Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Wissenschaft im Dialog
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
2/2002
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/463
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Abstract
In welchem Verhältnis stehen Wissenschaft und Öffentlichkeit? Wie kann dies dialogisch gestaltet werden und welche Bedeutung kommt dabei der Erwachsenenbildung zu?
Ulrike Felt hinterfragt kritisch Stellung und Bedeutung wissenschaftlicher Bildung in der Wissensgesellschaft. Es stellt sich die Frage nach den Kompetenzen, die es braucht, um Wissenschaft zu kommunizieren, z.B. von Experten (Peters) und von Journalisten (Göpfert).
Im DIE-Gespräch erläutert Hans-Olaf Henkel, Präsident der Leibniz-Gesellschaft, seinen Standpunkt zu Wettbewerbsfähigkeit, Wissenstransfer und Ökonomisierungstendenzen in der Wissenschaft.
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Inhalt

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Henkel, Hans-Olaf; Nuissl, Ekkehard

Gespräch Es muss sich wieder lohnen, ein Primus zu sein

Gespräch mit Hans-Olaf Henkel
Prof. Dr.-Ing. E.h. Hans-Olaf Henkel ist seit Juli 2001 Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und lehrt seit November 2000 Internationales Management an der Universität Mannheim. Zuvor war er fünf Jahre Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Nach seiner Tätigkeit als Chef von IBM Deutschland und Präsident von IBM Europa ist er nun Mitglied im Aufsichtsrat der IBM Deutschland GmbH. Im Gespräch mit Prof. Dr. Ekkehard Nuissl spricht Hans-Olaf Henkel über Wettbewerbsfähigkeit, Wissenstransfer und Ökonomisierungstendenzen der Wissenschaft. Er plädiert für mehr Freiheit, weniger Staat und mehr Wettbewerb.
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Felt, Ulrike

Bildung durch Wissenschaft

Schlaglichter einer Auseinandersetzung um die Beziehung zwischen Wissenschaften und ihren Öffentlichkeiten
In welcher Beziehung stehen die Wissenschaften und ihre Öffentlichkeiten? Welche Bedeutung kommt wissenschaftlicher Bildung in der Wissensgesellschaft zu? Wissenschaft ist durch die Schaffung institutioneller Freiräume effektiver geworden. Gleichzeitig aber entzieht sie sich dadurch dem Blick der Öffentlichkeit und verliert an Glaubwürdigkeit und gesellschaftlicher Unterstützung. Während die Wissenschaft zur Lösungsinstanz für Probleme wurde, hat zunehmendes Wissen in der Öffentlichkeit zu einer skeptischeren Sicht auf ihre Möglichkeiten geführt. Ulrike Felt plädiert dafür, Orte zu schaffen, an denen Wissenschaft und verschiedene Öffentlichkeiten tatsächlich miteinander in Interaktion treten können. Von den Wissenschaften verlangt sie, zu „gebildeten Wissenschaften“ zu werden, den Alleinlösungsanspruch aufzugeben und die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft als integrierten Teil ihrer Arbeit zu verstehen.
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Peters, Hans Peter

Wissenschaftler als "öffentliche Experten"

Akteure im Wissenstransfer
Der Autor setzt sich kritisch mit Shepherds These auseinander, gute Forscher seien auch qualifizierte Experten in der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse gegenüber einer breiten Öffentlichkeit. Er unterscheidet (Natur-)wissenschaftliches Wissen von Expertenwissen. Der ideale wissenschaftliche Experte besitzt neben seiner Fachkompetenz weitere Fähigkeiten wie Kommunikationskompetenz, Urteilsfähigkeit, entscheidungsanalytische Fähigkeiten und Empathie mit dem Publikum. Nur so kann es gelingen, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.
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Franz-Balsen, Angela; Stadler, Matthias

Mathematik, Naturwissenschaft und Technik

Verschwindet das mathematisch-naturwissenschaftliche Wissen aus der Erwachsenenbildung?
Mathematik, Naturwissenschaften und Technik stehen auf der Beliebtheitsskala weder bei Schülern noch bei Erwachsenen ganz oben. Trotzdem bekunden viele ihr grundsätzliches Interesse, sofern die Inhalte mit ihrem Alltagsleben zu tun haben. Ursache für die mangelnde Akzeptanz ist z.T. in Unstimmigkeiten zwischen Lernangeboten und Lernbedürfnissen zu suchen. Angela Franz-Balsen und Matthias Stadler untersuchen, welchen Stellenwert die genannten Stoffgebiete im Angebot der Volkshochschulen haben und stellen Ergebnisse und Methoden des DIE-Projektes „Wissenschaft für Erwachsene“ (WISER) vor.
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Kade, Jochen; Seitter, Wolfgang

Wissensgesellschaft - Forscherhabitus - Erwachsenenbildung/Weiterbildung

Zum DFG-Projekt „Wissensgesellschaft. Umgang mit Wissen im Kontext sozialer Welten vor dem Hintergrund der universellen Institutionalisierung des Pädagogischen
Wissensproduktion ist nicht mehr ausschließlich universitätszentriert. Die Rolle der Institutionen von Erwachsenenbildung und ihrer Pädagogik haben sich verändert. Statt der reinen Verbreitung kommt es nun zu einer (Neu-)Produktion von Wissen: Kursleiter repräsentieren dabei den wissenschaftlichen Objektivitätsanspruch. Vor diesem Hintergrund stellen die Autoren den Forschungsansatz ihres DFG-Projektes „Wissensgesellschaft. Umgang mit Wissen im Kontext sozialer Welten vor dem Hintergrund der universellen Institutionalisierung des Pädagogischen“ vor.
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Göpfert, Winfried

Wissenschaftsjournalismus im Wissenstransfer

Ist der Wissenschaftsjournalismus das Sprachrohr der Wissenschaft?
Gilt die Formel: Mehr Wissen über Wissenschaft ist gleich höhere Akzeptanz von Wissenschaft? Winfried Göpfert schätzt den Einfluss von Wissenschaftsjournalisten in diesem Zusammenhang nicht sehr hoch ein. Dennoch erfüllt Wissenschaftsjournalismus wichtige Aufgaben. Für die Bevölkerung muss das Recht auf Information und Mitspracherecht gewährleistet werden, da wissenschaftliches Wissen einen hohen Gebrauchswert hat, Teil unserer Kultur ist und unsere Welt fortwährend verändert. Der Autor nennt Faktoren für guten Wissenschaftsjournalismus.
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Hof, Christiane

Rückblicke Popularisierung von Wissenschaft als Form des Wissenstransfers

Ein historischer Längsschnitt zum Thema Wissenschaft im Dialog und Wissenstransfer vom 18. Jahrhundert bis heute.
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Conein, Stephanie

Stichwort Wissenschaft im Dialog?

Begriffklärungen rund um das Thema Wissenschaft und Dialog.
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Dietsche, Barbara

Bildungskaufmann/Bildungskauffrau – ein neuer Ausbildungsberuf?

Dietsche diskutiert die Möglichkeit, einen Ausbildungsberuf „Bildungskaufmann/-frau“ zu schaffen. Welche Vorteile brächte eine solche spezifische Ausbildung, welche Rückwirkungen hätte dies auf den Bildungsbereich insgesamt, wie könnte ein Curriculum aussehen?
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Loibl, Stefan

Was ist Qualität?

Annäherung an das Qualitätsverständnis der lokalen Akteure in der öffentlichen Weiterbildung
Qualitätsurteile über Weiterbildungseinrichtungen fallen sehr unterschiedlich aus. Politik und allgemeine Öffentlichkeit haben dabei häufig ein negatives Bild, während Kursteilnehmer wesentlich positiver werten. Der Autor plädiert dafür, das individuelle Qualitätsverständnis der Kunden, Kursleiter, Mitarbeiter und der lokalen Akteure in der Weiterbildung stärker einzubeziehen, um die richtigen Folgerungen für eine Qualitätsentwicklung zu ziehen.
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Myoshi, Yuriko

Betriebliche Weiterbildung in Japan

Myoshi berichtet von ihrer zweijährigen Erfahrung in einer Tochterfirma von Mitsubishi. Anhand dieses Beispiels erläutert sie die zentrale Bedeutung der Weiterbildung in Japan, markiert aber auch Nachteile einer ausschließlich firmenspezifisch organisierten Weiterbildung.