März 2007 bis Februar 2010

Fragestellung

Kann die Kompetenz von Lehrkräften der Erwachsenenbildung durch mediengestützte Fallarbeit gefördert werden? Wird der Ertrag der Fortbildung von den Lernumgebungen und den in ihnen vorherrschenden Wissensformen beeinflusst?

Projektziel

Trotz knapper werdender Mittel und in der Folge der beobachtbaren ‚Ökonomisierung’ der Personalentwicklung sind einrichtungsinterne Mitarbeiterfortbildungen vor allem bei den größeren Weiterbildungsträgern und -verbänden nach wie vor ein zentrales Moment der Qualitätssicherung und -entwicklung. Gleichzeitig allerdings ist der hohe Bedarf an Fortbildung für Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung durch vorliegende Konzepte noch nicht angemessen gedeckt.

Das vom bmbf geförderte Projekt "Kompetenzentwicklung von Lehrenden durch mediengestützte Fallarbeit", das in Zusammenarbeit mit der KBE realisiert wird, greift dieses Defizit auf. Es entwickelt und erprobt ein didaktisch aufbereitetes, fallorientiertes und medienbasiertes Fortbildungskonzept für Lehrkräfte in der Erwachsenenbildung und leistet damit einen Beitrag zur Entwicklung von Professionalität in der Erwachsenenbildung. Grundlegend hierfür ist ein Perspektivenwechsel: Das Projekt geht weniger von einem Defizit- als von einem Kompetenz-Modell aus, also von der Annahme, dass Kursleitende aus einer - mehr oder weniger - gelingenden Praxis kommen, die es zu reflektieren, anzureichern und zu modifizieren gilt. Dies kann dann gelingen, wenn die Anschlussfähigkeit zur vorgängigen Praxis hergestellt wird. Fallarbeit eröffnet eine Integration von erziehungswissenschaftlichem Wissen und pädagogischem Handeln. Diese Integration verringert das Risiko, dass erworbenes Wissen "träge" bleibt und keine Folgen für pädagogisches Handeln hat.

Im Mittelpunkt des Fortbildungskonzeptes steht deshalb die Arbeit mit authentischen Fällen aus der Erwachsenenbildungspraxis, die unter Mitwirkung von erfahrenen Fachkräften für Fortbildungen didaktisch aufbereitet werden. Eine besondere Rolle kommt in dem Projekt den digitalen Medien zu, die neue didaktische und organisatorische Möglichkeiten eröffnen. So lassen sich mit der digitalen Videotechnik authentische Lehr-Lern-Situationen gut dokumentieren. Diese Videos können zudem leicht in computerunterstützte Lernumgebungen integriert werden, die durch instruktionale Unterstützung eine intensive und gezielte Fortbildung fördern. Schließlich ermöglichen computerunterstützte Lernumgebungen eine größere zeitliche und örtliche Flexibilität und verringern z.B. in Blended-Learning-Arrangements die Fortbildungskosten.

Beteiligte Personen

  • Hartz, Stefanie, Prof. Dr. (Leitung)
    • TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
  • Hohmann, Reinhard (Leitung)
  • Schrader, Josef, Prof. Dr. (Leitung, Wissenschaftliche Bearbeitung)
    • Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)

Beteiligte Institutionen

  • Eberhard Karls Universität Tübingen - Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung - Institut für Erziehungswissenschaft - Fakultät für Sozialwissenschaften - Eberhard Karls Universität Tübingen

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Kooperationspartner

  • Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE)