Verfasser
Rumpf, Horst
Titel
Was hätte Einstein gedacht, wenn er nicht Geige gespielt hätte?: Gegen die Verkürzungen des etablierten Lernbegriffs
Jahr
2010
Ort
Weinheim
Verlag
Juventa
ISBN
978-3-7799-2237-7
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/10912
Um diese Ausgabe zu zitieren, verwenden Sie bitte diese Internetadresse.
Abstract
Wenn dem Umgang mit der Welt das Staunen, das Zweifeln, die zögerliche Annäherung an deren Unbekanntheiten ausgetrieben wird, schrumpft Lernen zum Erledigen und Beherrschen von Lehrstoffen. Unsere Schulen und Hochschulen drohen bekanntlich unter dem Druck der Ökonomisierung zu Erledigungsbetrieben zu degenerieren. Anlass genug, über Verkürzungen des etablierten Lernbegriffs neu nachzudenken.
Wenn dem Umgang mit der Welt das Staunen, das Zweifeln, die zögerliche Annäherung an deren Unbekanntheiten ausgetrieben wird, schrumpft Lernen zum Erledigen und Beherrschen von Lehrstoffen. Unsere Schulen und Hochschulen drohen bekanntlich unter dem Druck der Ökonomisierung zu Erledigungsbetrieben zu degenerieren.
Unter diesen Umständen wird die Frage brisant, wie das denn aussehen kann, dass sich Menschen auf eine von Brüchen und überraschenden Einzelheiten durchzogene Welt wirklich einlassen – ohne den Zwang, ihr handhabbares und kontrollierbares Wissen abgewinnen zu müssen. Was passiert, wenn dem Lernen dieser Gegenstrom abgekappt wird, hat Lichtenberg vor über 200 Jahren schon irritiert bemerkt, wenn er schrieb „Man findet so sehr seichte Köpfe, die zum Erstaunen viel wissen.“ Und Ivan Illich sagte 1980 vor einem Pädagogenkongress, die Erziehung unterstütze die Technik ja darin, „der Umwelt ihre rätselhafte Sinnlichkeit zu entziehen.“ Anlass genug, über Verkürzungen des etablierten Lernbegriffs neu nachzudenken.
Erzählen Sie Ihren Kontakten von unserer Publikation: