Januar 2000 bis Dezember 2005

Fragestellung

Wie kann der unterschiedliche Grad der Zustimmung zum neuen nationalsozialistischen Regime in den Fachzeitschriften im Frühjahr 1933 von den diskursiven Linien und den differentiellen Feldstrukturen her erklärt werden, die sich in der Weimarer Volks- und Erwachsenenbildung herausgebildet haben?

Projektziel

Im Projekt DIVERS wird der Diskurs über Volksbildung und über Nationalsozialismus zwischen 1929-1933 untersucht. Es stellt sich die Frage, wie das Einverständnis mit der nationalsozialistischen Herrschaft führender Vertreter der Volks- u. Erwachsenenbildung im Frühjahr 1933 zu erklären ist. Die Diskursanalyse ermöglicht hier über die bisherige hermeneutische Interpretation hinausgehende Ergebnisse, weil sie zeigt, wie die diskursiven Figuren von 1933 spezifische Variationen der bisherigen Figuren sind, insofern etwa bei konservativen Vertretern der Volksbildung die zum kulturkritischen Diskurs gehörigen Narrationen modifiziert werden, wodurch die Weimarer Republik zum (immer schon) Gegner „der Volksbildung“ wird und die neue Macht als möglicher Retter/Einlöser des eigenen Projekts erscheint Bei dieser Analyse werden insbesondere die großen Differenzen verschiedener Stränge und Richtungen deutlich.

Das Projekt war als Lehrforschungsprojekt angelegt, das Studierenden in der Studienendphase Forschungserfahrungen ermöglicht. Ein wesentliches Ziel des Projekts war die Erarbeitung diskursanalytischer Forschungsmethoden, deren experimentelle Variation und die intensive Diskussion der Analysen in der Forschungsgruppe.

Beteiligte Personen

  • Wrana, Daniel, Dr. (Leitung)

Beteiligte Institutionen

  • Justus-Liebig-Universität Gießen - Professur für Weiterbildung - Institut für Erziehungswissenschaften - Fachbereich 03 Sozial- und Kulturwissenschaften - Justus-Liebig-Universität Gießen

Publikationen

Förderung

  • Eigenmittel Einrichtung