Bonn, 2. Dezember 2014. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE) hat gestern in einer feierlichen Preisverleihung die Preisträger des diesjährigen Innovationspreises zum Thema „Kulturelle Bildung“ ausgezeichnet. „Viele der eingereichten Projekte sind im allerbesten Sinne innovative Konzepte“, lobt Jury-Mitglied Professor Richard Stang „und eröffnen ungewöhnliche Zugänge zur Kultur, die jedem Teilnehmer andere Lernerfahrung ermöglichen. Sie machen die kulturelle Vielfalt und die unterschiedlichen Zugänge dazu deutlich.“

Erster Preisträger ist das Projekt „Hörpfade“, in dem Kursteilnehmende in bayerischen Volkshochschulen persönliche Audioguides über die Region, in der sie leben, produzieren und so eine „klingende Landkarte“ Bayerns auf www.hoerpfade.de entstehen lassen. Die Audioguides machen die Vielfalt regionaler Geschichte, Kunst und Kultur erlebbar. Die Kursleitenden werden von Journalist/innen und Mediencoaches des Bayerischen Rundfunks (BR) professionell geschult, gleichzeitig unterstützt der BR das Projekt medial. Auch um das Hören geht es beim „Ich-kann-nicht-singen-Chor“ der Urania Berlin e.V., der mit dem Vorurteil aufräumen will, dass die meisten Menschen nicht singen können. Das Bildungsangebot lädt alle ein, die sich bisher nicht getraut haben mit anderen zusammen zu singen. Die Chormitglieder produzieren erstaunliche Hörerlebnisse, ohne dass eine einzige Note dabei gelesen wird! Die Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau hingegen widmet sich auf ihren jährlichen internationalen Kunstsymposien der bildenden Kunst, die einen dauerhaften Platz am Kunstwanderweg Kleinbreitenbach finden. Ein Angebot der kulturellen Bildung, das alle Bevölkerungsgruppen der Region einlädt und integriert. Zwei Kulturinstitutionen erhalten die diesjährigen Sonderpreise: die Kunsthalle in Emden für das interaktive Besucherprojekt „Ortung“, mit dessen Entdecker-Kit Reisende ihr Erleben künstlerisch dokumentierten. Die Ergebnisse der künstlerischen Forschungsreisen sind ein gelungenes Beispiel für die Aktivierung von (Nicht-)Besucher/innen. Das Theater-Bildungs-Projekt „Trilogie des Geldes“ verfolgt die Idee einer theatralen Akademie für Wirtschaftswissenschaft. Wirtschaftliche Muster werden als Theaterszenarien begriffen und auf in diesem darstellerischen Zugang wird sichtbar, wie wirtschaftliche Prozesse politischer Entscheidungen funktionieren. Das Projekt schafft damit ein Forum des Verstehens und Hinterfragens wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge mit künstlerischem Zugang. Die Dokumentation zum Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung finden sie hier . Die Dokumentation zum DIE Forum Weiterbildung, in dessen Rahmen der Preis verliehen wurde, finden Sie hier. Seit 1997 lobt das DIE den „Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung“ aus. Alle zwei Jahre wird diese „bundesweit renommierteste Auszeichnung in der Erwachsenenbildung“ (Frankfurter Rundschau) verliehen. Die Auszeichnung möchte neuartige und viel versprechende Ansätze in der Weiterbildung publik machen und einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion stellen. Zu den zentralen Kriterien für die Auszeichnung der Projekte gehört, dass diese innovativ und praxiserprobt sein müssen und dass sie der Erwachsenenbildung neue Impulse geben. Der Innovationspreis wird unterstützt vom W. Bertelsmann Verlag in Bielefeld.

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