Verfasst wurde das in lateinischer Sprache geschriebene Werk „De re metallica libri XII“ von dem gebürtigen Schweizer Georgius Agricola (Georg Pawer, 1494-1555). Er war ein umfassend humanistisch und technisch gebildeter Gelehrter. Das Werk erschien erst posthum 1556 und wurde ein Jahr später ins Deutsche übersetzt. Der umfangreiche deutsche Untertitel lautete: „in denen die Ämter, Instrumente, Maschinen und alle Dinge, die zum Berg- und Hüttenwesen gehören, nicht nur aufs deutlichste beschrieben, sondern auch durch Abbildungen, die am gehörigen Ort eingefügt sind, unter Angabe der lateinischen und deutschen Bezeichnung aufs klarste vor Augen gestellt werden.“ (Agricula 1557)

Für G. Agricola war maßgeblich, „dass das Erkennen der Natur nur mittels wissenschaftlicher Untersuchung und Interpretation möglich ist.“ (Naumann 2006) Mehr als 200 Jahre galt dieses Handbuch als ein Standardwerk zur Montanwissenschaft und des praktischen Bergbaus. Es umfasst  auch 292 Holzschnitte, die zur Illustration der jeweiligen Materie dienten. Das Lehrbuch wurde in viele Sprachen übersetzt. Zwei neue Übersetzungen ins Deutsche erschienen 1928 in der Herausgeberschaft des Verbands Deutscher Ingenieure (VDI)  als VDI-Ausgabe und 1974 als Teil der Agricola-Gesamtausgabe. Nachfolgend die Gliederung des Lehrbuchs:

  1. Verteidigung des Bergbaus gegen die Angriffe seiner Gegner und Beweis seines Nutzens.
  2. Der Beruf des Bergmanns. Das Auffinden der Gänge.
  3. Über Gänge, Klüfte und Gesteinsschichten.
  4. Ausmessen der Gänge. Bergmännische Ämter.
  5. Abbau, Markscheidewesen.
  6. Gezähe und Maschinen.
  7. Das Probieren der Erze.
  8. Das Brennen, Pochen und Rösten.
  9. Das Erzschmelzen.
  10. Trennung von Silber und Gold, Trennung des Bleis von Silber und Gold.
  11. Trennung des Silbers vom Kupfer.
  12. Die Gewinnung von Salz, Soda, Alaun, Vitriol, Schwefel, Bitumen und Glas..

G. Agricola beschrieb den geplanten Aufbau und Inhalt schon 1546 wie folgt:

„Darin werde ich die Verfahrensarten aufzeigen, nach denen man Erze auffinden kann, nach denen man sie herausholen, waschen und schmelzen muss, und überhaupt das ganze Handwerk der Aufbereitung der Metalle und festen Gemenge. Darin werde ich zugleich die Grubenmaschinen und vieles andere erklären.“ (Prescher Bd VI, 69)

Literatur:

Agricola, Georg (1580): Berckwerck Buch : darinn nicht allain alle Empter, Instrument, Gezeug und alles so zu diesem Handel gehörig mit figuren vorgebildet und klärlich beschriben; Online, unter: http://nausikaa2.mpiwg-berlin.mpg.de/cgi-bin/toc/toc.x.cgi?dir=56C7UB52&step=thumb

Prescher Hans (Hrsg.): Agricola, Georgius: Ausgewählte Werke. Gedenkausgabe des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden. Berlin 1955-1997, Bd. 8. 1974 "Bergbau und Hüttenkunde, 12 Bücher

Internetquellen:

Beschreibung des Buchs vom Deutschen Museums, München; unter: http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/technikgeschichte/agricola/die-re-metallica/ (15.11.2014)

Naumann, Friedrich (2006): 450 Jahre „De re metallica libri XII“ – das Hauptwerk Georgius Agricolas; unter: http://www-user.tu-chemnitz.de/~fna/15naumann.pdf (15.11.2014)

 

 

 

Kurzlink zu dieser Seite:
die-bonn.de/li/574

Klaus Heuer