April 2009 bis März 2011

Fragestellung

Erstmalig in der deutschen Erziehungswissenschaft wird die tatsächliche Orientierungskraft des lebenslangen Lernens in unterschiedlichen pädagogischen Berufsgruppen erfasst. Sind die pädagogischen Praktiker überhaupt bereit, das lebenslange Lernen umzusetzen? Bisher ist unklar, ob und inwieweit für Pädagogen des Erziehungs- und Bildungswesens von der Maxime des lebenslangen Lernen faktisch eine Orientierungskraft ausgeht und in welcher Weise sich diese in Gestalt bereits bewährter Kooperationsformen niederschlägt. Gleichfalls unbekannt ist, wie sich die Formel des lebenslangen Lernens auf das Berufswissen und die berufliche Identitätsformation verschiedener Gruppen auswirkt. Ca. 1.400 Erzieher/innen und Sozialpädagogische Assistent/innen, Lehrer/innen unterschiedlicher Schulformen und des Zweiten Bildungsweges, Mitarbeiter/innen der Erwachsenenbildung und der außerschulischen Jugendbildung sowie Hochschullehrer/innen sollen befragt werden. Welche Varianten der bildungsbereichsübergreifenden Zusammenarbeit sie bereits realisieren, welche diesbezüglichen Lücken aus ihrer Sicht existieren und welche Faktoren eine segmentübergreifende Kooperation fördern bzw. behindern.

Projektziel

Auf der Grundlage der gewonnenen Befunde kann nicht nur die Verankerung der Maxime „lebenslanges Lernen“ innerhalb der pädagogischen Berufsgruppen besser eingeschätzt, sondern es können auch die berufspolitischen Spielräume und Begrenzungen ganz unter-schiedlicher pädagogischer Berufsgruppen präziser ausgelotet werden. Das Projekt trägt darüber hinaus zur Formierung einer kritisch-konstruktiven Professionstheorie bei. Das Projekt stellt die pädagogischen Akteure mitsamt ihrer Einbettung in spezifische Organisationskulturen in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses und bietet strategisch wichtigen Berufsgruppen im System des lebenslangen Lernens die Möglichkeit, sich als soziale Einheit im Spiegel anderer Fachkulturen selbst zu beobachten. Das Projekt befördert eine fundierte Empirie und ermöglicht sowohl eine multiperspektivische Einschätzung der gesellschaftlichen Ist-Situation pädagogischer Berufsgruppen als auch eine realistische Prognose zukünftiger Professionalisierungsprozesse. Als empirisch und theoretisch ausgerichtetes Projekt liefert es zudem Vorarbeiten zu einer Theorie der pädagogischen Erwerbsarbeit unter den Bedingungen des lebenslangen Lernens.

Beteiligte Personen

  • Bruckmann, Daniela, Dipl.-Päd. (Qualifikant/in)
  • Buschle, Christina (Mitarbeit)
  • Dak, Olga, Dipl.-Päd. (Qualifikant/in)
  • Dellori, Claudia, Dipl.-Päd. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Franz, Maria (Mitarbeit)
  • Gebrande, Johanna (Mitarbeit)
  • Hippel, Aiga von, PD Dr. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
    • Humboldt-Universität zu Berlin
  • Maurer, Petra (Qualifikant/in)
  • Nittel, Dieter, Prof. Dr. (Leitung)
    • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • Reupold, Andrea , Dipl.-Päd. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Schimpf, Erika J., Dipl.-Päd. (Qualifikant/in)
  • Schütz, Julia, Dr. (Leitung)
  • Tippelt, Rudolf, Prof. Dr. (Leitung)
    • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Walther, Vanessa , Dipl.-Päd. (Qualifikant/in)

Beteiligte Institutionen

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt - Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung
    http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/we5/index.html
  • Ludwig-Maximilians-Universität München - Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung - Department für Pädagogik und Rehabilitation - Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Ludwig-Maximilians-Universität München
    http://www.edu.lmu.de/apb/

Publikationen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Datenerhebung

  • Gruppendiskussion
  • Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)

Datenauswertung

  • deskriptiv
  • analytisch
  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)