Februar 2002 bis September 2004

Fragestellung

Wie können selbstgesteuerte Lernarrangements didaktisch so gestaltet werden, dass sie den Lernenden gleichzeitig das effektive Erlernen von Inhaltswissen und von metakognitiven Lernkompetenzen ermöglichen? In welcher Weise werden komplexe Selbstlernarchitekturen von den Lernenden in der tatsächlichen Umsetzung genutzt und bewertet?

Projektziel

Das Projekt SELBER (Service Institutionenberatung zur Öffnung für neue Lernkulturen und Beratung bei neuen Angebotsformen) beschäftigte sich unter dem Stichwort „neue Lernkulturen“ mit der Verwirklichung eines Wandels institutioneller Weiterbildungsangebote hin zu mehr Selbststeuerung und Eigenverantwortlichkeit im Lernen. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Erwachsenen¬bildung (DIE) und den Universitäten Hamburg, Leipzig und Gießen sowie gefördert durch das BMBF wurden dabei ausgewählte Weiterbildungseinrichtungen durch ein umfangreiches Supportsystem im organisationellen Transformationsprozess hin zu einer veränderten Lernkultur begleitet. Die beteiligten Universitäten arbeiteten parallel dazu in eigenen Teilforschungsvorhaben an zentralen Fragestellungen, deren Ergebnisse als „wissenschaftlicher Support“ sukzessive in die Projektarbeit mit einflossen.

Im Zentrum des Gießener Teilforschungsvorhabens standen dabei vor allem Fragen des didaktischen Designs von Lernarchitekturen sowie der professionellen Gestaltung und Strukturierung von „selbstgesteuerten“ Lernprozessen. Dabei wurden die methodisch-didaktischen Aspekte des „selbstgesteuerten“ Lernens beleuchtet, die als grundlegend für die gelingende Implementierung einer mit dem „selbstgesteuerten Lernen“ anvisierten „neuen Lernkultur“ in die bestehende Praxis der Erwachsenen- und Weiterbildung angesehen werden. Die Grundlage der Überlegungen bildete das am Lehrstuhl entwickelte didaktische Konzept des „selbstsorgenden Lernens“, das eine besondere professionelle Qualität des mikro-didaktischen Handelns von Dozierenden entwirft. Auf der Basis dieser didaktischen Konzeption wurde im Rahmen des Gießener Teilforschungsvorhabens eine Selbstlernarchitektur zum Thema „Bürokompetenzen“ entwickelt, in Kooperation mit der VHS Stuttgart in der konkreten Bildungspraxis erprobt sowie die Umsetzungsphase forschend begleitet. Der Fokus lag dabei in erster Linie auf den im Rahmen des Lernangebots realisierten individualisierten (Selbst-)Lernprozessen, d. h. auf den Umsetzungsphänomenen auf der Ebene der Lernenden. Unter anderem wurde die Wirkung der in der Selbstlernarchitektur realisierten veränderten Steuerungslogik sowie die Art und Weise des Zusammenspiels der einzelnen methodischen Elemente der Konzeption empirisch untersucht.

Beteiligte Personen

  • Forneck, Hermann J., Prof. Dr. (Leitung)
  • Springer, Angela (Leitung, Wissenschaftliche Bearbeitung)

Beteiligte Institutionen

  • Justus-Liebig-Universität Gießen - Professur für Weiterbildung - Institut für Erziehungswissenschaften - Fachbereich 03 Sozial- und Kulturwissenschaften - Justus-Liebig-Universität Gießen

Publikationen

Zuordnung zum Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung

Das Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung ist ein Koordinatensystem um Schwerpunkte der Bildungsforschung zu identifizieren.

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Kooperationspartner

  • Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)