Januar 2005 bis Dezember 2006

Fragestellung

Wie gehen Einrichtungen der Eltern- und Familienbildung mit den Anforderungen um, die sich aus der Zuwanderung nach Nordrhein-Westfalen ergeben haben? Inwieweit ist eine interkulturelle Öffnung der Einrichtungen gelungen und welche Empfehlungen können dafür ausgesprochen werden?

Projektziel

Gegenstand der Untersuchung waren sowohl zielgruppenspezifische als auch interkulturelle Angebote der Eltern und Familienbildung aus dem Jahr 2004, mitsamt den Rahmenbedingungen für deren Planung und Durchführung.

Das Ziel der Evaluation bestand zunächst in einem ersten Schritt (Erhebungs- und Auswertungsphase I) darin,

• eine Übersicht über die Angebotsstruktur der Eltern- und Familienbildung im Migrationskontext zu gewinnen (Anzahl und Umfang der Unterrichtsstunden und Teilnahmetage im Jahr 2004 zu ermitteln),

• Motive heraus zu finden, warum ggf. keine Angebote für und mit Eltern und Familien mit Migrationshintergrund geplant werden,

• die Personalstruktur in den Einrichtungen im Hinblick auf die Zahl der haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Migrationshintergrund festzustellen,

• Ziele und Angebotsformen der Veranstaltungen zu ermitteln,

• die Zielgruppenansprache in Form von Ausschreibungstexten zu dokumentieren und zu analysieren.

In einem zweiten Schritt (Erhebungs- und Auswertungsphase 2) wurde bei Einrichtungen mit entsprechenden migrationspädagogischen Angeboten untersucht,

• wie die Teilnehmerstruktur z.B. im Hinblick auf die Nationalitäten der Teilnehmenden zusammengesetzt ist (falls dazu Statistiken vorhanden waren),

• wie die Angebote finanziert werden,

• wie die organisatorischen Rahmenbedingungen beschaffen sind (Kinderbetreuung, Räumlichkeiten etc.)

• warum Veranstaltungen ausgefallen sind,

• wie für Veranstaltungen geworben wurde,

• inwieweit die Veranstaltungen in eine Stadtteilarbeit eingebettet sind,

• mit welchen migrationsspezifischen Diensten zusammen gearbeitet wird,

• mit welchen Migrantenorganisationen kooperiert wird,

• inwieweit die Partizipation der Migranteneltern und –familien unterstützt wird,

• inwieweit die Einrichtung interkulturelle Ziele in ihr Leitbild aufgenommen hat,

• inwieweit durch Fortbildungen eine Personalentwicklung im Hinblick auf die interkulturelle Öffnung der Einrichtung stattfindet,

• inwieweit die Einrichtung im Hinblick auf die interkulturelle und migrationspezifische Bildungsarbeit vernetzt arbeitet,

• welche Arbeitsansätze sich in der interkulturellen und zielgruppenspezifischen Eltern- und Familienbildung bewährt haben,

• welche Strategien ggf. schon jetzt eingeschlagen werden, um alle Veranstaltungen der Eltern- und Familienbildung für Eltern und Familien mit Migrationshintergrund zu öffnen.

Diese Fragen wurden in einem zweiten Fragebogen gestellt, der an einen eingeschränkten Adressatenkreis verschickt wurde (nur Einrichtungen mit entsprechenden Zielgruppenangeboten bzw. interkulturellem Programm). Zur Vertiefung der Fragen wurden ein- bis zweistündige problemzentrierte qualitative Interviews (Lamnek 1995, 74) mit Leitern und Leiterinnen der Einrichtungen, Hauptamtlichen Pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und einer Nebenamtlich Pädagogischen Mitarbeiterin geführt.

Darüber hinaus fanden 5 teilnehmende Beobachtungen mit anschließendem Gruppengespräch in fünf verschiedenen Einrichtungen statt. Die Auswahl erfolgte aufgrund unterschiedlicher Arbeitsansätze.

Die teilnehmende Beobachtung wurde auf der Grundlage eines Beobachtungsbogens (siehe Anlage) und das anschließende Gruppengespräch anhand eines Leitfadens (siehe Anlage) durchgeführt.

In einem dritten Schritt (Auswertungsphase III) wurden aus dem gewonnenen Datenmaterial – soweit dies möglich war – Empfehlungen für die interkulturelle Öffnung der Eltern- und Familienbildung abgeleitet und in einer Expertengruppe mit den Vertretern und Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaften und Landesarbeitsgemeinschaften der Familienbildung /Nordrhein-Westfalen diskutiert.

Beteiligte Personen

  • Fischer, Veronika, Prof. Dr. (Leitung)

Beteiligte Institutionen

  • Fachhochschule Düsseldorf - Professur für Erziehungswissenschaft

Publikationen

Förderung

  • Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen

Kooperationspartner

  • Landesarbeitsgemeinschaften der Eltern- und Familienbildung in NRW
  • Paritätischer Wohlfahrtsverband