Juni 2009 bis Mai 2012

Fragestellung

Im Projekt soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie Individuen in formellen und informellen Lernkontexten (einschl. Lernen in der Erwerbsarbeit) die Kompetenz entwickeln können, gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter vorzubeugen bzw. vorhandene Beeinträchtigungen zu kompensieren, um langfristig ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben führen zu können? Hierbei wird auf die im Marsilius Kolleg grundlegende Theorieannahme des Konzepts der kognitiven Reserve Bezug genommen.

Zu den Wechselwirkungen von Bildung und Gesundheit im Alter wird eine Metaanalyse durchgeführt. Hier soll insbesondere auf (internationale) Längsschnittstudien Bezug genommen werden.

Des Weiteren wird eine qualitative Analyse des vorhandenen ILSE-Datensatz (Link: http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/apa/forschung/projekte_alt/ilse.html) vorgenommen. Angaben zum Lernverhalten sollen, unter Einbeziehung bildungsbiographischer Verläufe, qualitativ analysiert werden. Die qualitative Auswertung der Interviews soll somit die quantitativen Angaben über formelle Bildungsabschlüsse ergänzen und infolgedessen einen umfassenden Überblick über Bildungsgewohnheiten, sowohl im formellen als auch informellen Lernkontext, liefern. Die Kategoriebildung der Auswertung soll sich an dem anerkannten Kategoriesystem des „Adult Education Survey“ (AES) anlehnen.

Projektziel

Eine quantitative Analyse der ILSE-Daten wird in einem weiteren Arbeitsschritt vorgenommen. Dabei soll konkret untersucht werden, welche Lerngelegenheiten im Lebensverlauf im Zusammenhang mit Risikofaktoren (voralternden Arbeitsbedingungen, chronischen Erkrankungen, Lebenskrisen u.ä.) genutzt wurden und welche Effekte die Kompetenzentwicklung hinsichtlich der Prävention oder Kompensation von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alter erzielt. Es ist geplant, mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells, Wirkungsweisen von Bildung im Alternsprozess zu identifizieren.

Bislang wurden folgende projektrelevante Vorarbeiten durchgeführt:

Es wurde ein theoretisches Analysemodell zur Erfassung von Bildungsprozessen im Lebenslauf entwickelt und sekundäranalytische Auswertungen der ILSE-Daten zu den Messzeitpunkten 1 (1993-1996) und 2 (1997-2000) der Jahrgangskohorte 1950/52 vorgenommen. Des weiteren wurden sekundäranalytisch alterkorrelierte Faktoren der Bildungsbeteiligung auf der Grundlage eines Datensatzes aus dem Projekt „Weiterbildung und gesellschaftlicher Wandel“ geprüft.

Beteiligte Personen

  • Iller, Carola, Prof. Dr. (Leitung)
    • Universität Heidelberg
  • Schiersmann, Christiane, Prof. Dr. (Leitung)
    • Universität Heidelberg
  • Wienberg, Jana (Mitarbeit)

Beteiligte Institutionen

  • Universität Heidelberg - Professur für Weiterbildung und Beratung - Institut für Bildungswissenschaft - Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften - Universität Heidelberg

Publikationen

Datenerhebung

  • Längsschnittuntersuchung (qualitativ, quantitativ)

Förderung

  • Marsilius-Kolleg

Kooperationspartner

  • Marsilius-Kolleg