Bodenbestimmung  

Böden benennen und wiedererkennen

Boden ist nicht gleich Boden. Böden haben unterschiedliche Eigenschaften nach denen sie sich in verschiedene Bodentypen, wie etwa den Ranker oder die Braunerde einteilen und bestimmen lassen.

Hierzu ist v.a. die Kenntnis der Begriffe "Bodenprofil" und "Horizont" von Bedeutung, die im folgenden kurz erläutert werden.

Bodenprofil und -horizont
Das Bodenprofil spiegelt Wirkungsweise und Zusammenspiel der bodenbildenden Faktoren und Prozesse wieder. Es stellt einen senkrechten Anschnitt der Bodenoberfläche in unterschiedlicher Mächtigkeit dar und wird auch als "Bodenaufschluß" bezeichnet. Der betrachtete Aufschluß sollte stets frisch angestochen und gut ausgeleuchtet sein.
Das Profil kann in Lagen verschiedener Merkmale, die Horizonte, eingeteilt werden. Ein Horizont stellt eine von der Bodenbildung her einheitlich ge- und ausgebildete Zone der Hauptmerkmale dar. Alle Horizonte eines Bodens ergeben gemeinsam das Bodenprofil; eine bestimmte Abfolge von Horizonten wird als Bodentyp zusammengefaßt. Wichtig ist, daß hierbei immer die Hauptmerkmale zu bestimmen sind, da jeder Standort und somit auch jedes aufgenommene Profil zusätzlich individuelle Merkmale hat.

Die Haupthorizonte des Bodens werden mit Großbuchstaben gekennzeichnet, wobei es drei Hauptzonen gibt: den A-, B- und C-Horizont. Es müssen jedoch nicht zwingend alle Horizonte ausgebildet sein. Der A-Horizont ist der im obersten Profilbereich gebildete Mineralbodenhorizont, auch Oberboden genannt. Als B-Horizont wird der darunterliegende Verwitterungs-, Anreicherungs- und Verlehmungshorizont bezeichnet. Das Ausgangsgestein, aus dem der Boden sich gebildet hat, stellt i.d.R. den untersten Bereich des Profils dar und wird mit "C" bezeichnet. Weitere Bezeichnungen für spezielle Horizonte sind "D", "G", "M", "O" oder "P". Eine Spezifikation der Merkmale erfolgt durch das Hinzufügen von Kleinbuchstaben, wie z.B. "h" für Humus, "s" für Sesquioxide, "t" für Ton, "v" für Verwitterung, "d" für dicht usw., die also z.B. eine Eigenschaft, einen auffallenden Bestandteil oder einen vorherrschenden Prozeß bezeichnen können. Wir haben die wichtigsten Horizontbezeichnungen für die Böden in Deutschland zusammengestellt.

Nach der Bestimmung einzelner Horizonte, ergibt sich - durch die Kombination der Ergebnisse von der Oberfläche zum Ausgangsgestein hin - die Definition eines Bodentyps. Bodentypen sind z.B. der Gley, der Podsol, der Ranker, die Braunerde usw.. Diese werden manchmal durch Zusatz bestimmter Charakteristika als Eisenpodsol, Humuspodsol, Parabraunerde, Pseudogley o.ä. bezeichnet. Findet eine Entwicklung von einem Bodentyp zum anderen statt, so kann dieser z.B. Braunerde-Podsol heißen, wenn hauptsächlich ein Podsol zu erkennen ist, doch die Veränderung zu einer Braunerde bereits sichtbar wird. Bei der Bestimmung eines Bodenprofiles spricht man übrigens von einer "Bodenansprache". Ausgewählte, für Deutschland charakteristische Bodentypen mit ihrer Horizontabfolge haben wir ebenfalls zusammengstellt.

Mit Hilfe eines Schlüssels lassen sich die Böden leichter bestimmen. Auch die Bestimmung des Kalk- oder Karbonatgehaltes zählt zu einer der wichtigsten Untersuchungen bei der Analyse von Bodenproben. Die Ergebnisse der Bodenaufnahme können dann in einen vereinfachten Kartierbogen eingetragen werden, wobei ergänzende Angaben zur Lage des Standortes usw. denkbar sind.