederentdeckung der Region

Chancen und Grenzen kommunaler Netzwerkstrategien
Die Rolle von Regionen gewinnt an Bedeutung, da sie zunehmend als Wirtschaftsstandorte in Konkurrenz zueinander treten. Netzwerke scheinen der richtige Ansatz, Regionalentwicklung und gesellschaftliche sowie ökonomische Innovationen auszulösen. Die Autorinnen betonen hier die Gefahr, regionale Kräfte in langwierigen Prozessen zu verschleißen. Notwendig ist es, innovationsorientierte Regionalpolitik als Querschnittsaufgabe zu betrachten und in ein Gesamtkonzept einzubinden. Netzwerke sollten nur dort einzusetzen, wo sie sinnvoll sind.
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Federighi, Paolo

Il concetto di Regione in Europa

Un quadro complesso, ma convergente
Ausgehend von der unterschiedlichen Rolle von Regionen in europäischen Staaten stellt Paolo Federighi die Frage nach dem Zusammenhang von Regionen und Demokratie, von Regionen und Nationalstaat sowie nach der Rolle der Region für die Bildungs- und Entwicklungschancen der Menschen. Lokales Denken, regionale Politik und globale Sicht sind für ihn eine Einheit. Aufgabe der Regionen ist es, die Lebensbedingungen für die Menschen in Richtung auf mehr Kultur und Bildung zu entwickeln sowie eine Politik zu entfalten, die ihnen einen größeren Freiraum in ihren alltäglichen Handlungsfeldern gibt.
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Nuissl, Ekkehard

Lernende Regionen – wissenschaftlich begleitet

Von 2002 an wird das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung durch das Programm „Lernende Region – Förderung von Netzwerken“ 80 regionale Netzwerke fördern.
Das Programm wird von mehreren deutschen Forschungsinstituten wissenschaftlich begleitet. Ekkehard Nuissl stellt die theoretischen, methodischen und praktischen Überlegungen für diese Begleitung vor und benennt fünf Felder, welche die Analyse inhaltlich strukturieren werden.
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Wohlfart, Ursula

Rückblicke Zur Geschichte interorganisatorischer Netzwerke

Ein historischer Längsschnitt zum Thema interorganisatorische Netzwerke und Regionalisierung.
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Reutter, Gerhard

Stichwort Lernende Regionen

Begriffklärungen rund um das Thema „Lernende Regionen“.
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Rudolf, Karsten

Politische Bildung in der Aktualität

Terroranschläge in den USA wecken Bedarf an politischer Bildung
Rudolf interpretiert die Ergebnisse einer Umfrage, die anlässlich der Terroranschläge vom 11. September 2001 von Emnid bei 1005 Personen durchgeführt wurde. Sein Fazit: politische Bildung muss auch auf Aktualität reagieren, ohne sich die Themen von den Medien aufdrängen zu lassen. Ein Bedarf ist vorhanden.
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Haid, Andrea

Verbandsmanagement-Profis sind gesuchte Leute

Management in Nonprofit-Organisationen stellt besondere Anforderungen und fordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Die Autorin stellt das Verbandsmanagement Institut (VMI) der Universität Freiburg in der Schweiz vor, das seit 25 Jahren in diesem Segment Forschungsarbeit leistet. Hier wurde das „Freiburger Management-Modell für NPO“ entwickelt. Seit diesem Jahr wird ein berufsbegleitendes Studium angeboten, das sich an Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen Raum wendet.
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Suduru, Emil

Ausbildung der Ausbilder

Über die Lage in Rumänien
Surdu berichtet über die Entwicklungen in der Erwachsenenbildung in Rumänien, die einen hohen politischen Stellenwert für Demokratisierung und Beschäftigungsfähigkeit hat. Er berichtet von der besonderen Problemlage in Rumänien im Übergang vom Kommunismus zum Kapitalismus und beschreibt, welche besonderen Lösungen eben deshalb hier gefunden werden.