Carmen Stadelhofer, Ellen Salverius-Krökel

Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm

 

Zuwendungsempfänger:

Universität Ulm, Körperschaft des Öffentlichen Rechts

Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität Ulm, D 89069 Ulm, Telefon: 0731 / 50-23193, Telefax: 0731 / 50-23197

E-Mail: carmen.stadelhofer@zawiw.uni-ulm.de, Internet: www.zawiw.de

Vorhabenbezeichnung: Modellprojekt „Räumlich und zeitlich entkoppeltes ‚Forschendes Lernen’ als Motor einer neuen Lernkultur“

Kurztitel: Projekt „Gemeinsamlernen“ (www.gemeinsamlernen.de)

 

Laufzeit: 01.04.2000 – 31.03.2005

Berichtszeitraum: 01.01.2003 – 31.12.2003

 

 

 

Einführung ..........................................................................................................................2

1. Aufzählung wichtiger Ergebnisse / wesentliche Ereignisse / Transfer ...........................3

1.  Erprobung neuer Lernangebote, im folgenden Lernkurse genannt, als Ein- bzw.   Hinführung für neu hinzu gewonnene Lernende und Stärkung des Netzwerkes .........3

2. Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter Selbstorganisation / reduzierten  „institutionellen Parts“ bei Projektgenerierung und Begleitung durch Übertragung auf

den gegründeten Verein „ViLE     ................................................................................7

   3. Kooperation mit anderen Bildungsträgern ................................................................9 

 
   4. Weitere Ergebnisse/Ereignisse im Gesamtprojekt im Berichtszeitraum..................11

 

5. Maßnahmen zur Nachhaltigkeit: Bericht des Vereins "Virtuelles und reales Lern- und   Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" - ViLE e.V  ..........................................12        

   6. Transfer & Publikationen  ....................................................................................... 15

 

7. Prozessdokumentation & Evaluation .........................................................................15

 

 

2. Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen Planung ........................18

3. Aussichten auf Erfolg des Projekts ...............................................................................19

4. Ergebnisse von dritter Seite ..........................................................................................19

5. Änderungen in der Zielsetzung .....................................................................................19

6. Materialien / Publikationen ............................................................................................19

 

 

Einführung

 

 

Kern des Modellprojekts „Gemeinsamlernen“ ist die Initiierung „virtueller Selbstlerngruppen" älterer Menschen und im Austausch alt – jung.

 

Inhalte der Projektarbeit sind unter anderem,

 

 

v      Selbstlerngruppen zu initiieren, die über das Internet und bei ergänzenden realen Treffen gemeinsam an selbstgewählten Themen arbeiten

 

v      die entstandenen Lernprojekte zu begleiten und Gruppen und Einzellernende zu beraten

 

v      und die an Lernprojekten beteiligten Gruppen und Einzellernenden untereinander und mit potentiell förderlichen Institutionen zu vernetzen.

 

„Selbstorganisation" von Lernprozessen ist dabei das wichtigste Kriterium für Lernprojekte im Rahmen des Modellprojekts. Die Selbstorganisation wird – wie weiter unten dargestellt – je nach Typ der Lernprojekte auf verschiedenen Ebenen erreicht.

 

Das Projekt wurde im April 2000 gestartet, die Förderung der Modellphase läuft bis März 2005. Im Zeitraum April 2000 bis 31. Dez. 2003  wurden 12 Lerngruppen initiiert, von denen bis Ende 2003 neun Lernprojekte abgeschlossen wurden. Neu aufgenommen wurden als neue Lernform die Lernkurse Schnupperkurs TvL und Anwendungskurs AvL. Diese Lernkurse sollen und können je nach Bedarf wiederholt werden.

Im Berichtszeitraum war die Sicherung der Nachhaltigkeit und die Vernetzung ein wichtiger Arbeitsbereich innerhalb des Projektes. Dafür wurden verschiedene Schritte unternommen. Mit der Vereinsgründung von "Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" (ViLE) konnte im Dezember 2002 ein wichtiger Schritt zur Sicherung von Nachhaltigkeit für das Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ vollzogen werden. Damit war die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit zwischen Modellprojekt und Mitgliedern von ViLE zum weiteren Auf- und Ausbau des bereits in 2002 begonnenen ViLE-Netzwerkes im Berichtszeitraum 2003 gelegt.

 

 

1. Aufzählung wichtiger Ergebnisse / wesentliche Ereignisse / Transfer

 

Aufbauend auf den Erfahrungen aus den sehr erfolgreichen  Lernprojekten der ersten drei Projektjahre, konnten neue Lernprojekte und Lernformen erprobt und abgeschlossen werden. Ein wichtiges Ziel im Projektjahr 2003 war es also, das Spektrum erprobter Lernprojekte insbesondere in Hinblick auf folgende Dimensionen zu erweitern:

 

1. Erprobung neuer Lernangebote, im folgenden virtuelle Lernkurse genannt, als Ein- führung in das virtuelle Lernen für neu hinzu gewonnene Lernende und Stärkung des Netzwerkes

2. Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter Selbstorganisation / reduzierten „institutionellen Parts“ bei Projektgenerierung und Begleitung durch Übertragung auf den gegründeten Verein „ViLE

3. Kooperation mit anderen Bildungsträgern  

 
4. Weitere Ergebnisse/Ereignisse im Gesamtprojekt im Berichtszeitraum

 

5. Maßnahmen zur Nachhaltigkeit: Bericht des Vereins "Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" - ViLE e.V          

 

6. Transfer & Publikationen

 

 

1. Erprobung neuer Lernformen im Rahmen zweier virtueller Lernkurse

Die Erfahrungen aus den bisherigen Lernprojekten bei „gemeinsamlernen“ hatten u.a. gezeigt, dass zum einen die technischen Kenntnissen zum Lernen über das Internet sehr verschieden sind, zum anderen aber auch InteressentInnen immer wieder an das ZAWiW herantreten, die keine oder nur sehr geringe technische  Kenntnisse haben. Vielfach können die fehlenden technischen Kenntnisse, ob nun gänzlich fehlend oder nur in Teilen vorhanden, zu frustrierenden Erfahrungen mit dem virtuellen Lernen/E-Learning führen. Vor diesem Hintergrund wurde eine technische Einführung in das virtuelle Lernen in Form zweier virtueller Lernkursen und einem realen Kurs in 2003 mit großem Erfolg angeboten:

-          Schnupperkurs TvL (Technikgrundlagen für virtuelles Lernen)

-          Anwendungskurs AvL (Anwendungskurs für virtuelles Lernen)

-          Sommerakademie (realer lernkurs auf Grundlage von TvL)

Insgesamt wurden der Zielgruppe angepasste Themen, Materialien und Arbeitspläne detailliert vorgegeben. Es wurde versucht die Grundlagen virtuellen Lernens bereits auch virtuell zu erlernen, wobei das selbstgesteuerte Lernen innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters im Vordergrund stand.

Auf der Grundlage des inhaltlich-didaktischen Konzeptes von TvL wurde ein realer Kurs „Sommerakademie“ durchgeführt mit der Zielsetzung, eine Übertragung des virtuellen Konzeptes in eine neue Lernumgebung zu erproben und dabei aus der Reflektion der ProjektkoordinatorInnen Lerneffekte für das Gesamtprojekt zu erhalten, da der Aufbau der Module auf grund der Teilnehmerorientierung auf unterschiedliche Settingsbedarfe aufbaut. 

Gleichzeitig sollte die Erprobung des TvL-Konzeptes auch die Möglichkeit einer Nutzung von Konzepten aus dem Gesamtprojekt zur Unterstützung einer Verstetigung des Netzwerkes erweisen. Sowohl die beiden virtuellen Lernkurse als auch die reale „Sommerakademie“ könnten, a.gr. des durch sie vermittelten Grundlagenwissens, zur Fortsetzung und Absicherung des Gesamtkonzeptes von „Gemeinsamlernen“, ein wichtiger Baustein sein.

 

Zum Konzept der Lernkurse im Einzelnen:

 

1.1  TvL  -   Technikgrundlagen für virtuelles Lernen

Der Kurs wurde 2003 an 2 Terminen durchgeführt, im Frühjahr und im Herbst. Der Frühjahrskurs war in 3 Gruppen á 18 Teilnehmende aufgeteilt, im Herbst gab es eine Gruppe mit 17 Teilnehmenden.

Aufgrund von Erfahrungen in virtuellen Lerngruppen wurde deutlich, dass das gemeinsame Lernen über das Internet anfangs oft beschwerlich und manchmal frustrierend sein kann, solange Basistechniken für die Zusammenarbeit noch unvertraut sind. Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee eines Einführungskurses, in dem die technischen Grundlagen und zugleich die Praxis des Lernens in virtuellen Gruppen spielerisch erprobt werden können.

Der Kurs war in 6 Module untergliedert:

 

Der Frühjahrskurs war auf 6 Wochen angelegt, so dass für jedes Modul eine Woche Bearbeitungszeit angesetzt war. Im Herbst wurde die Kurszeit auf 4 Wochen verkürzt und die Module Mailinglisten und Anhänge, sowie Foren und Chat  in je einer Woche bearbeitet. Die Verkürzung war das Ergebnis aus der Evaluation des Frühjahrskurses, der von den Teilnehmenden als zu lang empfunden wurde. Mit der reduzierten Kursdauer von 4 Wochen konnten alle Inhalte gut abgedeckt werden, jedoch nahm die Kommunikation innerhalb der Gruppe ab.

Gestaltet ist der Kurs so, dass Internet-Neulinge genauso profitieren können wie Internet-Erfahrene, die aber noch keine Erfahrungen mit dem Austausch über Mailinglisten, Chats und Foren haben.
Teilnahmevoraussetzung waren:

Zu Beginn jeder Woche bekamen die Teilnehmenden eine Mail mit einführenden Worten zum jeweilig neuen Modul, Hintergrundinformationen dazu und die Aufgabenstellung über eine Mailingliste zugesandt.

Auf der zum Projekt gehörenden Webseite (passwortgeschützt) fanden die Teilnehmenden jede Woche die Inhalte des Moduls, die Aufgabe und die dazu gehörenden Materialien z.B. eine Anleitung zum Forum. In einem Archiv konnten die Themen und Materialien der vergangenen Module nachgeschaut werden.

Die Teilnehmenden hatten nun eine bestimmte Zeit um die Aufgabe zu lösen. Parallel dazu gab es die Möglichkeit sich im Forum auszutauschen und zusätzlich war einmal wöchentlich ein Chat Termin angesetzt.

Die Teilnehmenden wurden in der ersten Aufgabe gebeten ein Foto und eine Kurzvorstellung an das ZAWiW zu schicken. Diese wurden auf der Projektseite veröffentlicht, um die Persönlichkeiten der Teilnehmenden für die Gruppe erfahrbarer zu machen. Zusätzlich wurden sie aufgefordert, ihre Fragen, Probleme oder auch nur Zustandsbeschreibungen über die Mailingliste zu verschicken.

Die Mailingliste wurde in den einzelnen Gruppen unterschiedlich angenommen, in manchen Gruppen kam es zu einem regen Austausch, der aber meist nur zwischen 3-4 Teilnehmenden stattfand, in anderen Gruppen wurde die Mailingliste für die Kontaktaufnahme nur zögerlich genutzt. Dabei fällt auf, dass die Teilnehmerinnen sie eher nutzten um persönliche Erfahrungen auszutauschen, die Teilnehmer hingegen um Technik Fragen zu klären.

Über alle Kurse hinweg lässt sich sagen, dass die Teilnehmenden den Kurs als Erfolg für sich betrachteten wobei die einzelnen Themen je nach Vorwissen des einzelnen unterschiedlich gewinnbringend beurteilt wurden. Nach anfänglich großer Beteiligung reduzierte sich die Aktivität auf etwa 75%. Konnten Aufgaben nicht gelöst werden, lag es selten an technischen Problemen, sondern an persönlichen Gründen wie Zeitmangel, Krankheit und Urlaubsreisen aber auch, dass kein Nutzen an der Technik erkannt werden konnte.

Die Evaluation der Frühjahrs Kurse machte aber deutlich, dass die Teilnehmenden die erlernten Kenntnisse noch mehr üben wollten, bevor sie sich zutrauten in andere Projekte von „Gemeinsamlernen“ einzusteigen. Daraus entstand die Idee des Kursangebotes AvL - Anwendungskurs für virtuelles Lernen.

 

 

1.2  AvLAnwendungskurs für virtuelles Lernen

Der Kurs wurde 2003 an 2 Terminen durchgeführt, im Frühjahr und im Herbst. Der Frühjahrskurs hatte 11 Teilnehmende, im Herbst gab es eine Gruppe mit 10 Teilnehmenden.

Der Frühjahrskurs dauerte vier Wochen, der Herbstkurs sechs Wochen. Inhaltlich war er in vier Module aufgeteilt.

Nach Abschluss des ersten TvL-Kurses im Februar 2003 wurde der Wunsch vieler TvL-TeilnehmerInnen nach einer Fortsetzung der Einführung aufgenommen und ein inhaltliches, methodisches und technisches Konzept erstellt, das Möglichkeiten dafür aufzeigte. Die im TvL-Kurs vermittelten technischen Grundlagen sollten, so die Idee, an Inhalten ausprobiert werden, die dem Lernen in virtuellen Lernprojekten nahe kommen. Zudem musste auf das Fehlen der grundlegenden Formen der Recherche und der Kooperation eingegangen werden. Das Schwergewicht wurde also von den technischen auf die inhaltlichen, thematischen Aspekte verschoben. Da davon ausgegangen werden konnte, dass die technischen Fertigkeiten noch nicht genug eingeübt waren, mussten die methodischen Überlegungen darauf Rücksicht nehmen: häufiges Wiederholen von Arbeitsschritten, Fragestellungen, die ein gemeinsames Lernen mit- und voneinander ermöglichten und ein schrittweises Zurückbleiben der Lehrenden auf die Rolle der Moderation.

 

Das Konzept wurde schließlich folgendermaßen umgesetzt:

-          Thema:  Europa als ein aktuelles und interessierendes Thema, das auf den Erfahrungen der Teilnehmenden, den persönlichen Interessen und einfachen Recherchemöglichkeiten basiert.

-          Materialien:  wurden so ausgewählt, dass verschiedene Darstellungsformen gewählt werden konnten - Texte, Karten, Graphiken. Diese wurden jeweils verknüpft mit unterschiedlichen und auf die Materialien abgestimmte Aufgabenstellungen.

-          Aufgaben: die Aufgabenstellung erfolgte über die Kommunikationstechniken E-Mail und Forum, sowie interaktive Formulare. Zur Motivation wurden auch Aufgaben aus dem Bereich der persönlichen Erfahrungen gewählt, die den Teilnehmenden die Scheu vor reinen „Wissensfragen“ nehmen und gleichzeitig den Kontakt, den direkten Austausch mit den anderen Lernenden ermöglichen sollten. Erlebnisse und Erfahrungen bieten dazu eine dankbare Möglichkeit, die sich auch in der Länge vieler Beiträge niederschlug.

-          Technik: ein zentraler Punkt blieb auch weiterhin noch die Technik. Es galt die in TvL erlernten technischen Kenntnisse an Inhalten zu erproben. Aufgegriffen wurden die Kommunikationsformen (E-Mail einschließlich Attachment, Forum, Chat), Copy&Paste, Offline lesen von Internetseiten. Neu hinzukommende Techniken wie Download und Installation von PDF-Readern und Internet-Recherche wurden erklärt und konnten sofort Anwendung finden.

-          Webseiten: bezogen auf die Lernumgebung im Internet wurde an den TvL-Kurs angeknüpft, in dem die Internetseiten-Gestaltung der Zielgruppe und dem Niveau des Kurses angepasst wurde.

Die Auswertung erfolgte auf der Grundlage eines Fragebogens, welcher in 5 Bereiche gegliedert war: Allgemeine Einschätzungen des Seminars, eigene Beteiligung, Inhalte und Technik, Kommunikation innerhalb der Gruppe, Moderation.

Interessant für ein mögliches Angebot weiterer Kurse waren die angegebenen Gründe für die z.T. mangelnde Beteiligung, die, ähnlich dem TvL- Kurs, mit eigenen technischen Problemen und mangelnder Zeit, z.B. durch Urlaub begründet wurden.

Trotz dieser Einschränkung wurde die Frage ob Kommunikation unter den Teilnehmenden in einem virtuellen Kurs Sinn macht, z.B. folgendermaßen beantwortet: „Ja weil: es sich ja um eine Lerngruppe handelt, und wie soll ohne Kommunikation eine Gruppe entstehen? In der Gruppe können Unklarheiten und Missverständnisse beseitigt werden, man kann sich gegenseitig unterstützen, Mut machen, kleine Arbeits­gemein­schaf­ten bilden und besondere Entdeckungen mit allen teilen. Leider hat das zu wenig stattgefunden.“

  

 

1.3  Sommerakademie „Einführung in das Internet und in die Arbeit virtueller Lernprojekte“

Der Kurs wurde im Sommer 2003 für die Dauer von 4 Tagen mit 22 Teilnehmenden in zwei Gruppen durchgeführt. Veranstaltungsort war die Universität Ulm. Unterstützt wurden die Referenten, wie in allen realen Schulungen des ZAWiW, durch Senior-Tutoren des Arbeitskreises Senioren ans Netz – AK Senet. Der Kurs wurde in Kooperation mit der Aktion „Start und Klick“ der Landesstiftung Baden-Württemberg durchgeführt.

-          Konzept:  von TvL (Technikgrundlagen für virtuelles Lernen) in abgewandelter Form in einer realen Lernsituation verwendet.

-          Themen: angelehnt an den TvL- Kurs sowie an der vom ZAWiW entwickelten CD-Rom  „Internet - gewusst wie!“ und den diese unterstützenden Schulungsunterlagen.

-           Voraussetzungen: vor Beginn des Kurses wurde ein Fragebogen an die Teilnehmenden verschickt, um einen Überblick über den Wissensstand zu bekommen. Anhand dieses Fragebogens wurden dann eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenen- Gruppe gebildet.

-          Ablauf: in der Anfänger-Gruppe kam es aufgrund des sehr unterschiedlichen Wissensstand zu häufigen Verzögerungen im Ablauf, in der Fortgeschrittenen-Gruppe konnte der Lernstoff zügig und auch erfolgreich vermittelt werden. Aus dieser Gruppe fanden auch einige Teilnehmende Interesse an weiteren Angeboten des ZAWiWs und sind nun an realen und virtuellen Projekten beteiligt.

-          Technik: Da ein Schwerpunkt des Kurses auf E-Mailen lag, war es nötig, dass alle Teilnehmenden über eine E-Mail-Adresse bei einem Webmailer verfügten. Die Anbieter waren T-Online und web.de, weil bereits einige in der Gruppe eine E-Mail Adresse bei diesen Anbietern hatten. Während des Kurses stellte sich dann aber heraus, dass vor allem die Anfänger Gruppe durch die unterschiedlichen Anbieter verunsichert wurde und es insgesamt besser gewesen wäre, auf einen einheitlichen Webmailer einzugehen.

 

Eine Auswertung erfolgte anhand eines von „Start und Klick“ vorgegebenen Fragebogens.

Anders als im TvL Kurs konnte während der Sommerakademie gezielt auf Fragen eingegangen werden und somit viele zusätzliche Tipps und Tricks übermittelt werden.

Deutlich wurde, dass ein Nachtreffen zum Erfahrungsaustausch und für Rückfragen sehr wertvoll ist und von vielen Teilnehmenden gewünscht wurde.

 

Insgesamt war die Sommerakademie ein großer Erfolg und alle 22 TeilnehmerInnen würden den Kurs weiterempfehlen. Dazu ein Zitat eines Teilnehmers: „Der Kurs war ausgezeichnet; ich würde mir wünschen, dass dieser Kurs weiter ausgebaut wird und man sich später nochmals zum Erfahrungsaustausch trifft.“

 

 

2. Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter Selbstorganisation / reduzierten „institutionellen Parts“ bei Projektgenerierung und Begleitung durch Übertragung auf den gegründeten Verein „ViLE“ sowie

Erweiterung und Dokumentation des Spektrums erprobter Lernprojekte

 

Ein  Schwergewicht lag auch im Projektjahr 2003 auf der Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter Selbstorganisation / reduzierten „institutionellen Parts“ bei Projektgenerierung und Begleitung. Der Wunsch der initiierenden Gruppen war eine aktuelle Themenwahl.

Die Anfang 2002 initiierten Lernprojekte waren alle auf „institutionelle Initiative“ des Projektträgers (ZAWiW) entstanden. Damit verbunden waren inhaltliche Vorlagen / Vorschläge des ZAWiW, die den virtuellen Lernprojekten eine erste Richtung und Orientierung gaben (wenn diese auch – gerade in den länger laufenden Lerngruppen wie „Heimat und Fremde“ und „Geschlechterrollen“ in lebhaften Prozessen zunehmend von den Teilnehmenden übernommen wurde).

Auch bei den neuen Projekten ging es darum, dass Aufgaben und Rollen, die zuvor „institutionell“ abgedeckt wurden, zunehmend von Teilnehmenden übernommen wurden. Dazu gehörten wiederum neben der Konzipierung auch die prozeßhafte Weiterplanung der Lernprojekte. Die Einbindung der Inhalte in die vorhandenen Internetseiten bzw. der auf der Lernplattform von gemeinsamlernen.de, wurde auf Basis der Vorlagen und Möglichkeiten des vom ZAWiW entwickelten Content Management Systems weitestgehend von den Gruppen selbst übernommen. Im Bereich der technischen Umsetzung konnte vom ZAWiW parallel eine Schulung durchgeführt werden (hier: Texteingabe, Bildbearbeitung)

Es entstanden folgende Projekte:

·         „Hansestädte begegnen sich“ - Initiative der beiden ViLE-Gruppen Lübeck und Stade

·         „Neue Weltordnung“ – Initiative ViLE-Gruppe Lübeck

·         „Klimawandel – Klimarisiko?“ – Initiative Einzelmitglieder der ViLE-Region Nord

Die Projekte hatten unterschiedliche technische und methodische Herangehensweisen, z.T. auf grund der inhaltlichen Möglichkeiten, z.T. aber auch auf grund der Kompetenzen der InitiatorInnen und der Teilnehmenden.

Da als Erfahrung aus den ersten selbstorganisierten Projekten eine Unterstützung bei der Moderation spürbar geworden war, konnte dem Projekt „Neue Weltordnung“ eine Moderatorin zur Seite gestellt werden. Die beiden anderen Gruppen wollten entweder selber  diese Aufgabe übernehmen oder hatten aufgrund der Konzeption weniger Bedarf in diesem Bereich. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung wird das im kommenden Projektjahr durchgeführte Projekt „Virtueller Frauentreff“erproben, es suchte sich Unterstützung bei einem ViLE-Mitglied von „Senioren-Lernen-Online“,  einer von und für Senioren gestaltete Lernplattform in Kiel.

 

2.1  Hansestädte begegnen sich

Das Projekt „Hansestädte begegnen sich  verlief für alle Teilnehmenden, aber auch für das Gesamtprojekt sehr erfolgreich. Mitglieder der Gruppen aus Lübeck und Stade gestalteten zunächst eigenständig Homepages zu ihren Städten. Schwerpunkt der virtuellen Arbeit war der Austausch von selbstverfassten Texten und Bildern über die Homepage, die virtuelle Kommunikation über das Forum und reale Treffen in den jeweiligen Städten. Parallel dazu erfolgte die o.gen. technische Schulung durch das ZAWiW.

Neben den  virtuelle Begegnungen im Internet waren aber die realen Besuche auf Gegenseitigkeit besonders erfolgreich verlaufen - die am Projekt beteiligten SeniorInnen stellten den jeweils anderen „ ihre“ Stadt vor und es wurde über die gemeinsamen Erfahrungen diskutiert.  Eine Erweiterung des Projektes  und dieses Projektansatzes wird angestrebt und von den Verantwortlichen des ZAWiW unterstützt. Eine Begegnung mit SeniorInnen aus Rostock ist angestrebt.

http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/hansestaedte

 

 

2.2  Neue Weltordnung

Das Projekt „Neue Weltordnung oder zurück ins Mittelalter“ fand schon in der Planungsphase viel Interesse. Es fand statt von Juni bis September 2003 und hatte insgesamt ca. 40 Teilnehmende bzw. Diskutierende. Die Probleme, die angesprochen werden sollten, waren damals vor dem Beginn des Irak-Krieges in aller Munde. Von Beginn an gab es eine große Anzahl von Diskussionsbeiträgen. Auf vier Ebenen wurden die Themenbereiche

·         „Brauchen wir eine neue Weltordnung?“,

·         „Information und Desinformation“,

·         „Werden die Menschenrechte noch beachtet?“ und

·         „Welche Rolle soll Europa künftig in der Weltpolitik spielen?“

behandelt.

Viele Informationen und Basismaterial wurden dazu von der Gruppe ViLE-Lübeck, unterstützt von ViLE-Mittweida, angeboten und waren Grundlage der vier Diskussionsrunden. Ebenso wurden ExpertInnen hinzu gezogen.

Vom ZAWiW wurde folgende Unterstützung gegeben: begleitende Beratung und technische Unterstützung

Hilfreich war in diesem Projekt die von außen kommende Moderation, um ein brisantes und mit Emotionen beladenes Thema entsprechend steuern zu können und eine Reflektion der verschiedenen Positionen zu diesem Thema zu ermöglichen. Auf diese Weise konnte ein stark kommunikatives Projekt dennoch zu einer Lernplattform entwickelt werden.

http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/weltordnung

2.3  Klimawandel – Klimarisiko?

Im Oktober des Jahres 2003 startete die Gruppe ViLE-Lübeck ein selbstorganisiertes Lernprojekt mit dem Titel „Klimawandel – Klimarisiko“. Auch hier waren Thema, Konzept und Selbstorganisation ganz in der Hand der Gruppe und ihrer teilnehmenden Einzelpersonen. Als Weiterentwicklung zum vorherigen Projekt wurde auch die Moderation selbst organisiert bzw. aus der Gruppe selbst gestellt.

Zu diesem Thema wurde im November 2003 eine Einführung auf den Internetseiten von ViLE-Nord eingestellt. Daran anschließend wurde ein Diskussionsforum eröffnet. Zwischen dem 12.11.2003 und dem 30.1.2004 wurde insgesamt 11 Beiträge von 7 Autoren für dieses Forum geschrieben.

Über mehrere Mailinglisten wurde z.T. mehrfach auf Thema und Forum hingewiesen. Der Erfolg ist bescheiden geblieben. Zur Begründung wurde innerhalb der Gruppe eher spekulativ auf die allgemeine Interessenslage innerhalb der Bevölkerung als auch innerhalb der Medien  verwiesen. Allein tagesaktuelle Ereignisse, und diese dann eher wenn extremerer Art, konnten das Thema kurzfristig aus seinem Dasein der Randerscheinung entheben. Dennoch erschien das Thema auf Grund der im Internet zu findenden qualitativ hochwertigen Beiträge und Informationen für alle Teilnehmenden lohnenswert.

Die relativ geringe Beteiligung an diesem Thema, das während eines Workshops von den teilnehmenden SeniorInnen als besonders interessant und bearbeitenswert erachtet und damit gewünscht wurde, weist auf verschiedene methodisch-didaktische Probleme hin:

·         inhaltliche und didaktische Aufbereitung eines Themas

·         didaktisches Konzept/ Zeitplan/Ablauf

·         Umsetzung in webgeeignete Form mit Aufforderungscharakter

·         Moderation

 

Als Ergebnis muss festgehalten werden, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme des Lernprojektes „Klimawandel – Klimarisiko“ ein in diesem weiten Rahmen selbstorganisiertes Projekt die LernerInnen noch überfordert. Sicherlich hätte dies in Teilen gelingen können, bzw. mit einer deutlichen Unterstützung und Begleitung der pädagogischen Gesamtprojektleitung. Für das Projekt „gemeinsamlernen“ selbst jedoch hat es zahlreiche Lerneffekte gehabt, bes. wie zukünftig im Bereich der Moderation und der Umsetzung der Lerninhalte in eine virtuelle Lernumgebung vorgegangen werden muß.

http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/klima 

 

Zusammenfassung

Auch im Jahr 2003 gelten die schon im Zwischenbericht 2002 genannten Bewertungen für diese selbstorganisierten Lernprojekte. Die Fortführung dieser Möglichkeit, eigene, selbstorganisierte Projekte durchzuführen und die eigenen Fähigkeiten dabei zu erproben, stand auch hier im Vordergrund.  Ihre Auswertung wird für die Zukunft weiteren Aufschluss über die Steuerungsstrukturen in diesen Gruppen geben bzw. sind bei der Durchführung und Begleitung der Lernprojekte in 2003 bereits eingeflossen bzw. erprobt worden.  Eine Weiterentwicklung der Strategien zur Unterstützung und Beratung erscheint sinnvoll, vor allem aber auch im Hinblick auf die Erweiterung der Ressource Teilnehmende.

 

 

3. Kooperation mit anderen Bildungsträgern    

Generationenvertrag - Miteinander reden, voneinander lernen

Kooperationsprojekt mit der DGB-Lernplattform Workshop Zukunft und dem Kompetenznetzwerk der Generationen

Deutschland wird älter - doch was bedeutet das für Jung und Alt? Wie wird der demographische Wandel unsere Gesellschaft verändern? Wie können die steigenden Kosten für Sozialversicherung und Rente gerecht verteilt werden? Viele Fragen, auf die Jung und Alt in dem virtuellen Projekt „Generationenvertrag“ gemeinsam eine Antworten finden sollten. Das dreimonatige virtuelle Projekt, an dem Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen und Thüringen teilnahmen, wurde vom ZAWiW-Team im Rahmen der bundesweiten Modellprojekte „Gemeinsamlernen“ und dem „Kompetenznetzwerk der Generationen“ begleitet, verantwortlich für das Gesamtprojekt war die DGB-Lernplattform Workshop Zukunft.

Teilgenommen haben 1.000 SchülerInnen von 40 Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen und Thüringen, die das Projekt in Form eines Online-Unterrichtsprojekts unter Leitung ihres jeweiligen Lehrers durchgeführt haben, sowie 30 SeniorInnen, davon 10 TeilnehmerInnen aus Gemeinsamlernen und die Gruppe ViLE-Lübeck.

Ziel war es, gemeinsame politische Thesen über die Verantwortung der Generationen in dieser Gesellschaft zu entwickeln. Die Ergebnisse wurden am 29. Januar 2004 in Berlin dem DGB-Vorsitzenden Michael SOMMER und dem früheren Arbeits- und Sozialminister Dr. Norbert Blüm bei einer Veranstaltung des DGB vorgestellt.

 

Zum Projektverlauf

Im September 2003 startete die Vorbereitungsphase. Die SchülerInnen arbeiteten sich im Rahmen ihres Unterrichts in das Thema ein. Für die SeniorInnen war vom Workshop Zukunft keine eigene Vorbereitungsphase gedacht. Im Rahmen von Gemeinsamlernen wurden für die interessierten SeniorInnen eine eigene Vorbereitungsphase mit Online-Materialien (Themenheft des Workshops-Zukunft, Artikel, Power-Point-Präsentation) und einem eigenen Diskussionsforum auf der Plattform vom „Kompetenznetzwerk der Generationen“ angeboten.  Hier haben die TeilnehmerInnen Eingangsstatements abgegeben, die angebotenen Artikel diskutiert und zum Projektabschluss ein Fazit gezogen. (siehe www.alt-jung-netzwerk.de  unter bundesweite Projekte)

 

Der für Mitte September geplante Start der gemeinsamen Diskussion zwischen Alt und Jung auf der DGB-Lernplattform Workshop Zukunft verzögerte sich bis Anfang Oktober und auch dann kam die Diskussion im Forum und Chat zwischen den SchülerInnen und den SeniorInnen nur sehr schleppend in gang. Von beiden Seiten wurden verschiedene Thesen in den Raum gestellt, eine gemeinsame Diskussion kam nur in einigen der Lernräumen zustande. Die Ergebnisse, die am 29. Januar 2004 vorgestellt wurden, waren weitgehend die Produkte der Jugendlichen, die im Unterricht zustande gekommen waren. (zu den Ergebnissen siehe www.workshop-zukunft.de  unter Dokumentationen Generationsvertrag)

 

Evaluation des Projekts

Das Projekt wurde vom ZAWiW im Rahmen von „gemeinsamlernen“ begleitet und evaluiert. Dabei interessierte insbesondere die Dialogfähigkeit zwischen den Generationen und die Einbindung von TeilnehmerInnen aus „gemeinsamlernen“ in andere Onlineprojekte. Wie bereits oben angedeutet, gestaltete sich der Dialog zwischen Alt und Jung sehr problematisch. Neben der knappen Zeit, verursacht durch unregelmäßigen oder seltene Teilnahme der SchülerInnen – einige Schulklassen konnten nur einmal wöchentlich in den Computerraum – schien auch das Interesse der SchülerInnen an diesem Thema nur begrenzt. Einer der SeniorInnen fasste es so zusammen: „Ich denke, dass die jungen Schüler ganz andere Dinge im Kopf haben als ihre Rente. Das ist in dem Alter noch völlig uninteressant und so weit weg.“ Aber auch in den Gruppen, wo das Forum besser genutzt wurde, kann nicht von einem intensiven Dialog zwischen Jung und Alt die Rede sein. „Die Schüler stellten ihre Meinungen dar, die ich aus meiner Sicht kommentierte, auf die ich jedoch, bis auf einmal, keine Rückmeldung bekam. So standen die Beiträge nebeneinander. ... Das bedeutete, dass es zu keiner richtigen Diskussion kam.“ Auch die Ergebnisse spiegeln diesen Verlauf z.T. wieder, so wird die Generationenproblematik von den SchülerInnen eher zugespitzt gesehen und die Argumente der Älteren blieben in den Abschlusspräsentationen weitgehend unberücksichtigt.

Die TeilnehmerInnen aus „gemeinsamlernen“ waren z.T. mit der neuen Lernoberfläche etwas überfordert, so dass wir hierfür eine eigene Anleitung erstellten. Zudem war die Betreuung nicht so intensiv, wie in bisherigen Projekten von „gemeinsamlernen“.

„Wir sind von Euch daran gewöhnt, dass wir mittels E-Mail unterrichtet werden, wann wir Informationen im Internet finden bzw. aktiv werden sollen. Im Falle des Projekts "Generationenvertrag" fehlten vor allem die Hinweise auf den praktischen Dialog-Beginn, so dass wir lange Zeit vergeblich das Internet nach den angekündigten Aktivitäten aufsuchten, um schließlich auch plötzlich zu erfahren, dass diese nun beendet sind.  Schade!“

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass die TeilnehmerInnen aus „gemeinsamlernen“ auch nicht aktiv auf die Betreuung des Workshop Zukunft zurück gegriffen haben. Was dafür spricht, dass die Eigenverantwortlichkeit der TeilnehmerInnen relativ gering war. Im Sinne des selbstgesteuerten Lernens scheint es sinnvoll, diese Eigenverantwortlichkeit zu stärken und die Bedeutung von Selbstevaluation und Selbstmotivation insgesamt bewusster zu machen. In Bezug auf die Betreuungssituation und die Verbindlichkeit der Teilnhemenden machte sich auch die große TeilnehmerInnenzahl bemerkbar.

Eine intensivere Betreuung war kaum möglich und die vielen TeilnehmerInnen signalisierten für die einzelnen TeilnehmerInnen eine gewissen Unverbindlichkeit. Angebote virtuellen Lernens für die Zielgruppe 50plus bedürfen einer engeren Betreuungssituation, TeilnehmerInnen müssen durch eine direkte Ansprache immer wieder motiviert werden. Unklare Lernsituationen führen hingegen zu Frustration.

In diesem Zusammenhang ist noch einmal wichtig darauf hinzuweisen, dass ein sicherer Umgang mit der Technik sich nicht nur auf den Lernerfolg des Einzelnen, sondern auch auf die Wahrnehmung eines Lernprojekts insgesamt auswirkt.

Deutlich wird das in den beiden folgenden Zitaten: „ Zuerst lief alles etwas holperig an, dann streikte mein PC wegen eines fetten Dialers für längere Zeit. Ich versuchte es von meinem PC an der Uni HH aus, und danach habt Ihr mich rausgeworfen. Mein Passwort funktionierte nicht mehr. Da das Projekt inzwischen weit fortgeschritten war, bin ich nicht wieder eingestiegen.“ Diese weibliche Teilnehmerin hat den Gesamtverlauf des Projekts hauptsächlich aufgrund ihrer eigenen technischen Probleme als negativ empfunden und entsprechend fiel auch ihre Bewertung aus.

Während die Bewertung eines Teilnehmers, der keine technischen Probleme hatte, ganz anders ausfällt, bei aller inhaltlichen Kritik, die durchaus gesehen wurde: „Das Projekt war sehr gut vorbereitet und umfassend mit Material versorgt. Mit der Technik und den diversen Räumen hatte ich kein Problem. Das Problem lag in der mangelnden Teilnahme der mir zugewiesenen Schulen, die kaum aktiv waren.“ Der erfolgreiche Umgang mit der Technik scheint also eine Grundvoraussetzung für gelungene Lernprozesse im virtuellen Raum. Dies bestärkt noch einmal unseren Ansatz, mit TvL und AvL gezielt (Online-) Kurse für AnfängerInnen anzubieten, um zumindest die wichtigsten Grundlagen virtuellen Lernens zu legen.

Trotz dieser eher kritischen Rückmeldungen wurden von einigen TeilnehmerInnen ein großes Interesse signalisiert, wieder ein intergeneratives Projekt anzugehen und die Aussage einer Seniorin steht sicherlich für den Großteil der älteren TeilnehmerInnen. „Nicht beeinträchtigt hat diese Erfahrung allerdings meinen Wunsch, mich auch künftig einzubringen für die Verständigung von 'Alt und Jung' , für die gemeinsame Bewältigung der Zukunft.“ Diese Aussage macht Mut für weitere virtuelle Online-Lernprojekte zwischen Alt und Jung.

http://www.uni-ulm.de/uni/fak/zawiw/kdg/hauptseite.php?nav4=6

 

 

4. Weitere Ergebnisse/Ereignisse im Gesamtprojekt im Berichtszeitraum

 

Virtuelles Kolleg    

Dieses Lernprojekt mit erweiterter Selbstorganisation konnte auch im Jahr 2003 erfolgreich weitergeführt werden. So konnten auch wieder neue Lernende aufgenommen  und in den Lernprozess integriert werden. Das Konzept wurde beibehalten. Mehr zum Projekt unter: http://www.gemeinsamlernen.de/virtuelleskolleg1

 

Gemeinsamlesen

Die im Zwischenbericht 2002 beschriebene Lerngruppe „Gemeinsamlesen“ als eine Lerngruppe, die durch zentrale Steuerung einer Institution im Verbund mit weiteren  kooperierenden Institutionen besteht, hat eine Veränderung dahingehend erfahren, dass der Verein „ViLE“ mit zwei Gruppen an der Lerngruppe teilnimmt. Diese Teilgruppen werden zusätzlich selbstverantwortlich in realen Treffen vor Ort (Lübeck, Mittweida)moderiert. 

Im Berichtszeitraum hat sich die Lerngruppe in drei weiteren „Leserunden“ mit unterschiedlichen Büchern zu verschiedenen Themen ausgetauscht. Die Arbeit wird im Forum und in einem virtuellen Arbeitsraum auf der Webseite des Lernprojektes geleistet. Im letzteren haben die Teilnehmenden die Möglichkeit selbstverfasste Texte als Information an die Gruppe weiterzugeben. Im Forum findet vor allem die Diskussion zu den einzelnen Büchern statt. Darüber hinaus kann über die Mailingliste kommuniziert werden.

In der Lerngruppe „Gemeinsamlesen“ findet auch der vom Modellprojekt angestrebte Generationenaustausch statt. Mit einer Gruppe von StudentInnen der Hochschule für Medien in Stuttgart, die von Semester zu Semester wechselt, versuchen sich die Gruppen die unterschiedlichen Sichtweisen nahezubringen. Getragen wird diese Kooperation auf Seiten der Institution von einer Hochschul-Professorin.

Neben diesen zwei Gruppen beteiligen sich weitere Einzelpersonen.

Die Beteiligung ist recht unterschiedlich, auch in Abhängigkeit von Urlaubszeit und den Jahreszeiten, hier verstanden als gute und schlechte Lesezeiten in Abhängigkeit von anderen Aktivitäten vor allem der SeniorInnen. Deutlich ist auch die unterschiedliche Annahme der Themen und bestimmter Buchtitel. Daraus ergibt sich eine von Leserunde zu Leserunde wechselnde Zusammensetzung der Gruppe. Der Gedanke selbst, sich über das Internet über Literatur auszutauschen ist weiterhin erwünscht und von großem Interesse, das sich leider nicht immer in der Zahl der Teilnehmenden wiederspiegelt. Aber auch die Frage über was sich ausgetauscht werden mag, ist unterschiedlich. Auf der einen Seite sollte das Projekt einen eher „verschulten“, mit einem literaturdidaktischen Anspruch versehenen Charakter haben und auf der anderen Seite wünschen Leserinnen einen reinen Meinungsaustausch über die Texte. Hier gilt es mit einem gesteigerten Aufwand zu vermitteln und den Austausch im Forum nicht nur zu steigern sondern auch immer wieder einzufordern.

Seit  Herbst 2003 wird die Lerngruppe auch von einer realen Ulmer Gruppe begleitet, die ihre Ergebnisse ebenfalls in die virtuelle Gruppe einbringt. 

http://www.gemeinsamlernen.de/lerngruppen/gemeinsamlesen2/web

 

 

5. Maßnahmen zur Nachhaltigkeit

5.1  Bericht des Vereins "Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" - ViLE e.V          

Nach der Gründung des Vereins ViLE e.V. im Dezember 2002 in Berlin definierte der siebenköpfige Vorstand, dessen  Mitglieder  die Vereinsmitglieder aus den verschiedenen Regionen Deutschlands wie die ViLE-Netzwerk-Gruppen vertreten, folgende Aufgaben des Vereins für das erste Vereinsjahr:

  1. Konkretisierung der  Zielsetzungen von ViLE für das  Jahr 2003

 

  1. Festlegung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten:

Festlegung von Zuständigkeiten für bestimmte Aufgaben

Beantwortung von Anfragen von Interessenten

Beantwortung von Anfragen zu neuer Mitgliedschaft ViLE

Informationen für ViLE – Mitglieder  (vgl. Punkt 5.3)

 

  1. Erscheinungsbild ViLE  (Corporate Identity)

Briefbogen ViLE

Beitrittserklärung ViLE in gedruckter Form

Beitrittserklärung ViLE zum Herunterladen aus dem Internet

 

  1. Fragebogen

 

  1. Öffentlichkeitsarbeit

                  Flyer, Festlegung von Inhalt und Layout

                  Homepage, Festlegung von Strukturen und Inhalten

                  Informationen für ViLE – Mitglieder  (vgl. Punkt 2.4)

                  Allgemeine Presse-Veröffentlichungen

                  Mitteilungen an im Internet vertretene Senioren-Gruppen

                        Ständiger Newsletter (ein- oder zweimal monatlich)

http://www.vile-netzwerk.de/

 

Analyse von Webseiten

Arbeitsteilig wurde dann mit der Umsetzung der definierten Aufgaben begonnen.

Es erfolgte eine Analyse von vorhandenen Internetseiten und E-Plattformen für  die Zielgruppe älterer Menschen (Zielgruppenspezifikation, Inhalt, technische Nutzerfreundlichkeit, etc), um ein eigenes Profil für die Lern-Community von ViLE zu gewährleisten.

Bekanntmachung und Mitgliederwerbung für ViLE durch Öffentlichkeitsarbeit

1. Individuelle Werbung: Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Analyse wurde über die Strategien zur Werbung neuer Mitglieder nachgedacht Zunächst sollen Einzelne angesprochen werden, die sich für themenbezogene Lerngruppen interessieren und die aufgrund positiver Erfahrungen in virtuellen Lerngruppen sich über ViLE vernetzen wollen.

2. Werbung über Organisationen und Zeitschriften: Über Organisationen wie BAGSO , BAG WiWA, Seniorenverbände und  zeitschriften  etc. soll ViLE vorgestellt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. In diesem Zusammenhang wurden Pressemitteilungen verschickt.

3. Kontakt mit Weiterbildungsorganisationen:  Suche von Partnerorganisationen für Unterstützung und Kooperation

4. Erstellung eines Vereins-Flyers: Bei  einem gemeinschaftlichen Treffen des Vorstands in Bad Urach wurden die Inhalte des Flyers erarbeitet, bei der Gestaltung wurde der Vorstand von einem ehrenamtlich arbeitenden Profi unterstützt. Der Flyer wurde in einer Auflagenhöhe von 5000 Exemplaren gedruckt und bei geeigneten Anlässen (z.B. Dt. Seniorentag) und an spezifische Seniorengruppen verteilt.

5.Erstellung einer vereinseigenen Homepage: Mit Unterstützung des ZAWiW wurde eine Homepage erstellt, die über den Verein, seine Ziele und Projekte näher aufklärt. Auf der Homepage wird die enge Verzahnung mit dem Projekt „Gemeinsamlernen“ verdeutlicht..

Sowohl auf der Homepage  wie auf dem Flyer wird der Vernetzungsgedanke von Lerngruppen und Einzellernenden übers Netz graphisch verdeutlicht und die enge Zusammenarbeit mit dem Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ in den Blick gestellt. Durch die Schaffung eines passwortgeschützten Mitgliederbereiches wurde eine  vereinsinterne Plattform für gegenseitiges Kennenlernen, Vorschläge  und Kritik geschaffen.

6. Erarbeitung von Präsentationsmaterial für Vorträge (PPT): Im Rahmen von Konferenzen, Fachtagungen, Seminare soll ViLE bundesweit vorgestellt werden. Diese Aufgabe wurde arbeitsteilig von den Vorstandsmitgliedern übernommen.

 

Das Verhältnis von ViLE und GemeinsamLernen (GL)

Das Verhältnis zum Modellprojekt „Gemeinsam Lernen über das Netz“ wurde klar definiert: Bisher kann ViLE keine eigenen Projekt erstellen, sondern ist auf die Unterstützung über das Modellprojekt  „Gemeinsamlernen“  bzw. ZAWiW angewiesen, wozu GL/ZAWiW auch grundsätzlich bereit ist. Allerdings muss die Zeit, die GL-MitarbeiterInnen hier investieren, kalkulierbar bzw. begrenzt sein.

In diesem Zusammenhang wurde als Zielsetzung festgeschrieben, dass mit der Erstellung von ViLE.-Projekten interessierte Mitglieder sich über das ZAWIW  gezielt fortbilden (technische Einführung in das Content Mangement System „Zope“, Moderationstraining, etc), um in der Zusammenarbeit zunehmend mehr Aufgaben eigenständig zu übernehmen. Eine erste Fortbildung als „Basisqualifikation“, die bundesweit ausgeschrieben wurde, fand im November 2003 in Bad Urach statt. Aber schon vorher wurden einzelne Mitglieder aus den Regionalgruppen von MitarbeiterInnen des ZAWiW in die Handhabung von „Zope zur eigenständigen Webseitengestaltung eingeführt.

Weiterhin wurde darüber gearbeitet, welche Standards für ViLE-Projekte gelten sollen und wer dafür verantwortlich ist. Es wurde dabei auch an Kooperationsverträge zwischen GL und ViLE, sowie an andere mögliche Partner gedacht. Dieser Diskussionsprozess ist noch nicht abgeschlossen.

 

Angebote von ViLE im Rahmen von GL

ViLE - Nord: Das Projekt „Hansestädte begegnen sich  verlief erfolgreich. Mitglieder der Gruppen aus Lübeck und Stade gestalteten eigenständig Homepage zu ihren Städten.

Es fanden virtuelle Begegnungen im Internet statt, aber besonders  erfolgreich verliefen die realen Besuche auf Gegenseitigkeit, wo die am Projekt beteiligten SeniorInnen  den jeweils anderen „ ihre“ Stadt vorstellten und über die gemeinsamen Erfahrungen diskutiert wurde.  Eine Erweiterung des Projektes  und dieses Projektansatzes wird angestrebt und von den Verantwortlichen des ZAWiW unterstützt. Eine Begegnung mit SeniorInnen aus Rostock ist angestrebt.

Bisher scheint das Interesse von  SeniorInnen an rein virtuell durchgeführten  Lernprojekten nicht groß zu sein. Deshalb ist es wichtig, sie für die Möglichkeiten des Internets zu begeistern, wobei die neue  CD-Rom „Internet – Gewusst wie“ beitragen kann.

                       

Initiierung neuer Projekte durch ViLE-Lübeck:

Neue Weltordnung

Klimawandel - Klimarisiko

 

ViLE – Süd: Von einem Vorstandsmitglied aus dem Bereich ViLE-Süd wurde ein „Virtuelles Frauenkolleg“ initiiert, der „Virtuelle Treff für Frauen ab 50“. Dieses Projekt übernimmt die Struktur des Virtuellen Kollegs aus GL. Wie dort sollen die „technischen“ Aufgaben möglichst von TeilnehmerInnen bewältigt werden. Deshalb hat sich ein weibliches ViLE-Mitglied aus dem Bereich ViLE-Nord (Kiel)  bereit erklärt, eine Unterstützung in technischen Dingen zu geben und als Ansprechpartnerin für technische Fragen zu fungieren, während ein ViLE-Mitglied Süd vor allem inhaltliche Vorschläge und die Moderation übernehmen will.

Die Konzeption des Projekts wurde mit interessierten  Frauen in Ulm und Mittweida

diskutiert und abgestimmt. Die verantwortlichen TeilnehmerInnen des Virtuellen Kollegs wurden nach deren Erfahrungen befragt und um Unterstützung gebeten.

Als Starttermin wurde  der 1. 1. 04 benannt.

 

ViLE-Sachsen: ProjektPowerfrauen“

Die Idee einer Frauengruppe in Mittweida war es, engagierte Frauenpersönlichkeiten, die stellvertretend für viele Frauen in der Region stehen  in einem Kalender vorzustellen. Dafür wurde sowohl im direkten Umfeld als auch im ländlichen Raum in der Region nach Frauen gesucht, die den Vorstellungen der teilnehmenden Frauen entsprachen: „Wir wollten wissen, wie es Frauen in unserem Kulturraum geht, wie sie leben, worüber sie lachen, was sie berührt, welche Ziele sie anstreben und was sie zu sagen haben“. Und: „Die Auseinandersetzungen mit den Mühen des Alltages bringt engagierte Frauenpersönlichkeiten hervor, die stellvertretend für viele Frauen in unserer Region stehen.“ Per Interview erfragten sich die Frauen die Lebensgeschichten und setzten sie in Bild und Text in einem Kalender für das Jahr 2004 um. Er ist auch im Internet veröffentlicht unter http://www.htwm.de/wbildung/powerfrauen-1.htm .  Über die ViLE-Gruppe Sachsen siehe http://www.vile-netzwerk.de/   Regionalgruppen/ViLE-Sachsen/Mittweida

 

Mitarbeit von ViLE-Gruppen in GL-Projekten

TvL

AvL

Gemeinsam lesen

 

Mitgliederbindung

Rundbriefe

Sammlung von Vorschlägen für Lernprojekte und Diskussion darüber im Forum

Lokale , Regionale und überregionale Treffen:

 

TvL-Treffen in Hamburg am 26.02.2003

 

Die verschiedenen Seminare, Workshops und Veranstaltungen des ZAWiW’s in Bad Urach (2 – 3 p.a.) geben auch dem Verein immer wieder die Möglichkeit der Begegnung für die Mitglieder,  aber auch der Verbreitung des Vereinsgedankens an Teilnehmende dieser Veranstaltungen. Vor allem durch reale Begegnungen, verbunden mit den entsprechenden Lernanlässen und den hervorragenden örtlichen Gegebenheiten in Bad Urach (Haus auf der Alb, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg) geben der Vernetzungsidee Unterstützung und Auftrieb.

 

 

Fazit

Derzeit ein noch kleiner Verein mit knapp 40 aktiven Mitgliedern, die aus allen Regionen Deutschlands kommen. Viele Interessierte kommen über ein Projekt von „Gemeinsamlernen“ zu ViLE. Reale ViLE-Gruppen, lokale, regionale und bundesweite Treffen sind unersetzlich, sie bauen intensive zwischenmenschliche Kontakte auf, die dann über das Netz in Lernprojekten und zwischenmenschlichen Kontakten weitergepflegt werden. Große Bedeutung haben die Treffen der GruppenkoordinatorInnen und natürlich der bundesweiten Treffen, die mit Unterstützung der LpB Baden-Württemberg immer wieder in Bad Urach die Möglichkeiten des Tagungshauses „Haus auf der Alb“ nutzen können. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg ist damit ein wichtiger Partner und Förderer sowohl des Netzwerks ViLE als auch des Modellprojekts „Gemeinsamlernen“.

 

Probleme: Hemmschwellen bei Nutzung des Forum, Hemmschwellen bei Eintritt in den Verein (gegen „ Vereinsmeierei“, aber auch: was nichts kostet, taugt nichts, was etwas kostet, und ich nicht kenne, mache ich nicht mit)

 

Guter Erfolg: TvL als Einstieg, AvL als Brücke, hier scheint ein wichtiger Schritt getan zu sein, um neue Lernende an das Medium Internet, an das virtuelle Lernen, aber auch an den allgemeinen Austausch von interessanten Themen und Informationen heranzuführen. Ist diese „Hemmschwelle Technik“ ersteinmal abgebaut, können mit entsprechenden Themen, realen Treffen und Kontakten die Ziele des Modellprojekts in einem größeren Rahmen umgesetzt werden.

 

 

5.2  TutorInnen-Ausbildung für virtuelles und reales Lernen

Auf einem Workshop in Bad Urach im November 2003 konnten 14 TutorInnen für virtuelles und reales Lernen qualifiziert werden. Die  TutorInnen für virtuelles und reales Lernen“ erhielten durch Vorträge und Kleingruppenarbeit eine Einführung in technische und inhaltliche Grundlagen virtuellen Lernens an Hand konkreter Beispiele aus dem Projekt „Gemeinsam lernen übers Netz“. Ziel dieses und weiterer solcher Ausbildung war bzw. ist, dieses Wissen später an andere weiter zu geben. Das Internet soll hierfür als Kommunikations- und Lernmedium genutzt werden. Als Brückenschlag zwischen Medium und Inhalt  wurde in den verschiedenen Phasen des Seminars immer wieder das Thema „Europa“ aufgegriffen. Zukünftige Aufgabenfelder können Gestaltung, Aufbau und Leitung von virtuellen und realen Lernprojekten sein.

 

 

6. Transfer & Publikationen

 

Das Modellprojekt hat sich im Jahr 2003 intensiv um den Transfer von Ergebnissen und Erfahrungen zum virtuellen Lernen gekümmert. Dazu gehörten zum Beispiel:

 

Im Rahmen dieser unterschiedlichen Austausche ging es um die Vorstellung der   verschiedenen Entwicklungen und Ausdifferenzierung von Lernprojekten, ihre Möglichkeiten der Anwendung in verschiedenen Lernumgebungen und die sich auch daraus anbietenden Möglichkeiten der Vernetzung zwischen Gruppen, Institutionen usw.

 

 

In Anlehnung an das vom DIE entwickelte Raster zu Modelltransfer und Transparenz gab es im Überblick folgende Aktivitäten zum Erfahrungstransfer: 

 

7. Prozessdokumentation & Evaluation

Erfahrungen aus dem Projekt "gemeinsamlernen":

laufende Berichte im Online-Journal "LernCafe" (www.lerncafe.de), z.B.: 

 

 

Die Zielsetzungen – Vermittlung von Erkenntnissen verschiedener   Wissenschaftsdisziplinen und von Strukturzusammenhängen, Befähigung zur kritischen Auseinandersetzung mit Forschungsmethoden und –erkenntnissen, Verbindung zwischentheoretischen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der individuellen Lebenswelt sowie die Vermittlung von Inhalten und Methoden zur Förderung der Selbsttätigkeit im Sinne des „Forschenden Lernens“ und hier insbesondere des räumlich und zeitlich entkoppelten „Forschenden Lernens“ konnte auch im Berichtszeitraum 2003 durch eine Reihe neuer oder erweiterter Lernprojekte umgesetzt werden. Dabei konnten wiederum neue curriculare und methodische Konzepte im Sinne der „praxisbegleitenden“ Forschung umgesetzt werden. Das Projekt, das durch die wissenschaftliche Begleitforschung insbesondere unter dem Schwerpunkt der „Vernetzung und Kooperation“ betrachtet wird (Aisenbrey/ Dürr/Heinz/Jäger/Jäger-Flor/Knoll/Nicklas (2003). Zweiter Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung des BLK-Modellversuchsprogramms „Lebenslanges Lernen“ (S. 39), Bonn: DIE), hat auch im abgelaufenen Berichtszeitraum diesem Aspekt  Beachtung geschenkt, sowohl durch die Ausweitung des Vereins „ViLE“, als auch durch die Förderung der Nachhaltigkeit durch die Entwicklung von Bausteinen/Lernmodulen, die als Basis für alle Lernprojekte in „gemeinsamlernen“ dienen können und die derzeit noch weiter ausgebaut werden.  Die in 2003 fortentwickelte Kopplung von virtuellen mit realen Lern- und Austauschprozessen wie der „Sommerakademie“, aber auch innerhalb der Lerngruppen des Netzwerks „ViLE“, trägt weiterhin zur Profilbildung  dieses Projektes bei.

 

Transparenz Website 

Zugänge zu Ergebnissen und Erfahrungen aus Lerngruppen über www.gemeinsamlernen.de

 

Leitfaden

Leitfaden zur Durchführung von Internet-Schulungsveranstaltungen: CD „Internet sinnvoll nutzen“, insb. Bereiche „Pädagogische Grundlagen, Organisationshilfen, Didaktische Materialien“  www.gemeinsamlernen.de/cd

 

Lernkultur

Stadelhofer, Carmen: Marktsegment SeniorInnen, Entwicklung bedarfs- und bedürfnisorientierter Weiterbildungsangebote und deren Umsetzung als Beitrag zur neuen Lernkultur, in: Verband ländlicher Heimvolkshochschulen (HVHS) (Hrsg.): Was wünschen unsere Kunden? Fachtagung 2000, Stuttgart 2001, S. 19 - 27.

Stadelhofer, Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 235

 

Lernumgebung

Stadelhofer, Carmen: www.senioren. Interneterschließung - auch für ältere Erwachsene!, in: medien praktisch, Zeitschrift für Medienpädagogik, Heft 101, Februar 2002, S. 14 - 18

Carls, Christian: Internet für SeniorInnen: Zugangsbarrieren und Erschließungswege, in: Barrierefreiheit im Internet, Dokumentation des Internationalen Kongresses am 14. Mai 2002, herausgegeben vom WEB for All, Heidelberg 2002, S. 32-34. 

Stadelhofer, Carmen: Methodik und Initiativen zum Lernen im Bereich Multimediakompetenz. In: BAGSO/Forum Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des Forums "Senioren im Netz: Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S.67 – 71

Stadelhofer, Carmen: "Frauen veränderten die Welt?!" - ein Online-Projekt am ZAWIW, in: Stadelhofer, Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 92 - 94.

 

Lernjournal

www.lerncafe.de: von Dezember 2000 bis September 2002 laufende Berichte über Lernprojekte älterer Menschen mit einem Schwerpunkt auf Erfahrungen aus dem Projekt www.gemeinsamlernen.de, seit November 2003 erscheint das Lerncafe wieder im Rahmen der vom ZAWiW durchgeführten Qualifizierungsmaßnahme „Senior-Online-RedakteurIn

 

Forumsdiskussion

Carls, Christian: Kommunikationsplattformen im Internet, in: Stadelhofer, Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 119 - 122.

 

Multiplikatorenausbildung

Stadelhofer, Carmen; Carls Christian: Einsatz und Qualifizierung von Ehrenamtlichen: Ansätze und Methoden, In: BAGSO/Forum Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des Forums "Senioren im Netz: Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S. 33 - 45.

SGL

 

Stadelhofer, Carmen; Carls, Christian: Virtuelle Selbstlerngruppen - Neue Anforderungen in der allgemeinen Weiterbildung für Ältere, In: medien praktisch, Zeitschrift für Medienpädagogik, Heft 101, Februar 2002, S. 19-22.

 

Stadelhofer, Carmen: Gemeinsam lernen im und über das Netz, In: Hessische Blätter für Volksbildung, Morlant-Verlag, Bad Homburg, Ausg. 4/2001, S.341-354.

 

Stadelhofer, Carmen; Carls Christian: Gemeinsam Lernen übers Netz. In: BAGSO/Forum Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des Forums "Senioren im Netz: Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S.67 - 71, S. 8 - 14

 

Stadelhofer, Carmen: AG3: Forschendes Lernen, In: Stadelhofer, Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 117 - 119.

 

Stadelhofer, Carmen: Selbstgesteuertes Lernen und Neue Kommunikationstechnologien als neue Wegpfeiler in der Altenbildung, in: Susanne Becker/ Ludger Veelken/ Klaus Peter Wallraven (Hrsg): Handbuch Altenbildung. Theorien und Konzepte für Gegenwart und Zukunft, Opladen 1999, S. 304 - 310.

 

Stadelhofer, Carmen: Selbstgesteuertes Lernen und neue Kommunikationstechnologien. Gutachten für das BMBF, Mai 1998. In: Dohmen, Günther, u.a.: Weiterbildungsinstitutionen, Medien, Lernumwelten. Rahmenbedingungen und Entwicklungshilfen für das selbstgesteuerte Lernen. Hrsg. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn, 1999, S. 147 – 208.

 

Methoden-Werkzeugkoffer

CD „Internet sinnvoll nutzen“, insb. Bereiche „Organisationshilfen“ und „Didaktische Materialien“  www.gemeinsamlernen.de/cd

 

WB-Module

CD „Internet sinnvoll nutzen“, è Wie komme ich ins Internet?, è Was machen Seniorinnen und Senioren im Internet?  è Exemplarische Beispiele;  www.gemeinsamlernen.de/cd

Technik – Kleinmodule: http://www.gemeinsamlernen.de/e-learning/tipps/fr_tipps.html

„Thematische Zugänge zum Internet“: www.uni-ulm.de/LiLL/webfuehrer

 

Netzwerkbildung

Informationen und Materialien zum „Virtuellen Lern- und Kompetenznetzwerk für ältere Erwachsene“ (ViLE): www.gemeinsamlernen.de/vile

 

Multi-Media – Produktionen

CD “Internet sinnvoll nutzen – für Menschen ab 50 und davor”; www.gemeinsamlernen.de/cd

LernCafe – CD  mit vielen Berichten über „gemeinsamlernen“ – Projekte, andere selbstorganisierte Lerngruppen Älterer / im Austausch alt-jung, über Modellprojekte, Internetgruppen usw.  www.lerncafe.de/cd

CD „Internet gewußt wie! Erste Schritte für Menschen ab 50 ... und davor.“ (CD zur weiteren Erschließung des Internets mit einem Fokus auf Befähigung zur Teilnahme an virtuellen Lernprojekten).

 

best practice

CD „Internet sinnvoll nutzen“ – mit Beispielen für die Nutzung der neuen Techniken für selbstorganisiertes („forschendes) Lernen. Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Medienpädagogik 2001.

 

Weitere Publikationen unter 6. Materialien / Publikationen

 

2. Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen Planung

 

Die geplanten Maßnahmen konnten im wesentlichen zeitgerecht realisiert werden. Die Gewinnung örtlicher Partner zur Begleitung thematisch oder regional ausgewählter Lerngruppen erwies sich – trotz weiterer intensiver Gespräche insbesondere mit Einrichtungen aus der Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung (BAGWiWA), s.o. -  weiterhin als schwierig. Dieses konnte jedoch durch den weiteren Ausbau selbstorganisierter regionaler Strukturen ausgeglichen werden. Der Verein „Virtuellen und realen Lern- und Kompetenz-Netzwerk älterer Erwachsener“ (ViLE)“ konnte dabei erste Unterstützung leisten.

Zur Sicherung der Nachhaltigkeit der selbstorganisierten Struktur konnte die regionale Komponente für virtuelle Lernangebote über die regionalen Strukturen weiter ausgebaut und intensiviert werden. Auch Kooperation konnten wieder vom ZAWiW mit anderen Weiterbildungseinrichtungen initiierte werden in Form von Treffen und Veranstaltungen im Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ (siehe unter 1. unter Punkt 1., 2., 3. und 5.)

 

Innerhalb des Projektes kam es durch den Weggang von Herrn Christian Carls zu einem Wechsel im Bereich der Projektkoordination. Diese Aufgaben werden jetzt von Frau Ellen Salverius-Krökel wahrgenommen.

 

 

 

3. Aussichten auf Erfolg des Projekts

 

Auch kurz vor Ende der Hauptphase (01. Dez. 2001 – 31. Juli 2004) des Projekts kann auf einen sehr erfolgreichen Berichtszeitraum zurückgeblickt werden. Vor allem bei der Ausweitung und den Aktivitäten des Vereins „ViLE“ konnten große Fortschritt erzielt werden. Um dann mit der Hilfe des Vereins/Netzwerks eine Fortführung nach Ende der Modellprojektphase zu gewährleisten, konnte auch im Bereich der Entwicklung neuer Lernformen wichtige Ergebnisse in Form von Lernmodulen und –bausteinen erzielt werden.

Die ersten Phase der Hauptphase des Projekts konnte sehr erfolgreich durchgeführt werden. Damit ist eine gute Basis für den geplanten weiteren Ausbau des Modellprojekts und die weitere Sicherung der Nachhaltigkeit vorhanden.

 

 

 

4. Ergebnisse von dritter Seite

 

Für den Berichtszeitraum 2003 können hierzu keine neueren Angaben gemacht werden.

 

 

 

 

 

5. Änderungen in der Zielsetzung

 

Eine Notwendigkeit für Änderungen in der Zielsetzung des Projekts sind im Berichtszeitraum nicht erkennbar geworden.

 

 

 

6. Materialien / Publikationen

 

Stadelhofer, Carmen: Internetnetzwerke für SeniorInnen schaffen, in: Gösken, Eva/Pfaff, Matthias (Hrsg.): Lernen im Alter – Altern lernen. Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Veelken, Universität Dortmund, Lehrstuhl für Soziale Gerontologie, "Altern. Bildung. Gesellschaft", Band 11, 2003, S. 244 - 256.

 

Stadelhofer, Carmen: Fit für die Wissensgesellschaft - Interneterschließung für SeniorInnen, in: Welker, Martin/Winchenbach, Ulrich (Hrsg.): Herausforderung „Internet für alle“. Nutzung, Praxis, Perspektiven, Stuttgarter Beiträge zur Medienwirtschaft, Nr. 4, Juli 2002, S. 91 - 103.

 

Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus: Menschen ab 50 und Internet in Baden-Württemberg, in: Im Blick, Informationen vom Landesseniorenrat Baden-Württemberg, 4. Quartal 2003, S. 18-20.

 

Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus: Erobern die Senioren das Netz? in: net. werker, hrsg. vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Berlin, 2003.

 

Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus, Salverius-Krökel, Ellen: "Gemeinsamlernen übers Netz": Selbstlernmaterialien und die Lern-Community ViLE, in: Lebenslanges Lernen, Nr.4, hrsg.: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE) als Programmträger des BLK - LLL - Modellversuchsprogramms, Bonn, August, 2003, S.5-6

 

Markus Marquard: Kompetenznetzwerk der Generationen: Visionen einer generationsübergreifenden „Learn-Community“. in: Neue Medien in der Bildung, Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule Mittweida (FH) Nr. 8, 2002

 

Carmen Stadelhofer, Markus Marquard: Zielgruppendifferenzierung von Bildungsinformationssystemen am Beispiel von älteren Erwachsenen. Bildungsmarktplatz Sachsen. Mittweida, Dresden 2003 (unveröffentlicht)

 

Carmen Stadelhofer, Markus Marquard: Kriterien zur Beurteilung von E-Learning aus Sicht der Zielgruppe 50+. Bildungsmarktplatz Sachsen. Mittweida, Dresden 2003 (unveröffentlicht)