Bonn, 17. Juli 2012. Open Access bietet die Chance, wissenschaftliche Erkenntnisse schnell, global und entgeltfrei über das Internet zugänglich zu machen. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) befürwortet und unterstützt diese Möglichkeit des Wissenstransfers. Im 1. Halbjahr 2012 sind mehr als 250 DIE-Publikationen für den kostenlosen Online-Zugriff freigeschaltet worden. Diese Initiative steht im Kontext einer breiten Open Access Strategie des Instituts, die ihre Wurzeln in den 1990er Jahren hat.

Seit Ende der 90er Jahre ist das DIE mit "texte.online" Anbieter von Open Access Publikationen und gehört damit im Bereich der Erziehungswissenschaften zu den Pionieren in diesem Segment. Diesen Ansatz hat das DIE in der Folgezeit weiter entwickelt und neben originären Online-Publikationen flächendeckend vom Markt genommene DIE-Publikationen online gestellt. In größerem Umfang ist dies im 1. Halbjahr 2012 erfolgt, nachdem mit dem W. Bertelsmann Verlag entsprechende Embargofristen vereinbart werden konnten. Danach werden Titel der DIE-Buchreihen spätestens nach fünf Jahren freigeschaltet, die an die Forschung adressierten Beiträge in der Reihe „Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung“ bereits drei Jahre nach Erscheinen. Auf dieser Grundlage konnten im 1. Halbjahr 2012 neben 206 Zeitschriftenaufsätzen 66 Bücher der Erscheinungsjahre 2003–2008 freigeschaltet werden, darunter bedeutende Titel wie „Weiterbildung in der zweiten Lebenshälfte“ von Andreas Kruse, „Profile lebenslangen Lernens“ von Christiane Schiersmann oder „Geschichte der Erwachsenenbildung“ von Wolfgang Seitter. Ab Herbst wird das DIE ausgewählte Titel seiner vier Buchreihen von vornherein Open Access publizieren („Goldener Weg“). Erstmals im Jahr 2011 hat das Institut mit der Freischaltung des Dienstes „wb.Fakten“ und seines Wörterbuchs Erwachsenenbildung, das im Verlag Julius Klinkhardt erschienen ist, gute Erfahrungen mit Open Access gesammelt. Das DIE unterstützt mit dieser Strategie eine Initiative der Leibniz-Gemeinschaft, deren Mitglied das Institut ist. Die Leibniz-Gemeinschaft hat 2003 die "Berliner Erklärung" unterschrieben, mit der sich führende Wissenschaftsorganisationen zum freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen verpflichtet haben. Seit 2008 gehört sie der Allianz-Initiative an, die seither Open Access nicht nur für Publikationen, sondern zunehmend auch für Forschungsdaten proklamiert. In Forschung und Wissenschaft wird die Zielperspektive, die mit Open Access verfolgt wird, als eScience oder eResearch bezeichnet. Für die Wissenschaft bestehen die Vorteile von Open Access darin, dass Forschungsergebnisse schneller zugänglich sind, leichter weiter verarbeitet werden können und eine höhere Reichweite und damit eine größere Resonanz erfahren. Außerdem erlaubt es Open Access, Forschungsergebnisse bereit zu stellen, die nur für eine kleine Nutzergruppe sind und deren Produktion nicht rentabel wäre.

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