Verfasser
Laschewski, Julia
Titel
Emancipatory Adult Literacy in Brazil/Emanzipatorische Erwachsenenalphabetisierung in Brasilien: Theatre of the Oppressed – Good Practices of Participatory Educational Approaches/Das Theater der Unterdrückten als Beispiel partizipativer Bildungsansätze
Reihe
texte.online
Jahr
2011
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/9340
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Abstract
In heutigen Gesellschaftsformen wird Literalität als Voraussetzung für die Teilnahme sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich des täglichen Lebens betrachtet. Sie gilt als Menschenrecht, als Instrument der persönlichen Partizipation (empowerment). Auf internationaler Ebene besteht Konsens darüber, dass Literalität über Chancen entscheidet und den Zugang zu den heutigen Informationsgesellschaften eröffnet. Dennoch sind viele Erwachsene in Industrie- und Entwicklungsländern aufgrund ihres unzureichenden Bildungshintergrunds gesellschaftlich marginalisiert.

Der vorliegende Bericht ist Teil des vom BMBF finanzierten und vom DIE durchgeführten Projekts „Alphabetisierung/Grundbildung – State of the Art aus historischer und systematischer Perspektive im Hinblick auf Transfermöglichkeiten“. Er beschreibt ein Good-Practice-Beispiel aus Brasilien und verfolgt zweierlei Ziele. Zum einen soll er einen Überblick über die Entwicklungen der brasilianischen Alphabetisierungsarbeit vermitteln, und zum anderen sollen Beispiele für Programme und Ansätze beschrieben werden, die einen emanzipatorischen Bildungsansatz in der Alphabetisierung verfolgen. Zunächst wird ein Einblick in die Bedingungen Brasiliens gegeben. Anschließend werden sowohl aktuelle als auch historische Ansätze zur Literalitätsförderung und allgemeinen Erwachsenenbildung aufgezeigt. Einen Schwerpunkt bilden dabei Ansätze, die zur Zeit der Militärdiktatur (1964 bis 1985) entwickelt wurden, um die politische Bedeutung von Alphabetisierung zu verdeutlichen. Auf dieser Grundlage wird die Alphabetisierungsmethode Paulo Freires in ihrer Besonderheit der dialogischen und partizipativen Ausrichtung aufgezeigt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt anschließend auf den emanzipativen Methoden des Theaters der Unterdrückten, das zwar nicht als Alphabetisierungsmethode dokumentiert ist, jedoch viel versprechende Transfermöglichkeiten bietet.
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