Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Behinderungen
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
4/2003
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/513
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Abstract
Ist die gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen durch Bildung schon verwirklicht, und wenn ja, wie weit? Dies ist eine Hauptfragestellung der Ausgabe 4/2003, das anlässlich des „Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen“ erschienen ist. Im Gespräch mit Dr. Peter Radtke – Schauspieler, Geschäftsführer der „AG Behinderung und Medien e.V.“, ehem. VHS-Fachgebietsleiter und selber durch die Glasknochenkrankheit behindert – geht es u.a. um die Zielgruppe „Behinderte“ in der Erwachsenenbildung; der Landauer Sonderpädagoge Christian Lindmeier fragt kritisch an, ob die soziale Integration behinderter Menschen noch ein Thema für die allgemeine Erwachsenenbildung sei.
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Inhalt

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Nuissl, Ekkehard

Vom Nutzen und Geniessen

3

Nuissl, Ekkehard

Zielgruppen! - Zielgruppen?

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Frehe, Horst

Stichwort Behinderungen

Begriffklärungen rund um das Thema Behinderungen.
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Brandt, Peter; Radtke, Peter

Gespräch Unser Leben ist immer eine Art Kompromiss

Streifzüge durch Erwachsenbildung und andere Grenzregionen mit Peter Radtke
Dr. Peter Radtke ist Schauspieler, Schriftsteller, Geschäftsführer der „Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien e.V.“ und Mitglied des Nationalen Ethikrates. Von 1977 bis 1984 war er Fachgebietsleiter für das „Behindertenprogramm“ der Münchener Volkshochschule.
Da er selbst glasknochenkrank ist, verbinden sich bei Peter Radtke berufliche mit persönlichen Erfahrungen zum Thema Behinderungen in besonderer Weise. Er spricht über notwendige Überlegungen bei der Konzeption von Bildungsangeboten für Behinderte, über das gesellschaftliche Klima, den möglichen Nutzen von selbstgesteuertem Lernen und Anforderungen an Lernberatung und plädiert dafür, bei allen Diskussionen immer auch den Vorteil des Gemeinwohls und der nächsten Generation im Auge zu haben.
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Lindmeier, Christian

Integrative Erwachsenenbildung

Auftrag - Didaktik - Organisationsformen
Institutionell organisierte Erwachsenenbildung sieht ihre vordringliche Aufgabe – historisch nachweisbar – in der sozialen Integration gesellschaftlicher Schichten und Gruppierungen. In den letzten Jahren ist aber ein zunehmendes Desinteresse der allgemeinen Erwachsenenbildung an integrativen Angeboten zu beobachten, das Hand in Hand geht mit der Herausbildung einer Sonder-Andragogik und einer institutionellen Separierung: Angebote für people with disabilities werden mehr und mehr von der Behindertenbetreuung angeboten und von Sozialministerien finanziert. Die Ausbildung einer Sondererwachsenenbildung widerspricht dem Normalisierungsprinzip. Dieses aber impliziert eine möglichst konsequente Einlösung einer auf mehreren Ebenen stattfindenden Integration. Von diesen Ebenen ist besonders die organisatorische Integration bedeutsam. Der Autor unterscheidet die in der Praxis vorkommenden Organisationsformen von Erwachsenenbildung für people with disabilities danach, wie sehr sie einen Übergang zu integrativer Erwachsenenbildung ermöglichen. Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit separater Angebote im Einzelfall gilt doch: Nicht Integration, sondern Separation bedarf der Begründung!
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Distler, Birgit

Mehr Partizipation an betriebsinterner Kommunikation

Personalentwicklungskonzepte der bfz Bildungsforschung für hörgeschädigte Menschen
Gängige Personalentwicklungskonzepte berücksichtigen kaum behinderungsbezogene Belange. Qualifizierungen für sinnesbehinderte Beschäftigte müssen mehr leisten. Neben der Vermittlung von berufsspezifischem Know-how müssen Themen aufgegriffen und Problematiken angesprochen werden, die durch das Handicap zustande kommen und sich auf den Arbeitsalltag auswirken.
Der Artikel informiert über ein Weiterbildungskonzept für hörgeschädigte Menschen und über die Chancen und Schwierigkeiten bei der Realisierung.
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Bernhard, Dörte; Niehaus, Mathilde; Schmal, Andreas

Europäische Leitlinien auf dem Prüfstand

Zur Umsetzung beschäftigungspolitischer EU-Leitlinien in EQUAL-Qualifizierungsmaßnahmen für Benachteiligte
Die EQUAL-Entwicklungspartnerschaft »Virtuelles Zentrum für europäische Bildung« ist ein Beispiel dafür, wie seitens der EU Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt bekämpft werden sollen. Im Beitrag werden sechs Teilprojekte der Partnerschaft dahingehend evaluiert, ob sie europäischen Leitlinien zur Beschäftigungsförderung entsprechen. Die untersuchten Qualifizierungsmaßnahmen setzen Standards wie Empowerment, Chancengleichheit, Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit sowie die Nutzung von IuK-Technologien in wesentlichen Ansätzen um.
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Bücheler, Heike

Rückblicke Der lange Weg zu inklusiver Beratung

Ein Längsschnitt zur noch jungen Geschichte der Erwachsenenbildung für Menschen mit geistiger Behinderung.
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Pawlik, Angela

Partizipation von Migrant(inn)en

Zur Teilnahme im allgemeinbildenden Prgramm der City-VHS Mitte
Die Autorin hat ermittelt, ob, in welchem Umfang und aufgrund welcher Motivation Migrant(inn)en am allgemeinbildenden Weiterbildungsprogramm der City-Volkshochschule Mitte von Berlin teilnehmen. Ergebnisse: Die ethnische Zusammensetzung des Bezirkes Mitte findet keine Entsprechung in derjenigen der Teilnehmenden. Unabhängig vom Bildungsgrad werden Migrant(inn)en eher als die deutschen Teilnehmenden auf der persönlichen Ebene zur Teilnahme motiviert.
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Vogt, Karin

Wünschen Sprachenlerner E-Learning?

Empirische Untersuchung im Bereich der VHSen
279 Teilnehmer einer Befragung zu E-Learning-Anwendungen für das Fremdsprachenlernen in Volkshochschulen verfügen über geringe Vorkenntnisse. Sie haben zwar Interesse an solchen Anwendungen, jedoch beschränken sie sich auf aus ihrer bisherigen Lernerfahrung bekannte Formate. Das Potenzial von E-Learning-Anwendungen schätzen die befragten Teilnehmer für das Fremdsprachenlernen als positiv ein, jedoch nur in einer das Präsenzlernen unterstützenden Form. Die Bereitschaft, an einem rein virtuellen Kurs teilzunehmen, ist gering.
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Dobischat, Rolf

Ist der expansive Trend gebrochen?

Berichtssystem Weiterbildung
Die jüngst veröffentlichte Nummer des »Berichtssystems Weiterbildung« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung markiert eine Trendumkehr: War in den vergangenen Berichtszeiträumen ein Anstieg der Weiterbildungsbeteiligung zu beobachten, so ist sie aktuell um fünf Prozentpunkte rückläufig – besonders in der allgemeinen Weiterbildung. Gründe hierfür vermutet der Autor in einem zunehmend gesellschaftlich akzeptierten Arbeitsmarktfokus von Bildung, einer Resignation gegenüber Heilsversprechen der Weiterbildung vor allem im Osten. Mit dem Druck, mit privaten Investitionen die eigene Arbeitsmarktchancen erhöhen zu müssen, sinkt anscheinend die Bereitschaft dazu.