Juli 2008 bis Dezember 2009

Fragestellung

Das Forschungsinteresse gilt der Gestaltung des Übergangs vom Studium in den Beruf durch Hochschulabsolventen der Mainzer Universität. Hierbei sind vor allem die vorherigen Erwartungen an das Studium und den Beruf sowie die gemachten Erfahrungen im Übergang vom Studium in den Beruf. Die Untersuchung umfasst jeweils ein qualitatives und ein quantitatives Teilprojekt: So wurden die Absolventinnen und Absolventen von 2002, die bereits 2005 durch das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung befragt wurden, um die erneute Beantwortung eines Fragebogens zu den Details ihres Erwerbs- und Familienverlaufs seit dem Studienabschluss gebeten. Mit einer kleineren Stichprobe aus den Fächern Erziehungswissenschaft und Medi-zin wurde darüber hinaus ein Interview geführt, um die biographische Erfahrungsaufschich-tung, d.h. die über den Fragebogen hinausreichende Verzahnung von Personenmerkmalen, biographischen Ereignissen und beruflichen Erfahrungen zu erfassen. Mit diesem Forschungsdesign wird gleichzeitig eine konstruktive Methodendiskussion (qualitative und quantitative Methoden) angestrebt.f interessant. Um auch die ersten Berufsjahre mit in die Untersuchung einzubeziehen, wurden die Absolventinnen und Absolventen des Jahres 2002 interviewt. Neben den erwarteten Erkenntnissen zur Gestaltung von Übergängen im Allgemeinen und der Beteiligung von Lern- und Bildungsprozessen am Übergang vom Studium in den Beruf im Besonderen werden die Ergebnisse auch von hochschulpolitischer Bedeutung sein.

Wie gehen Studienabsolventen der Johannes Gutenberg Universität mit dem Übergang vom Studium in den Beruf um?

Welche signifikanten Unterschiede lassen sich zwischen AbsolventInnen der Fächer Medizin und Pädagogik feststellen?

Wie lassen sich qualitative und quantitative Forschungsansätze und -methoden im Rahmen des Projektes aufeinander beziehen?

Projektziel

Ziel der qualitativ erhobenen Intensiv-Interviews ist es, die Eigendeutungen der Akteure hinsichtlich ihrer Wahrnehmungen des Studiums, der Übergangszeit und ihrer beruflichen Situation zu identifizieren. In den Eigendeutungen werden die Komplexität und die Bedingtheit der die Übergänge beeinflussenden Faktoren erfassbar. In der Wahl der beiden Fächer Erzie-hungswissenschaft und Medizin kann von einer maximalen Differenz der Studienstruktur, der Fächerkultur, der Habitûs und der beruflichen Struktur ausgegangen werden. Zu erwarten ist, dass die zu ermittelnden unterschiedlichen Wirklichkeitskonstruktionen einerseits der Pädagogen und andererseits der Mediziner Hinweise geben auf spezifische Möglichkeiten und/oder Probleme in den jeweiligen Studienstrukturen, auf die jeweiligen fachspezifischen Sozialisationen und auf unterschiedliche Handlungsmuster im Umgang mit Möglichkeiten und Problemen der beruflichen Strukturen. Zudem besteht aufgrund der Auswahl der InterviewpartnerInnen die Möglichkeit, geschlechtsspezifische Unterschiede in beiden Fächern zu ermitteln. Um der Komplexität, aber auch der Differenziertheit der Erträge Rechnung zu tragen, werden die Interviews durch Interpretative Verfahren ausgewertet. Die-se Auswertungen sind zeit- und personalintensiver als statistische Verfahren und benötigen von daher höhere Personalkapazitäten.

Beteiligte Personen

  • Felden, Heide von, Prof. Dr. (Leitung)
    • Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Nierobisch, Kira, MA (Mitarbeit)
  • Seltrecht, Astrid, Dr. (Mitarbeit)
  • Wagner, Maria, Dipl. Päd. (Mitarbeit)

Beteiligte Institutionen

Publikationen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Datenerhebung

  • Qualitatives Interview
  • Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)

Datenauswertung

  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Eigenprojekt
  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung, Universität Mainz

Kooperationspartner

  • Institut für Soziologie, Universität Mainz, Dr. Schiener