März 2011 - Ende offen/fortlaufend

Fragestellung

Welche Funktionen und Bedeutungen übernimmt Mentoring zur Begleitung der Übergangspassage?

Welchen Einfluss hat Mentoring auf die Bewältigung der Übergangspassage?

Daraus lassen sich als Teilfragen ableiten:

Führt Mentoring zu einer Steigerung der Biographizität, die später im Berufsfeld wirksam sein kann? Welche weiteren Ressourcen und Kompetenzen, die zur Bewältigung von Übergängen benötigt werden (vgl. Nohl 2009), werden bei den Interviewten sichtbar? Kann Mentoring diese aktivieren?

Welche biographischen Lernprozesse finden im Übergangsprozess statt bzw. werden durch das Mentoring angestoßen? Wie tragen diese zur Begleitung bzw. zur Bewältigung des Übergangsprozesses bei?

Welche Handlungsorientierungen und Einstellungen liegen bei den ÜbergängerInnen vor? Wie verändern sich diese durch die Mentoringbeziehung? Welche individuellen Bewältigungs- und Handlungsmuster lassen sich herausarbeiten?

Projektziel

Das Ziel des Projektes besteht im Hinblick auf den Stellenwert von Mentoring zur Begleitung von Übergangsprozessen in der Entwicklung einer Typologie von möglichen Funktionen bzw. Bedeutungen, die Mentoring im Übergangsprozess haben kann.

Als zu Grunde liegendes Übergangskonzept wurde Harald Welzers Transitionskonzept (1993) gewählt, das die gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse, die Brüche, Unsicherheiten, die Individualisierung und Pluralisierung von Lebensläufen und –lagen aufnimmt. Transitionen werden nach Welzer als Veränderungen von eingelebten Zusammenhängen verstanden, wobei der Transitionsbegriff sowohl die Ebene der gesellschaftlichen und institutionellen Struktur von Übergängen fokussiert, als auch die Bewältigungsstrategien der in Übergängen befindlichen Individuen. Im Anschluss an Welzer werden Transitionen als soziale Prozesse konzeptualisiert, an denen neben dem Individuum im Übergang auch weitere Personen aus dem Beziehungsgefüge des Übergängers/der Übergängerin beteiligt sind. Der spezifische Vorzug des Konzeptes besteht darin, dass sich mit Hilfe des Transitionsbegriffs nicht nur der faktische Verlauf, sondern auch die subjektiven biographischen Konstruktionen von Übergangsprozessen erfassen lassen.

Die methodische Umsetzung soll in Form biographisch-narrativer Interviews mit ehemaligen Mentees aus den Mentoringprogrammen der Universität Duisburg-Essen zwei Jahre nach dem Abschluss des Mentorings erfolgen. Der Kontakt zu den InterviewpartnerInnen wird über die Koordinatorinnen der Mentoringprogramme an der Universität hergestellt.

Beteiligte Personen

  • Berkels, Babette (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Schlüter, Anne, Prof. Dr. (Leitung)
    • Universität Duisburg-Essen

Beteiligte Institutionen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Deutschland, NRW, Uni DUE

Datenerhebung

  • Qualitatives Interview

Datenauswertung

  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Dissertation