32. Internationale Konferenz zur Aufarbeitung historischer Quellen der Erwachsenenbildung

Vom 5.-6. November 2018 fand in Wien die 32. Internationale Konferenz zur Aufarbeitung historischer Quellen der Erwachsenenbildung statt. Veranstalter waren auch dieses Mal wieder das Österreichische Volkshochschularchiv (ÖVA) in Kooperation mit dem DIE. Diesmal ging es um Zugänge zur historischen Forschung im Bereich der Volksbildung, Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung.

Tagungsprogramm 2018

In Anknüpfung an die 31. Konferenz, die im Jahr 2016 in Bonn stattgefunden hatte, sollte diesmal der Frage nach der Historiografie/Historizität der Erwachsenenbildung in einem erweiterten Kontext nachgegangen werden. Neben methodisch-theoretischen Zugängen, zentralen Fragestellungen, dem Überblick über den Status quo im Bereich historischer Quellen und der korresponierenden Archivsituation, wurde auch die Erinnerungskultur und die kontinuitätsstiftende Dimension für die Erwachsenenbildung untersucht.

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31. Internationale Konferenz zur Aufarbeitung historischer Quellen der Erwachsenenbildung

Die Konferenz fand vom 23.-25. Mai 2016 im Deutschen Institut für Erwachsenenbildung Leibniz Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. in Bonn statt. Träger waren das Österreichische Volkshochschularchiv und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung - Leibniz Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V. als neuer Kooperationspartner und organisatorisch federführend. Die Durchführung der Veranstaltung wurde vom Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) gefördert.

Zentrale Fragen und Themen der Konferenz waren: Wie ist der Stand der Aufbewahrung, Dokumentation und Interpretation zentraler Entwicklungslinien in der Erwachsenenbildung aus historiographischer und das historische Gedächtnis stärkender Perspektive einzuschätzen? Inwieweit wird diese Geschichte mit geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden bearbeitet? Inwieweit gibt es eine pädagogisch zu definierende Eigenständigkeit der historischen Erwachsenenbildungsforschung? Inwieweit bestimmen die jeweiligen Gegenwartserfordernisse das Geschichtsverständnis mit und wie wird das in Theorie und Praxis diskutiert? Sind spezifische Archive zur Sammlung historischer Quellen notwendig, um eine fundierte und breite Erinnerungskultur zu etablieren und ein historisches Bewusstsein der Leistungen der Erwachsenenbildung, aber auch nicht realisierter Alternativen, zu begründen und weiterzuentwickeln?

Die Konferenz ist seit 30 Jahren der Ort, an dem deutschsprachige Forschende und Praktiker der Erwachsenenbildung sich austauschen und mit ihren Fachgesprächen eine spezifische Erinnerungskultur aufzubauen helfen. 2016 stand ein Generationswechsel der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an, die sich als wissenschaftliche Praktiker verstehen und die Förderung des Geschichtsbewusstseins als Orientierung eben auch für ihre Praxis ansehen. Dieser Wandel wurde zum Anlass genommen, auch Bilanz über die bisherigen Konferenzen zu ziehen in einem biografischen und fachwissenschaftlichen Modus. Zeitzeugenschaft wurde durch eine moderierte Gesprächsrunde mit langjährigen Teilnehmenden und Referenten präsentiert, und mit einem theoriebezogenen Beitrag zum Wandel der Zeitzeugenschaft und ihrer Gestalt in der Zukunft kritisch hinterfragt.

Fachwissenschaftliche Themenstellungen

Ein Vortrag informierte über den Stand der historischen Erwachsenenbildungsforschung mit dem Fokus auf Engführungen in der Gegenstandswahl und zentrale Forschungsdesiderata. In weiteren Beiträgen wurden Thesen zum ungeklärten Verhältnis der Erwachsenenbildung zur historischen Fachwissenschaft und Tendenzen der Abwanderung der historischen Forschung zur Erwachsenenbildung in andere Disziplinen, wie z. B. der Kultur- und Mentalitätsgeschichte, anhand eines Literaturüberblicks vorgestellt.

Den dritten Schwerpunkt bildeten Präsentationen aktueller Beispiele gelebten Geschichtsbewusstseins in der Erwachsenenbildungspraxis, z. B. in Festschriften und Ausstellungen, und Forschungsberichten über aktuelle wissenschaftliche historische Untersuchungen, wie etwa in Dissertationen.
Fokus der Konferenz war es, das Verhältnis zwischen Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein, ihr spezifisches Ergänzungsverhältnis in der Etablierung, aber auch als kontinuitätsstiftende Dimension für die Erwachsenenbildung, genauer zu erfassen und Ansätze ihrer Verstetigung zu entwickeln und zu leben.

 

Themenbereiche und Referenten

I.    Keynote: Geschichte und Wandel der kulturellen Bedeutung von ZeitzeugInnenschaft in der Erwachsenenbildung (Horst Siebert)

II.    Moderierte ZeitzeugInnengesprächsrunde (Bernhard Schossig als Moderator angefragt; Dorothea Braun-Ribbat; Wilhelm Filla, Jörg Wollenberg, Anne-Christel Recknagel, Erhard Schlutz als ZeitzeugInnen angefragt)

III.    Historischer Abriss und Ergebnisse – Schlaglichter auf die bisherigen Konferenzen (Stephan Ganglbauer)

IV.    Erwachsenenbildung und historische Fachwissenschaft – ein ungeklärtes Verhältnis? (Christian H. Stifter)

V.    Forschung über die Geschichte der Erwachsenenbildung – Engführungen und Desiderata (Wilhelm Filla)

VI.    Disziplinäre Migration historischer Auseinandersetzungen mit EB-Geschichte (Klaus Heuer)

VII.    Gelebtes Geschichtsbewusstsein – Fallbeispiele aus der EB-Praxis (offene Ausschreibung)

VIII.    Rezente akademische Abschlussarbeiten und Fachbeiträge – Forschungsberichte (offene Ausschreibung)

 

Programm (PDF)

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