Herausgeber
Brandt, Peter
Titel
Erwachsenenbildung inklusive
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
2/2012
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
ISBN
978-3-7639-5003-4
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/9383
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Abstract
2009 hat Deutschland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert und sich dazu verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu gewährleisten. Für die deutsche Erwachsenenbildung öffnet sich damit ein Handlungsfeld, das meist von der Behindertenhilfe beackert wurde und wird. Zugleich stellt dies die Erwachsenenbildung vor große Herausforderungen: Das Heft beschäftigt sich auf den Ebenen von System, Organisation und Didaktik mit den Anforderungen des Inklusionsgebotes an die deutsche Erwachsenenbildung. Dabei wird deutlich, dass Inklusion Grenzen hat und dass oft erst die zielgruppenbezogenen Angebote das für Inklusion nötige Empowerment schaffen.
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Inhalt

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Brandt, Peter

Inklusion braucht (nicht?) alle

Im Gespräch mit Martin Kronauer, Karl-Ernst Ackermann, Reinhard Burtscher, Eduard Jan Ditschek
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Ackermann, Karl-Ernst

Zwischen den Stühlen

Erwachsenenbildung für Menschen mit geistigen Behinderungen
Der Beitrag sucht nach Anknüpfungspunkten für die Ausprägung eines Inklusionsmodells für die Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger Behinderung. Hierzu stellt er zunächst die bestehenden Organisationsformen und Qualifizierungswege vor. Eine zentrale Herausforderung wird in der Entwicklung einer inkludierenden Professionalität gesehen, die Expertise und Kompetenzen aus den Systemen allgemeiner Erwachsenenbildung und Behindertenhilfe bündelt. Hierbei wird es maßgeblich auf die Entwicklung von Haltungen ankommen und auf einen adäquaten Umgang mit irritierenden Differenzerfahrungen, die Perspektivverschränkungen kaum mehr möglich werden lassen.
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Ditschek, Eduard Jan; Meisel, Klaus

Inklusion als Herausforderung für die Organisation

Auf dem Weg zur inklusiven Erwachsenenbildung Teil I
Der Beitrag lotet die Möglichkeiten aus, im Bereich der Volkshochschulen in größerem Umfang als bisher inklusive Erwachsenenbildung durchzuführen. Zunächst wird aufgezeigt, dass das neue Grundsatzprogramm der Volkshochschulen im Einklang mit dem Inklusionsgedanken steht. Anschließend werden Implikationen des Inklusionsbegriffs vorgestellt, die zu der Schlussfolgerung leiten, dass sich Inklusion nur im Rahmen eines umfassenden Organisationsentwicklungsprozesses umsetzen lässt. Auf dieser Grundlage werden Herausforderungen für verschiedene Bereiche der Organisationsentwicklung skizziert: Öffentlichkeitsarbeit, Barrierefreiheit, Personalentwicklung, Preispolitik und Vernetzung. Die Autoren schlagen eine teilnahmebezogene Beteiligung des Systems der Behindertenhilfe an der Finanzierung inklusiver Bildungsmaßnahmen vor.
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Galle-Bammes, Michael

Neue Perspektiven für Programmplanung und Angebotsrealisierung

Auf dem Weg zur inklusiven Erwachsenenbildung Teil II
Der Beitrag fokussiert Herausforderungen, die das Inklusionsparadigma an Angebotsplanung und –realisierung richtet. Es werden vier strategische Herangehensweisen vorgestellt, die den Einstieg in eine inklusive Erwachsenenbildung erleichtern können. (1) Vorhandene Angebote sind für Menschen mit Behinderungen grundsätzlich besser zugänglich zu machen. (2) Der Bereich kultureller Bildung kann als besonders prädestiniert fokussiert werden. (3) In Angebotsformen für Lerngruppen mit großer Heterogenität können Menschen mit und ohne Behinderungen wechselseitig besonders gut profitieren. (4) Spezifische Angebote dürfen nicht fehlen, da sie das für Inklusion nötige Empowerment sicherstellen.
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Papadopoulos, Christian

Barrierefreiheit als didaktische Herausforderung

Auf dem Weg zur inklusiven Erwachsenenbildung Teil III
Ausgehend von einem Recht aller auf Zugang zu öffentlich verantworteter Bildung geht der Autor der Frage nach, welche Dimensionen der Barrierefreiheit bei der Planung und Durchführung von inklusiven Bildungsveranstaltungen für Erwachsene zu berücksichtigen sind. Dabei werden bauliche Voraussetzungen nur gestreift. Der Schwerpunkt liegt auf Techniken barrierefreier Kommunikation, die mikrodidaktisch zugespitzt werden, etwa als das »Zwei-Sinne-Prinzip«. In einem letzten Absatz reflektiert der Beitrag die Differenz von wünschbar und machbar und plädiert für mehr Erfahrungen mit inklusiver Bildung.
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Ackermann, Karl-Ernst

Unteilbar, aber doch begrenzt

Inklusion angesichts schwerer und mehrfacher Behinderung und im Lichte dänischer Erfahrungen
»Unteilbarkeit« ist zur Leitformel der Inklusionsdebatte geworden. Bedeutet »unteilbar« aber zugleich »grenzenlos«? Für den Autor hat der Anspruch auf inklusive Erwachsenenbildung Grenzen, die differenziert wahrzunehmen eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung gelingender Formen von Inklusion ist. Die eine Grenze liegt da, wo Angebotsformate für Menschen mit Komplexer Behinderung wenig »nichtbehinderte « Anhänger finden. Die andere Grenze zeigt sich im Lichte dänischer Erfahrungen: Dort zeigten Menschen mit und ohne Behinderungen ein großes Bedürfnis nach »Eigenkultur«. Beide Grenzen sind verschiebbar.
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Deimel, Karin C.; Strauch, Anne

Kompetenzerfassung für Mitarbeitende in der Behindertenarbeit

Erfahrungen aus dem Franz Sales Haus zu Essen
Der Beitrag beschreibt die Herausforderungen bei der Implementierung eines Kompetenzerfassungssystems im Franz Sales Haus in Essen, einer sozialen Einrichtung der Behindertenhilfe. Die Autorinnen zeigen, wie Kompetenzen der Mitarbeitenden in einer sozialen Einrichtung erfasst werden können, um sie mit künftigem Bedarf abzugleichen und als Basis für ein effektives Bildungsprozessmanagement zu nutzen. Die Erfahrungen aus der Praxis gehen sowohl auf die Besonderheiten der Behindertenhilfe ein, liefern darüber hinaus aber auch Erkenntnisgewinn für die allgemeine Kompetenzforschung.