November 2017 bis Juli 2021

Fragestellung

Das Projekt erschließt, wie Digitalisierung in die VHS-Angebotsstruktur integriert ist, welche Bildungsbedarfe in der digitalisierten Gesellschaft bestehen und wie die VHS mit ihren Angeboten darauf reagieren, um gemäß ihres öffentlichen Bildungsauftrags die Teilhabe an kulturellen Bildungsangeboten für breite Bevölkerungsschichten sicherzustellen.

  1. Wie bettet sich Digitalisierung in die Funktionen Kultureller Bildung und ihre bildungstheoretisch begründeten Bildungsziele ein?
  2. Welche Aneignungs- und Lern- sowie Nutzungsprozesse werden einerseits im Angebot und dessen Planung fokussiert, und welche Prozesse finden andererseits auf Seiten der Teilnehmenden statt?
  3. Welche Herausforderungen und Chancen bietet die Digitalisierung in der Kulturellen Bildung sowohl für die Angebotsplanung in der VHS als auch für die Aneignungs- und Nutzungsprozesse der Teilnehmenden?

Mit der Betrachtung der Funktionen und Bildungsziele Kultureller Bildung soll zudem analysiert werden, wie die Digitalisierung gesellschaftliche (Bildungsziele) und subjektive (Funktionen) Nutzenerwartungen an Kulturelle Bildung stützt bzw. ob diese transformiert und erweitert werden.

Projektziel

Das Gesamtziel des Forschungsprojektes ist es, eine empirisch basierte Theoriebildung zu den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung Kultureller (Erwachsenen-)Bildung für die Angebotsplanung und die Aneignungsprozesse der nachfragenden Teilnehmenden am repräsentativen Beispiel der VHS zu leisten. Konkret geht es um folgende Aspekte:

  1. Beschreibung aktueller Angebotsstrukturen;
  2. Herausforderungen und Strategien für die planenden Akteure im Feld und
  3. in der Programmplanung anvisierte und beschreibbare Aneignungs- und Nutzungsprozesse durch die Teilnehmenden.

Dazu wird erstens eine für die Volkshochschullandschaft in Deutschland repräsentative Systematisierung der VHS-Angebote zum aktuellen Stand der Digitalisierung Kultureller (Erwachsenen-)Bildung geleistet. Dies erfolgt über eine kategoriengeleitete Programmanalyse von etwa 50 zufallsausgewählten VHS-Programmen (Teilprojekt Leibniz Universität Hannover). In diesem Rahmen werden theoretisch und empirisch begründete Funktionen und Bildungsziele Kultureller Bildung, Zugangsportale, anvisierte Zielgruppen und die Integration des Digitalen im Angebot selbst im Projekt fokussiert.

Zweitens soll anhand exemplarischer VHS-Angebote ein vertiefter Einblick (vertiefende Angebotsanalyse) in Chancen und Herausforderungen der Angebotsplanung einerseits und in die ermöglichten Lern-/Aneignungs- und Nutzungsprozesse der Teilnehmenden andererseits gegeben werden. Ziel ist hier, die Angebote selbst und deren Umsetzung, wie auch die formulierten Ankündigungstexte für die Angebote sowie die Präsentation der Angebot als Ergebnis eines komplexen Planungs- und Aushandlungsprozesses zu betrachten.

Im Teilprojekt am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung werden parallel dazu zum einen über Interviews mit Programmplanenden u.a. die Erschließung von Bildungsbedarfen und -bedürfnissen erhoben sowie Strategien der Zielgruppenansprache identifiziert. Durch Teilnehmenden-Interviews werden darüber hinaus Erkenntnisse dazu generiert, welche Selbstaneignungsprozesse in den Angeboten Kultureller Bildung durch digitale Inhalte und Zugänge ermöglicht werden.

In der Verschränkung der Perspektiven Programmangebot, Angebotsplanung und Aneignungs- und Nutzungsprozesse wird dann das professionelle Planungshandeln sowohl mit den analysierten Programmstrukturen als auch subjektiven Lern- und Nutzungsprozessen in Verbindung gebracht.

Kontakt

  • Robak, Steffi, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)
    • Leibniz Universität Hannover

Beteiligte Personen

  • Fleige, Marion, Dr. (wiss. Leitung)
  • Freide, Stephanie (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Kaluza, Harald (Wissenschaftliche Bearbeitung)
    • Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (DIE)
  • Kühn, Christian (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Preuß, Jessica, M.A. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Robak, Steffi, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)
    • Leibniz Universität Hannover

Beteiligte Institutionen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Deutschland

Zeitraum, auf den sich das Projekt bezieht

01.11.2017 - 31.07.2021

Datenerhebung

  • Akten- und Dokumentenanalyse (standardisiert/offen)
  • Qualitatives Interview
  • Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)

Datenauswertung

  • analytisch
  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)