September 2005 bis August 2006

Fragestellung

Wo liegen nationalspezifische Unterschiede bezüglich der Stellung von Hochschulen im Weiterbildungsmarkt?

Projektziel

Der Anteil von Hochschulabsolventen an der erwerbstätigen Bevölkerung nimmt ständig zu. Ihr fachliches Wissen unterliegt deutlich verkürzten Halbwertzeiten, weil sich die Wissensproduktion selbst rasant fortentwickelt. Die wissenschaftliche Weiterbildung ist damit einer besonderen Dynamik ausgesetzt, und Hochschulabsolventen sind mit Abstand die weiterbildungsaktivste Gruppe in Deutschland.

An den Hochschulen, zu deren Kernaufgabe inzwischen auch die Weiterbildung gehört, werden im Kontext des Bologna-Prozesses immer mehr Bildungsangebote für berufstätige Absolventen entwickelt.

Trotzdem nehmen sie auf dem vielfältigen und unübersichtlichen Weiterbildungsmarkt nur eine Randstellung ein. Die Nachfrage wird zzt. durch Akademien, Berufs- und Arbeitgeberverbände, Kammern, kommerzielle Institute und innerbetriebliche Veranstaltungen befriedigt, während sich die Hochschulen auf die Lehre im Bereich des Erststudiums und vor allem auf die Forschung konzentrieren.

In anderen Industrienationen basiert wissenschaftliche Weiterbildung auf anderen Traditionen und Strukturen. Teilweise sind Hochschulen viel aktiver, weil Weiterbildung als eine originäre Aufgabe angesehen wird.

Ausgangslage

Das internationale, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebene und geförderte Forschungsprojekt „WiWeiT – wissenschaftliche Weiterbildung aus Perspektive der Teilnehmenden“ vom Hochschul-Informations-System in Hannover (HIS) und vom DIE geht der Frage nach, welches die Faktoren sind, die den unterschiedlichen Stellenwert der Hochschulen im Weiterbildungsmarkt verschiedener Industrienationen erklären können. Es wird gefragt, welche Bedeutung wissenschaftliche Weiterbildung im Gesamtkontext hat, was eine Hochschule als erfolgreichen Weiterbildungsanbieter auszeichnet, wer an wissenschaftlicher Weiterbildung teilnimmt und welche Faktoren die Partizipation fördern bzw. hemmen.

Analysiert werden vorhandene Datenbestände aus Deutschland, Finnland, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Kanada und den USA. Es werden interessante Anregungen für eine Weiterentwicklung des Angebots wissenschaftlicher Weiterbildung an deutschen Hochschulen erwartet.

Parallel dazu werden an der Universität Oldenburg in einem Schwesterprojekt die Strukturen und die Organisation der Weiterbildung an Hochschulen ebenfalls in Form einer internationalen Vergleichsstudie untersucht.

Beteiligte Personen

  • Kraft, Susanne, Dr. (Leitung)
  • Weiland, Meike (Mitarbeit)

Beteiligte Institutionen

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)