Aktuelle Daten/Kennzahlen zum Personal in der Weiterbildung

Ehrenamt in der Weiterbildung (2013) – wbmonitor

Entwicklung der Stellen für unbefristet Lehrende und befristet Lehrende Hauptberufliche Pädagogischen Mitarbeiter/innen an Volkshochschulen 1991-2009
Einrichtungen mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden in Prozent (2013) (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2015). wbmonitor 2014. Abgerufen von https://wbmonitor.bibb.de/index.php?cmd=usrInquiryResults&inq_id=61 (05.08.2014))

Bei der Umfrage gaben 22 Prozent der Weiterbildungseinrichtungen an, ehrenamtliche Mitarbeitende zu beschäftigen. Ehrenamtliche Beschäftigungen bestehen insbesondere in gesellschaftlichen Großgruppen (42,3 %), wie gewerkschaftlichen oder konfessionellen Einrichtungen, und bei wirtschaftsnahen Anbietern (38,8 %), wie z.B. bei Kammern. In Einrichtungen, die von gesellschaftlichen Großgruppen getragen werden, übernahmen ehrenamtliche Mitarbeiter 8,4 Prozent der Lehrtätigkeit.

Passung zum Seminarthema als Schwierigkeit in der Personalgewinnung (2014) – wbmonitor

Entwicklung der Stellen für unbefristet Lehrende und befristet Lehrende Hauptberufliche Pädagogischen Mitarbeiter/innen an Volkshochschulen 1991-2009
Passung zum Seminarthema als Schwierigkeit in der Personalgewinnung in Prozent (2014) (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2015). wbmonitor 2014. Abgerufen von https://wbmonitor.bibb.de/index.php?cmd=usrInquiryResults&inq_id=61)

Die Besetzung der Seminarthemen mit passenden Dozenten scheint generell schwierig zu sein. Auf den gesamten Weiterbildungsbereich bezogen gaben 65,9 Prozent an, dass es schwierig sei, Seminarthemen mit geeigneten Honorardozentinnen und –dozenten zu besetzen. Volkshochschulen vermeldeten 2014 die meisten Schwierigkeiten bei Stellenbesetzung bzw. Vergabe der Honorarverträge mit 83 Prozent. Viele Honorarkräfte bleiben Weiterbildungseinrichtungen über einen langen Zeitraum verbunden. Nur 15,9 Prozent der Einrichtungen gab für das Jahr 2014 an, Honorarkräfte nur schwierig an das Unternehmen langfristig binden zu können. Es erscheint leichter, Personal zu halten als neu zu rekrutieren.

Art der Beschäftigungsverhältnisse der Lehrenden (2013) – wbmonitor

Entwicklung der Stellen für unbefristet Lehrende und befristet Lehrende Hauptberufliche Pädagogischen Mitarbeiter/innen an Volkshochschulen 1991-2009
Art der Beschäftigungsverhältnisse der Lehrenden in der Weiterbildung (2013) in Prozent (Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) (2015). wbmonitor 2014. Abgerufen von https://wbmonitor.bibb.de/index.php?cmd=usrInquiryResults&inq_id=61)

Betrachtet man die Gesamtheit der Weiterbildungsbranche hatte im Jahr 2013 fast jeder dritte Lehrende einen Vertrag als Angestellter oder Beamter und fast Zweidrittel der Lehrenden (61 %) waren über einen Honorarvertrag mit der Einrichtung verbunden. Volkshochschulen haben mit 94,5 Prozent den höchsten Anteil Beschäftigter mit Honorarverträgen. Kommerziell private Weiterbildungseinrichtungen (61,7 %), Einrichtungen einer Kirche, Partei, Gewerkschaft, Stiftung, eines Verbandes oder Vereins (59 %), wirtschaftsnahe Einrichtungen wie Kammern, Innung, etc. (66,1 %) sowie (Fach-)Hochschulen und Akademien mit 63,6 Prozent beschäftigten jeweils rund Zweidrittel ihrer Lehrkräfte auf Honorarbasis. Jeweils fast zur Hälfte beschäftigten betriebliche Bildungseinrichtungen Lehrkräfte auf Honorarbasis und im Angestelltenverhältnis. 8,4 Prozent der Lehrenden an Einrichtungen einer Kirche, Partei, Gewerkschaft, Stiftung, eines Verbandes oder eines Vereins waren 2013 ehrenamtlich tätig.

Anzahl der befristet und unbefristet Lehrenden Hauptamtlichen Pädagogischen Mitarbeiter (HPM) an VHS (1991-2013) - DIE Volkshochschulstatistik

Entwicklung der Stellen für unbefristet Lehrende und befristet Lehrende Hauptberufliche Pädagogischen Mitarbeiter/innen an Volkshochschulen 1991-2009
Abbildung: Entwicklung der Stellen für unbefristet lehrende und befristet lehrende hauptberufliche pädagogische Mitarbeiter/innen an Volkshochschulen 1991-2013 (Quelle: DIE 1992-2014, eigene Auswertung)

Insgesamt ist bei den Stellen für hauptberufliche Lehrende an Volkshochschulen seit 1991 ein Rückgang zu beobachten, lediglich unterbrochen in den Jahren 1999, 2000, 2002, 2005 und 2007. Im Zeitraum von 1991 bis 2012 sinkt die Anzahl der Stellen für hauptberuflich pädagogische Mitarbeiter/innen, die lehrend an Volkshochschulen tätig sind, um 46,5 Prozent auf 1017. Im Jahr 2013 kann ein leichter Anstieg um 2 Prozent auf 1037.

Die unbefristeten Beschäftigungsverhältnisse der hauptberuflich Lehrenden nahmen bis 2010 auf 470 Stellen ab. 2011 stieg die Zahl auf 544 Stellen an, um gleich darauf wieder leicht zu sinken auf 528 Stellen. Im Jahr 2013 erreichte die Zahl wieder fast das Niveau von 2007 mit 561 Stellen.

Der Rückgang der befristet eingestellten Lehrenden sinkt im Zeitverlauf von 1991 bis 2006 von 1272 auf 536 Stellen. Einer ansteigenden Erholungsphase mit einem vorläufigen Höhepunkt im Jahr 2010 mit 705 Stellen folgte im Zeitraum 2011 ein Absturz um ein Drittel auf 471 Stellen, der sich 2012 nur wenig erholte auf 490 Stellen. Im Jahr 2013 ging die Zahl erneut um fast 3 Prozent zurück auf 476 Stellen. Gründe für die Abnahme von Festanstellungen und unbefristeten Beschäftigungsverhältnisse sind die Deregulierung der Arbeitsmärkte und flexiblen Beschäftigungsformen sowie der Wegfall bzw. die Kürzungen von staatlichen Zuschüssen.

Kursleitende an VHS (1991-2013) - DIE Volkshochschulstatistik

Zahl der Kursleitenden an Volkshochschulen 1991-2013
Zahl der Kursleitenden an Volkshochschulen 1991-2013 (Quelle: DIE 1992-2014, eigene Auswertung)

Während die Gesamtzahl der hauptberuflich pädagogischen Mitarbeiter/innen, die vorwiegend lehrend tätig sind, seit 1991 abgenommen hat (s. Abb.: „Anzahl der befristeten und unbefristeten lehrenden Hauptamtliche Pädagogische Mitarbeiter (HPM) an VHS 1991-2013“), hat die Zahl der Kursleitenden zugenommen (s. Abb.: „Zahl der Kursleitenden“).

Im Zeitraum von 1991 bis 2009 steigt die Zahl der Kursleitenden jährlich an, mit Ausnahme der Jahre 2005, 2006 und 2007, in 20 Jahren um knapp 26.000 (+16%). Ab 2010 sinkt die Zahl der Kursleitenden wieder. 2012 waren 187 Tausend Personen auf Honorarbasis tätig. Im Jahr 2013 stieg die Zahl der Kursleitenden erstmals wieder auf 188 Tausend an. Der Höchststand wurde 2004 erreicht, mit knapp 200 Tausend Personen, die freiberuflich Kurse an Volkshochschulen durchgeführt haben. Hauptberufliche pädagogische Mitarbeiter/innen, die vorwiegend lehrend tätig sind, werden durch (freiberufliches) Kursleitungspersonal ersetzt.

Die aktuellen Honorare von Lehrenden (2009/2012) - mediafon

Spanne der Honorarsätze in der Weiterbildung
Spannen der Honorarsätze in der Weiterbildung 2001/2012 (Quelle: mediafon, Schulz-Oberschelp 2012)

Das Netzwerk Weiterbildung – das Netzwerk für die Beschäftigten der Weiterbildungsbranche organisiert vom Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung in ver.di – hat die Honorareinträge auf mediafon, einem ver.di-Beratungsservice für Selbstständige, ausgewertet (vgl. Schulz-Oberschelp 2010). Die Abbildung visualisiert die Spannbreite der Honorarsätze in verschiedenen Bereichen der Weiterbildung. Die Spanne reicht von 6,50 € im Fremdsprachenbereich bis zu 217,00 € in der beruflichen Weiterbildung pro Unterrichtseinheit à 45 Minuten.

Nur vier Bereiche, EDV, Hochschulunterricht, Berufliche und Politische Bildung, liegen mit den durchschnittlichen Honoraren über der Marke von 20,00 Euro pro Unterrichtsstunde. Die Honorare in der EDV liegen im Schnitt bei circa 24,00 Euro, mit Ausreißern nach unten (7,50 €/UStd.) und nach oben (56,25 Euro/UStd.). Die größte Spanne gibt es in der beruflichen Bildung (ohne BA) von 15,00 Euro/UStd. bis 217,00 Euro/UStd., welches auch zugleich der insgesamt höchste Wert der Erhebung ist. Erstmals wurde auch die politische Bildung erfasst. Ihre Spanne reicht von 11,25 Euro bis 100,00 Euro pro Unterrichtsstunde. Mit Durchschnittswerten zwischen 42 und 53 Euro/UStd. sind die berufliche Weiterbildung und politische Bildung die Bereiche, in denen sich gute Honorare erzielen lassen.

In den Bereichen Berufliche Bildung (BA), Bewerbungstraining, Integrationskursen, Deutsch als Fremdsprache, Fremdsprachen und sonstige Angebote, wie VHS-Kurse, liegen die durchschnittlichen Honorare pro Unterrichtstunde unter 20,00 Euro. Dabei ist die Entwicklung in den einzelnen Disziplinen unterschiedlich. Die Honorare für Fremdsprachen und VHS-Kurse sanken im Vergleich zu 2009/2010, während die Honorare in den Bereichen Bewerbungstraining, Integrationskurse, Deutsch als Fremdsprache moderat anstiegen. Einen Anstieg um 19 Prozent verzeichnet der Bereich berufliche Bildung (BA) von 16,14 € im Zeitraum 2009/2010 auf 19,16 € im Zeitraum 2011/2012.

Spanne der Honorarsätze in der Weiterbildung
Entwicklung der durchschnittlichen Honorarsätze im Zeitraum 2009/2010 bis 2011/2012 in Euro pro Unterrichtsstunden (Quelle: mediafon, Schulz-Oberschelp 2012)

Themen der Fortbildungen für Weiterbildner/innen 2009 bis 2012 - DIE Qualidat

Themen der Fortbildungsangebote für Weiterbildner/innen 2007-2009
Themen der Fortbildungsangebote 2009-2012 (Quelle: QUALIDAT; eigene Auswertung)

In der Datenbank QUALIDAT werden seit 2007 Fortbildungsangebote für Weiterbildner/innen, deren Themen, die Kursform und -dauer erfasst. Die Abbildung veranschaulicht die Vielfalt der angebotenen Fortbildungskurse: Neben fachlicher bzw. fachdidaktischer Fortbildung (wie Fremdsprachenunterricht, Gesundheitsbildung, Deutsch als Fremdsprache) gibt es die meisten Angebote in den Bereichen Kommunikation/Konflikt und Lernen/Lernkultur. Deutliche Anstiege verzeichnen in 2009 die Themen Deutsch als Fremdsprache, Lernen/Lernkultur, Fremdsprachenunterricht sowie Gesundheitsbildung.

Ein Überblick über die Themen in den Jahren 2009 bis 2012 zeigt, dass die Verhältnisse der Kurszahlen weitgehend konstant bleiben. Deutliche Steigerungen in den erfassten Angeboten gab es in den Bereichen der Alphabetisierung und den Weiterbildenden Studiengängen, zumeist weiterbildende/berufsbegleitende Masterstudiengänge, sowie in den Bereichen Management/Leitung und Organisations-/Personalentwicklung. Stark rückläufig war das Fortbildungsangebot in den Sektoren Beratung und Kommunikation/Konflikt.

 

 

Vergangene Daten/Kennzahlen zu Personal in der Weiterbildung

Tätigkeits- und Beschäftigungsverhältnisse von Lehrenden in der Weiterbildung (2004)

Lehrende in der Weiterbildung 2004
Abbildung 1: Art der Tätigkeits- und Beschäftigungsverhältnisse von Lehrenden in der Weiterbildung 2004 in Prozent (Quelle: WSF-Studie 2005. Hochgerechnete Werte auf Basis von n=1.054 Anbietern von Weiterbildung)

Im Weiterbildungsbereich gibt es im Jahr 2004 nach den (hochgerechneten) Ergebnissen einer Anbieterbefragung der WSF Wirtschaft und Sozialforschung rund 1,35 Mio. Tätigkeits- bzw. Beschäftigungsverhältnisse von Personen, die lehrend, planend oder beratend tätig sind (WSF 2005, S. 32). Davon entfallen 996.000 (74%) Tätigkeitsverhältnisse auf Honorarkräfte/Selbstständige, 185.000 (14%) auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und 130.000 (10%) auf ehrenamtliche Tätigkeitsverhältnisse (s. Abb. 1). Die 39.000 (3%) sonstigen Tätigkeitsverhältnisse umfassen u.a. Beamte und Zeitarbeitskräfte.

Als Weiterbildungseinrichtung werden in der Studie diejenigen Anbieter gezählt, deren Weiterbildungsmaßnahmen nicht nur reinen Freizeitcharakter haben und nicht dem Bereich der schulischen Bildung oder der Berufsbildung zuzurechnen sind; Weiterbildung schließt damit auch Umschulungen, außerbetriebliche Berufsausbildung, Berufsvorbereitung, Eingliederungsmaßnahmen in den Arbeitsmarkt, Beratung/Coaching von Existenzgründern sowie spezielle Maßnahmen für sozial Benachteiligte mit ein.

Aufgabenbereiche von Weiterbildner/inne/n (2004)

Aufgabenbereiche von Weiterbildner/inne/n in Weiterbildungseinrichtungen
Abbildung 5: Aufgabenbereiche von Weiterbildner/inne/n in Weiterbildungseinrichtungen (Angaben in Prozent, n=115 Weiterbildner/innen) (Quelle: Gruber/Harteis/Kraft 2004; eigene Bearbeitung)

Die Tätigkeits- und Aufgabenbereiche von Weiterbildner/inne/n zeigen sich nach einer explorativen Studie von Gruber/Harteis/ Kraft (2004) als sehr heterogen, mit der Durchführung von Lehre und Unterricht als Hauptaufgabenfeld. Abbildung 5 veranschaulicht, dass die Ausübung der dargestellten Aufgabenbereiche vom Beschäftigtenstatus abhängig ist: auf Honorarbasis beschäftigte Personen sind vorwiegend in der Lehre tätig, während fest angestellte Vollzeitkräfte in erster Linie für die Planung und Konzeption von Weiterbildungsveranstaltungen zuständig sind. Fest angestellte Teilzeitkräfte werden sowohl in der Planung und Konzeption als auch bei Beratungsaufgaben eingesetzt. Beratung und Lernsupport gehören vor dem Hintergrund der „neuen Lernkulturen“ und des selbstgesteuerten Lernens zu den neuen Aufgaben für Weiterbildner/inne/n. Das Nationale Forum für Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung (nfb) forciert derzeit die Entwicklung eines eigenen Berufsprofils bzw. die Implementation eines Rahmenprogramms zur Professionalisierung der Beratung (vgl. nfb 2009). Solch aktuellen Bemühungen um die Professionalitätsentwicklung des Beratungspersonals bestätigen diesen Trend.

Formale Qualifikation Lehrender (2004)

Formale Qualifikation der Lehrenden 2004
Abbildung 6: Formale Qualifikation der Lehrenden 2004 (Quelle: WSF-Studie 2005. Hochgerechnete Werte auf Basis von n=4.847 Lehrenden in Weiterbildungseinrichtungen; eigene Darstellung)

Den Professionalisierungsbemühungen in der Weiterbildung entsprechend findet sich bei der Mehrzahl des lehrenden Personals in Weiterbildungseinrichtungen hohe formale Qualifikationen (s. Abb. 6). Nach den (hochgerechneten) Ergebnissen einer Studie der WSF Wirtschaft und Sozialforschung (2005) besitzen 73 Prozent aller Lehrenden einen akademischen Abschluss (Universität oder Fachhochschule), knapp 26 Prozent verfügen über einen beruflichen Abschluss (Lehre, Fachschule). Gut ein Prozent der Lehrenden weist keinen Abschluss auf.

Auch bezogen auf die pädagogische Qualifikation ist das Qualifikationsniveau der Lehrenden hoch: 19 Prozent der Lehrenden haben ein Lehramtsstudium absolviert, weitere 19 Prozent verfügen über einen anderen pädagogischen Studienabschluss, 21 Prozent haben trägerspezifische Fortbildungen durchlaufen, 28 Prozent bringen eine pädagogische Ausbildung aus anderen Kontexten mit, 34 Prozent verfügen über keine nachweisbaren pädagogischen Qualifikationen

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