Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Intimacy of lifelong learning – die innere Seite des Lernens
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
2/2009
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/4223
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Abstract
Mit einer Gastprofessur kam die Idee über den Atlantik: Paul Bélanger aus Montreal versammelte an der Universität Duisburg-Essen Fachleute der Weiterbildung zu einer Konferenz über die »Intimacy of learning – a social issue«. Einige der Beiträge bilden den diesmaligen Themenschwerpunkt. Eine vorsichtige Annäherung, denn die Übersetzung bleibt schwierig. Die deutsche Konnotation von Intimität als »Tabubereiche betreffend« schwingt im Englischen so nicht mit. Die DIE-Redaktion hat sich entschieden, den englischen Titel im Heft mitlaufen zu lassen und um »die innere Seite des Lernens« zu ergänzen. Es geht um Lernen als einen lebenstiefen, eigensinnigen und schutzbedürftigen Prozess.
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Inhalt

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Belanger, Paul

Auf den "Eigensinn" kommt es an

(An-)Fragen an Paul Bélanger und seine Qualifizierung des Lernens als "intimate"
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Grünhage-Monetti, Matilde

Lernen am Arbeitsplatz - ein "intimes" Geschehen

Am Beispiel zweier Arbeitnehmerinnen mit Migrationshintergrund zeigt die Autorin, wie sehr Lernmotivation und Lernentscheidungen Erwachsener von persönlichen, zutiefst inneren Beweggründen bestimmt sind, auch wenn Lernzumutungen extern erfolgen, wie im Betrieb oft üblich. Das Lernverständnis des Dänen Illeris ist dabei die theoretische Folie, auf der die Autorin die Fallbeispiele auf »intimacy of lifelong learning« hin auslegt. Die Beispiele entstammen dem DIE-Projekt »Deutsch am Arbeitsplatz«.
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Nolda, Sigrid

Die innere Seite des Lernens einholen

Methodologische Überlegungen zur Erforschung lebenslangen Lernens
Der Beitrag formuliert forschungsmethodische Anforderungen für qualitative Forschung, die die innere Seite des Lernens erfassen will. Ziel ist es, die Relevanz qualitativer Einzelfallstudien für bildungspolitische und gesellschaftsanalytische Fragen zu erhöhen. Hierzu werden folgende Vorschläge gemacht: (1) Genaue Lektüre und Reflexivität: Der genaue Blick auf die Ursprungstexte im Sinne eines close reading erhelle Brüche zwischen dem offiziellen und dem inoffiziellen Diskurs des lebenslangen Lernens und bringe die relevanten persönlichen Elemente zum Vorschein, die Lernen maßgeblich bestimmen. (2) Längsschnitt- und kulturvergleichende Analysen: Einzelfalldaten müssen stärker in historischen oder interkulturellen Zusammenhängen erforscht werden, was auch einen veränderten Umgang mit Daten erfordere (Öffnung für Auswertungen Dritter). (3) Kontrollierte Generalisierung: Aus Einzelfallinterpretationen gewonnene Generalisierungen sollten in ihrer Reichweite jeweils möglichst genau bestimmt und vor allem begründet, nicht einfach behauptet werden.
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Felden, Heide von

Auf sich selbst verwiesen

Reflexive Modernisierung und neue Lernanforderungen
Der Beitrag lotet den Zusammenhang von Risikogesellschaft, reflexiver Moderne und individuellem Lernen aus. Mit Beck, Giddens und Lash werden zunächst gesellschaftliche Bedingungen ausgeleuchtet, die dem Menschen abverlangen, (mit Mitscherlich und Marotzki) Unbestimmtheiten auszuhalten und kritische Ich-Stärke zu gewinnen. Schließlich lenkt die Autorin den Blick auf die Realität zeitgenössischer Umgangsweisen mit Anforderungen. Hierzu greift sie auf Erkenntnisse aus narrativen Interviews zurück. Schließlich prüft sie unterstützende Möglichkeiten der Erwachsenenbildung/Weiterbildung.
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Harmeier, Michaela

Fortbildungsbereit oder -resistent?

Kursleitende zwischen Anpassungsdruck und Verweigerung
Der Beitrag präsentiert Ergebnisse einer qualitativen Dissertation. Die Autorin erforschte die Akzeptanz erwachsenenpädagogischer Fortbildungen bei neben- und freiberuflich Lehrenden am Beispiel der erwachsenenpädagogischen Grundqualifikation des VHS-Landesverbandes NRW. Das eigene berufliche Selbstverständnis, das mit einem hohen Maße an Selbstreflexivität einhergeht, ist für die Frage nach der Aneignung von erwachsenenpädagogischer Lehrkompetenz weit wichtiger als z.B. die fachliche Qualifikation, der berufliche Status oder die fachkulturelle Prägung der Kursleitenden.
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Heidsiek, Charlotte

Organisationspädagogische Fragen an Diversity Management

Diversity Management gehört derzeit zu den populären Managementansätzen. Es verspricht, Vielfalt in Organisationen zu ermöglichen und damit den Menschen an sich wertzuschätzen. Unterschiedliche Sichtweisen, Ideen, Fähigkeiten und Potenziale sollen Anerkennung finden; kulturelle Vielfalt nicht vereinheitlicht, sondern verstärkt werden. Für die Erwachsenenbildung klingt dieses Konzept vielversprechend. Schließlich umfasst Bildungsmanagement den Anspruch, Persönlichkeitsentwicklung und Selbstentfaltung auch im wirtschaftlichen Kontext zu fördern. Ein kritischer Blick zeigt allerdings: Vielfalt ist gewünscht, aber nur solange sie »systematisch genutzt« werden kann. Diversity Management reizt sein Bildungspotenzial nicht hinreichend aus, wie eine organisationspädagogische Diskussion des Konzepts zeigt.
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Weiß, Christina

Fremdsprachen - Trendsprachen

Konjunkturen des Sprachenerwerbs Erwachsener am Beispiel des Volkshochschulangebots
Das Lernen von Fremdsprachen hat einen hohen Stellenwert im Bereich des organisierten Lernens Erwachsener. Am Beispiel der Volkshochschul-Statistik zeigt die Autorin, dass Fremdsprachen ein unverzichtbarer Bestandteil des Angebotsspektrums der Volkshochschulen sind, kaum ein anderer Bereich erlebt eine so beständig große Nachfrage, die auch in Abhängigkeit vom Erwerbsstatus zu sehen ist. Sprachen sind inzwischen mit 30 Prozent aller Kurse, mehr als 40 Prozent aller Unterrichtsstunden und fast 30 Prozent aller Belegungen einer der wichtigsten Bereiche der Volkshochschulen. Unter den Fremdsprachen ist Englisch immer noch die dominante Sprache, in weitem Abstand gefolgt von Spanisch, Französisch und Italienisch. Die zunehmende Bedeutung der »kleinen« Sprachen zeigt sich z.B. für Chinesisch und Japanisch auf der Angebots- wie auf der Nachfrageseite. Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass »kleine« Sprachen gegenüber den klassischen Schulsprachen immer noch selten gelernt werden.