Zwischenbericht

Projekt 'Sprachnetzwerke in Grenzräumen'

 

 

Laufzeit des Vorhabens: 01/2001 – 12/2004

Berichtszeitraum: 2001

Projekt-Homepage: www.lpm.uni-sb.de/sig

 

 

1.  Die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse und andere wesentliche Ereignisse.

 

Die Anfangsphase des Projekts war von allgemeinen institutionellen und organisatorischen Vorarbeiten geprägt. Dazu gehörten die Produktion eines eigenen Web-Auftritts (www.lpm.uni-sb.de/sig), eines Flyers sowie eine Posterpräsentation, die die Ziele des Projekts schlagwortartig zusammenfasste. Es gab des weiteren Informationstreffen mit den für die konkrete Lehrerfortbildung im relevanten Bereich (Sprachen, Medien) zuständigen Mitarbeitern des Landesinstituts für Pädagogik und Medien sowie mit anderen Institutionen im Umfeld (Ministerium, VHS, Sprachenrat Saar u.a.).

 

Zur theoretischen Abfederung des Projekts wie auch zur Klärung der didaktisch-inhaltlichen Probleme wurde gemeinsam mit Kooperationspartnern ein wissenschaftlicher Kongress organisiert, der vom 8. bis 10. Oktober 2001 im Saarbrücker Schloss stattgefunden hat und der die Thematik “Sprachenlernen mit Hilfe von Medien” umfassend dargestellt und Lösungsansätze vorgestellt hat. Des weiteren wurde eine Vortragsreihe konzipiert, die sich mit ähnlichen Problematiken befasst, nun aber eher praktisch ausgerichtet ist und auch als Serviceangebot an die Partnerinstitutionen zu verstehen ist.

 

Die inhaltlich-praktische Tätigkeit begann mit einem Treffen im saarländischen Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Aufgrund einer Ausschreibung des Ministeriums hat eine Reihe saarländischer Schulen ihr Interesse an der Mitwirkung am Projekt geäußert; die interessierten Schulen wurden zunächst ins Ministerium eingeladen. Dabei wurde deutlich, dass die Schulpraktiker die Notwendigkeit einer Unterstützung für bildungsbenachteiligte Schüler insbesondere im Bereich des Fremdsprachenunterrichts (Französisch) bereits als brennend erleben und sich durch Neue Medien starke Impulse erhoffen. Angesichts der großen Anzahl interessierter Schulen wurde zunächst eine übergreifende Internet-Lösung avisiert und Kontakte mit der Fachrichtung Informatik der Universität des Saarlandes aufgenommen, um ein dort existierendes Programm einzusetzen, das für dieses Projekt sehr gut geeignet zu sein schien; nicht zuletzt ist dieses Programm aufgrund seiner Konzeption und Umsetzung im Bundeswettbewerb ,Uni@Schule’ mit einem Preis ausgezeichnet worden (“InterTalk”). Allerdings hat sich gezeigt, dass dieses Programm zu komplex ist. So hat sich der Einsatz in Schulen als derzeit unmöglich herausgestellt.

 

Aus diesem Grund wurde der Ansatz, alle Schulen mit einem übergreifenden Konzept anzusprechen, verworfen. Das Projekt konzentriert sich seit Sommer 2001 auf die Projektarbeit mit Einzelschulen. Um den Schulen und Lehrern die technischen und didaktischen Möglichkeiten des Medieneinsatzes demonstrieren zu können, wurde eine erste CD-ROM produziert. Sie bezog sich inhaltlich auf die Region (mit konkreten Links zu real existierenden Einrichtungen in Lothringen) und behandelte, wie in der Projektkonzeption vorgesehen, lebensweltliche und altersgemäße Themen. Die Kontextualisierung erfolgte durch eine grenzüberschreitende Liebesgeschichte; die CD-ROM hat demnach auch den Titel UN AMOUR FRANCO-ALLEMAND. Die CD-ROM wurde breit gestreut und auch außerhalb der Schulen des Landes eingesetzt, beispielsweise im Euro-Info-Bus (siehe ,Veröffentlichungen’).

 

In der Folge wurden konkret Schulen beziehungsweise Lehrerinnen und Lehrer angesprochen, die ihr Interesse am Projekt bereits geäußert hatten und die die weiteren Voraussetzungen erfüllten – die also insbesondere eine französische Partnerschule und einen Computerraum zusagen konnten. Zudem sollten Kurse angesprochen werden, die entsprechend der Projektkonzeption als ,bildungsbenachteiligt’ gelten konnten (Fördergruppen oder D- beziehungsweise E-Klassen, in keinem Fall aber A-Klassen). Es hat sich gezeigt, dass die formalen Kriterien nicht einschränkend wirkten, dass jedoch das Interesse der Lehrenden ganz wesentlich ist. So sind einzelne Kontaktaufnahmen auch an der Furcht vor der Technik oder der Angst, die Mitarbeit am Projekt würde zu viel Zeit kosten, gescheitert.

 

Inzwischen findet eine konkrete Projektarbeit an zwei saarländischen Schulen statt. Es handelt sich einerseits um die Gesamtschule Gersheim und ihre Partnerschule in Stiring Wendel, im anderen Fall um die Gesamtschule Bexbach; diese Schule hat im zweiten Halbjahr 2001 Verbindungen zu einer neuen Partnerschule geknüpft (da personelle Probleme die Arbeit mit der ,alten’ Partnerschule unmöglich gemacht hatten), so dass hier die Arbeit mit den französischen Partnern erst anläuft. Das Projekt wurde der ,neuen’ Partnerschule aber bereits präsentiert.

 

In allen Schulen werden mit den Fachlehrern für Französisch sowie unter expliziter Einbeziehung der Schüler Medienprodukte erstellt, die sich auf die Nachbarsprache beziehen. Da die Produktion der Medien ganz wesentlich von den Schülern abhängt und sich hierbei das Kriterium der ,Lernbenachteiligung’ durchaus bemerkbar macht, ist diese Arbeit sehr zeitaufwändig. In Gersheim wurde bereits eine komplette Projektwoche durchgeführt, zudem gibt es regelmäßige Besuche in mit dem zuständigen Fachlehrer verabredeten Schulstunden. Auch in Stiring-Wendel hat die inhaltliche Aufbereitung begonnen. In Bexbach wird eine Fördergruppe einmal in der Woche nachmittags begleitet. 

 

Neben der konkreten Projektarbeit wird versucht, die jeweils aktuellen Projektresultate kontinuierlich einem allgemeinen Publikum wie auch der Fachöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Eine Übersicht findet sich unter Punkt 6 dieses Berichts.

 

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich das Projekt – beziehungsweise seine Konzeption und die ersten konkreten Erfahrungen – bereits jetzt eines großen Interesses erfreut. Es gab bereits Anfragen, die das bundesweite und große Interesse an der von uns erarbeiteten Konzeption verdeutlichen, beispielsweise von der Sozialforschungsstelle in Dortmund, vom Deutsch-Französischen Jugendwerk oder vom Zentrum Coördinatie- en InformatieCentrum voor EuRegionaal Onderwijs (cicero), Niederlande. Vernetzungen erfolgen über den Sprachenrat Saar und das Saar-Lern-Netz. Zudem gab es auch Anfragen deutscher und französischer Lehrer aus Schulen, die aus formalen Gründen nicht am Projekt teilnehmen können (zum Beispiel aus Sierck-les-Bains).

 

 

 

2.    Im Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien/Publikationen

 

 

- Internet-Auftritt – URL: www.lpm.uni-sb.de/sig

  (aktuelle Fassung 2 vom 6. November 2001)

 

- Flyer

 

- Posterpräsentation (2 Poster)

 

- CD-ROM « UN AMOUR FRANCO-ALLEMAND »

 

- Video « Des gladiateurs romains à Bliesbruck-Reinheim »

 

- Vortrag auf der Tagung 'Vernetzung auf allen Ebenen, Katholischen Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, Bad Honnef, Kongress 10./11. Mai

 

- Artikel in Lerncafé, Online-Journal zur allgemeinen Weiterbildung, Ausgabe 6, Mai 2001 (www.lerncafe.de)

 

- Präsentation im Rahmen der Sektion 'Wie man mit Sprachen zu ,grenzenlosen’ Regionen kommt' Grenzregionen bieten Chancen für mehr Mehrsprachigkeit” auf der XII. IDT 2001, Universität Luzern, 30. Juli bis 04. August 2001

 

- Vortrag auf der Fachtagung 'Neue Herausforderungen an die Weiterbildung' im Rahmen der Kampagne 'Saarland 21', Saarbrücken, VHS-Forum, 31. August 2001

 

- Präsentation im Rahmen des Euro-Info-Busses, Saarbrücken, 24. August 2001 (Anmerkung: die CD-ROM « Un amour franco-allemand » sowie der Flyer des Projekts stand während der gesamten Reise des Euro-Info-Busses durch das Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen. Luxemburg, Wallonien und den deutschsprachigen Teil Flanderns zur Verfügung)

 

- Präsentation auf der Internationale Fachtagung zum zehnjährigen Bestehen des Sprachenrats Saar “Mehrsprachigkeit - Wie viel Sprache(n) braucht der Mensch?” 25. September 2001, Schloss Saarbrücken

 

- wissenschaftlicher Kongress zum Thema “Sprachenlernen mit Hilfe von Medien”, Saarbrücker Schloss , 8. bis 10. Oktober 2001 (Eigenorganisation)

 

- Sprachnetzwerke in Grenzräumen. In: Tätigkeitsbericht des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion, Luxemburg 2001, Seite 88

 

- Réseaux linguistiques en régions frontalières. In: Rapport d’activité du Comité economique et social de la grande région, Luxembourg 2001, page 87