Zwischenbericht für das Jahr 2001
Projekt des BLK-Modellversuchsprogramms “Lebenslanges Lernen”

Vernetzungskonzept von Bildungseinrichtungen und Anstellungsträgern für Weiterbildungsarrangements in NRW und Sachsen-Anhalt

Zuwendungsempfänger: Hochschule Magdeburg-Stendal
Prof. Dr. H. Kreuter, Dr. W. von Stünzner

Laufzeit des Vorhabens: 01.06.01 – 31.03.05

Bedingt durch die verzögerte Bewilligung des Antrags konnte mit der Projektarbeit erst im Juni 2001 begonnen werden. Dennoch wurden mit erhöhtem Arbeitseinsatz alle geplanten Arbeitsschritte erfolgreich durchgeführt. Im Verlauf des Berichtszeitraums wurden die vorbereitenden Arbeiten für die Netzwerkarbeit bewältigt und die Netzwerkstrukturen wurden aufgebaut. Es wurden Arbeitsgruppen gebildet und zukünftige Erweiterungen des Verbundes konnten vorbereitet werden. Die bisherigen Erfolge der Projektarbeit erlauben es, den weiteren Verlauf positiv zu beurteilen.

1.                 Aufzählung der wichtigsten wissenschaftlich-technischen Ergebnisse und anderer wesentlicher Ereignisse.

Das Projekt zielt auf die Etablierung eines Netzwerks von Bildungsinstitutionen, Anstellungsträgern (Betrieben) und Lernenden zur Verbesserung, Flexibilisierung  und Transparenz von Bildungsangeboten im Bereich der Gesundheitswirtschaft.

Schwerpunkt in der Anfangsphase des Projekts war die Identifizierung und die Information potentieller Netzwerkpartner. Es wurden zwei Zugangsmethoden angewandt:

-          systematische Analyse im Feld der Anbieter und Anstellungsträger im Bereich der Gesundheitswirtschaft und

-          Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, potentielle Netzwerkpartner auf das Projekt und seine Ziele aufmerksam zu machen und für die Kooperation im Netzwerk zu gewinnen.

Beide Ansätze erwiesen sich als erfolgreich und führten zu den intendierten Zielen. Über die systematische Recherche wurden 127 potentielle Partner identifiziert und angeschrieben. Aus dieser ersten Kontaktierung ergaben sich 31 Organisationen, die sich schriftlich zu aktiver Mitarbeit bereit erklärt und ihr Interesse an langfristiger Kooperation im Netzwerk bekundet haben. Aus der öffentlichkeitswirksamen Aktionen ergab sich zusätzlich eine Reihe von interessanten Kontakten, die für die Aktivitäten im Netzwerk besonders wichtig sind. Aus der Sicht der Evaluation ist der Zugang über Öffentlichkeitsarbeit vorzuziehen, da auf diese Weise in erhöhtem Maße Partner gewonnen werden können, die mit aktuellen Problemen konfrontiert und daher an einer kooperativen Lösung interessiert sind.

Als wesentliche öffentlichkeitswirksame Ereignisse sind folgende Punkte besonders hervorzuheben:

-         Als wichtiges Lenkungsgremium im Netzwerk wurde aus Mitgliedern des Netzwerks der Koordinationsausschuß gegründet. In diesem Ausschuß sind folgende Organisationen vertreten: Kultusministerium Sachsen-Anhalt, Krankenkassen (als Bildungsanbieter und Anstellungsträger), Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Gewerkschaften, private Bildungsträger, Ärztekammer, Arbeitsamt Magdeburg, Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt ,Landesverband der Volkshochschulen sowie das Projektteam. Am 20.11.2001 trat der Koordinationsausschuß zu seiner ersten Sitzung zusammen (siehe Anlage 1). Danach tagte der Ausschuß in der Anfangsphase im Rhythmus von vier Wochen.

-         Anläßlich der Bildungsmesse “Perspektiven” (siehe Anlage 2) fand auf dem Messegelände die erste Einladungskonferenz der Netzwerkpartner zum Thema “Regionales Netzwerk und seine Bedeutung für die Entwicklung der Weiterbildung in Sachsen-Anhalt” statt, an der 27 Organisationsvertreter teilnahmen.

-         Ebenfalls auf der Bildungsmesse wurde im “Großen Plenum” auf dem Messegelände eine Podiumsdiskussion zum Thema “Lebenslanges Lernen – Möglichkeiten und Chancen der Weiterbildung im Nezwerk” mit Vertretern des Kultusministeriums, einer Krankenkasse, der Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg, der Universität Bielefeld, dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung und dem Projekt durchgeführt.

-         Am 29./30.11.2001 fand mit internationaler Beteiligung in der Hochschule Magdeburg-Stendal das erste Weiterbildungsforum “Lebensbegleitendes Lernen – Regionale Netzwerke und internationale Kooperation in der Weiterbildung” statt (siehe Anlage 3). Ein Kongressband ist derzeit in Bearbeitung.

Begleitend zu den aufgeführten Ereignissen wurde in der Tagespresse mehrfach über das Projekt und seine Ziele informiert. Dadurch ergaben sich vielfältige Kontakte mit den für das Projekt wichtigsten Gesundheitseinrichtungen und themenrelevanten Netzwerken in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

2.                 Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen (bzw. mit Zustimmung des Zuwendungsgebers geänderten bewilligte Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung).

Die im Projektantrag vorgegebene und vom Zuwendungsgeber bewilligte Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung konnte im Berichtszeitraum eingehalten werden.

Arbeits- und Zeitplanung

Die Arbeitsaufgaben werden im folgenden vorgestellt und stichwortartig kommentiert  (die Numerierung bezieht sich auf den Zeit- und Arbeitsplan des bewilligten Antrages).

1.      Netzwerkpartner

(a)              Identifikation der Netzwerkpartner

Bei der ersten Recherche wurden 127 potentielle Partner identifiziert. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Projektaktionen kommen ständig neue Interessenten hinzu (Stand: 22.3.02, 42 Netzwerkpartner), wobei einige der Partner als Knoten zu anderen Netzwerken fungieren (z.B. Landesverband der Volkshochschulen, Landesarbeitsamt, Landesvereinigung für Gesundheit)

(b)              Einladungskonferenzen für Netzwerkpartner

Ab September 2001 findet mit den Netzwerkpartnern regelmäßiger Schriftverkehr statt. Die erste Einladungskonferenz fand anläßlich der Bildungsmesse ”Perspektiven” (November 2001) statt. Von dem Kongreß “Lebensbegleitendes Lernen – Regionale Netzwerke und internationale Kooperation in der Weiterbildung” (November 2001) haben die Netzwerkpartner regen Gebrauch gemacht. Hier wurde eine besondere Möglichkeit geboten, das Aufgabenspektrum des Netzwerks in einem internationalen Rahmen zu verstehen.

(c)               Netzwerkorganisation und Sitzungen der Netzwerkpartner

In den Sitzungen des Koordinierungsausschusses wurden Probleme der Netzwerkorganisation ausführlich und wiederholt erörtert. Die Anregungen und Wünsche der Partner wurden umgesetzt. Sitzungen aller Netzwerkpartner wurden außer in den zitierten Zusammenkünften nicht durchgeführt. Es hatte sich erwiesen, daß bilaterale Treffen zur Lösung spezifischer Probleme geeigneter sind, die Dynamik der Arbeit im Netz zu fördern.

2.      Koordinationsausschuss

(a)              Bildung des Koordinationsausschusses

Der Koordinierungsausschuß hat sich im November zu seiner ersten konstituierenden Sitzung getroffen. Im Kern besteht ein fester Mitgliedsstamm, der der jeweiligen Thematik entsprechend gegebenenfalls für einzelne Sitzungen duch zusätzliche Experten erweitert wird.

(b)              Definition der Arbeitsaufgaben und Arbeitsplanung des Koordinierungsausschusses und Revisionssitzungen

Der Koordinierungsausschuß versteht sich als Lenkungsgremium. (Mitglieder: Kultusministerium Sachsen-Anhalt, Krankenkassen, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Gewerkschaften, private Bildungsträger, Ärztekammer, Arbeitsamt Magdeburg, Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt, Landesverband der Volkshochschulen sowie das Projektteam). Arbeitsschwerpunkte sind zur Zeit: Inhaltliche Gestaltung von Arbeitsgruppen (Unterprojekte). Die Thematiken werden in derzeit vier Arbeitsgruppen bearbeitet:

Datenbank Weiterbildungsangebote,

Weiterbildungsqualität,

Weiterbildungspolitik,

Lernmodule.

(c)               Treffen des Koordinationsausschusses

Die Arbeitstreffen des Koordierungsausschusses fanden in der Anfangsphase bisher in einem Abstand von vier Wochen statt

3.      Etablierung von Selbststeuerungsmechanismen

(a)              Aufbau, Entwicklung und Erprobung von intranetgestützten Netzwerken zwischen den Hochschulen und den Netzwerkpartnern

Zum Aufbau einer geeigneten Kommunikations- und Lernplattform wurden Softwareangebote von Anbietern freier Produkte (open source) geprüft. Dabei ergaben sich bisher wider Erwarten noch keine geeigneten Zugänge. Der Einsatz scheitert z. Zt. an einem leistungsfähigen Server, resultierend aus fehlenden finanziellen Mitteln. Die Sichtung vorhandener Angebote wird fortgesetzt und Mittel für einen geeigneten Server werden im Netzwerk eingeworben werden.

(b)              Aufbau von Tele-learning Plattformen für Lernende Nutzung der Systeme für online Lernkontrollen und Tests

Es folgt aus 3a, daß hier noch keine Erfolge erzielt werden konnten.

4.      Umsetzungskonzept zur Qualitätssicherung

(a) Entwicklung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung der Projektarbeit erfolgt in ständiger Dokumentation aller Ereignisse und Aktivitäten in Form von Protokollen, die in regelmäßigen Projektsitzungen bewertet werden. Konzepte der Qualitätssicherung wurden anhand einer wissenschaftlichen Hausarbeit erarbeitet. Arbeit des Kooordinierungsausschusses wird als qualitätssicherndes Instrument genutzt.

5.      Öffentlichkeitsarbeit

(a)              Entwickeln eines Konzepts für die Öffentlichkeitsarbeit

Mit dem Pressesprecher der Hochschule und mit dem Fachbereich “Gestaltung/Industriedesign wurden geeignete Instrumente für eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit konzeptuell entwickelt. (Visitenkarten, Logo des Projektes, Briefpapier, Plakate, Flyer (Anlage 4), Pressegespräche). Die Durchführung eines jährlichen Kongresses (Kongreßveröffentlichung in Arbeit) sowie die Beteiligung an der Messe “Perspektiven” ist ist eine der herausragenden Maßnahmen im Konzept der Öffentlichkeitsarbeit des Projekts.

(f) Verfassen von Pressemeldungen und Veranstalten von Pressekonferenzen

Gemeinsam mit dem Pressesprecher der Hochschule Magdeburg-Stendal wurde mehrere Pressemitteilungen entworfen und an die Tagespresse weitergeleitet (Beispiele siehe Anlage 5).

(g)  Aktivierung von Eigenleistungen der Netzwerkpartner sowie Sponsorengewinnung und –betreuung zur nachhaltigen Sicherung der Netzwerk- und Lernstrukturen

Zur Durchführung des Kongresses konnte bereits auf die finazielle Unterstützung einzelner Netzwerkartner zurückgegriffen werden. Das Sponsoring der Datenbank (Aufbau, Pflege, Serverkosten) wird z. Zt. noch verhandelt. Durch Bereitstellung in Teilen vorhandener Weiterbildungsdatenbanken (Software, Maske, Daten evtl. Server) durch Netzwerkpartner wird die Arbeit zum Aufbau der Datenbank erleichtert.

6.      Interne Weiterbildung für Netzwerkpartner

(f)    Erarbeitung eines Weiterbildungskonzeptes

Themen der Weiterbildung

·    Nutzung und Erwartung von Netzwerkpartnern

·    Lehrerfortbildung über LLL Netzwerk

·    Zukunftswerkstatt – Entwicklung des Netzwerkes

·    Zukunftswerkstatt – Lernplattform

·    train the trainer

Weitere Planung

Eine erhebliche Ausweitung des Netzwerkes soll durch enge Kooperation mit den engagierten Organisationen und Behörden zur landesweiten Entwicklung von bevölkerungsweiten Bildungsinterventionen im Bereich der Gesundheitsziele des Landes Sachsen-Anhalt erfolgen.

In der Hochschule und bei den Netzwerkpartnern vorhandene Lernmodule sollen überarbeitet und in das Netz gestellt werden.

Darüber hinaus wurde eine Qualifizierungsinitiative für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entwickelt, mit der bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Transfermöglichkeiten über die Gesundheitsthematik hinaus in andere Bereiche erprobt werden wird.

8.      Handbuch

(a)         Dokumentation der Implementationserfahrungen

Die Anfänge der Dokumentationsarbeiten sind mit dem Protokollieren und der gemeinsamen Bewertung der Implementationserfahrungen bereits erfolgt. Eine weitergehende Dokumentation wird erst möglich, wenn die gemeinsame Kommunikationsplattform installiert und von den Netzwerkpartnern akzeptiert ist.

Ausgabenplanung

Die finanziellen Ausgaben ergeben sich aus dem Bewilligungsbescheid des Projektes. Der Finanzierungsplan wurde, bis auf 1866,91 DM Soll bei den Personalkosten, eingehalten. Diese werden im kommenden Jahr durch Einsparungen im Bereich Reisekosten, studentische Hilfskräfte und dem Geschäftsbedarf eingespart (siehe zahlenmäßiger Nachweis).

3.                 Haben sich die Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens innerhalb des angegebenen Ausgabenzeitraums gegenüber dem ursprünglichen Antrag geändert (Begründung)?

Vorgesehen war, die vorhandene Kommunikations- und Lern-Plattform der Universität Bielefeld in Kooperation mit zu nutzen. Dies war bisher jedoch schwierig, da nur die Universität Bielefeld für diese Plattform eine Lizenz hat. Derzeit befindet sich das Projekt in Verhandlung mit dem Rechenzentrum zum Erwerb dieser Lizenz und zur Installation des Programms.

4.                 Sind inzwischen von dritter Seite Ergebnisse bekannt geworden, die für die Durchführung des Vorhabens relevant sind? (Darstellung der aktuellen Informationsrecherchen nach Nr. 2.1. BNBest.-BMBF 98)

Bei allen durchgeführten Recherchen wurden bisher noch keine Informationen bekanntgeworden, die die Durchführung des Vorhabens grundsätzlich beeinflussen. Mit der Analyse aller bereits bestehenden Netzwerke in Sachsen-Anhalt und den Ergebnissen der Arbeitsgruppen “Gesundheitsziele” anläßlich der 2. Landesgesundheitskonferenz konnten wichtige Hinweise auf weitere Netzwerkpartner gewonnen werden, die zur Zeit ausgewertet werden.

5.                 Sind oder werden Änderungen in der Zielsetzung notwendig?

Trotz finanziell eng gestecktem Rahmen (Plattform, Hard- und Software) ist das Projekt auf dem Weg, ein stabiles Netzwerk in Sachsen-Anhalt zu etablieren. Die große Resonanz bei den  Netzwerkpartnern und ihr hohes Engagement bei der Kooperation zeigt, daß Bedarf besteht, Weiterbildung und die inhaltliche Auseinandersetzung darüber zu optimieren, sowie Kontakte auch zu fachfremden Institutionen aufzubauen und deren Inhalte in die Weiterbildung einzubauen.

6.                 Im Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien/Publikationen (Exemplar dem Bericht beilegen)

Anlage 1 : Tagesordnung der Sitzung zum 20.11.2001

Anlage 2: Unterlagen zur Netzwerkkonferenz auf der Messe “Perspektiven”

Anlage 3: Einladung zum Weiterbildungsforum “Lebensbegleitendes Lernen – Re-

                gionale Netzwerke und internationale Kooperation in der Weiterbildung”

Anlage 4: Flyer des Projektes

Anlage 5: Pressemitteilungen

Die Kongreßdokumentation befindet sich zur Zeit in der redaktionellen Bearbeitung