Verfasser
Arnold, Rolf
Titel
Abschiedliche Bildung: Anmerkungen zum erwachsenenpädagogischen Verschweigen des Todes
Jahr
2006
In
REPORT Zeitschrift für Weiterbildungsforschung 2006(3): Alter und Bildung
Seite
19 - 28
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/3476
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Abstract
Die Erwachsenenpädagogik ist durch lineare Legenden geprägt. Zu diesen zählen die ihr impliziten Lebenslaufmodelle. Sie sind – wie in einem ersten Schritt der vorliegenden Betrachtungen gezeigt werden soll – Beschreibungen der aufbrechenden Biografie, ihnen entgeht der Aspekt des zuende gehenden Lebens. Aus diesem Grunde transportieren ihre Begründungen häufig ein nur halbiertes Bild vom Erwachsenen. Erwachsene erscheinen als zeitlose und prinzipiell entwicklungsoffene Wesen, deren „Unbelehrbarkeit“ nicht wirklich als Ausdruck der strukturellen Starrheit ihrer Deutungs- und Emotionsmuster im Kontext einer sich verkürzenden Zeitperspektive „gewürdigt“ wird, was im einem zweiten Teil des vorliegenden Textes genauer erörtert wird. Die beobachtertheoretische Suche nach der Leitdifferenz in der Abgrenzung zum Kind verschattet zumeist – wie in einem dritten Analyseschritt gezeigt wird – den Blick auf die Fortdauer des Kindlichen im Erwachsenen und führt zu einem Konstrukt, welches die Abschiedlichkeit des erwachsenen Lebens nicht in den Blick zu rücken vermag. So entgleitet der Erwachsenenpädagogik die eigentliche Substanz des Erwachsenen und seiner Bildung, welches sich – so das in einem vierten Schritt dargelegte Ergebnis der Betrachtungen – zwischen Wiedererkennen und Abschiedlichkeit konstelliert.
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