Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard Schiersmann, Christiane Siebert, Horst
Titel
Alter und Bildung
Zeitschrift
REPORT Zeitschrift für Weiterbildungsforschung
Ausgabe
3/2006
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
ISBN
3-7639-1923-6
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/3474
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Abstract
Die Frage nach der Lernfähigkeit und der Lernmotivation Älterer hat eine lange Geschichte. Trotz vieler gegenteiliger Belege hielt sich bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Annahme, dass die Lernfähigkeit kontinuierlich, biologisch bedingt, abnimmt. In den 1980ern Jahren kam es zu einem Perspektivenwechsel. Schon damals zeichnete ich ein demographischer Wandel ab. Alter - bisher vor allem ein medizinisches Thema - wurde nun auch sozialwissenschaftlich und pädagogisch diskutiert. In den 1990er Jahren setzte sich national und international die Perspektive des "lebenslangen Lernens" durch und Altenbildung war nicht länger nur ein Anhängsel der Erwachsenenbildung. Nicht zuletzt infolge der Debatten um eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit gerät die so genannte Generation "50 plus" auch im Rahmen beruflicher/betrieblicher Weiterbildung in den Blick. Die "Ressource Berufs- und Lebenserfahrung" wird wiederentdeckt. Der vorliegende REPORT versucht, der Vielschichtigkeit des Themas durch unterschiedliche Zugänge und Schwerpunkte gerecht zu werden.
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Inhalt

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Kruse, Andreas

Altern, Kultur und gesellschaftliche Entwicklung

Die begriffliche Unterscheidung von Altern und Alter verdeutlicht, dass die Differenzierung eines eigenen Lebensabschnittes „Alter“ als Ergebnis sozialer Konstruktion anzusehen ist. Die Auseinandersetzung mit Fragen des Alterns weist auf die Notwendigkeit der Unterscheidung zwischen physiologisch-biologischem, psychologischem und sozialem Altern hin, wobei Entwicklungsprozesse in diesen drei Dimensionen sehr unterschiedlich verlaufen. Das Alter als gesamte Lebensphase ist sowohl unter dem Aspekt der „Gewinne“ wie auch der „Verluste“ zu betrachten. Beide Aspekte sind in einen kulturellen Entwurf des Alterns zu integrieren. Die Leitbilder und zentralen Positionen des Altenberichts der Bundesregierung, der sich mit den „Gewinnen“ im Alter beschäftigt, werden vorgestellt. Befunde und Empfehlungen zur Arbeitswelt und zur Bildung werden zusammenfassend dargelegt.
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Arnold, Rolf

Abschiedliche Bildung

Anmerkungen zum erwachsenenpädagogischen Verschweigen des Todes
Die Erwachsenenpädagogik ist durch lineare Legenden geprägt. Zu diesen zählen die ihr impliziten Lebenslaufmodelle. Sie sind – wie in einem ersten Schritt der vorliegenden Betrachtungen gezeigt werden soll – Beschreibungen der aufbrechenden Biografie, ihnen entgeht der Aspekt des zuende gehenden Lebens. Aus diesem Grunde transportieren ihre Begründungen häufig ein nur halbiertes Bild vom Erwachsenen. Erwachsene erscheinen als zeitlose und prinzipiell entwicklungsoffene Wesen, deren „Unbelehrbarkeit“ nicht wirklich als Ausdruck der strukturellen Starrheit ihrer Deutungs- und Emotionsmuster im Kontext einer sich verkürzenden Zeitperspektive „gewürdigt“ wird, was im einem zweiten Teil des vorliegenden Textes genauer erörtert wird. Die beobachtertheoretische Suche nach der Leitdifferenz in der Abgrenzung zum Kind verschattet zumeist – wie in einem dritten Analyseschritt gezeigt wird – den Blick auf die Fortdauer des Kindlichen im Erwachsenen und führt zu einem Konstrukt, welches die Abschiedlichkeit des erwachsenen Lebens nicht in den Blick zu rücken vermag. So entgleitet der Erwachsenenpädagogik die eigentliche Substanz des Erwachsenen und seiner Bildung, welches sich – so das in einem vierten Schritt dargelegte Ergebnis der Betrachtungen – zwischen Wiedererkennen und Abschiedlichkeit konstelliert.
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Bellmann, Lutz; Stegmaier, Jens

Betriebliche Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer/innen

Der Einfluss betrieblicher Sichtweisen und struktureller Bedingungen
Das Wissen um den Umfang und um Strukturen betrieblichen Weiterbildungsverhaltens gegenüber älteren Arbeitnehmern ist noch immer unzureichend. Der vorliegende Beitrag stellt auf Basis der Daten des IAB-Betriebspanels einige grundlegende Ergebnisse vor. Zur Erklärung des betrieblichen Weiterbildungsverhaltens arbeiten die Autoren neben der Humankapitaltheorie v. a. mit Elementen der Rational Choice Theorie, wonach betriebliche Handlungsmuster als nicht ausschließlich von ökonomischen Zielen determiniert modelliert werden können. Nach einigen deskriptiven Ergebnissen, wird die These, dass eine positive (negative) Einstellung gegenüber älteren Beschäftigten zu einem höheren (geringeren) Weiterbildungsangebot führt, in einem multivariaten Modell geprüft.
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Gröning, Katharina

Hochaltrigkeit und Pflege zu Hause als Herausforderung für die Weiterbildung

Bildung für ältere Menschen hat vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Erforschung und der bildungspraktischen Arbeit stand dabei primär die Gruppe der „jungen Alten“. Systematisch ausgeblendet wurde lange Zeit das Thema Hochaltrigkeit. Die Autorin zeichnet Entwicklungslinien und blinde Flecken der Altersforschung und -bildung auf und plädiert für eine Neuorientierung des Bildungsansatzes im Kontext der Angehörigenpflege. Dabei nimmt sie insbesondere das Spannungsfeld zum feministischen Diskurs und zu Ansätzen der Frauenbildung in den Blick.
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Völkening, Gertrud

Demographischer Wandel als Herausforderung für kommunale Bildungseinrichtungen

Die demografische Entwicklung in Deutschland wird dazu führen, dass die Gesellschaft in zehn Jahren mehr älteren Menschen als jüngeren gerecht werden muss. Vor diesem Hintergrund zeigt der Beitrag auf, in welcher Weise Einrichtungen der kommunalen Erwachsenenbildung gefordert sind, spezifische Angebote zu entwickeln, die unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen und -bedürfnisse einer sehr heterogene Altersgruppe berücksichtigen. Anhand von Beispielen aus der Volkshochschularbeit verdeutlicht die Autorin, wie Inhalte, Lehr- und Lernformen und Ziele von Bildungsangeboten für Ältere differenziert gestaltet werden können. Als zentrale Prinzipien sieht sie die Entfaltung der Kräfte in Richtung auf Autonomie, Selbstbestimmung, Erhalt der Lebensqualität und Teilhabe. Kommunale Veränderungen müssen von den Älteren mitgestaltet werden.
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Geißler, Clemens

Zukunftsperspektiven der Hochschulen in der Gesellschaft des langen Lebens

Die Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Forschung im Alter (DGFFA) will einen Impuls zur Intensivierung der Diskussion über jene Aspekte des demographischen Wandels geben, denen sich die Hochschulen rechtzeitig zuwenden müssten, wenn sie in der Gesellschaft des langen Lebens ihre Zukunftsfähigkeit festigen wollen. Die in diesem Beitrag dargelegten Anregungen sind Bestandteil eines Positionspapiers, das eine Arbeitsgruppe der DGFFA unter dem Titel Zukunftsperspektiven der Hochschulen im demographischen Wandel erarbeitet hat.
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Brödel, Rainer

Bürgerschaftliches Engagement und Weiterbildung

Bürgerschaftliches Engagement gewinnt in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend an Wertschätzung. Auch im erwachsenenpädagogischen Diskurs erhöht sich die Aufmerksamkeit im Kontext lebenslangen Lernens. In diesem Beitrag diskutiert der Autor, wie Erwachsenenbildung Lernprozesse, die in gesellschaftlichen Handlungszusammenhängen stattfinden, unterstützen, begleiten oder gar initiieren kann. Auf der Grundlage eigener empirischer Erhebungen untersucht er Bürgerschaftliches Engagement als Handlungs- und Lernfeld und fragt nach Lernerfahrungen und Lernerträgen in unterschiedlichen Engagementformen. Sein besonderes Augenmerk gilt abschließend dem Bürgerschaftlichem Engagement in der nachberuflicher Lebensphase.
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Schrader, Josef

Schiersmann, Christiane: Profile lebenslangen Lernens. 2006

Das Buch in der Diskussion
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Schüßler, Ingeborg

Schiersmann, Christiane: Profile lebenslangen Lernens. 2006

Das Buch in der Diskussion
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Weiß, Reinhold

Schiersmann, Christiane: Profile lebenslangen Lernens. 2006

Das Buch in der Diskussion