Zwischenbericht

Projekt des BLK-Modellversuchsprogramms „Lebenslanges Lernen“

 

 

Zuwendungsempfänger: UNI Bremen, ITB

Förderkennzeichen: A6682HB02

Vorhabenbezeichnung: Selbstorganisiertes, lebenslanges Lernen in der Arbeitswelt (SOLAR)

Laufzeit des Vorhabens: 1. November 2000 bis 31. Oktober 2004

Berichtszeitraum: 2003

Projekt-Homepage: http://www.los-forschung.de

 

 

 

1.        Zwischenergebnisse

 

1.1     Deutsche Telekom AG, Niederlassung Bremen / Bremerhaven

Im Jahr 2003 konnten erneut weitere Mitarbeiterinnen als Dozenten für die Feierabendakademie gewonnen und zum Lernberater qualifiziert werden. Bei der Qualifizierung der Dozenten wurde auf das bereits 2001 und 2002 erprobte Qualifizierungskonzept zurückgegriffen.

Durch die Gewinnung weiterer Dozenten konnte das Kursangebot der Feierabendakademie zumindest stabilisiert werden. Im Jahr 2003 fanden im Rahmen der Feierabendakademie insgesamt 32, überwiegend mehrwöchige Kurse mit rund 270 Teilnehmenden in den Bereichen Technik/Computer, Persönlichkeitsentwicklung, Wirtschaft, Gesundheit und Sprachen statt. Alle Kurse wurden mit Hilfe des Kursbeurteilungsbogens evaluiert. Die Ergebnisse sind überwiegend positiv und liefern wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung des Angebots sowie zum Qualifizierungsbedarf der Dozenten.

Auch das Seminar zur Förderung der Selbstlernkompetenz der Mitarbeiterinnen fand Ende 2003 erneut statt. Aufgrund der Ergebnisse der Evaluation (Kursbeurteilungsbogen, Fragebogen MOSLIB) und der Vergleich der Ergebnisse mit denen der vorangegangenen Trainings sowie der Qualifizierungsmaßnahme bei der Bremer Landesbank (vgl. 1.2) wurden Struktur und Ablauf des Trainings sowie das Handbuch „Lernen lernen“ (vgl. 1.4) nochmals modifiziert.

Erneute Umstrukturierungen innerhalb des Konzerns (vgl. Zwischenbericht von 2002) führten u. a. dazu, das die Projektgruppe der Feierabendakademie um weitere Mitglieder neuer Geschäftsbereiche erweitert wurde. Auch eine Vertreterin des Standortes Kiel nimmt an den Projektsitzungen teil, da dort ebenfalls eine Feierakademie besteht.

Ein Schwerpunkt der Projektarbeit im Jahr 2003 war die Integration vom E-Learning (CBT und WBT) in das Kursangebot der FAA. In einer Reihe von Gesprächen und Arbeitstreffen wurden Konzepte erörtert und computergestützte Lernmodule begutachtet sowie Hardware-Voraussetzungen geprüft. Hintergrund dieser Anstrengungen waren sowohl lehr-/lern-theoretische bzw. didaktische als auch praktische Überlegungen: Ziel war es zum einen, den Anteil der Selbstlernphasen in den Qualifizierungsangeboten der FAA zu erhöhen und dadurch gleichzeitig den Präsenzanteil zu senken, um den Mitarbeiter/innen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten oder weiten Anfahrtswegen die Teilnahme an den Kursangeboten der FAA zu erleichtern. Im ersten Quartal 2004 werden im Angebot der FAA erstmals Qualifizierungsmaßnahmen enthalten sein, die nach dem Konzept des „blended learning“ auf dem Besuch von Präsenzveranstaltungen und dem Bearbeiten von CBT-Modulen bestehen. Die Arbeiten zur Einbindung von WBT sind noch nicht abgeschlossen.

In engem Zusammenhang mit der Integration von WBT-Modulen ist eine erneute Analyse zum Lernbedarf bei den Beschäftigten der Telekom zu sehen, die im Jahr 2003 von der Forschungsgruppe LOS konzipiert wurde. Auf der Basis der ersten Bedarfsanalyse aus dem Jahr 2001 wurde ein Fragebogen entwickelt, der im ersten Quartal 2004 bei allen Beschäftigten der Telekom Bremen/Bremerhaven eingesetzt werden soll. Der Fragebogen enthält neben Fragen zu Lernbedarf, Kursinhalten, Kursablauf etc. auch Fragen zum Bereich CBT/WBT. Die Lernbedarfsanalyse soll zukünftig standardisiert und mindestens einmal jährlich in elektronischer Form durchgeführt werden.

Da trotz steigender Zahl an Dozenten ein Teil des Qualifizierungsbedarfs der Telekom-Mitarbeiter/innen nicht über interne Dozenten realisiert werden konnte, werden Mitarbeiter/innen der Forschungsgruppe LOS im zweiten und dritten Quartal 2004 weitere Kurse zu den Themen Motivation, Entspannung, Präsentieren und Moderieren etc. anbieten.

 

1.2 Bremer Landesbank

Die Qualifizierungsmaßnahmen zur Förderung der Selbstlernkompetenz von Mitarbeiter/innen der Bremer Landesbank wurden abgeschlossen. Die Ergebnisse der Evaluation wurden dem Unternehmen rückgemeldet und mittlerweile publiziert (vgl. 4).

 

1.3 swb-AG, Bremen

Die Ergebnisse der Evaluation der ersten Hospitation von Führungskräften Ende 2002 machten deutlich, dass der Ablauf des gesamten Teilprojektes inklusive des Evaluationskonzeptes eine Modifizierung erfordert (vgl. Zwischenbericht 2002). Diese Maßnahmen wurden im Berichtszeitraum abgeschlossen. Die für 2003 geplante erneute Hospitation musste aufgrund organisatorischer Probleme auf Seiten der sozialen Einrichtungen auf das erste Quartal 2004 verschoben werden.

 

1.4  Transfer der Modellversuchsergebnisse:

Arbeiten im Modellversuch wurden publiziert in:

Kaufhold, M., Stöckl, M. & Straka, G.A. (2003): Analyse von Verfahren zur Erfassung von Kompetenz, in: H. Strasser u. a. (Hrsg.): Qualität von Arbeit und Produkt in Unternehmen der Zukunft, Stuttgart: Ergonomia Verlag, 1038-1040.

Stöckl, M. &  Straka, G. A. (Hrsg.) (2002): Lebenslanges Lernen in der Arbeitswelt, Forschungs- und Praxisbericht der Forschungsgruppe LOS, Band 10, Bremen: Universität

 

Die folgenden Modellversuchsprodukte wurden bislang entwickelt:

·                    Qualifizierungsmaßnahme zur Förderung der Selbstlernkompetenz von Mitarbeiter/innen, bestehend aus Teilnehmer- und Dozentenunterlagen (erscheint im Handbuch „Lernen lernen“).

·                    Qualifizierungskonzept „Lernberater I“ – Basismodul (erscheint in Handbuch Lernberatertraining I)

·                    Qualifizierungskonzept „Lernberater II“ – Vertiefungsmodul (erscheint in Handbuch Lernberatertraining II)

 

 


2.     Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung

 

Der Zeit- und Arbeitsplan konnte im Berichtszeitraum weitestgehend eingehalten werden. Einige Arbeitspakete wurden zugunsten neuer und zeitaufwendiger, zum Antragszeitpunkt nicht antizipierbarer Arbeitspakete (Nr. 9 und 10) auf 2004 verschoben.

 

Arbeits- und Zeitplan für das Berichtsjahr 2003:

 

 

Arbeiten

Zeitraum

1.

Durchführung des Workshops „Selbstlernkompetenz“

Januar

2.

Erstellung und Dissemination des Newsletters 5

 

März

3.

Umsetzung von Maßnahmen zur Integration des lebenslangen Lernens in die Unternehmenskultur; Schwerpunkt: Akzeptanzschaffung

Gesamter Berichtszeitraum

4.

Formative Evaluation: Förderung des Selbstlernkonzeptes

Gesamter Berichtszeitraum

5.

Vorbereitung des Qualifizierungskonzeptes „Selbstlernkompetenz“; Entwicklung von Teilnehmer- und Trainer-Materialien

März / April

6.

Weiterentwicklung von Verfahrensweisen zur Zertifizierung

Gesamter Berichtszeitraum

7.

Publikationen in relevanten Zeitschriften

Verschoben auf 2004

8.

Erstellung und Dissemination des Newsletters 6

Juli

9.

Entwicklung von Maßnahmen zur Integration von CBT/WBT

August-Oktober

10.

Vorbereitung der Bedarfsanalyse für die FAA/Entwicklung des Fragebogens

Oktober-Dezember

11.

Umsetzung von Maßnahmen zur Integration des lebenslangen Lernens in die Unternehmenskultur

Gesamter Berichtszeitraum

12.

Erprobung von Verfahrensweisen zur Zertifizierung

Gesamter Berichtszeitraum

13.

Pflege der Homepage

Fortlaufend


3.      Abschätzung zur Erreichbarkeit der Projektziele

 

Die im Zwischenbericht 2002 abgegebene Einschätzung trifft auch auf den Berichtszeitraum 2003 zu:

Da es sich bei dem Modellversuch SOLAR um ein Projekt mit Kooperationspartnern aus der Wirtschaft handelt, blieb die gegenwärtig angespannte konjunkturelle Situation auch für die geplanten Projektarbeiten nicht ohne Wirkung. So war insbesondere die Deutsche Telekom während des Berichtszeitraums von gewaltigen Umstrukturierungs- und Rationalisierungsprozessen betroffen. Vergleichbare, jedoch nicht ganz so dramatische Prozesse fanden auch bei der swb AG statt.

Unter solchen Rahmenbedingungen stehen Projekte, wie der Modellversuch SOLAR, zwangsläufig unter immensem Legitimationsdruck.

Für unsere Projektarbeit hatte dies die Konsequenz, dass wir uns mit einem enormen, nicht vorhersehbaren Aufwand an Akzeptanz- und Überzeugungsarbeit innerhalb unserer betrieblichen Kooperationspartner konfrontiert sahen (Präsentationen für die Geschäftsleitung, Rechenschaftsberichte, Kalkulationen etc.).

Aufgrund großer Anstrengungen ist es uns gelungen, unsere Kooperationspartner von einer Fortsetzung der Teilprojekte zu überzeugen. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass ähnliche Situationen im weiteren Projektverlauf erneut auftreten. Aus heutiger Sicht gehen wir jedoch davon aus, dass wir die beschriebenen Teilprojekte bis zum Ende der Förderungsdauer – und darüber hinaus – fortsetzen können.

 

4.      Im Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien / Publikationen

 

Vgl. Transferprodukte, Abschnitt 1