LLL-Projekt Saarland: „Sprachnetzwerke in Grenzräumen

 

Projektaufriss

 

Die Bildungslandschaft ist weltweit im Umbruch. ,Neue Medien’ verändern das Lernen. Damit ändern sich auch manche Inhalte, es ändern sich Einstellungen bei Lehrenden und Lernenden, es gibt neue Möglichkeiten – und neue Probleme. Viele Schüler fühlen sich befreit von alten Zwängen, lernen selbstbestimmt und begeistert. Aber: Dies gilt nur für Schüler, die Zugang zu den ,Neuen Medien’ haben – und die damit umgehen können. Was aber machen die sogenannten ,bildungs- und lernbenachteiligten Jugendlichen’?

 

Das saarländische LLL-Projekt „Sprachnetzwerke in Grenzräumen“ richtet sich an diese Jugendlichen. Sie sollen dazu befähigt werden, mit ,Neuen Medien’ umzugehen, und damit auch in die Lage versetzt werden, an den Prozessen des ,Lebenslangen Lernens’ partizipieren zu können. Weil das Lernen leichter fällt, wenn man die Folgen sieht, widmet sich das Projekt einem Thema, das im Saarland – dem deutschen Bundesland mit den prozentual längsten Außengrenzen, die allesamt frankophone Ländern betreffen – sozusagen ,vor der Haustüre’ liegt: den französischen Nachbarn und ihrer Sprache. Wenn sich deutsche Jugendliche mit jungen Franzosen treffen und dann etwas miteinander zu reden haben (und das auch noch ,klappt’), steigt das Interesse an der Nachbarsprache – ganz anders, als wenn man ,nur’ für die nächste Klassenarbeit lernt ...

 

Deshalb sollen, erstens, computergestützte neue Lerninhalte erarbeitet werden, die den Bezug zum Alltag an der Grenze herstellen können. Die Lerninhalte sollen auf Begegnungen vorbereiten. Zweitens sollen Netzwerke von Schulen und Weiterbildungseinrichtungen geschaffen und für direkte Kontakte genutzt werden. Dabei soll schulisches Lernen mit virtuellen und realen Begegnungen gekoppelt werden. Dazu müssen im übrigen Kooperationspartner zusammengebracht werden, die bislang in der Regel weder organisatorisch, noch didaktisch-methodisch miteinander verkoppelt sind.

 

 

Ergebnisse (Auswahl)

 

Theoretischer Überblick über den State-of-theArt:

Bufe/Giessen 2003: Des langues et des médias. Grenoble: Presses Universitaires de Grenoble

 

Verschiedene Praxisprodukte: Videoproduktionen, CD-Rom, Prozessbegleitung usw.

 

Veröffentlichung von Best-Practice-Beispielen:

Sprachnetzwerke (2003), Interkulturelles Sprachenlernen heute – Begegnungedidaktik und Neue Medien. Saarbrücken

 

Auszeichnung

Zweiter Preis im von der Académie Nancy-Metz und dem Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft des Saarlandes ausgeschriebenen „Projektwettbewerbs zum Europäischen Jahr der Sprachen“; Preisverleihung im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages

 

Vernetzung

u.a. mit dem Institut Universitaire de Formation des Maîtres (deutsch-französische Examensarbeit!)

 

 

Weiterführungsüberlegungen

 

Zum Beispiel:

 

● Medien verändern die Inhalte – müssen Qualitätsstandards angepasst werden?

 

● teilweise können Medien im traditionellen Umfeld nicht sinnvoll eingesetzt werden – wie müssen sich Strukturen ändern – wie können bildungsbereichsübergreifende und transnationale Kooperationen realisiert werden?