Zwischenbericht
Entwicklung, Erprobung und
Umsetzung neuer Lehr- und Lernarrangements in der politischen Bildung
Zuwendungsempfänger:
Thüringer Volkshochschulverband
e.V.
Berichtszeitraum: 01/2002 – 12/2002
Laufzeit des Vorhabens: 06/2000 –
05/2003
Inhaltsverzeichnis:
1. Aufzählung der wichtigsten
(wissenschaftlichen) Ergebnisse und andere wesentliche Ereignisse.
2.1. Schaffung eines
Netzwerkes zur politischen Bildung
2.2. Erstellung einer
interaktiven Website www.ella-pb.de
2.3. Analyse der bestehenden
Angebote und Probleme
2.4. Entwicklung neuer Lehr-
und Lernarrangements
2.5. Weiterbildung der
MitarbeiterInnen/Projektveranstaltungen
2.6. Erprobung neuer Lehr-
und Lernarrangements
2.7. Begleitung und
Evaluation der Erprobung
2.8. Transferaktivitäten und
Erstellung von Materialien
4. Bekannte
Ergebnisse Dritter, welche für die Durchführung des Vorhabens relevant sind
5. Notwendige Änderungen in der Zielsetzung
6. Im
Berichtszeitraum des Projektes erstellte Materialien/Publikationen
Anlagen
Die wichtigsten Aktivitäten im
Projektverlauf werden in einer chronologischen Übersicht abgebildet (siehe
Anlage 1). Die Übersicht wurde entsprechend den im Projektantrag geplanten
Arbeitsschritten erstellt und bildet folgende Zeiträume ab :
An dieser Stelle sollen kurz die
wichtigsten inhaltlichen Ergebnisse benannt werden.
Die in Auftrag gegebene und im
Oktober 2001 durchgeführte repräsentative Befragung der Bevölkerung in
Thüringen lieferte neben anderen zwei wichtige Erkenntnisse:
30% verstehen nichts darunter und 7% haben den Begriff noch nie gehört
wissensorientiert (86%), wertorientiert (63%), kritisch-partizipativ
(56%)
Für die Entwicklung neuer Lehr-
und Lernarrangements bedeutet das:
Während der Projektdurchführung
konnten aus der Bürgerbefragung und der Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements
folgende Erkenntnisse gewonnen werden.
·
Um möglichst viele
Bürger zu erreichen, muss die Wissensorientierung stärker beachtet werden, da diese für nahezu alle
Befragten von überragender Bedeutung ist, unabhängig vom Alter und Bildung.
Denkbare Wege sind
Ergebnisse aus dem Projekt zeigen,
·
eine Ausstellung und ein attraktiver Lernort eignen sich als
Einstieg in ein Thema, z.B. für einen langen Abend zum Thema „Bewusster Leben“
·
die Kombination Ausstellung und Programm eignen sich als
„Marketing-Instrument“ für die Politische Bildung (Öffentlichkeitswirksamkeit
durch Kooperation mit lokalen Medien), besonders durch provokante Themen wie
„Heuchelei und Tabuisierung in der Politik“ (Podiumsdiskussion mit Experten),
die auch viele junge Menschen anspricht.
Diese Ergebnisse aus der
bisherigen Projektdurchführung werfen neue Aspekte auf zur Frage: Was muss
politische Bildung tun, um die Menschen tatsächlich zu erreichen?
Die Kriterien
„Wissensorientierung, Aktualität, Zusammenhänge verdeutlichen, attraktiv sein,
Lernanreiz schaffen, öffentliche Räume als niedrigschwellige Lernorte“ liefern
dafür erste Anhaltspunkte.
Die erste repräsentative Marktanalyse zur politischen
Bildung (siehe Punkt 4.), die vor ca. 3 Monaten erschienen ist, liefert
zahlreiche bestätigende Hinweise. Sie stellt darüber hinaus umfassendes
Datenmaterial zur Verfügung, dass es ermöglicht, differenziert nach Zielgruppen,
Bildungsformate und Themen zu erschließen und innovative bürgernahe Angebote zu
erstellen.
Kriterien für neuen
Lehr- und Lernformen sind
Essentiell ist dabei, Aktivitäten
im Bereich der politischen Bildung aus „geschlossenen“ oder „privaten“ Räumen
in den sogenannten „öffentlichen Raum“[1]
zu verlegen. Diese Idee entstammt dem grundsätzlichen Problem, dass die
Erreichbarkeit und Sensibilisierung der Gesellschaft für politische Themen in
der herkömmlichen Form von Vorträgen, Kursen und sonstigen Veranstaltungen in
Gebäuden (z.B. Rathaus, Universität oder VHS) nur in unzureichendem Maße
erfolgt. Vor diesem Hintergrund und den gemachten Erfahrungen bei anderen
gesellschaftspolitischen Veranstaltungen soll versucht werden, durch Aktionen,
Ausstellungen, Vorträge oder auch Podiumsdiskussionen z.B. in Einkaufszentren
ein breites Publikum zu erreichen oder möglichst für das inhaltliche
Themenspektrum zu interessieren. Erfahrungen von kleineren Ausstellungen bzw.
Präsentationen in einem solchen Umfeld zeigen, dass Menschen sogar recht
speziellen Themenbereichen aufgeschlossen und interessiert gegenüber stehen,
sofern es ihnen möglich ist, leichten Zugang zu finden, d.h. ohne großen
Mehraufwand sich das Thema erschließen können.
Weitere Ergebnisse aus der Erprobung:
Transfer der Ergebnisse
Um Transferadressaten tatsächlich
zu erreichen, ist es vorteilhaft, bereits bestehende Arbeitstrukturen zu
nutzen. Der TVV als Landesorganisation hat mit einer Vielzahl von
Tätigkeitsfeldern hier gute Voraussetzungen. Ein Beispiel: Im September 2002
wurde eine Multiplikatorenveranstaltung zum Planspiel Demokratie durchgeführt.
Transferadressaten waren Fachbereichsleiter und Kursleiter für Deutsch als
Fremd-/Zweitsprache. Die Einladung zur Veranstaltung erfolgte über den
Verteiler zu den Kooperationspartnern aus dem Projekt und zu den benachbarten
VHS-Landesverbänden. Das Ergebnis: Über 35 Teilnehmer aus den Bundesländern
Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen und Niedersachsen. Eine gute
Voraussetzung bildete hier auch, dass das Konzept direkt das Problemfeld
Politik in DAF/DAZ-Kursen aus der Praxis aufgriff – auch ein Ergebnis der
Nutzung bestehender Arbeitsstrukturen (Projektvorstellung im Arbeitskreis und
zur Fachbereichskonferenz Sprachen in den Jahren 2000/2001).
Unter Nutzung vorhandener
Strukturen wurden auch zwei weitere Multiplikatorenveranstaltungen für die
Konzepte PIN (im April 2002) und Bewusster Leben (im Oktober 2002)
durchgeführt.
Eine Maßnahme, die den Transfer
positiv beeinflusst, ist die projektbegleitende regelmäßige Information
über den Fortgang und die Ergebnisse des Projektes im viermal jährlich
erscheinenden Rundschreiben des TVV (Verteiler: alle Thüringer VHS, alle
VHS-Landesverbände im DVV, Fraktionen des Thüringer Landtags etc.) in Gremien
wie Landeskuratorium Erwachsenenbildung, im Bundesarbeitskreis Politische
Bildung des DVV und innerhalb von Fachtagungen und Gesprächskreisen. Reaktionen
auf diese Art von Öffentlichkeitsarbeit sind z.B. Anfragen beim Projektteam
nach Informationen und Handreichungen zu den Konzepten. Außerdem wurden alle Interessenten mit
Adresse gespeichert, um diese zur Abschlussveranstaltung einzuladen, wo die
Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Alle Transferprodukte wurden in
Form einer Produktliste dem Programmträger DIE zur Verfügung gestellt
und sind auf der LLL-homepage www.die-bonn.de
abrufbar (siehe auch Anlage 2).
An lieferbaren schriftlichen
Transferprodukten stehen bisher zur Verfügung:
Die Erfahrung des bisherigen
Projektes zeigt darüber hinaus, dass die adressatenorientierte Anpassung
der Projektergebnisse sowie eine „Vor-Ort-Hilfe“ in den Einrichtungen
zur konkreten Umsetzung neuer Lehr- und Lernarrangements erforderlich ist.
Ein wesentlicher Erfolg des
Projektes ist, unterschiedliche Einrichtungen am Projekt zu beteiligen.
Die Breite der Projektpartner reicht - neben den Thüringer Volkshochschulen -
von etablierten Institutionen der politischen Bildung wie der Landeszentrale
für politische Bildung in Thüringen und anerkannten, im Landeskuratorium für
Erwachsenenbildung vertretenen Bildungsträgern über alternative Träger wie
Philosophia e.V. oder Diskurs e.V. bis hin zu überregionalen Partnern wie den
Landesverbänden der Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern und
Sachsen-Anhalt. Diese Vielfalt der Akteure im Netzwerk ermöglicht die Nutzung
unterschiedlicher Ressourcen für die Realisierung der Projektidee.
Es ist gelungen, ein Netzwerk
von regionalen und überregionalen Kooperationspartnern aufzubauen, dass auch über das Projekt hinaus
existieren wird. Dazu beigetragen hat unter anderem, dass von Anfang an -
sowohl bei der Auseinandersetzung mit Begriffen wie „Politische Bildung“ oder
„Lehr- und Lernarrangement“ als auch bei der Reflektion der Situation
politischer Bildung und bei der Entwicklung neuer Lehr- und Lernarrangements -
in „Arbeitsgruppen“ gearbeitet wurde. Der persönliche Kontakt beim
Verwirklichen einer gemeinsam gestellten Aufgabe trägt einerseits zum Abbau von
Vorurteilen gegenüber dem jeweils anderen Träger bei und andererseits entstand
eine höhere Verbindlichkeit bei der Zusammenarbeit.
Der TVV e.V. stellt durch die
Etablierung von Arbeits- und Kommunikationsstrukturen die Rahmenbedingungen für
diese trägerübergreifende Zusammenarbeit her. Dazu zählt sowohl die
Organisation und Durchführung von regelmäßig stattfindenden thematischen
Projektworkshops als auch die Erstellung einer interaktiven Projekt-Website (www.ella-pb.de
Die im Juni 2001 fertig gestellte
Projekthomepage dient nicht nur als Informations- und Kommunikationsplattform
für die Projektpartner. Mit der Erprobung der entwickelten Konzepte wurde sie
Im Verlauf der Projektdurchführung
„Perspektiven“ stellte sich heraus, dass das bevorzugte Kommunikationsmittel
emailing ist. Ein Forum hatte hier jedoch den Vorteil, dass die ausländischen
in Deutschland lebenden Teilnehmer ohne eigene email-Adresse am Austausch
teilhaben konnten.
Die in eigener Regie der AG
durchgeführte Administration der Website erwies sich als vorteilhaft:
Kommunikationswege wurden kürzer und die Informationen und Dokumentationen
konnten zeitnah im Internet erscheinen.
Die Entwicklung und Erprobung der
neuen Lehr- und Lernarrangements basiert auf einer Analyse des Programmbereichs
Politik-Gesellschaft-Umwelt. Diese Analyse wurde auf folgenden Ebenen
durchgeführt:
a) trägerübergreifender
Erfahrungsaustausch zur Situation politischer Bildung,
b) Auswertung
statistischer Materialien,
c) Auswertung
der Programmhefte der Thüringer Volkshochschulen und Erstellung einer Datenbank
zu Themen und Referenten,
d) Repräsentative
Befragung der Thüringer Bevölkerung zu Verständnis, Zielen und Interesse an
Politischer Bildung.
Im Sommer 2002 wurde zusätzlich
zur Auswertung der Programmhefte an Thüringer Volkshochschulen eine Umfrage
unter den Volkshochschulen zu den tatsächlich nachgefragten Angeboten
durchgeführt. Es wurden 3 Analysefelder unterschieden:
·
Angebote des letzten Semesters,
·
Angebote, die seit vielen Semestern regelmäßig gut
nachgefragt werden, und
·
Angebote, die aus aktuellem Anlass zusätzlich zum
Semesterprogramm organisiert und durchgeführt wurden.
Nach Auswertung der
Fragebogenaktion wurden einzelne kontrastierende Fälle ausgewählt und mithilfe
eines Leitfadens Interviews mit den Fachbereichsleitern durchgeführt.
Interessant ist ein erstes
Ergebnis: Gerade zur schnellen Reaktion auf aktuelle Anlässe, werden
Unterstützungsleistungen gewünscht, zum Beispiel durch einen Referentenpool.
Als Forum zur Analyse der
Situation politischer Bildung diente auch die im Rahmen eines Methodentrainings
bei der Bundeszentrale für Politische Bildung durchgeführte Zukunftswerkstatt
mit Prof. Erhard Meuler (Oktober 2002). Die Teilnehmer, ca. 25 Multiplikatoren
aus dem Bereich Politischer Bildung, brachten ihre Erfahrungen ein. Die Ideen
aus der Kreativitätsphase fließen in die Weiterentwicklung der Ansätze des
Projektes ELLA ein.
Mit der Entwicklung neuer Lehr-
und Lernarrangements wurde im Jahr 2001 begonnen und die Konzepte wurden
überwiegend 2001 fertiggestellt.
Abschluss der Konzeptentwicklung:
Bei allen Konzepten wurden vor allem die Kriterien „offen, bürgernah, aktivierend, fächerübergreifend, eigenverantwortliches Lernen, am Interesse und Alltag der Teilnehmer orientierend“ beachtet.
Eine Kurzbeschreibung zu allen durchgeführten Lehr- und Lernarrangements findet sich unter Ergebnisse auf der Projekt-homepage www.ella-pb.de (siehe auch Anlage 3).
Die Erfahrungen aus der
Erprobungsphase gingen über die Arbeitsgruppentreffen und die Projekt-Workshops
VII (Juni 2002) und VIII (Dezember 2002) wieder in die Konzepte ein, so dass
diese an Bedürfnisse der Zielgruppen oder Erprobungsorte angepasst bzw.
weiterentwickelt und wurden.
Im Projektworkshop VIII wurden die Ergebnisse aus der aktuellen Marktanalyse Politische Bildung 2002 präsentiert. Ziel des Workshops war, neue Inputs für die erprobten Modelle der Arbeitsgruppen des Projekts ELLA zu bieten und eine Plattform für gemeinsame Weiterentwicklungen in den einzelnen Arbeitsgruppen zu ermöglichen. Die bisher entwickelten Modelle wurden vor allem unter der Prämisse der Übertragbarkeit auf den eigenen Bildungsträger betrachtet. Hier besteht eine enge Verknüpfung zum Transferziel.
Mithilfe der Erkenntnisse aus der Projektdurchführung und der Bürgerbefragungen wurden weitere Ansätze für Lehr- und Lernarrangements entwickelt, insbesondere für die Aktivierung neuer Lernorte, die im Workshop VIII diskutiert wurden, zum Teil in den letzten Projektmonaten noch umgesetzt bzw. im Rahmen eines Anschlussantrages erprobt werden sollen (siehe Anlage 4).
Im folgenden werden die vom Projektteam beim TVV
selbst veranstaltenden Angebote für Kooperationspartner und Multiplikatoren
aufgelistet. Zu jeder Veranstaltung sind umfassende Dokumentationen abrufbar –
an dieser Stelle soll eine Auflistung genügen.
Projektworkshops
Multiplikatorenveranstaltungen
Sonstige Veranstaltungen
Planung für 2003
Eine Kurzbeschreibung zu den
Hintergründen, den Zielen, der Erprobung neuer Lehr- und Lernarrangements und
deren erste Ergebnisse findet sich in der Anlage (siehe Anlage Ergebnisse zu
erprobten neuen Lehr- und Lernarrangements).
Zur Evaluation der Arbeitsgruppen
wurden vom Projektteam Fragebögen eingesetzt, die Aussagen ermöglichen über:
·
Ideen der Beteiligten bezüglich Neuer Lernkulturen und den
Aufgaben/Rollen/Voraussetzungen von Lehrenden, Lernenden sowie der Institution,
·
Orientierungsgrößen der Arbeitsgruppen bezüglich der eigenen
Aufgaben sowie dem Begriffsverständnis von Politischer Bildung.
Während der Erprobung der
einzelnen Lernarrangements wurden Fragebögen unter den Dozenten und Teilnehmern
eingesetzt. Eine kontinuierliche Befragung aller Beteiligten vor/während/nach
der Erprobung ist ohne interne wissenschaftliche Begleitung jedoch nicht
möglich. Hilfreich war deshalb die Evaluation durch die wissenschaftliche
Programmbegleitung, die teilweise Aufgaben einer internen Begleitung übernahm.
Diese Interviews und die
regelmäßige Teilnahme der wissenschaftlichen Mitarbeiterin vom Leipziger
Lehrstuhl für Erwachsenenbildung an den ELLA-Projektworkshops waren vielmals
Anregung für das Projektteam, das eigene Tun zu reflektieren und
Schlussfolgerungen zu ziehen. Ein hilfreicher Außenblick und auch für die
Kooperationspartner ein positives Signal zur Bedeutung ihres Engagements.
Das Projektteam nahm an zwei
Veranstaltungen des Programmträgers DIE teil:
(siehe unter Punkt 1 des Zwischenberichtes)
Der in den vorausgehenden Punkten
beschriebene Stand des Projektes zeigt im Vergleich zu den geplanten
Arbeitsschritten bei Antragsstellung, dass sich der Projektfortgang
entsprechend der Planung entwickelt.
Anzumerken ist, dass die einzelnen
Punkte nicht im Sinne chronologisch aufeinanderfolgender Schritte zu
absolvieren sind. Die Mehrheit der Projektaufgaben erfolgt statt nacheinander
parallel zueinander. Zum Beispiel müssen die Transferaktivitäten von Anfang an
projektbegleitend installiert werden.
Die Ressourcenplanung wurde mit
Aufstellung des Haushaltsplanes für das Jahr 2002 im Februar 2002 in Abstimmung
mit dem Programmträger variiert (Umwidmung einzelner Positionen). Die Bilanz
des Jahres 2002 zeigt die Ausschöpfung der Mittel in den einzelnen Positionen
und den adäquaten Ressourceneinsatz.
Die Auflistung der
Projektaktivitäten belegt, dass die Ziele des Vorhabens bereits zu einem großen
Teil erreicht wurden.
Im Jahr 2003 wird an der
systematischen Auswertung der Ergebnisse sowie der Erstellung von Materialien
für Multiplikatoren gearbeitet, um zusätzlich zu den
Multiplikatorenveranstaltungen eine breite Umsetzung der Ergebnisse zu fördern.
Aufgrund der Ergebnisse der
Marktanalyse (siehe unter Punkt 4.) wurden weitere differenzierte Aussagen über
Bildungsformate getroffen, die im Rahmen eines Anschlussprojektes erprobt
werden sollen. Der Anschlussantrag wurde dem Lenkungsausschuss vorgelegt und am
10. Februar 2003 beraten. Vorbehaltlich der vom BMBF durchzuführenden Prüfung
einer Finanzierbarkeit der Förderung stimmte der Lenkungsausschuss für das
Programm „Lebenslanges Lernen“ dem Antrag zu.
Im Sommer 2002 wurde eine aktuelle
und in diesem Umfang erstmalig vorliegende Marktanalyse zur politischen
Bildung in Deutschland veröffentlicht.
Karsten Rudolf, Initiator der
Marktanalyse und Autor des „Berichts politische Bildung 2002“, übrigens seit
März 2001 Partner im Projektnetzwerk, verfolgt mit dieser Veröffentlichung das
Ziel, „eine zur Verwendung in Wissenschaft und Praxis taugliche Datenbasis bzw.
Database zur politischen Bildung zu schaffen. [...] Eine Database ist eine
organisierte Sammlung umfassender Daten über einzelne Kunden, Interessenten und
potenzielle Kunden, die ständig aktualisiert wird. Sie ist jederzeit zugänglich
und ermöglicht es, Aufgaben des Marketing zu erfüllen wie die Ermittlung und
Beurteilung von Interessen, die Angebotserstellung und den Verkauf der Waren
und Dienstleistungen sowie die Pflege der Kundenbeziehungen.“[2]
Diese Marktanalyse bestätigt
sowohl die im Projekt gewonnenen Ergebnisse, liefert aber auch zahlreiche neue
Ansätze.
Bestätigt wird u.a.:
Darüber hinaus wird durch die
Marktanalyse bekannt:
Die Ergebnisse der Marktanalyse
müssen nach soziodemographischen Kriterien differenziert betrachtet
werden. Dadurch lassen sich detaillierte
Aussagen für die Konzepterarbeitung ableiten, z.B. sind Jugendliche im
Alter von 14 –29 Jahren eher als andere Altersgruppen ansprechbar für Angebote,
die kulturelle und politische Verhältnisse in ihren zukünftigen Urlaubsländern
thematisieren. Dagegen sind sie an Bildungsangeboten zur Gesundheits- und
Sozialpolitik signifikant weniger interessiert als ältere Bürger.[3]
keine
[1] Was
ist mit dem sogenannten „öffentlichen Raum“ gemeint? Wir sind der Meinung, es handelt
sich bei ihm um eine Bühne, auf der Akteure agieren und Geschehnisse ihren
Platz finden, die durch ihn gefördert, ermöglicht oder limitiert werden.
Zuschauer und Darsteller folgen hauptsächlich der Handlung, der Raum selbst
wird nur in wenigen Fällen zum Gegenstand der Betrachtung, seine Wirkung auf
Handlungen und Empfindungen wird eher unterbewusst wahrgenommen.
Trotz Internet ist der öffentliche Raum immer noch
ein Phänomen, in dem auch weiterhin gesellschaftliche Trends entstehen,
zwischenmenschliche Beziehungen unterhalten werden, kommuniziert und Politik
gemacht wird.
(Quelle: Krebbel, Adler, Lülf (o. J.): Der öffentliche Raum ist eine Bühne. < http://www.pt.rwth-aachen.de/_seminarhomepages/platzda/recherche1/Adler_Krebbel.html>, 13.11.02)
[2] Rudolf, Karsten: Bericht Politische Bildung 2002 – Was wollen die Bürger? Eine Marktanalyse zur außerschulischen politischen Bildung in Deutschland, Institut Junge Bürgergesellschaft (IJBG): Büdingen/H., S. 15
[3] Rudolf,
Karsten: Bericht Politische Bildung 2002 – Was wollen die Bürger? Eine
Marktanalyse zur außerschulischen politischen Bildung in Deutschland, Institut
junge Bürgergesellschaft (IJBG): Büdingen/H., S. 215