Oktober 2014 bis September 2015

Fragestellung

„Gesundheit“ stellt eines der Schlüsselthemen des höheren Lebensalters dar. Aufgrund der mit dem Alter ansteigenden Inzidenz- und Prävalenzraten für zahlreiche Erkrankungen geraten ältere Menschen häufiger in Situationen, in denen gesundheitsrelevante Entscheidungen zu treffen sind, beispielsweise über die Notwendigkeit eines Arztbesuchs oder die Zustimmung zu medizinischen Maßnahmen. Zudem kann durch adäquates Gesundheitsverhalten (z. B. eine auf Prävention von Erkrankungen ausgerichtete Lebensführung oder einen angemessenen Umgang mit bestehenden chronischen Erkrankungen) der Verlauf des individuellen Alternsprozesses günstig beeinflusst werden. Hierzu finden sich im Alltagswissen medizinischer Laien unzählige Fehlinformationen und „Mythen“, die auch über traditionelle Medien oder über Internetseiten mit gesundheitsbezogenen Inhalten verbreitet werden. Zudem verändern sich handlungsrelevante Erkenntnisse aus Medizin, Neuro- und Alternswissenschaften fortlaufend.

Folgende Forschungsfragen ergeben sich für das Projekt:

• Wie wird die gesundheitsbezogene Informationskompetenz des Individuums empirisch ermittelt?

• Welche Informationsangebote bestehen, um gesundes Altern zu fördern?

• Wie kann die gesundheitsbezogene Informationskompetenz älterer Menschen nachhaltig gefördert werden?

Projektziel

Das übergeordnete Ziel des geplanten Verbundprojekts besteht deshalb darin, Erkenntnisse über das gesundheitsbezogene Informationsverhalten sowie den entsprechenden Informationsbedarf bzw. die -bedürfnisse älterer Erwachsener zu gewinnen, um auf dieser Grundlage Weiterbildungskonzepte zur Förderung der gesundheitsbezogenen Informationskompetenz entwickeln zu können. Die Fähigkeit, sich aktuelle und zuverlässige gesundheitsbezogene Informationen aus unterschiedlichen Quellen (z. B. Ärzte, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Internetseiten) zu beschaffen, diese korrekt zu bewerten und zu gewichten und auf dieser Grundlage fundierte Entscheidungen zu treffen, kann damit zur Autonomie im Alter und zu einem gesunden Altern beitragen.

Gemessen an der hohen Relevanz des Themas liegen jedoch nur wenige empirische Befunde zum gesundheitsbezogenen Informationsverhalten und den korrespondierenden Informationsbedürfnissen älterer Menschen vor (vgl. z.B. Chaudhuri, White, Thompson & Demiris, 2013). Gleiches gilt für die empirische Wirksamkeitsüberprüfung von Bildungsmaßnahmen, die auf eine Förderung der gesundheitsbezogenen Informationskompetenz („health information literacy“) abzielen (z.B. Manafò & Wong, 2013).

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Kontakt

  • Knauber, Carolin (Projektkoordination)

Beteiligte Personen

  • Friebe, Jens, Dr. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Knauber, Carolin (Projektkoordination)
  • Mayer, Anne-Kathrin, Dr. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Schrader, Josef, Prof. Dr. (Leitung)
    • Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)

Beteiligte Institutionen

Forschungsparadigma

Interventionsforschung als kooperative Theorieproduktion und Praxisgestaltung

Datenerhebung

  • Psychologischer Test
  • Gruppendiskussion
  • Qualitatives Interview
  • Sekundäranalyse (Individualdaten, Aggregatdaten)

Datenauswertung

  • deskriptiv
  • analytisch

Forschungsart

  • Eigenprojekt

Förderung

  • Eigenmittel Einrichtung

Kooperationspartner

  • Leibniz-Zentrum für psychologische Information und Dokumentation, Trier