November 2004 bis Oktober 2006

Fragestellung

Wie kann die berufliche Kompetenz von Beschäftigten mit Migrationshintergrund gefördert werden?

Projektziel

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt MigA berücksichtigt den steigenden Bedarf nach qualifizierten Fachkräften in der Altenpflege, sowie die Bildungs- und Integrationspotentiale von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ist durch zunehmende Lebenserwartungen und Geburtenrückgang gekennzeichnet, sodass bereits im Jahr 2010 mehr als 20% unserer Bevölkerung über 65 Jahre alt sein wird. Da mit höherem Lebensalter die Pflegebedürftigkeit ansteigt, werden zukünftig zusätzlich Fachkräfte in der Altenpflege benötigt. Allerdings werden dafür am Arbeitsmarkt insgesamt weniger Personen zur Verfügung stehen. Daher wird die Pflege in Zukunft noch mehr als heute Mitarbeiter/innen gewinnen müssen, die erst nach ergänzenden Qualifizierungen im Pflegealltag bestehen können. Hier bilden Migrantinnen und Migranten ein wichtiges Potential. Dies führt zur zentralen Fragestellung des Projekts, „welche Maßnahmen der Personalgewinnung und –qualifizierung geeignet sind, Zuwanderinnen und Zuwanderern den Berufseinstieg zu erleichtern und sie überdies befähigen, Pflege und Betreuung älterer Menschen angemessen zu erbringen.“

Die Altenpflege und -betreuung ist ein expandierendes Arbeitsfeld und eine gesellschaftliche Herausforderung in Deutschland. Lebenssituationen und Bedürfnisse älterer Menschen verändern sich (auch Migrant/innen werden alt). In der Altenpflege arbeiten schon heute Menschen nichtdeutscher Herkunft und mit Migrationshintergrund. Die Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten für diesen Personenkreis und die Förderung des interkulturellen Dialogs sind ein Beitrag zur Arbeitsförderung und zur Chancengleichheit (den Zielen der EU entsprechend). Dabei stehen die Ressourcen, nicht die Defizite zugewanderter Pflegekräfte, im Focus. Mehr Integration in multikulturellen Pflegeteams steigert die Qualität der Altenhilfeangebote. Der Diskurs in der Pflegewissenschaft zeigt, dass die Arbeit in der Altenpflege häufig durch den Umgang mit Differenzen (z.B. zwischen alt und jung) gekennzeichnet ist. Qualifizierungen helfen dies zu erkennen und zu managen.

Ergebnisse

Welche Ziele und Ergebnisse sollen erreicht werden?

Das Projekt MigA

- ermittelt die Beschäftigungssituation und den Bildungsbedarf von Pflegenden mit Migrationshintergrund in NRW,

- sichert und verbessert die Altenhilfe und Pflege durch Qualifizierungen,

- gleicht mögliche Benachteiligung von MigrantInnen aus und

- fördert die Vernetzung interkultureller Maßnahmen in der Altenhilfe.

Im Projektverlauf werden Teilziele differenziert und umgesetzt. Der erste Schritt besteht aus einer landesweiten Bestandsaufnahme der Pflegesituation in NRW, in der Beschäftigungsanteile und Qualifizierungsbedarfe von Migrant/innen untersucht werden. Auf dieser Grundlage werden im zweiten Schritt geeignete Qualifizierungskonzepte entwickelt und in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus der Altenhilfe und Pflege bzw. ihrer Spitzenverbände erprobt. Fachleute mit eigenen Migrationserfahrungen werden an den Vorhaben beteiligt. Die Projektergebnisse werden publiziert und den Trägern des Berufsfeldes zur Verfügung gestellt. Sie werden durch Empfehlungen zur Nachqualifizierung ergänzt.

Beteiligte Personen

  • Friebe, Jens, Dr. (Leitung)
  • Jost, Christa (Assistenz)

Beteiligte Institutionen

Publikationen

Veranstaltungen

Zuordnung zum Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung

Das Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung ist ein Koordinatensystem um Schwerpunkte der Bildungsforschung zu identifizieren.

Förderung

  • Land Nordrhein-Westfalen