Carmen Stadelhofer, Ellen Salverius-Krökel
Zentrum für Allgemeine
Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm
Zuwendungsempfänger: Universität Ulm, Körperschaft des Öffentlichen Rechts Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung, Universität
Ulm, D 89069 Ulm, Telefon: 0731 / 50-23193, Telefax: 0731 / 50-23197 E-Mail: carmen.stadelhofer@zawiw.uni-ulm.de,
Internet: www.zawiw.de |
Vorhabenbezeichnung: Modellprojekt
„Räumlich und zeitlich entkoppeltes ‚Forschendes
Lernen’ als Motor einer neuen Lernkultur“ Kurztitel: Projekt „Gemeinsamlernen“ (www.gemeinsamlernen.de) |
Laufzeit: 01.04.2000 – 31.03.2005 |
Berichtszeitraum: 01.01.2003 – 31.12.2003 |
Einführung
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5. Maßnahmen zur
Nachhaltigkeit: Bericht des Vereins "Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere
Erwachsene" - ViLE e.V
..........................................12
Kern
des Modellprojekts „Gemeinsamlernen“ ist die Initiierung „virtueller Selbstlerngruppen"
älterer Menschen und im Austausch alt – jung.
Inhalte
der Projektarbeit sind unter anderem,
v Selbstlerngruppen zu
initiieren, die über das Internet und bei ergänzenden realen Treffen gemeinsam
an selbstgewählten Themen arbeiten
v die entstandenen
Lernprojekte zu begleiten und Gruppen und Einzellernende zu beraten
v und die an Lernprojekten
beteiligten Gruppen und Einzellernenden untereinander und mit potentiell
förderlichen Institutionen zu vernetzen.
„Selbstorganisation"
von Lernprozessen ist dabei das wichtigste Kriterium für Lernprojekte im Rahmen
des Modellprojekts. Die Selbstorganisation wird – wie weiter unten dargestellt
– je nach Typ der Lernprojekte auf verschiedenen Ebenen erreicht.
Das
Projekt wurde im April 2000 gestartet, die Förderung der Modellphase läuft bis
März 2005. Im Zeitraum April 2000 bis 31. Dez. 2003 wurden 12 Lerngruppen initiiert, von denen
bis Ende 2003 neun Lernprojekte abgeschlossen wurden. Neu aufgenommen wurden
als neue Lernform die Lernkurse Schnupperkurs TvL
und Anwendungskurs AvL.
Diese Lernkurse sollen und können je nach Bedarf wiederholt werden.
Im Berichtszeitraum war die Sicherung der Nachhaltigkeit und die Vernetzung ein wichtiger Arbeitsbereich innerhalb des Projektes. Dafür wurden verschiedene Schritte unternommen. Mit der Vereinsgründung von "Virtuelles und reales Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" (ViLE) konnte im Dezember 2002 ein wichtiger Schritt zur Sicherung von Nachhaltigkeit für das Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ vollzogen werden. Damit war die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit zwischen Modellprojekt und Mitgliedern von ViLE zum weiteren Auf- und Ausbau des bereits in 2002 begonnenen ViLE-Netzwerkes im Berichtszeitraum 2003 gelegt.
Aufbauend
auf den Erfahrungen aus den sehr erfolgreichen
Lernprojekten der ersten drei Projektjahre, konnten neue Lernprojekte
und Lernformen erprobt und abgeschlossen werden. Ein wichtiges Ziel im
Projektjahr 2003 war es also, das Spektrum erprobter Lernprojekte insbesondere
in Hinblick auf folgende Dimensionen zu erweitern:
5.
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit: Bericht des Vereins "Virtuelles und reales
Lern- und Kompetenz-Netzwerk für ältere Erwachsene" - ViLE
e.V
Die
Erfahrungen aus den bisherigen Lernprojekten bei „gemeinsamlernen“
hatten u.a. gezeigt, dass zum einen die technischen
Kenntnissen zum Lernen über das Internet sehr verschieden sind, zum anderen
aber auch InteressentInnen immer wieder an das ZAWiW herantreten, die keine oder nur sehr geringe
technische Kenntnisse haben. Vielfach
können die fehlenden technischen Kenntnisse, ob nun gänzlich fehlend oder nur
in Teilen vorhanden, zu frustrierenden Erfahrungen mit dem virtuellen Lernen/E-Learning führen. Vor diesem Hintergrund wurde eine
technische Einführung in das virtuelle Lernen in Form zweier virtueller
Lernkursen und einem realen Kurs in 2003 mit großem Erfolg angeboten:
-
Schnupperkurs TvL (Technikgrundlagen für
virtuelles Lernen)
-
Anwendungskurs AvL
(Anwendungskurs für virtuelles Lernen)
-
Sommerakademie (realer lernkurs auf Grundlage
von TvL)
Insgesamt wurden
der Zielgruppe angepasste Themen, Materialien und Arbeitspläne detailliert
vorgegeben. Es wurde versucht die Grundlagen virtuellen Lernens bereits auch
virtuell zu erlernen, wobei das selbstgesteuerte
Lernen innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters im Vordergrund stand.
Auf der Grundlage des inhaltlich-didaktischen
Konzeptes von TvL wurde ein realer Kurs
„Sommerakademie“ durchgeführt mit der Zielsetzung, eine Übertragung des
virtuellen Konzeptes in eine neue Lernumgebung zu erproben und dabei aus der
Reflektion der ProjektkoordinatorInnen Lerneffekte
für das Gesamtprojekt zu erhalten, da der Aufbau der Module auf grund der Teilnehmerorientierung auf unterschiedliche Settingsbedarfe aufbaut.
Gleichzeitig
sollte die Erprobung des TvL-Konzeptes auch die
Möglichkeit einer Nutzung von Konzepten aus dem Gesamtprojekt zur Unterstützung
einer Verstetigung des Netzwerkes erweisen. Sowohl die beiden virtuellen Lernkurse
als auch die reale „Sommerakademie“ könnten, a.gr.
des durch sie vermittelten Grundlagenwissens, zur Fortsetzung und Absicherung
des Gesamtkonzeptes von „Gemeinsamlernen“, ein wichtiger Baustein sein.
Zum Konzept der Lernkurse im Einzelnen:
Der
Kurs wurde 2003 an 2 Terminen durchgeführt, im Frühjahr und im Herbst. Der
Frühjahrskurs war in 3 Gruppen á 18 Teilnehmende aufgeteilt, im Herbst gab es
eine Gruppe mit 17 Teilnehmenden.
Aufgrund von Erfahrungen
in virtuellen Lerngruppen wurde deutlich, dass das gemeinsame Lernen über das
Internet anfangs oft beschwerlich und manchmal frustrierend sein kann, solange
Basistechniken für die Zusammenarbeit noch unvertraut sind. Aus diesen
Erfahrungen entstand die Idee eines Einführungskurses, in dem die technischen
Grundlagen und zugleich die Praxis des Lernens in virtuellen Gruppen
spielerisch erprobt werden können.
Der Kurs war in 6 Module
untergliedert:
Der Frühjahrskurs war auf 6 Wochen angelegt, so dass für jedes Modul
eine Woche Bearbeitungszeit angesetzt war. Im Herbst wurde die Kurszeit auf 4
Wochen verkürzt und die Module Mailinglisten und Anhänge, sowie Foren und
Chat in je einer Woche bearbeitet. Die
Verkürzung war das Ergebnis aus der Evaluation des Frühjahrskurses, der von den
Teilnehmenden als zu lang empfunden wurde. Mit der reduzierten Kursdauer von 4
Wochen konnten alle Inhalte gut abgedeckt werden, jedoch nahm die Kommunikation
innerhalb der Gruppe ab.
Gestaltet ist der Kurs so,
dass Internet-Neulinge genauso profitieren können wie Internet-Erfahrene,
die aber noch keine Erfahrungen mit dem Austausch über Mailinglisten, Chats und
Foren haben.
Teilnahmevoraussetzung waren:
Zu
Beginn jeder Woche bekamen die Teilnehmenden eine Mail mit einführenden Worten
zum jeweilig neuen Modul, Hintergrundinformationen dazu und die
Aufgabenstellung über eine Mailingliste zugesandt.
Auf
der zum Projekt gehörenden Webseite (passwortgeschützt) fanden die
Teilnehmenden jede Woche die Inhalte des Moduls, die Aufgabe und die dazu
gehörenden Materialien z.B. eine Anleitung zum Forum. In einem Archiv konnten
die Themen und Materialien der vergangenen Module nachgeschaut werden.
Die
Teilnehmenden hatten nun eine bestimmte Zeit um die Aufgabe zu lösen. Parallel
dazu gab es die Möglichkeit sich im Forum auszutauschen und zusätzlich war
einmal wöchentlich ein Chat Termin angesetzt.
Die Teilnehmenden wurden in der ersten Aufgabe
gebeten ein Foto und eine Kurzvorstellung an das ZAWiW
zu schicken. Diese wurden auf der Projektseite veröffentlicht, um die
Persönlichkeiten der Teilnehmenden für die Gruppe erfahrbarer zu machen.
Zusätzlich wurden sie aufgefordert, ihre Fragen, Probleme oder auch nur
Zustandsbeschreibungen über die Mailingliste zu verschicken.
Die Mailingliste wurde in den einzelnen Gruppen unterschiedlich angenommen, in manchen Gruppen kam es zu einem regen Austausch, der aber meist nur zwischen 3-4 Teilnehmenden stattfand, in anderen Gruppen wurde die Mailingliste für die Kontaktaufnahme nur zögerlich genutzt. Dabei fällt auf, dass die Teilnehmerinnen sie eher nutzten um persönliche Erfahrungen auszutauschen, die Teilnehmer hingegen um Technik Fragen zu klären.
Über
alle Kurse hinweg lässt sich sagen, dass die Teilnehmenden den Kurs als Erfolg
für sich betrachteten wobei die einzelnen Themen je nach Vorwissen des
einzelnen unterschiedlich gewinnbringend beurteilt wurden. Nach anfänglich
großer Beteiligung reduzierte sich die Aktivität auf etwa 75%. Konnten Aufgaben
nicht gelöst werden, lag es selten an technischen Problemen, sondern an
persönlichen Gründen wie Zeitmangel, Krankheit und Urlaubsreisen aber auch,
dass kein Nutzen an der Technik erkannt werden konnte.
Die Evaluation der Frühjahrs Kurse machte aber deutlich, dass die Teilnehmenden die erlernten Kenntnisse noch mehr üben wollten, bevor sie sich zutrauten in andere Projekte von „Gemeinsamlernen“ einzusteigen. Daraus entstand die Idee des Kursangebotes AvL - Anwendungskurs für virtuelles Lernen.
Der Kurs wurde 2003 an 2
Terminen durchgeführt, im Frühjahr und im Herbst. Der Frühjahrskurs hatte 11
Teilnehmende, im Herbst gab es eine Gruppe mit 10 Teilnehmenden.
Der Frühjahrskurs dauerte vier Wochen, der Herbstkurs sechs Wochen. Inhaltlich war er in vier Module aufgeteilt.
Nach Abschluss des ersten TvL-Kurses im Februar 2003 wurde der Wunsch vieler TvL-TeilnehmerInnen nach einer Fortsetzung der Einführung aufgenommen und ein inhaltliches, methodisches und technisches Konzept erstellt, das Möglichkeiten dafür aufzeigte. Die im TvL-Kurs vermittelten technischen Grundlagen sollten, so die Idee, an Inhalten ausprobiert werden, die dem Lernen in virtuellen Lernprojekten nahe kommen. Zudem musste auf das Fehlen der grundlegenden Formen der Recherche und der Kooperation eingegangen werden. Das Schwergewicht wurde also von den technischen auf die inhaltlichen, thematischen Aspekte verschoben. Da davon ausgegangen werden konnte, dass die technischen Fertigkeiten noch nicht genug eingeübt waren, mussten die methodischen Überlegungen darauf Rücksicht nehmen: häufiges Wiederholen von Arbeitsschritten, Fragestellungen, die ein gemeinsames Lernen mit- und voneinander ermöglichten und ein schrittweises Zurückbleiben der Lehrenden auf die Rolle der Moderation.
Das Konzept wurde schließlich folgendermaßen umgesetzt:
- Thema: Europa als ein aktuelles und interessierendes Thema, das auf den Erfahrungen der Teilnehmenden, den persönlichen Interessen und einfachen Recherchemöglichkeiten basiert.
- Materialien: wurden so ausgewählt, dass verschiedene Darstellungsformen gewählt werden konnten - Texte, Karten, Graphiken. Diese wurden jeweils verknüpft mit unterschiedlichen und auf die Materialien abgestimmte Aufgabenstellungen.
- Aufgaben: die Aufgabenstellung erfolgte über die Kommunikationstechniken E-Mail und Forum, sowie interaktive Formulare. Zur Motivation wurden auch Aufgaben aus dem Bereich der persönlichen Erfahrungen gewählt, die den Teilnehmenden die Scheu vor reinen „Wissensfragen“ nehmen und gleichzeitig den Kontakt, den direkten Austausch mit den anderen Lernenden ermöglichen sollten. Erlebnisse und Erfahrungen bieten dazu eine dankbare Möglichkeit, die sich auch in der Länge vieler Beiträge niederschlug.
- Technik: ein zentraler Punkt blieb auch weiterhin noch die Technik. Es galt die in TvL erlernten technischen Kenntnisse an Inhalten zu erproben. Aufgegriffen wurden die Kommunikationsformen (E-Mail einschließlich Attachment, Forum, Chat), Copy&Paste, Offline lesen von Internetseiten. Neu hinzukommende Techniken wie Download und Installation von PDF-Readern und Internet-Recherche wurden erklärt und konnten sofort Anwendung finden.
- Webseiten: bezogen auf die Lernumgebung im Internet wurde an den TvL-Kurs angeknüpft, in dem die Internetseiten-Gestaltung der Zielgruppe und dem Niveau des Kurses angepasst wurde.
Die Auswertung erfolgte auf der Grundlage eines Fragebogens, welcher in 5
Bereiche gegliedert war: Allgemeine Einschätzungen des Seminars, eigene
Beteiligung, Inhalte und Technik, Kommunikation innerhalb der Gruppe, Moderation.
Interessant für ein mögliches Angebot weiterer Kurse
waren die angegebenen Gründe für die z.T. mangelnde
Beteiligung, die, ähnlich dem TvL- Kurs, mit eigenen
technischen Problemen und mangelnder Zeit, z.B. durch Urlaub begründet wurden.
Trotz dieser Einschränkung wurde die Frage ob
Kommunikation unter den Teilnehmenden in einem virtuellen Kurs Sinn macht, z.B.
folgendermaßen beantwortet: „Ja weil: es sich ja um eine Lerngruppe handelt,
und wie soll ohne Kommunikation eine Gruppe entstehen? In der Gruppe können
Unklarheiten und Missverständnisse beseitigt werden, man kann sich gegenseitig
unterstützen, Mut machen, kleine Arbeitsgemeinschaften bilden und besondere
Entdeckungen mit allen teilen. Leider hat das zu wenig stattgefunden.“
Der
Kurs wurde im Sommer 2003 für die Dauer von 4 Tagen mit 22 Teilnehmenden in
zwei Gruppen durchgeführt. Veranstaltungsort war die Universität Ulm.
Unterstützt wurden die Referenten, wie in allen realen Schulungen des ZAWiW, durch Senior-Tutoren des Arbeitskreises Senioren ans
Netz – AK Senet. Der Kurs wurde in Kooperation mit
der Aktion „Start und Klick“ der Landesstiftung Baden-Württemberg durchgeführt.
-
Konzept: von TvL (Technikgrundlagen
für virtuelles Lernen) in abgewandelter Form in einer realen Lernsituation
verwendet.
-
Themen: angelehnt an den TvL- Kurs sowie an der vom ZAWiW
entwickelten CD-Rom „Internet - gewusst
wie!“ und den diese unterstützenden Schulungsunterlagen.
-
Voraussetzungen: vor Beginn des Kurses wurde ein Fragebogen an die
Teilnehmenden verschickt, um einen Überblick über den Wissensstand zu bekommen.
Anhand dieses Fragebogens wurden dann eine Anfänger- und eine
Fortgeschrittenen- Gruppe gebildet.
-
Ablauf: in der Anfänger-Gruppe kam
es aufgrund des sehr unterschiedlichen Wissensstand zu häufigen Verzögerungen
im Ablauf, in der Fortgeschrittenen-Gruppe konnte der Lernstoff zügig und auch
erfolgreich vermittelt werden. Aus dieser Gruppe fanden auch einige Teilnehmende
Interesse an weiteren Angeboten des ZAWiWs und sind
nun an realen und virtuellen Projekten beteiligt.
-
Technik: Da ein Schwerpunkt des
Kurses auf E-Mailen lag, war es nötig, dass alle
Teilnehmenden über eine E-Mail-Adresse bei einem Webmailer verfügten. Die
Anbieter waren T-Online und web.de, weil bereits
einige in der Gruppe eine E-Mail Adresse bei diesen Anbietern hatten. Während
des Kurses stellte sich dann aber heraus, dass vor allem die Anfänger Gruppe
durch die unterschiedlichen Anbieter verunsichert wurde und es insgesamt besser
gewesen wäre, auf einen einheitlichen Webmailer einzugehen.
Eine
Auswertung erfolgte anhand eines von „Start und Klick“ vorgegebenen
Fragebogens.
Anders
als im TvL Kurs konnte während der Sommerakademie
gezielt auf Fragen eingegangen werden und somit viele zusätzliche Tipps und
Tricks übermittelt werden.
Deutlich
wurde, dass ein Nachtreffen zum Erfahrungsaustausch und für Rückfragen sehr
wertvoll ist und von vielen Teilnehmenden gewünscht wurde.
Insgesamt war die Sommerakademie ein großer Erfolg und alle 22 TeilnehmerInnen würden den Kurs weiterempfehlen. Dazu ein Zitat eines Teilnehmers: „Der Kurs war ausgezeichnet; ich würde mir wünschen, dass dieser Kurs weiter ausgebaut wird und man sich später nochmals zum Erfahrungsaustausch trifft.“
2. Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter
Selbstorganisation / reduzierten „institutionellen Parts“ bei
Projektgenerierung und Begleitung durch Übertragung auf den gegründeten Verein
„ViLE“ sowie
Erweiterung und Dokumentation des
Spektrums erprobter Lernprojekte
Ein Schwergewicht lag auch im Projektjahr 2003 auf der Erprobung von Lernprojekten mit erweiterter Selbstorganisation / reduzierten „institutionellen Parts“ bei Projektgenerierung und Begleitung. Der Wunsch der initiierenden Gruppen war eine aktuelle Themenwahl.
Die
Anfang 2002 initiierten Lernprojekte waren alle auf „institutionelle
Initiative“ des Projektträgers (ZAWiW) entstanden.
Damit verbunden waren inhaltliche Vorlagen / Vorschläge des ZAWiW,
die den virtuellen Lernprojekten eine erste Richtung und Orientierung gaben
(wenn diese auch – gerade in den länger laufenden Lerngruppen wie „Heimat und
Fremde“ und „Geschlechterrollen“ in lebhaften Prozessen zunehmend von den
Teilnehmenden übernommen wurde).
Auch bei den neuen Projekten ging es darum, dass Aufgaben und Rollen, die zuvor „institutionell“ abgedeckt wurden, zunehmend von Teilnehmenden übernommen wurden. Dazu gehörten wiederum neben der Konzipierung auch die prozeßhafte Weiterplanung der Lernprojekte. Die Einbindung der Inhalte in die vorhandenen Internetseiten bzw. der auf der Lernplattform von gemeinsamlernen.de, wurde auf Basis der Vorlagen und Möglichkeiten des vom ZAWiW entwickelten Content Management Systems weitestgehend von den Gruppen selbst übernommen. Im Bereich der technischen Umsetzung konnte vom ZAWiW parallel eine Schulung durchgeführt werden (hier: Texteingabe, Bildbearbeitung)
Es
entstanden folgende Projekte:
·
„Hansestädte begegnen sich“ - Initiative der beiden ViLE-Gruppen
Lübeck und Stade
·
„Neue Weltordnung“ – Initiative ViLE-Gruppe
Lübeck
·
„Klimawandel – Klimarisiko?“ – Initiative Einzelmitglieder der ViLE-Region Nord
Die Projekte hatten unterschiedliche technische und methodische Herangehensweisen, z.T. auf grund der inhaltlichen Möglichkeiten, z.T. aber auch auf grund der Kompetenzen der InitiatorInnen und der Teilnehmenden.
Da als Erfahrung aus den ersten selbstorganisierten Projekten eine Unterstützung bei der Moderation spürbar geworden war, konnte dem Projekt „Neue Weltordnung“ eine Moderatorin zur Seite gestellt werden. Die beiden anderen Gruppen wollten entweder selber diese Aufgabe übernehmen oder hatten aufgrund der Konzeption weniger Bedarf in diesem Bereich. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung wird das im kommenden Projektjahr durchgeführte Projekt „Virtueller Frauentreff“erproben, es suchte sich Unterstützung bei einem ViLE-Mitglied von „Senioren-Lernen-Online“, einer von und für Senioren gestaltete Lernplattform in Kiel.
Das
Projekt „Hansestädte begegnen sich“
verlief für alle Teilnehmenden, aber auch für das Gesamtprojekt sehr
erfolgreich. Mitglieder der Gruppen aus Lübeck und Stade
gestalteten zunächst eigenständig Homepages zu ihren Städten. Schwerpunkt der
virtuellen Arbeit war der Austausch von selbstverfassten Texten und Bildern
über die Homepage, die virtuelle Kommunikation über das Forum und reale Treffen
in den jeweiligen Städten. Parallel dazu erfolgte die o.gen.
technische Schulung durch das ZAWiW.
Neben
den virtuelle Begegnungen im Internet
waren aber die realen Besuche auf Gegenseitigkeit besonders erfolgreich
verlaufen - die am Projekt beteiligten SeniorInnen
stellten den jeweils anderen „ ihre“ Stadt vor und es wurde über die
gemeinsamen Erfahrungen diskutiert. Eine
Erweiterung des Projektes und dieses
Projektansatzes wird angestrebt und von den Verantwortlichen des ZAWiW unterstützt. Eine Begegnung mit SeniorInnen
aus Rostock ist angestrebt.
http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/hansestaedte
2.2 Neue Weltordnung
Das Projekt „Neue Weltordnung oder zurück ins Mittelalter“
fand schon in der Planungsphase viel Interesse. Es fand statt von Juni bis
September 2003 und hatte insgesamt ca. 40 Teilnehmende bzw. Diskutierende. Die
Probleme, die angesprochen werden sollten, waren damals vor dem Beginn des
Irak-Krieges in aller Munde. Von Beginn an gab es eine große Anzahl von
Diskussionsbeiträgen. Auf vier Ebenen wurden die Themenbereiche
·
„Brauchen
wir eine neue Weltordnung?“,
·
„Information
und Desinformation“,
·
„Werden
die Menschenrechte noch beachtet?“ und
·
„Welche
Rolle soll Europa künftig in der Weltpolitik spielen?“
behandelt.
Viele Informationen und Basismaterial wurden dazu von der
Gruppe ViLE-Lübeck, unterstützt von ViLE-Mittweida, angeboten und waren Grundlage der vier
Diskussionsrunden. Ebenso wurden ExpertInnen hinzu
gezogen.
Vom ZAWiW wurde folgende
Unterstützung gegeben: begleitende Beratung und technische Unterstützung
Hilfreich war in diesem Projekt die von außen kommende
Moderation, um ein brisantes und mit Emotionen beladenes Thema entsprechend
steuern zu können und eine Reflektion der verschiedenen Positionen zu diesem
Thema zu ermöglichen. Auf diese Weise konnte ein stark kommunikatives Projekt
dennoch zu einer Lernplattform entwickelt werden.
http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/weltordnung
2.3
Klimawandel – Klimarisiko?
Im Oktober des Jahres 2003 startete die Gruppe ViLE-Lübeck ein selbstorganisiertes Lernprojekt mit dem Titel „Klimawandel – Klimarisiko“. Auch hier waren Thema, Konzept und Selbstorganisation ganz in der Hand der Gruppe und ihrer teilnehmenden Einzelpersonen. Als Weiterentwicklung zum vorherigen Projekt wurde auch die Moderation selbst organisiert bzw. aus der Gruppe selbst gestellt.
Zu
diesem Thema wurde im November 2003 eine Einführung auf den Internetseiten von ViLE-Nord eingestellt. Daran anschließend wurde ein
Diskussionsforum eröffnet. Zwischen dem 12.11.2003 und dem 30.1.2004 wurde
insgesamt 11 Beiträge von 7 Autoren für dieses Forum geschrieben.
Über
mehrere Mailinglisten wurde z.T. mehrfach auf Thema
und Forum hingewiesen. Der Erfolg ist bescheiden geblieben. Zur Begründung
wurde innerhalb der Gruppe eher spekulativ auf die allgemeine Interessenslage
innerhalb der Bevölkerung als auch innerhalb der Medien verwiesen. Allein tagesaktuelle Ereignisse,
und diese dann eher wenn extremerer Art, konnten das Thema kurzfristig aus
seinem Dasein der Randerscheinung entheben. Dennoch erschien das Thema auf
Grund der im Internet zu findenden qualitativ hochwertigen Beiträge und
Informationen für alle Teilnehmenden lohnenswert.
Die relativ geringe Beteiligung an
diesem Thema, das während eines Workshops von den teilnehmenden SeniorInnen als besonders interessant und bearbeitenswert
erachtet und damit gewünscht wurde, weist auf verschiedene
methodisch-didaktische Probleme hin:
·
inhaltliche
und didaktische Aufbereitung eines Themas
·
didaktisches
Konzept/ Zeitplan/Ablauf
·
Umsetzung
in webgeeignete Form mit Aufforderungscharakter
·
Moderation
Als
Ergebnis muss festgehalten werden, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme des
Lernprojektes „Klimawandel – Klimarisiko“ ein in diesem weiten Rahmen selbstorganisiertes Projekt die LernerInnen
noch überfordert. Sicherlich hätte dies in Teilen gelingen können, bzw. mit einer deutlichen
Unterstützung und Begleitung der pädagogischen Gesamtprojektleitung. Für das
Projekt „gemeinsamlernen“ selbst jedoch hat es
zahlreiche Lerneffekte gehabt, bes. wie zukünftig im Bereich der Moderation und
der Umsetzung der Lerninhalte in eine virtuelle Lernumgebung vorgegangen werden
muß.
http://www.gemeinsamlernen.de/vile-netzwerk/Regionalgruppen/nord/projekte/klima
Zusammenfassung
Auch
im Jahr 2003 gelten die schon im Zwischenbericht 2002 genannten Bewertungen für
diese selbstorganisierten Lernprojekte. Die
Fortführung dieser Möglichkeit, eigene, selbstorganisierte
Projekte durchzuführen und die eigenen Fähigkeiten dabei zu erproben, stand
auch hier im Vordergrund. Ihre Auswertung
wird für die Zukunft weiteren Aufschluss über die Steuerungsstrukturen in
diesen Gruppen geben bzw. sind bei der Durchführung
und Begleitung der Lernprojekte in 2003 bereits eingeflossen bzw. erprobt
worden. Eine Weiterentwicklung der
Strategien zur Unterstützung und Beratung erscheint sinnvoll, vor allem aber
auch im Hinblick auf die Erweiterung der Ressource Teilnehmende.
„Generationenvertrag -
Miteinander reden, voneinander lernen“
Kooperationsprojekt
mit der DGB-Lernplattform Workshop Zukunft und dem Kompetenznetzwerk der
Generationen
Deutschland wird älter -
doch was bedeutet das für Jung und Alt? Wie wird der demographische Wandel
unsere Gesellschaft verändern? Wie können die steigenden Kosten für
Sozialversicherung und Rente gerecht verteilt werden? Viele Fragen, auf die
Jung und Alt in dem virtuellen Projekt „Generationenvertrag“ gemeinsam eine Antworten finden sollten. Das dreimonatige virtuelle
Projekt, an dem Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen und Thüringen teilnahmen,
wurde vom ZAWiW-Team im Rahmen der bundesweiten
Modellprojekte „Gemeinsamlernen“ und dem „Kompetenznetzwerk der Generationen“
begleitet, verantwortlich für das Gesamtprojekt war die DGB-Lernplattform
Workshop Zukunft.
Teilgenommen haben 1.000 SchülerInnen
von 40 Schulklassen aus Nordrhein-Westfalen und Thüringen, die das Projekt in
Form eines Online-Unterrichtsprojekts unter Leitung ihres jeweiligen Lehrers
durchgeführt haben, sowie 30 SeniorInnen, davon 10 TeilnehmerInnen aus Gemeinsamlernen und die Gruppe ViLE-Lübeck.
Ziel war es, gemeinsame politische Thesen über die
Verantwortung der Generationen in dieser Gesellschaft zu entwickeln. Die
Ergebnisse wurden am 29. Januar 2004 in Berlin dem DGB-Vorsitzenden Michael
SOMMER und dem früheren Arbeits- und Sozialminister Dr. Norbert Blüm bei einer
Veranstaltung des DGB vorgestellt.
Zum Projektverlauf
Im September 2003 startete die Vorbereitungsphase.
Die SchülerInnen arbeiteten sich im Rahmen ihres
Unterrichts in das Thema ein. Für die SeniorInnen war
vom Workshop Zukunft keine eigene Vorbereitungsphase gedacht. Im Rahmen von
Gemeinsamlernen wurden für die interessierten SeniorInnen
eine eigene Vorbereitungsphase mit Online-Materialien (Themenheft des Workshops-Zukunft, Artikel, Power-Point-Präsentation)
und einem eigenen Diskussionsforum auf der Plattform vom „Kompetenznetzwerk der
Generationen“ angeboten. Hier haben die TeilnehmerInnen Eingangsstatements abgegeben, die
angebotenen Artikel diskutiert und zum Projektabschluss ein Fazit gezogen.
(siehe www.alt-jung-netzwerk.de unter bundesweite Projekte)
Der für Mitte September geplante Start der
gemeinsamen Diskussion zwischen Alt und Jung auf der DGB-Lernplattform Workshop
Zukunft verzögerte sich bis Anfang Oktober und auch dann kam die Diskussion im
Forum und Chat zwischen den SchülerInnen und den SeniorInnen nur sehr schleppend in gang. Von beiden Seiten
wurden verschiedene Thesen in den Raum gestellt, eine gemeinsame Diskussion kam
nur in einigen der Lernräumen zustande. Die Ergebnisse, die am 29. Januar 2004
vorgestellt wurden, waren weitgehend die Produkte der Jugendlichen, die im
Unterricht zustande gekommen waren. (zu den Ergebnissen siehe www.workshop-zukunft.de unter Dokumentationen Generationsvertrag)
Evaluation des Projekts
Das Projekt wurde vom ZAWiW
im Rahmen von „gemeinsamlernen“ begleitet und
evaluiert. Dabei interessierte insbesondere die Dialogfähigkeit zwischen den
Generationen und die Einbindung von TeilnehmerInnen
aus „gemeinsamlernen“ in andere Onlineprojekte. Wie
bereits oben angedeutet, gestaltete sich der Dialog zwischen Alt und Jung sehr
problematisch. Neben der knappen Zeit, verursacht durch unregelmäßigen oder seltene
Teilnahme der SchülerInnen – einige Schulklassen
konnten nur einmal wöchentlich in den Computerraum – schien auch das Interesse
der SchülerInnen an diesem Thema nur begrenzt. Einer
der SeniorInnen fasste es so zusammen: „Ich denke,
dass die jungen Schüler ganz andere Dinge im Kopf haben als ihre Rente. Das ist
in dem Alter noch völlig uninteressant und so weit weg.“ Aber auch in den
Gruppen, wo das Forum besser genutzt wurde, kann nicht von einem intensiven
Dialog zwischen Jung und Alt die Rede sein. „Die Schüler stellten ihre
Meinungen dar, die ich aus meiner Sicht kommentierte, auf die ich jedoch, bis
auf einmal, keine Rückmeldung bekam. So standen die Beiträge nebeneinander. ...
Das bedeutete, dass es zu keiner richtigen Diskussion kam.“ Auch die Ergebnisse
spiegeln diesen Verlauf z.T. wieder, so wird die
Generationenproblematik von den SchülerInnen eher
zugespitzt gesehen und die Argumente der Älteren blieben in den
Abschlusspräsentationen weitgehend unberücksichtigt.
Die TeilnehmerInnen aus „gemeinsamlernen“ waren z.T. mit
der neuen Lernoberfläche etwas überfordert, so dass wir hierfür eine eigene
Anleitung erstellten. Zudem war die Betreuung nicht so intensiv, wie in
bisherigen Projekten von „gemeinsamlernen“.
„Wir sind
von Euch daran gewöhnt, dass wir mittels E-Mail unterrichtet werden, wann wir
Informationen im Internet finden bzw. aktiv werden sollen. Im Falle des
Projekts "Generationenvertrag" fehlten vor allem die Hinweise auf den
praktischen Dialog-Beginn, so dass wir lange Zeit vergeblich das Internet nach
den angekündigten Aktivitäten aufsuchten, um schließlich auch plötzlich zu
erfahren, dass diese nun beendet sind.
Schade!“
Wichtig ist hier zu erwähnen, dass die TeilnehmerInnen
aus „gemeinsamlernen“ auch nicht aktiv auf die
Betreuung des Workshop Zukunft zurück gegriffen haben.
Was dafür spricht, dass die Eigenverantwortlichkeit der TeilnehmerInnen
relativ gering war. Im Sinne des selbstgesteuerten
Lernens scheint es sinnvoll, diese Eigenverantwortlichkeit zu stärken und die
Bedeutung von Selbstevaluation und Selbstmotivation insgesamt bewusster zu
machen. In Bezug auf die Betreuungssituation und die Verbindlichkeit der Teilnhemenden machte sich auch die große TeilnehmerInnenzahl bemerkbar.
Eine intensivere Betreuung war kaum möglich und die
vielen TeilnehmerInnen signalisierten für die
einzelnen TeilnehmerInnen eine
gewissen Unverbindlichkeit. Angebote virtuellen Lernens für die Zielgruppe
50plus bedürfen einer engeren Betreuungssituation, TeilnehmerInnen
müssen durch eine direkte Ansprache immer wieder motiviert werden. Unklare
Lernsituationen führen hingegen zu Frustration.
In diesem Zusammenhang ist noch einmal wichtig darauf
hinzuweisen, dass ein sicherer Umgang mit der Technik sich nicht nur auf den
Lernerfolg des Einzelnen, sondern auch auf die Wahrnehmung eines Lernprojekts
insgesamt auswirkt.
Deutlich wird das in den beiden folgenden Zitaten: „
Zuerst lief alles etwas holperig an, dann streikte mein PC wegen eines fetten Dialers für längere Zeit. Ich versuchte es von meinem PC an
der Uni HH aus, und danach habt Ihr mich rausgeworfen. Mein Passwort
funktionierte nicht mehr. Da das Projekt inzwischen weit fortgeschritten war,
bin ich nicht wieder eingestiegen.“ Diese weibliche Teilnehmerin hat den
Gesamtverlauf des Projekts hauptsächlich aufgrund ihrer eigenen technischen
Probleme als negativ empfunden und entsprechend fiel auch ihre Bewertung aus.
Während die Bewertung eines Teilnehmers, der keine
technischen Probleme hatte, ganz anders ausfällt, bei aller inhaltlichen
Kritik, die durchaus gesehen wurde: „Das Projekt war sehr gut vorbereitet und
umfassend mit Material versorgt. Mit der Technik und den diversen Räumen hatte
ich kein Problem. Das Problem lag in der mangelnden Teilnahme der mir
zugewiesenen Schulen, die kaum aktiv waren.“ Der erfolgreiche Umgang mit der
Technik scheint also eine Grundvoraussetzung für gelungene Lernprozesse im
virtuellen Raum. Dies bestärkt noch einmal unseren Ansatz, mit TvL und AvL gezielt (Online-)
Kurse für AnfängerInnen anzubieten, um zumindest die
wichtigsten Grundlagen virtuellen Lernens zu legen.
Trotz dieser eher kritischen Rückmeldungen wurden von
einigen TeilnehmerInnen ein großes Interesse
signalisiert, wieder ein intergeneratives Projekt anzugehen und die Aussage
einer Seniorin steht sicherlich für den Großteil der älteren TeilnehmerInnen. „Nicht beeinträchtigt hat diese Erfahrung
allerdings meinen Wunsch, mich auch künftig einzubringen für die Verständigung
von 'Alt und Jung' , für die gemeinsame Bewältigung
der Zukunft.“ Diese Aussage macht Mut für weitere virtuelle Online-Lernprojekte
zwischen Alt und Jung.
http://www.uni-ulm.de/uni/fak/zawiw/kdg/hauptseite.php?nav4=6
Dieses
Lernprojekt mit erweiterter Selbstorganisation konnte auch im Jahr 2003
erfolgreich weitergeführt werden. So konnten auch wieder neue Lernende
aufgenommen und in den Lernprozess
integriert werden. Das Konzept wurde beibehalten. Mehr zum Projekt unter: http://www.gemeinsamlernen.de/virtuelleskolleg1
Die
im Zwischenbericht 2002 beschriebene Lerngruppe „Gemeinsamlesen“ als eine
Lerngruppe, die durch zentrale Steuerung einer Institution im Verbund mit
weiteren kooperierenden Institutionen
besteht, hat eine Veränderung dahingehend erfahren, dass der Verein „ViLE“ mit zwei Gruppen an der Lerngruppe teilnimmt. Diese
Teilgruppen werden zusätzlich selbstverantwortlich in realen Treffen vor Ort
(Lübeck, Mittweida)moderiert.
Im Berichtszeitraum hat sich die Lerngruppe in drei weiteren „Leserunden“ mit unterschiedlichen Büchern zu verschiedenen Themen ausgetauscht. Die Arbeit wird im Forum und in einem virtuellen Arbeitsraum auf der Webseite des Lernprojektes geleistet. Im letzteren haben die Teilnehmenden die Möglichkeit selbstverfasste Texte als Information an die Gruppe weiterzugeben. Im Forum findet vor allem die Diskussion zu den einzelnen Büchern statt. Darüber hinaus kann über die Mailingliste kommuniziert werden.
In
der Lerngruppe „Gemeinsamlesen“ findet auch der vom Modellprojekt angestrebte
Generationenaustausch statt. Mit einer Gruppe von StudentInnen
der Hochschule für Medien in Stuttgart, die von Semester zu Semester wechselt,
versuchen sich die Gruppen die unterschiedlichen Sichtweisen nahezubringen. Getragen wird diese Kooperation auf Seiten
der Institution von einer Hochschul-Professorin.
Neben diesen zwei Gruppen beteiligen sich weitere Einzelpersonen.
Die
Beteiligung ist recht unterschiedlich, auch in Abhängigkeit von Urlaubszeit und
den Jahreszeiten, hier verstanden als gute und schlechte Lesezeiten in
Abhängigkeit von anderen Aktivitäten vor allem der SeniorInnen.
Deutlich ist auch die unterschiedliche Annahme der Themen und bestimmter
Buchtitel. Daraus ergibt sich eine von Leserunde zu Leserunde wechselnde
Zusammensetzung der Gruppe. Der Gedanke selbst, sich über das Internet über
Literatur auszutauschen ist weiterhin erwünscht und von großem Interesse, das
sich leider nicht immer in der Zahl der Teilnehmenden wiederspiegelt.
Aber auch die Frage über was sich ausgetauscht werden mag, ist unterschiedlich.
Auf der einen Seite sollte das Projekt einen eher „verschulten“, mit einem
literaturdidaktischen Anspruch versehenen Charakter haben und auf der anderen
Seite wünschen Leserinnen einen reinen Meinungsaustausch über die Texte. Hier
gilt es mit einem gesteigerten Aufwand zu vermitteln und den Austausch im Forum
nicht nur zu steigern sondern auch immer wieder einzufordern.
Seit Herbst 2003 wird die Lerngruppe auch von
einer realen Ulmer Gruppe begleitet, die ihre Ergebnisse ebenfalls in die
virtuelle Gruppe einbringt.
http://www.gemeinsamlernen.de/lerngruppen/gemeinsamlesen2/web
Nach
der Gründung des Vereins ViLE e.V. im Dezember 2002
in Berlin definierte der siebenköpfige Vorstand, dessen Mitglieder
die Vereinsmitglieder aus den verschiedenen Regionen Deutschlands wie
die ViLE-Netzwerk-Gruppen vertreten, folgende
Aufgaben des Vereins für das erste Vereinsjahr:
Festlegung von Zuständigkeiten für bestimmte
Aufgaben
Beantwortung von Anfragen von Interessenten
Beantwortung von Anfragen zu neuer Mitgliedschaft ViLE
Informationen für ViLE –
Mitglieder (vgl. Punkt 5.3)
Briefbogen ViLE
Beitrittserklärung ViLE in
gedruckter Form
Beitrittserklärung ViLE
zum Herunterladen aus dem Internet
Flyer, Festlegung von Inhalt und Layout
Homepage,
Festlegung von Strukturen und Inhalten
Informationen
für ViLE – Mitglieder
(vgl. Punkt 2.4)
Allgemeine
Presse-Veröffentlichungen
Mitteilungen
an im Internet vertretene Senioren-Gruppen
Ständiger
Newsletter (ein- oder zweimal monatlich)
Analyse
von Webseiten
Arbeitsteilig
wurde dann mit der Umsetzung der definierten Aufgaben begonnen.
Es erfolgte eine Analyse von vorhandenen Internetseiten und E-Plattformen für die Zielgruppe älterer Menschen (Zielgruppenspezifikation, Inhalt, technische Nutzerfreundlichkeit, etc), um ein eigenes Profil für die Lern-Community von ViLE zu gewährleisten.
1. Individuelle Werbung: Auf der Grundlage der
Ergebnisse dieser Analyse wurde über die Strategien zur Werbung neuer
Mitglieder nachgedacht Zunächst sollen Einzelne angesprochen werden, die sich
für themenbezogene Lerngruppen interessieren und die aufgrund positiver
Erfahrungen in virtuellen Lerngruppen sich über ViLE
vernetzen wollen.
2. Werbung über Organisationen und Zeitschriften: Über Organisationen wie BAGSO , BAG WiWA, Seniorenverbände
und –zeitschriften etc. soll ViLE
vorgestellt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. In diesem Zusammenhang
wurden Pressemitteilungen verschickt.
3. Kontakt mit Weiterbildungsorganisationen: Suche von Partnerorganisationen für
Unterstützung und Kooperation
4. Erstellung eines Vereins-Flyers:
Bei einem gemeinschaftlichen Treffen des
Vorstands in Bad Urach wurden die Inhalte des Flyers
erarbeitet, bei der Gestaltung wurde der Vorstand von einem ehrenamtlich
arbeitenden Profi unterstützt. Der Flyer wurde in
einer Auflagenhöhe von 5000 Exemplaren gedruckt und bei geeigneten Anlässen
(z.B. Dt. Seniorentag) und an spezifische Seniorengruppen verteilt.
5.Erstellung einer vereinseigenen
Homepage:
Mit Unterstützung des ZAWiW wurde eine Homepage
erstellt, die über den Verein, seine Ziele und Projekte näher aufklärt. Auf der
Homepage wird die enge Verzahnung mit dem Projekt „Gemeinsamlernen“
verdeutlicht..
Sowohl auf der Homepage wie auf dem Flyer
wird der Vernetzungsgedanke von Lerngruppen und Einzellernenden übers Netz
graphisch verdeutlicht und die enge Zusammenarbeit mit dem Modellprojekt
„Gemeinsamlernen“ in den Blick gestellt. Durch die Schaffung eines
passwortgeschützten Mitgliederbereiches wurde eine vereinsinterne Plattform für gegenseitiges Kennenlernen, Vorschläge
und Kritik geschaffen.
6. Erarbeitung von Präsentationsmaterial für
Vorträge (PPT): Im Rahmen von Konferenzen, Fachtagungen,
Seminare soll ViLE bundesweit vorgestellt werden.
Diese Aufgabe wurde arbeitsteilig von den Vorstandsmitgliedern übernommen.
Das Verhältnis
von ViLE und GemeinsamLernen
(GL)
Das
Verhältnis zum Modellprojekt „Gemeinsam Lernen über das Netz“ wurde klar
definiert: Bisher kann ViLE keine eigenen Projekt
erstellen, sondern ist auf die Unterstützung über das Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ bzw. ZAWiW
angewiesen, wozu GL/ZAWiW auch grundsätzlich bereit
ist. Allerdings muss die Zeit, die GL-MitarbeiterInnen
hier investieren, kalkulierbar bzw. begrenzt sein.
In
diesem Zusammenhang wurde als Zielsetzung festgeschrieben, dass mit der
Erstellung von ViLE.-Projekten interessierte
Mitglieder sich über das ZAWIW gezielt
fortbilden (technische Einführung in das Content Mangement System „Zope“,
Moderationstraining, etc), um in der Zusammenarbeit zunehmend mehr Aufgaben
eigenständig zu übernehmen. Eine erste Fortbildung als „Basisqualifikation“,
die bundesweit ausgeschrieben wurde, fand im November 2003 in Bad Urach statt.
Aber schon vorher wurden einzelne Mitglieder aus den Regionalgruppen von MitarbeiterInnen des ZAWiW in die
Handhabung von „Zope“ zur eigenständigen
Webseitengestaltung eingeführt.
Weiterhin
wurde darüber gearbeitet, welche Standards für ViLE-Projekte
gelten sollen und wer dafür verantwortlich ist. Es wurde dabei auch an
Kooperationsverträge zwischen GL und ViLE, sowie an
andere mögliche Partner gedacht. Dieser Diskussionsprozess ist noch nicht
abgeschlossen.
ViLE - Nord: Das Projekt „Hansestädte begegnen sich“ verlief erfolgreich. Mitglieder der Gruppen
aus Lübeck und Stade gestalteten eigenständig
Homepage zu ihren Städten.
Es
fanden virtuelle Begegnungen im Internet statt, aber besonders erfolgreich verliefen die realen Besuche auf
Gegenseitigkeit, wo die am Projekt beteiligten SeniorInnen den jeweils anderen „ ihre“ Stadt vorstellten
und über die gemeinsamen Erfahrungen diskutiert wurde. Eine Erweiterung des Projektes und dieses Projektansatzes wird angestrebt
und von den Verantwortlichen des ZAWiW unterstützt.
Eine Begegnung mit SeniorInnen aus Rostock ist
angestrebt.
Bisher
scheint das Interesse von SeniorInnen an rein virtuell durchgeführten Lernprojekten nicht groß zu sein. Deshalb ist
es wichtig, sie für die Möglichkeiten des Internets zu begeistern, wobei die
neue CD-Rom „Internet – Gewusst wie“
beitragen kann.
Initiierung
neuer Projekte durch ViLE-Lübeck:
Neue Weltordnung
Klimawandel
- Klimarisiko
ViLE – Süd: Von einem Vorstandsmitglied
aus dem Bereich ViLE-Süd wurde ein „Virtuelles
Frauenkolleg“ initiiert, der „Virtuelle Treff für Frauen ab 50“. Dieses Projekt
übernimmt die Struktur des Virtuellen Kollegs aus GL. Wie dort sollen die
„technischen“ Aufgaben möglichst von TeilnehmerInnen
bewältigt werden. Deshalb hat sich ein weibliches ViLE-Mitglied
aus dem Bereich ViLE-Nord (Kiel) bereit erklärt, eine Unterstützung in
technischen Dingen zu geben und als Ansprechpartnerin für technische Fragen zu
fungieren, während ein ViLE-Mitglied Süd vor allem
inhaltliche Vorschläge und die Moderation übernehmen will.
Die
Konzeption des Projekts wurde mit interessierten Frauen in Ulm und Mittweida
diskutiert
und abgestimmt. Die verantwortlichen TeilnehmerInnen
des Virtuellen Kollegs wurden nach deren Erfahrungen befragt und um
Unterstützung gebeten.
Als
Starttermin wurde der 1. 1. 04 benannt.
ViLE-Sachsen: Projekt „Powerfrauen“
Die Idee einer Frauengruppe in Mittweida war es, engagierte Frauenpersönlichkeiten, die stellvertretend für viele Frauen in der Region stehen in einem Kalender vorzustellen. Dafür wurde sowohl im direkten Umfeld als auch im ländlichen Raum in der Region nach Frauen gesucht, die den Vorstellungen der teilnehmenden Frauen entsprachen: „Wir wollten wissen, wie es Frauen in unserem Kulturraum geht, wie sie leben, worüber sie lachen, was sie berührt, welche Ziele sie anstreben und was sie zu sagen haben“. Und: „Die Auseinandersetzungen mit den Mühen des Alltages bringt engagierte Frauenpersönlichkeiten hervor, die stellvertretend für viele Frauen in unserer Region stehen.“ Per Interview erfragten sich die Frauen die Lebensgeschichten und setzten sie in Bild und Text in einem Kalender für das Jahr 2004 um. Er ist auch im Internet veröffentlicht unter http://www.htwm.de/wbildung/powerfrauen-1.htm . Über die ViLE-Gruppe Sachsen siehe http://www.vile-netzwerk.de/ Regionalgruppen/ViLE-Sachsen/Mittweida
TvL
AvL
Gemeinsam
lesen
Rundbriefe
Sammlung
von Vorschlägen für Lernprojekte und Diskussion darüber im Forum
Lokale
, Regionale und überregionale Treffen:
TvL-Treffen in Hamburg am 26.02.2003
Die
verschiedenen Seminare, Workshops und Veranstaltungen des ZAWiW’s
in Bad Urach (2 – 3 p.a.) geben auch dem Verein immer
wieder die Möglichkeit der Begegnung für die Mitglieder, aber auch der Verbreitung des
Vereinsgedankens an Teilnehmende dieser Veranstaltungen. Vor allem durch reale
Begegnungen, verbunden mit den entsprechenden Lernanlässen und den
hervorragenden örtlichen Gegebenheiten in Bad Urach (Haus auf der Alb,
Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg) geben der
Vernetzungsidee Unterstützung und Auftrieb.
Fazit
Derzeit
ein noch kleiner Verein mit knapp 40 aktiven Mitgliedern, die aus allen
Regionen Deutschlands kommen. Viele Interessierte kommen über ein Projekt von
„Gemeinsamlernen“ zu ViLE. Reale ViLE-Gruppen,
lokale, regionale und bundesweite Treffen sind unersetzlich, sie bauen
intensive zwischenmenschliche Kontakte auf, die dann über das Netz in Lernprojekten
und zwischenmenschlichen Kontakten weitergepflegt werden. Große Bedeutung haben
die Treffen der GruppenkoordinatorInnen und natürlich
der bundesweiten Treffen, die mit Unterstützung der LpB Baden-Württemberg immer
wieder in Bad Urach die Möglichkeiten des Tagungshauses „Haus auf der Alb“
nutzen können. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg ist
damit ein wichtiger Partner und Förderer sowohl des Netzwerks ViLE als auch des Modellprojekts „Gemeinsamlernen“.
Probleme: Hemmschwellen bei Nutzung
des Forum, Hemmschwellen bei Eintritt in den Verein (gegen „ Vereinsmeierei“,
aber auch: was nichts kostet, taugt nichts, was etwas kostet, und ich nicht
kenne, mache ich nicht mit)
Guter Erfolg: TvL
als Einstieg, AvL als Brücke, hier scheint ein
wichtiger Schritt getan zu sein, um neue Lernende an das Medium Internet, an
das virtuelle Lernen, aber auch an den allgemeinen Austausch von interessanten
Themen und Informationen heranzuführen. Ist diese „Hemmschwelle Technik“ ersteinmal abgebaut, können mit entsprechenden Themen,
realen Treffen und Kontakten die Ziele des Modellprojekts in einem größeren
Rahmen umgesetzt werden.
Auf
einem Workshop in Bad Urach im November 2003 konnten 14 TutorInnen
für virtuelles und reales Lernen qualifiziert werden. Die „TutorInnen für
virtuelles und reales Lernen“ erhielten durch Vorträge und
Kleingruppenarbeit eine Einführung in technische und inhaltliche Grundlagen
virtuellen Lernens an Hand konkreter Beispiele aus dem Projekt „Gemeinsam
lernen übers Netz“. Ziel dieses und weiterer solcher Ausbildung war bzw. ist,
dieses Wissen später an andere weiter zu geben. Das Internet soll hierfür als
Kommunikations- und Lernmedium genutzt werden. Als Brückenschlag zwischen
Medium und Inhalt wurde in den
verschiedenen Phasen des Seminars immer wieder das Thema „Europa“ aufgegriffen.
Zukünftige Aufgabenfelder können Gestaltung, Aufbau und Leitung von virtuellen
und realen Lernprojekten sein.
Das
Modellprojekt hat sich im Jahr 2003 intensiv um den Transfer von Ergebnissen
und Erfahrungen zum virtuellen Lernen gekümmert. Dazu gehörten zum Beispiel:
Im Rahmen dieser unterschiedlichen
Austausche ging es um die Vorstellung der
verschiedenen Entwicklungen und Ausdifferenzierung von Lernprojekten,
ihre Möglichkeiten der Anwendung in verschiedenen Lernumgebungen und die sich
auch daraus anbietenden Möglichkeiten der Vernetzung zwischen Gruppen,
Institutionen usw.
In
Anlehnung an das vom DIE entwickelte Raster zu Modelltransfer und Transparenz
gab es im Überblick folgende Aktivitäten zum Erfahrungstransfer:
Erfahrungen
aus dem Projekt "gemeinsamlernen":
laufende
Berichte im Online-Journal "LernCafe" (www.lerncafe.de), z.B.:
Die Zielsetzungen – Vermittlung von Erkenntnissen
verschiedener Wissenschaftsdisziplinen
und von Strukturzusammenhängen, Befähigung zur kritischen Auseinandersetzung
mit Forschungsmethoden und –erkenntnissen, Verbindung
zwischentheoretischen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der individuellen
Lebenswelt sowie die Vermittlung von Inhalten und Methoden zur Förderung der
Selbsttätigkeit im Sinne des „Forschenden Lernens“ und hier insbesondere des
räumlich und zeitlich entkoppelten „Forschenden Lernens“ konnte auch im
Berichtszeitraum 2003 durch eine Reihe neuer oder erweiterter Lernprojekte
umgesetzt werden. Dabei konnten wiederum neue curriculare und methodische
Konzepte im Sinne der „praxisbegleitenden“ Forschung
umgesetzt werden. Das Projekt, das durch die wissenschaftliche Begleitforschung
insbesondere unter dem Schwerpunkt der „Vernetzung und Kooperation“ betrachtet
wird (Aisenbrey/ Dürr/Heinz/Jäger/Jäger-Flor/Knoll/Nicklas (2003). Zweiter Zwischenbericht der
wissenschaftlichen Begleitung des BLK-Modellversuchsprogramms „Lebenslanges
Lernen“ (S. 39), Bonn: DIE), hat auch im abgelaufenen Berichtszeitraum diesem
Aspekt Beachtung geschenkt, sowohl durch
die Ausweitung des Vereins „ViLE“, als auch durch die
Förderung der Nachhaltigkeit durch die Entwicklung von Bausteinen/Lernmodulen,
die als Basis für alle Lernprojekte in „gemeinsamlernen“
dienen können und die derzeit noch weiter ausgebaut werden. Die in 2003 fortentwickelte Kopplung von
virtuellen mit realen Lern- und Austauschprozessen wie der „Sommerakademie“,
aber auch innerhalb der Lerngruppen des Netzwerks „ViLE“,
trägt weiterhin zur Profilbildung dieses
Projektes bei.
Zugänge
zu Ergebnissen und Erfahrungen aus Lerngruppen über www.gemeinsamlernen.de
Leitfaden
zur Durchführung von Internet-Schulungsveranstaltungen: CD „Internet sinnvoll
nutzen“, insb. Bereiche „Pädagogische Grundlagen, Organisationshilfen, Didaktische
Materialien“ www.gemeinsamlernen.de/cd
Stadelhofer, Carmen: Marktsegment SeniorInnen, Entwicklung bedarfs- und bedürfnisorientierter
Weiterbildungsangebote und deren Umsetzung als Beitrag zur neuen Lernkultur,
in: Verband ländlicher Heimvolkshochschulen (HVHS) (Hrsg.): Was wünschen unsere
Kunden? Fachtagung 2000, Stuttgart 2001, S. 19 - 27.
Stadelhofer, Carmen; Körting,
Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 235
Stadelhofer, Carmen: www.senioren.
Interneterschließung - auch für ältere Erwachsene!, in: medien
praktisch, Zeitschrift für Medienpädagogik, Heft 101, Februar 2002, S. 14 - 18
Carls,
Christian: Internet für SeniorInnen: Zugangsbarrieren
und Erschließungswege, in: Barrierefreiheit im Internet, Dokumentation des
Internationalen Kongresses am 14. Mai 2002, herausgegeben vom WEB for All, Heidelberg 2002, S. 32-34.
Stadelhofer, Carmen: Methodik und Initiativen
zum Lernen im Bereich Multimediakompetenz. In: BAGSO/Forum
Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des Forums
"Senioren im Netz: Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S.67 – 71
Stadelhofer, Carmen: "Frauen veränderten
die Welt?!" - ein Online-Projekt am ZAWIW, in: Stadelhofer,
Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende
online, Mössingen-Talheim 2000, S. 92 - 94.
www.lerncafe.de: von Dezember 2000 bis
September 2002 laufende Berichte über Lernprojekte älterer Menschen mit einem
Schwerpunkt auf Erfahrungen aus dem Projekt www.gemeinsamlernen.de, seit
November 2003 erscheint das Lerncafe wieder im Rahmen der vom ZAWiW durchgeführten Qualifizierungsmaßnahme „Senior-Online-RedakteurIn“
Carls,
Christian: Kommunikationsplattformen im Internet, in: Stadelhofer,
Carmen; Körting, Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende
online, Mössingen-Talheim 2000, S. 119 - 122.
Stadelhofer, Carmen; Carls Christian: Einsatz
und Qualifizierung von Ehrenamtlichen: Ansätze und Methoden, In: BAGSO/Forum
Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des
Forums "Senioren im Netz: Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S. 33
- 45.
Stadelhofer, Carmen; Carls, Christian:
Virtuelle Selbstlerngruppen - Neue Anforderungen in der allgemeinen
Weiterbildung für Ältere, In: medien praktisch,
Zeitschrift für Medienpädagogik, Heft 101, Februar 2002, S. 19-22.
Stadelhofer, Carmen: Gemeinsam lernen im und
über das Netz, In: Hessische Blätter für Volksbildung, Morlant-Verlag,
Bad Homburg, Ausg. 4/2001, S.341-354.
Stadelhofer, Carmen; Carls Christian:
Gemeinsam Lernen übers Netz. In: BAGSO/Forum Informationsgesellschaft/ZAWiW: Dokumentation des Forums "Senioren im Netz:
Projekte und Initiativen". Ulm 2001, S.67 - 71, S. 8 - 14
Stadelhofer, Carmen: AG3: Forschendes Lernen,
In: Stadelhofer, Carmen; Körting,
Gabriela (Hrsg.): Seniorstudierende online, Mössingen-Talheim 2000, S. 117 -
119.
Stadelhofer, Carmen: Selbstgesteuertes Lernen
und Neue Kommunikationstechnologien als neue Wegpfeiler in der Altenbildung,
in: Susanne Becker/ Ludger Veelken/ Klaus Peter Wallraven (Hrsg): Handbuch
Altenbildung. Theorien und Konzepte für Gegenwart und Zukunft, Opladen 1999, S. 304 - 310.
Stadelhofer, Carmen: Selbstgesteuertes Lernen
und neue Kommunikationstechnologien. Gutachten für das BMBF, Mai 1998. In: Dohmen, Günther, u.a.:
Weiterbildungsinstitutionen, Medien, Lernumwelten. Rahmenbedingungen und
Entwicklungshilfen für das selbstgesteuerte Lernen.
Hrsg. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn, 1999, S. 147 –
208.
CD
„Internet sinnvoll nutzen“, insb. Bereiche „Organisationshilfen“ und „Didaktische
Materialien“ www.gemeinsamlernen.de/cd
CD
„Internet sinnvoll nutzen“, è Wie komme
ich ins Internet?, è Was machen Seniorinnen und Senioren im
Internet? è Exemplarische Beispiele; www.gemeinsamlernen.de/cd
Technik
– Kleinmodule: http://www.gemeinsamlernen.de/e-learning/tipps/fr_tipps.html
„Thematische
Zugänge zum Internet“: www.uni-ulm.de/LiLL/webfuehrer
Informationen
und Materialien zum „Virtuellen Lern- und Kompetenznetzwerk für ältere
Erwachsene“ (ViLE): www.gemeinsamlernen.de/vile
CD
“Internet sinnvoll nutzen – für Menschen ab 50 und davor”; www.gemeinsamlernen.de/cd
LernCafe – CD mit vielen Berichten über „gemeinsamlernen“ – Projekte, andere selbstorganisierte
Lerngruppen Älterer / im Austausch alt-jung, über Modellprojekte,
Internetgruppen usw. www.lerncafe.de/cd
CD
„Internet gewußt wie! Erste Schritte für Menschen ab
50 ... und davor.“ (CD zur weiteren Erschließung des Internets mit einem Fokus
auf Befähigung zur Teilnahme an virtuellen Lernprojekten).
CD
„Internet sinnvoll nutzen“ – mit Beispielen für die Nutzung der neuen Techniken
für selbstorganisiertes („forschendes) Lernen.
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis Medienpädagogik 2001.
Die
geplanten Maßnahmen konnten im wesentlichen
zeitgerecht realisiert werden. Die Gewinnung örtlicher Partner zur Begleitung
thematisch oder regional ausgewählter Lerngruppen erwies sich – trotz weiterer
intensiver Gespräche insbesondere mit Einrichtungen aus der
Bundesarbeitsgemeinschaft Wissenschaftliche Weiterbildung (BAGWiWA),
s.o. -
weiterhin als schwierig. Dieses konnte jedoch durch den weiteren Ausbau selbstorganisierter regionaler Strukturen ausgeglichen
werden. Der Verein „Virtuellen und realen Lern- und Kompetenz-Netzwerk
älterer Erwachsener“ (ViLE)“ konnte dabei erste
Unterstützung leisten.
Zur
Sicherung der Nachhaltigkeit der selbstorganisierten
Struktur konnte die regionale Komponente für virtuelle Lernangebote über die
regionalen Strukturen weiter ausgebaut und intensiviert werden. Auch
Kooperation konnten wieder vom ZAWiW mit anderen
Weiterbildungseinrichtungen initiierte werden in Form von Treffen und
Veranstaltungen im Modellprojekt „Gemeinsamlernen“ (siehe unter 1. unter Punkt
1., 2., 3. und 5.)
Innerhalb des Projektes
kam es durch den Weggang von Herrn Christian Carls zu einem Wechsel im Bereich
der Projektkoordination. Diese Aufgaben werden jetzt von Frau Ellen Salverius-Krökel wahrgenommen.
Auch
kurz vor Ende der Hauptphase (01. Dez. 2001 – 31. Juli 2004) des Projekts kann
auf einen sehr erfolgreichen Berichtszeitraum zurückgeblickt werden. Vor allem
bei der Ausweitung und den Aktivitäten des Vereins „ViLE“
konnten große Fortschritt erzielt werden. Um dann mit der Hilfe des
Vereins/Netzwerks eine Fortführung nach Ende der Modellprojektphase zu gewährleisten,
konnte auch im Bereich der Entwicklung neuer Lernformen wichtige Ergebnisse in
Form von Lernmodulen und –bausteinen erzielt werden.
Die
ersten Phase der Hauptphase des Projekts konnte sehr
erfolgreich durchgeführt werden. Damit ist eine gute Basis für den geplanten
weiteren Ausbau des Modellprojekts und die weitere Sicherung der Nachhaltigkeit
vorhanden.
Für den Berichtszeitraum 2003 können hierzu keine neueren Angaben gemacht werden.
Eine
Notwendigkeit für Änderungen in der Zielsetzung des Projekts sind
im Berichtszeitraum nicht erkennbar geworden.
Stadelhofer, Carmen: Internetnetzwerke für SeniorInnen
schaffen, in: Gösken, Eva/Pfaff, Matthias (Hrsg.):
Lernen im Alter – Altern lernen. Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Veelken, Universität Dortmund, Lehrstuhl für Soziale
Gerontologie, "Altern. Bildung. Gesellschaft", Band 11, 2003, S. 244
- 256.
Stadelhofer, Carmen: Fit für die Wissensgesellschaft - Interneterschließung für SeniorInnen, in: Welker, Martin/Winchenbach,
Ulrich (Hrsg.): Herausforderung „Internet für alle“. Nutzung, Praxis,
Perspektiven, Stuttgarter Beiträge zur Medienwirtschaft, Nr. 4, Juli 2002, S.
91 - 103.
Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus: Menschen ab 50 und Internet in
Baden-Württemberg, in: Im Blick, Informationen vom Landesseniorenrat
Baden-Württemberg, 4. Quartal 2003, S. 18-20.
Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus: Erobern die Senioren das Netz? in: net. werker, hrsg. vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Berlin, 2003.
Stadelhofer, Carmen; Marquard, Markus, Salverius-Krökel,
Ellen: "Gemeinsamlernen übers Netz": Selbstlernmaterialien und die Lern-Community ViLE, in:
Lebenslanges Lernen, Nr.4, hrsg.: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
(DIE) als Programmträger des BLK - LLL - Modellversuchsprogramms, Bonn, August,
2003, S.5-6
Markus
Marquard: Kompetenznetzwerk der Generationen: Visionen einer
generationsübergreifenden „Learn-Community“. in: Neue
Medien in der Bildung, Wissenschaftliche Zeitschrift der Hochschule Mittweida
(FH) Nr. 8, 2002
Carmen
Stadelhofer, Markus Marquard:
Zielgruppendifferenzierung von Bildungsinformationssystemen am Beispiel von
älteren Erwachsenen. Bildungsmarktplatz Sachsen. Mittweida, Dresden 2003
(unveröffentlicht)
Carmen
Stadelhofer, Markus Marquard: Kriterien zur
Beurteilung von E-Learning aus Sicht der Zielgruppe
50+. Bildungsmarktplatz Sachsen. Mittweida, Dresden 2003 (unveröffentlicht)