Zwischenbericht

Entwicklung, Erprobung und Umsetzung neuer Lehr- und Lernarrangements in der politischen Bildung

Zuwendungsempfänger:

Thüringer Volkshochschulverband e.V.

Berichtszeitraum:  01/2002 – 12/2002

Laufzeit des Vorhabens: 06/2000 – 05/2003

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Aufzählung der wichtigsten (wissenschaftlichen) Ergebnisse und andere wesentliche Ereignisse. 3

2. Vergleich der ursprünglichen (bzw. mit Zustimmung des Zuwendungsgebers geänderten) Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung mit dem Stand des Vorhabens. 6

2.1. Schaffung eines Netzwerkes zur politischen Bildung. 6

2.2. Erstellung einer interaktiven Website www.ella-pb.de. 6

2.3. Analyse der bestehenden Angebote und Probleme. 7

2.4. Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements. 7

2.5. Weiterbildung der MitarbeiterInnen/Projektveranstaltungen. 8

2.6. Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements. 9

2.7. Begleitung und Evaluation der Erprobung. 9

2.8. Transferaktivitäten und Erstellung von Materialien. 9

2.8. Zusammenfassung. 9

3. Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens innerhalb des angegebenen Ausgabenzeitraums und notwendige Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Antrag (Begründung) 10

4. Bekannte Ergebnisse Dritter, welche für die Durchführung des Vorhabens relevant sind   10

5.  Notwendige Änderungen in der Zielsetzung.. 11

6. Im Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien/Publikationen   11

 

 

Anlagen

 

  1. Chronologische Übersicht über Verlauf und Ergebnisse des Projektes
  2. Transferprodukte
  3. Ergebnisse zu erprobten neuen Lehr- und Lernarrangements
  4. Konzeptideen, die aufgrund der Ergebnisse im Projektverlauf entwickelt wurden
  5. Seminarreihe: Bausteine für die interkulturelle Bildung
  6. Einladung zum Projektabschluss 12./13. Mai 2003
  7. Broschüre „Politische Bildung im Spiegel der öffentlichen Meinung – Ergebnisse einer Repräsentativbefragung“
  8. Handbuch politische Bildung in den neuen Bundesländern

 

 

1.         Aufzählung der wichtigsten (wissenschaftlichen) Ergebnisse und andere wesentliche Ereignisse.

 

Die wichtigsten Aktivitäten im Projektverlauf werden in einer chronologischen Übersicht abgebildet (siehe Anlage 1). Die Übersicht wurde entsprechend den im Projektantrag geplanten Arbeitsschritten erstellt und bildet folgende Zeiträume ab :

 

An dieser Stelle sollen kurz die wichtigsten inhaltlichen Ergebnisse benannt werden.

 

Die in Auftrag gegebene und im Oktober 2001 durchgeführte repräsentative Befragung der Bevölkerung in Thüringen lieferte neben anderen zwei wichtige Erkenntnisse:

30% verstehen nichts darunter und 7% haben den Begriff noch nie gehört

wissensorientiert (86%), wertorientiert (63%), kritisch-partizipativ (56%)

 

Für die Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements bedeutet das:

 

Während der Projektdurchführung konnten aus der Bürgerbefragung und der Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements folgende Erkenntnisse gewonnen werden.

·         Um möglichst viele Bürger zu erreichen, muss die Wissensorientierung stärker beachtet werden, da diese für nahezu alle Befragten von überragender Bedeutung ist, unabhängig vom Alter und Bildung.

 

Denkbare Wege sind

 

Ergebnisse aus dem Projekt zeigen,

·         eine Ausstellung und ein attraktiver Lernort eignen sich als Einstieg in ein Thema, z.B. für einen langen Abend zum Thema „Bewusster Leben“

·         die Kombination Ausstellung und Programm eignen sich als „Marketing-Instrument“ für die Politische Bildung (Öffentlichkeitswirksamkeit durch Kooperation mit lokalen Medien), besonders durch provokante Themen wie „Heuchelei und Tabuisierung in der Politik“ (Podiumsdiskussion mit Experten), die auch viele junge Menschen anspricht.

 

Diese Ergebnisse aus der bisherigen Projektdurchführung werfen neue Aspekte auf zur Frage: Was muss politische Bildung tun, um die Menschen tatsächlich zu erreichen?

 

Die Kriterien „Wissensorientierung, Aktualität, Zusammenhänge verdeutlichen, attraktiv sein, Lernanreiz schaffen, öffentliche Räume als niedrigschwellige Lernorte“ liefern dafür erste Anhaltspunkte.

 

Die erste repräsentative Marktanalyse zur politischen Bildung (siehe Punkt 4.), die vor ca. 3 Monaten erschienen ist, liefert zahlreiche bestätigende Hinweise. Sie stellt darüber hinaus umfassendes Datenmaterial zur Verfügung, dass es ermöglicht, differenziert nach Zielgruppen, Bildungsformate und Themen zu erschließen und innovative bürgernahe Angebote zu erstellen.

 

Kriterien für neuen Lehr- und Lernformen sind

 

Essentiell ist dabei, Aktivitäten im Bereich der politischen Bildung aus „geschlossenen“ oder „privaten“ Räumen in den sogenannten „öffentlichen Raum[1] zu verlegen. Diese Idee entstammt dem grundsätzlichen Problem, dass die Erreichbarkeit und Sensibilisierung der Gesellschaft für politische Themen in der herkömmlichen Form von Vorträgen, Kursen und sonstigen Veranstaltungen in Gebäuden (z.B. Rathaus, Universität oder VHS) nur in unzureichendem Maße erfolgt. Vor diesem Hintergrund und den gemachten Erfahrungen bei anderen gesellschaftspolitischen Veranstaltungen soll versucht werden, durch Aktionen, Ausstellungen, Vorträge oder auch Podiumsdiskussionen z.B. in Einkaufszentren ein breites Publikum zu erreichen oder möglichst für das inhaltliche Themenspektrum zu interessieren. Erfahrungen von kleineren Ausstellungen bzw. Präsentationen in einem solchen Umfeld zeigen, dass Menschen sogar recht speziellen Themenbereichen aufgeschlossen und interessiert gegenüber stehen, sofern es ihnen möglich ist, leichten Zugang zu finden, d.h. ohne großen Mehraufwand sich das Thema erschließen können.

 

Weitere Ergebnisse aus der Erprobung:

 

 

 

Transfer der Ergebnisse

 

Um Transferadressaten tatsächlich zu erreichen, ist es vorteilhaft, bereits bestehende Arbeitstrukturen zu nutzen. Der TVV als Landesorganisation hat mit einer Vielzahl von Tätigkeitsfeldern hier gute Voraussetzungen. Ein Beispiel: Im September 2002 wurde eine Multiplikatorenveranstaltung zum Planspiel Demokratie durchgeführt. Transferadressaten waren Fachbereichsleiter und Kursleiter für Deutsch als Fremd-/Zweitsprache. Die Einladung zur Veranstaltung erfolgte über den Verteiler zu den Kooperationspartnern aus dem Projekt und zu den benachbarten VHS-Landesverbänden. Das Ergebnis: Über 35 Teilnehmer aus den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Niedersachsen. Eine gute Voraussetzung bildete hier auch, dass das Konzept direkt das Problemfeld Politik in DAF/DAZ-Kursen aus der Praxis aufgriff – auch ein Ergebnis der Nutzung bestehender Arbeitsstrukturen (Projektvorstellung im Arbeitskreis und zur Fachbereichskonferenz Sprachen in den Jahren 2000/2001).

Unter Nutzung vorhandener Strukturen wurden auch zwei weitere Multiplikatorenveranstaltungen für die Konzepte PIN (im April 2002) und Bewusster Leben (im Oktober 2002) durchgeführt.

 

Eine Maßnahme, die den Transfer positiv beeinflusst, ist die projektbegleitende regelmäßige Information über den Fortgang und die Ergebnisse des Projektes im viermal jährlich erscheinenden Rundschreiben des TVV (Verteiler: alle Thüringer VHS, alle VHS-Landesverbände im DVV, Fraktionen des Thüringer Landtags etc.) in Gremien wie Landeskuratorium Erwachsenenbildung, im Bundesarbeitskreis Politische Bildung des DVV und innerhalb von Fachtagungen und Gesprächskreisen. Reaktionen auf diese Art von Öffentlichkeitsarbeit sind z.B. Anfragen beim Projektteam nach Informationen und Handreichungen zu den Konzepten.  Außerdem wurden alle Interessenten mit Adresse gespeichert, um diese zur Abschlussveranstaltung einzuladen, wo die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 

Alle Transferprodukte wurden in Form einer Produktliste dem Programmträger DIE zur Verfügung gestellt und sind auf der LLL-homepage www.die-bonn.de abrufbar (siehe auch Anlage 2).

An lieferbaren schriftlichen Transferprodukten stehen bisher zur Verfügung:

 

Die Erfahrung des bisherigen Projektes zeigt darüber hinaus, dass die adressatenorientierte Anpassung der Projektergebnisse sowie eine „Vor-Ort-Hilfe“ in den Einrichtungen zur konkreten Umsetzung neuer Lehr- und Lernarrangements erforderlich ist.

 

 

2.         Vergleich der ursprünglichen (bzw. mit Zustimmung des Zuwendungsgebers geänderten) Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung mit dem Stand des Vorhabens.

 

2.1. Schaffung eines Netzwerkes zur politischen Bildung

 

Ein wesentlicher Erfolg des Projektes ist, unterschiedliche Einrichtungen am Projekt zu beteiligen. Die Breite der Projektpartner reicht - neben den Thüringer Volkshochschulen - von etablierten Institutionen der politischen Bildung wie der Landeszentrale für politische Bildung in Thüringen und anerkannten, im Landeskuratorium für Erwachsenenbildung vertretenen Bildungsträgern über alternative Träger wie Philosophia e.V. oder Diskurs e.V. bis hin zu überregionalen Partnern wie den Landesverbänden der Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Diese Vielfalt der Akteure im Netzwerk ermöglicht die Nutzung unterschiedlicher Ressourcen für die Realisierung der Projektidee.

 

Es ist gelungen, ein Netzwerk von regionalen und überregionalen Kooperationspartnern aufzubauen, dass auch über das Projekt hinaus existieren wird. Dazu beigetragen hat unter anderem, dass von Anfang an - sowohl bei der Auseinandersetzung mit Begriffen wie „Politische Bildung“ oder „Lehr- und Lernarrangement“ als auch bei der Reflektion der Situation politischer Bildung und bei der Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements - in „Arbeitsgruppen“ gearbeitet wurde. Der persönliche Kontakt beim Verwirklichen einer gemeinsam gestellten Aufgabe trägt einerseits zum Abbau von Vorurteilen gegenüber dem jeweils anderen Träger bei und andererseits entstand eine höhere Verbindlichkeit bei der Zusammenarbeit.

 

Der TVV e.V. stellt durch die Etablierung von Arbeits- und Kommunikationsstrukturen die Rahmenbedingungen für diese trägerübergreifende Zusammenarbeit her. Dazu zählt sowohl die Organisation und Durchführung von regelmäßig stattfindenden thematischen Projektworkshops als auch die Erstellung einer interaktiven Projekt-Website (www.ella-pb.de

 

 

2.2. Erstellung einer interaktiven Website www.ella-pb.de

 

Die im Juni 2001 fertig gestellte Projekthomepage dient nicht nur als Informations- und Kommunikationsplattform für die Projektpartner. Mit der Erprobung der entwickelten Konzepte wurde sie

 

Im Verlauf der Projektdurchführung „Perspektiven“ stellte sich heraus, dass das bevorzugte Kommunikationsmittel emailing ist. Ein Forum hatte hier jedoch den Vorteil, dass die ausländischen in Deutschland lebenden Teilnehmer ohne eigene email-Adresse am Austausch teilhaben konnten.

Die in eigener Regie der AG durchgeführte Administration der Website erwies sich als vorteilhaft: Kommunikationswege wurden kürzer und die Informationen und Dokumentationen konnten zeitnah im Internet erscheinen.

 

 

2.3. Analyse der bestehenden Angebote und Probleme

 

Die Entwicklung und Erprobung der neuen Lehr- und Lernarrangements basiert auf einer Analyse des Programmbereichs Politik-Gesellschaft-Umwelt. Diese Analyse wurde auf folgenden Ebenen durchgeführt:

a)      trägerübergreifender Erfahrungsaustausch zur Situation politischer Bildung,

b)      Auswertung statistischer Materialien,

c)      Auswertung der Programmhefte der Thüringer Volkshochschulen und Erstellung einer Datenbank zu Themen und Referenten,

d)      Repräsentative Befragung der Thüringer Bevölkerung zu Verständnis, Zielen und Interesse an Politischer Bildung.

 

Im Sommer 2002 wurde zusätzlich zur Auswertung der Programmhefte an Thüringer Volkshochschulen eine Umfrage unter den Volkshochschulen zu den tatsächlich nachgefragten Angeboten durchgeführt. Es wurden 3 Analysefelder unterschieden:

·         Angebote des letzten Semesters,

·         Angebote, die seit vielen Semestern regelmäßig gut nachgefragt werden, und

·         Angebote, die aus aktuellem Anlass zusätzlich zum Semesterprogramm organisiert und durchgeführt wurden.

Nach Auswertung der Fragebogenaktion wurden einzelne kontrastierende Fälle ausgewählt und mithilfe eines Leitfadens Interviews mit den Fachbereichsleitern durchgeführt.

Interessant ist ein erstes Ergebnis: Gerade zur schnellen Reaktion auf aktuelle Anlässe, werden Unterstützungsleistungen gewünscht, zum Beispiel durch einen Referentenpool.

 

Als Forum zur Analyse der Situation politischer Bildung diente auch die im Rahmen eines Methodentrainings bei der Bundeszentrale für Politische Bildung durchgeführte Zukunftswerkstatt mit Prof. Erhard Meuler (Oktober 2002). Die Teilnehmer, ca. 25 Multiplikatoren aus dem Bereich Politischer Bildung, brachten ihre Erfahrungen ein. Die Ideen aus der Kreativitätsphase fließen in die Weiterentwicklung der Ansätze des Projektes ELLA ein.

 

 

2.4. Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements

 

Mit der Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements wurde im Jahr 2001 begonnen und die Konzepte wurden überwiegend 2001 fertiggestellt.

 

Abschluss der Konzeptentwicklung:

 

Bei allen Konzepten wurden vor allem die Kriterien „offen, bürgernah, aktivierend, fächerübergreifend, eigenverantwortliches Lernen, am Interesse und Alltag der Teilnehmer orientierend“ beachtet.

Eine Kurzbeschreibung zu allen durchgeführten Lehr- und Lernarrangements findet sich unter Ergebnisse auf der Projekt-homepage www.ella-pb.de (siehe auch Anlage 3).

 

Die Erfahrungen aus der Erprobungsphase gingen über die Arbeitsgruppentreffen und die Projekt-Workshops VII (Juni 2002) und VIII (Dezember 2002) wieder in die Konzepte ein, so dass diese an Bedürfnisse der Zielgruppen oder Erprobungsorte angepasst bzw. weiterentwickelt und wurden.

 

Im Projektworkshop VIII wurden die Ergebnisse aus der aktuellen Marktanalyse Politische Bildung 2002 präsentiert. Ziel des Workshops war, neue Inputs für die erprobten Modelle der Arbeitsgruppen des Projekts ELLA  zu bieten und eine Plattform für gemeinsame Weiterentwicklungen in den einzelnen Arbeitsgruppen zu ermöglichen. Die bisher entwickelten Modelle wurden vor allem unter der Prämisse der Übertragbarkeit auf den eigenen Bildungsträger betrachtet. Hier besteht eine enge Verknüpfung zum Transferziel.

 

Mithilfe der Erkenntnisse aus der Projektdurchführung und der Bürgerbefragungen wurden weitere Ansätze für Lehr- und Lernarrangements entwickelt, insbesondere für die Aktivierung neuer Lernorte, die im Workshop VIII diskutiert wurden, zum Teil in den letzten Projektmonaten noch umgesetzt bzw. im Rahmen eines Anschlussantrages erprobt werden sollen (siehe Anlage 4).

 

 

2.5. Weiterbildung der MitarbeiterInnen/Projektveranstaltungen

 

Im folgenden werden die vom Projektteam beim TVV selbst veranstaltenden Angebote für Kooperationspartner und Multiplikatoren aufgelistet. Zu jeder Veranstaltung sind umfassende Dokumentationen abrufbar – an dieser Stelle soll eine Auflistung genügen.

 

Projektworkshops

 

Multiplikatorenveranstaltungen

 

Sonstige Veranstaltungen

 

Planung für 2003

 

 

2.6. Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements

 

Eine Kurzbeschreibung zu den Hintergründen, den Zielen, der Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements und deren erste Ergebnisse findet sich in der Anlage (siehe Anlage Ergebnisse zu erprobten neuen Lehr- und Lernarrangements).

 

2.7. Begleitung und Evaluation der Erprobung

 

Zur Evaluation der Arbeitsgruppen wurden vom Projektteam Fragebögen eingesetzt, die Aussagen ermöglichen über:

·         Ideen der Beteiligten bezüglich Neuer Lernkulturen und den Aufgaben/Rollen/Voraussetzungen von Lehrenden, Lernenden sowie der Institution,

·         Orientierungsgrößen der Arbeitsgruppen bezüglich der eigenen Aufgaben sowie dem Begriffsverständnis von Politischer Bildung.

 

Während der Erprobung der einzelnen Lernarrangements wurden Fragebögen unter den Dozenten und Teilnehmern eingesetzt. Eine kontinuierliche Befragung aller Beteiligten vor/während/nach der Erprobung ist ohne interne wissenschaftliche Begleitung jedoch nicht möglich. Hilfreich war deshalb die Evaluation durch die wissenschaftliche Programmbegleitung, die teilweise Aufgaben einer internen Begleitung übernahm.

Diese Interviews und die regelmäßige Teilnahme der wissenschaftlichen Mitarbeiterin vom Leipziger Lehrstuhl für Erwachsenenbildung an den ELLA-Projektworkshops waren vielmals Anregung für das Projektteam, das eigene Tun zu reflektieren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Ein hilfreicher Außenblick und auch für die Kooperationspartner ein positives Signal zur Bedeutung ihres Engagements.

 

Das Projektteam nahm an zwei Veranstaltungen des Programmträgers DIE teil:

 

 

2.8. Transferaktivitäten und Erstellung von Materialien

 

(siehe unter Punkt 1 des Zwischenberichtes)

 

 

2.8. Zusammenfassung

 

Der in den vorausgehenden Punkten beschriebene Stand des Projektes zeigt im Vergleich zu den geplanten Arbeitsschritten bei Antragsstellung, dass sich der Projektfortgang entsprechend der Planung entwickelt.

Anzumerken ist, dass die einzelnen Punkte nicht im Sinne chronologisch aufeinanderfolgender Schritte zu absolvieren sind. Die Mehrheit der Projektaufgaben erfolgt statt nacheinander parallel zueinander. Zum Beispiel müssen die Transferaktivitäten von Anfang an projektbegleitend installiert werden.

 

Die Ressourcenplanung wurde mit Aufstellung des Haushaltsplanes für das Jahr 2002 im Februar 2002 in Abstimmung mit dem Programmträger variiert (Umwidmung einzelner Positionen). Die Bilanz des Jahres 2002 zeigt die Ausschöpfung der Mittel in den einzelnen Positionen und den adäquaten Ressourceneinsatz.

 

 

3.         Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens innerhalb des angegebenen Ausgabenzeitraums und notwendige Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Antrag (Begründung)

 

Die Auflistung der Projektaktivitäten belegt, dass die Ziele des Vorhabens bereits zu einem großen Teil erreicht wurden.

Im Jahr 2003 wird an der systematischen Auswertung der Ergebnisse sowie der Erstellung von Materialien für Multiplikatoren gearbeitet, um zusätzlich zu den Multiplikatorenveranstaltungen eine breite Umsetzung der Ergebnisse zu fördern.

 

Aufgrund der Ergebnisse der Marktanalyse (siehe unter Punkt 4.) wurden weitere differenzierte Aussagen über Bildungsformate getroffen, die im Rahmen eines Anschlussprojektes erprobt werden sollen. Der Anschlussantrag wurde dem Lenkungsausschuss vorgelegt und am 10. Februar 2003 beraten. Vorbehaltlich der vom BMBF durchzuführenden Prüfung einer Finanzierbarkeit der Förderung stimmte der Lenkungsausschuss für das Programm „Lebenslanges Lernen“ dem Antrag zu.

 

 

4.         Bekannte Ergebnisse Dritter, welche für die Durchführung des Vorhabens relevant sind

 

Im Sommer 2002 wurde eine aktuelle und in diesem Umfang erstmalig vorliegende Marktanalyse zur politischen Bildung in Deutschland veröffentlicht.

 

Karsten Rudolf, Initiator der Marktanalyse und Autor des „Berichts politische Bildung 2002“, übrigens seit März 2001 Partner im Projektnetzwerk, verfolgt mit dieser Veröffentlichung das Ziel, „eine zur Verwendung in Wissenschaft und Praxis taugliche Datenbasis bzw. Database zur politischen Bildung zu schaffen. [...] Eine Database ist eine organisierte Sammlung umfassender Daten über einzelne Kunden, Interessenten und potenzielle Kunden, die ständig aktualisiert wird. Sie ist jederzeit zugänglich und ermöglicht es, Aufgaben des Marketing zu erfüllen wie die Ermittlung und Beurteilung von Interessen, die Angebotserstellung und den Verkauf der Waren und Dienstleistungen sowie die Pflege der Kundenbeziehungen.“[2]

 

Diese Marktanalyse bestätigt sowohl die im Projekt gewonnenen Ergebnisse, liefert aber auch zahlreiche neue Ansätze.

 

Bestätigt wird u.a.:

 

Darüber hinaus wird durch die Marktanalyse bekannt:

 

Die Ergebnisse der Marktanalyse müssen nach soziodemographischen Kriterien differenziert betrachtet werden.  Dadurch lassen sich detaillierte Aussagen für die Konzepterarbeitung ableiten, z.B. sind Jugendliche im Alter von 14 –29 Jahren eher als andere Altersgruppen ansprechbar für Angebote, die kulturelle und politische Verhältnisse in ihren zukünftigen Urlaubsländern thematisieren. Dagegen sind sie an Bildungsangeboten zur Gesundheits- und Sozialpolitik signifikant weniger interessiert als ältere Bürger.[3]

 

 

 

5.  Notwendige Änderungen in der Zielsetzung

 

keine

 

 

 

6.   Im Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien/Publikationen

 

  1. Politische Bildung im Spiegel der öffentlichen Meinung – Ergebnisse einer Repräsentativbefragung (Schriftenreihe des Thüringer Volkshochschulverbandes e.V. , Heft 2, September 2002)
  2. „Politische Bildung – Teil der Fachbereichsarbeit beim Thüringer Volkshochschulverband e.V.“ [Mehnert, S. „der Thüringer Volkshochschulverband e.V.“ in „Handbuch Politische Bildung in den neuen Bundesländern“, hrsg. von Prof. Klaus-Peter Wallraven mit Geleitwort von Wolfgang Thierse, Schwalbach/Ts: Wochenschauverlag 2003, S. 301 – 308]
  3. Handreichung für Multiplikatoren: Planspiel Demokratie (auch in russischer Sprache)
  4. Artikel in der Fachpresse, z.B.
  5. Dokumentationen der 2 Projekt-Workshops und 3 Multiplikatorenveranstaltungen
  6. Flyer zur Öffentlichkeitsarbeit zum Projekt Perspektiven, zu Bewusster Leben, und zur Ausstellung „In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?“


[1] Was ist mit dem sogenannten „öffentlichen Raum“ gemeint? Wir sind der Meinung, es handelt sich bei ihm um eine Bühne, auf der Akteure agieren und Geschehnisse ihren Platz finden, die durch ihn gefördert, ermöglicht oder limitiert werden. Zuschauer und Darsteller folgen hauptsächlich der Handlung, der Raum selbst wird nur in wenigen Fällen zum Gegenstand der Betrachtung, seine Wirkung auf Handlungen und Empfindungen wird eher unterbewusst wahrgenommen.

Trotz Internet ist der öffentliche Raum immer noch ein Phänomen, in dem auch weiterhin gesellschaftliche Trends entstehen, zwischenmenschliche Beziehungen unterhalten werden, kommuniziert und Politik gemacht wird.

(Quelle: Krebbel, Adler, Lülf (o. J.): Der öffentliche Raum ist eine Bühne. < http://www.pt.rwth-aachen.de/_seminarhomepages/platzda/recherche1/Adler_Krebbel.html>, 13.11.02)

 

[2] Rudolf, Karsten: Bericht Politische Bildung 2002 – Was wollen die Bürger? Eine Marktanalyse zur außerschulischen politischen Bildung in Deutschland, Institut Junge Bürgergesellschaft (IJBG): Büdingen/H., S. 15

[3] Rudolf, Karsten: Bericht Politische Bildung 2002 – Was wollen die Bürger? Eine Marktanalyse zur außerschulischen politischen Bildung in Deutschland, Institut junge Bürgergesellschaft (IJBG): Büdingen/H., S. 215