Klaus Pehl die_logo1a.gif (1181 Byte) August 1998


Volkshochschul-Statistik 1997

Übersicht über Tabellen

Das DIE hat seit 1962 zum 36. Mal den Jahresband der Leistungsstatistik der deutschen Volkshochschulen vorgelegt. Er dokumentiert ausführlich institutionelle Merkmale, Personal, Finanzierung und die Veranstaltungen 1997 aller Volkshochschulen.

Zusammenfassung: Die Auswertung für das Berichtsjahr 1997 in den alten Bundesländern weist wie schon in Vorjahren die Anzahl der Kurse noch einmal einen neuen Höchststand auf, doch die Zahl der Unterrichtsstunden nimmt weiterhin, wenn auch minimal, ab und mit ihr - weniger stark - die Zahl der Belegungen. In den neuen Bundesländer können die Volkshochschulen das Unterrichtsstundenvolumen ausbauen und verzeichnen bei einer im Vergleich zum Vorjahr um 9% höheren Anzahl von Kursen noch einen spürbaren Zugewinn an Belegungen.

Die Finanzierung der Volkshochschulen in den alten Ländern erreicht 1997 eine Höhe von knapp 1,5 Milliarden DM. Die Einnahmen aus Teilnehmergebühren steigen weiter um 4% und machen inzwischen deutlich mehr als ein Drittel der Finanzierung aus. Die Höhe der Zuschüsse von kommunaler Seite stagniert ebenso wie andere Einnahmen. Die Finanzierung der Volkshochschulen in den neuen Ländern beträgt 130 Millionen DM. Der Anteil der kommunalen Zuschüsse liegt unter dem in den alten Ländern, wohingegen der Zuschußanteil der Länder den der alten Ländern überschreitet. Infolge einer 17%igen Steigerung der Einnahmen aus Teilnehmergebühren liegt ihr Anteil erstmals über dem Anteil in den alten Ländern. Mittel der Arbeitsverwaltung erfahren in den neuen Ländern ein weiteres Mal einen deutlichen Rückgang von über 30%.

Die Verteilung in der Trägerschaft der 876 Volkshochschulen in den alten Ländern erweist sich schon mehrere Jahre als nahezu stabil. Nach der Gebietsreform in den neuen Ländern sind auch weiterhin im wesentlichen Kreise die Träger der nur noch 126 Volkshochschulen. Die Strukturveränderungen mit Zusammenlegungen von Kreis-Volkshochschulen hatten ihren Höhepunkt 1995.

In der Summe der alten Länder hält der Trend eines kaum merklichen Ausbaus für das unbefristet angestellte hauptberuflichen "Stammpersonal" im pädagogischen Bereich an. Das projektbezogen befristet angestellte planende und lehrende Personal wird nicht weiter zurückgenommen. Auch der Rückgang beim Verwaltungspersonal setzt sich nicht fort. Nur befristete Stellen nehmen ab.

Der Frauenanteil in den alten Ländern verbleibt im pädagogischen Bereich weiter über 50%. Tendenziell nimmt hier der Anteil von planend zu lehrend bzw. von unbefristeten zu befristeten Anstellungen zu. Im Verwaltungsbereich liegt der Frauenanteil über drei Viertel. In den neuen Bundesländern sind die Frauenanteile in allen Teilgruppen weiterhin deutlich höher als in den alten Ländern, im pädagogischen Bereich 65%, im Verwaltungsbereich 96%.

Alte Länder: Die Zahl der Kursveranstaltungen steigt um 0,5% auf 477 Tausend. Die Unterrichtsstunden sinken aber um 2,2% auf 13,0 Millionen. 5,9 Millionen Belegungen zählt man nach einem Rückgang um 1,5%. An der Entwicklung der Summen sind die VHS in den verschiedenen Bundesländern in unterschiedlicher Weise beteiligt, Ländern mit Einbußen stehen einige Bundesländer mit weiterhin geringfügigen Anstiegen gegenüber.

Auch differenziert nach Stoffgebieten gibt es Unterschiede. Der Rückgang im Sprachenbereich nach den hohen Anstiegen in den Vorjahren vor allem im Rahmen der durch Aussiedler ausgelösten Entwicklungen im Bereich Deutsch ist inzwischen gestoppt. Das Unterrichtsstundenvolumen ist besonders im naturwissenschaftlich-technischen Bereich und auch im Bereich Gesellschaft-Geschichte-Politik vergrößert. Rückgänge verzeichnen die Bereiche Verwaltung/Kaufmännische Praxis, Kunst bzw. handwerkliches/künstlerisches Gestalten und erstmals wieder auch Gesundheitsbildung.

Das Leistungsvolumen der Volkshochschulen in den neuen Bundesländern umfaßt 39,6 Tsd. Kurse mit 1,5 Millionen Unterrichtsstunden und 479 Tsd. Belegungen. Die stärkeren Zuwächse im Vergleich zu 1996 bei Kurszahlen (+8,9%) und Teilnahmezahlen (+6,7%) belegen steigende Nachfrage. Das Unterrichtsstundenvolumen kann nicht in gleichem Maße ausgebaut werden kann (+3,4%).

Der Anteil der Frauen an den Belegungen von Kursveranstaltungen schwankt in der Regel um einen Wert von 75%. Dabei gibt es 1997 so gut wie keinen Unterschied zwischen den alten (74,2%) und den neuen Ländern (73,4%).

In den alten Ländern verschiebt sich die Altersstruktur zu den Altersgruppen ab 35 Jahre. Nur die Gruppe der unter 18-jährigen bildet eine Ausnahme und wird stärker. Die Teilnehmenden in den neuen Ländern sind wegen der leicht höheren Anteile der Gruppe der 18 bis unter 35-jährigen durchschnittlich jünger. Ansonsten hat sich die Struktur 1997 schon stark angeglichen. Auch die Veränderungen weisen in dieselbe Richtung wie in den alten Ländern.

Unter den verschiedenen Zeitorganisation steigt der Anteil besonderer Formen wie Tagesveranstaltungen, Wochenendkurse mit Ausnahme der Wochenkurse in den alten Bundesländern weiter auf 15% an. In den neuen Bundesländern machen solche Veranstaltungen über 8% aus. Unverändert 10% der Kursveranstaltungen werden in den alten Bundesländern für besondere Adressatengruppen angeboten. In den neuen Bundesländern ist der Anteil auf 15% abgesunken. Nur noch jeder 20ste Kurs wendet sich an Arbeitslose.

Die Zahl der Kurse in Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung nahm in den alten Ländern vor allem im Bereich der Auftragsmaßnahmen im Berichtsjahr weiter merklich auf 1.334 ab. In den neuen Bundesländern wurden 1997 von Volkshochschulen nur noch 148 (1996:175) Maßnahmen durchgeführt, die von der Bundesanstalt für Arbeit gefördert wurden.

Die Beteiligung an Prüfungen hat sich in den alten Bundesländern für den Hauptschulabschluß und die Fachhochschulreife/Fachoberschul-Abschluß verstärkt. Die herausragende Stellung der Abiturprüfungen in den neuen Ländern vor den Haupt- oder Realabschlußprüfungen verringert sich weiter.

Einzelveranstaltungen haben in den alten Bundesländern noch einmal um 2,9% abgenommen. Die 72 Tausend Veranstaltungen wurden von nur noch 2,5 Mill. besucht. In den neuen Bundesländern wurden mit 5,1 Tausend Einzelveranstaltungen mehr als im Vorjahr durchgeführt. Sie zogen 83 Tausend Besucher/-innen an. Die Zahl der Studienfahrten und Exkursionen nimmt nur noch in den neuen Bundesländern zu und erreicht eine Zahl von insgesamt 9,6 Tausend, während die Zahl der Studienreisen bei 2,7 Tausend verbleibt.

Das DIE bedankt sich bei den Mitarbeiter/-innen von Volkshochschulen und Volkshochschul-Landesverbänden für ihr Engagement bei der Erstellung der statistischen Daten für das Kalenderjahr 1997.

Übersicht über Tabellen

  1. VHS und Rechtsträger nach VHS-Landesverbänden
  2. Hauptberufliches Personal nach VHS-Landesverbänden
  3. Neben-/freiberufliches Personal nach VHS-Landesverbänden
  4. Finanzierung im Rechnungsjahr nach VHS-Landesverbänden
  5. Ausgaben im Rechnungsjahr nach VHS-Landesverbänden
  6. Durchschnittliche Belegungen und Unterrichtsstunden pro Kurs nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  7. Veränderungen gegenüber dem Vorjahr bei Kursveranstaltungen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  8. Kursveranstaltungen, ihre Unterrichtsstunden und Belegungen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  9. Kursveranstaltungen nach Stoff- und Fachgebieten Bundesrepublik
  10. Zeitorganisation von Kursveranstaltungen Bundesrepublik
  11. Geschlechtsverteilung in Kursveranstaltungen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  12. Altersverteilung in Kursveranstaltungen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  13. Kursveranstaltungen für besondere Adressaten nach Stoffgebieten Bundesrepublik
  14. Kursveranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen nach VHS-Landesverbänden
  15. Teilnahme an Prüfungen nach VHS-Landesverbänden
  16. Einzelveranstaltungen und Vortragsreihen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  17. Studienfahrten und Exkursionen nach VHS-Landesverbänden und Inhalten
  18. Studienreisen nach VHS-Landesverbänden und Ziel
  19. Selbstveranstaltete Ausstellungen nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten
  20. Struktur der Unterrichtsstunden des Gesamtangebots nach VHS-Landesverbänden und Stoffgebieten

 


Klaus Pehl: Volkshochschul-Statistik 1997. Online im Internet - URL http://www.die-frankfurt.de/esprid/dokumente/doc-1998/pehl98_05.htm
Dokument aus dem Internet-Service des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung e. V. – http://www.die-frankfurt.de/esprid