Februar 2013 bis Januar 2015

Fragestellung

Über welche informelle Lernwege eignen sich Personen im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter Kompetenzen im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien an?

Welche Bedeutung kommt hier intergenerationelle Interaktionen sowie Alters- und Generationsbildern zu?

 

Projektziel

Im Zentrum des Forschungsinteresses steht die Frage nach dem Zusammenhang zwischen intergenerationellen Interaktionen und Lernprozessen sowie die Frage nach dem Aufbau von Kompetenz im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien.

Dabei ist es ein wesentliches Ziel des Projektes „IGEL-Media 2“ die im Projekt „IGEL-Media 1“ im Fokus stehende Perspektive der Kohorte der heute über 60-Jährigen durch die Perspektiven jüngerer Kohorten (20 bis 40-Jährige und 40 bis 60-Jährige) zu ergänzen. Einerseits wird nachvollzogen wie informelle intergenerationelle Lernprozesse unter Beteiligung einer mittleren und einer jüngeren Generation verlaufen und welche Rolle generationen- und altersbezogene Stereotypen hier spielen. Subjektive Kompetenzzuschreibung aufgrund des Alters, der Generationenzugehörigkeit oder anderer individueller Merkmale – so eine Ausgangsthese – sind wesentlich für die Wahl der Interaktionspartner sowie für den Verlauf intergenerationellen Lernens. Gleichzeitig geht es um die Perspektive der jüngeren, vermeintlich medienaffineren Generationen auf den intergenerationellen Austausch und dessen Potenzial zur Weiterentwicklung der Medienkompetenz der verschiedenen Generationen. Es sollen Konstellationen und Bedingungen identifiziert werden, die dazu beitragen, dass auch die Jüngeren den intergenerationellen Austausch als Lernprozess erleben und sich nicht ausschließlich in der Rolle der Unterstützer oder Lehrenden sehen.

Auf einer Sekundäranalyse der Daten der Projekte CiLL und IGEL Media 1 aufbauend wurden hierzu erstens qualitative Interviews mit jeweils 10 Personen im jüngeren Erwachsenenalter (20 bis 40 Jahre) und mittleren Erwachsenenalter (40 bis 60 Jahre) geführt und nach den Regeln der qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring) ausgewertet. Einen zweiten Baustein stellen 3 Gruppendiskussion mit Vertretern der drei in den Blick genommenen Alterskohorten statt. Die Analyse erfolgte hier nach der Dokumentarischen Methode.

Zentrale Ergebnisse der Studien bestehen unter anderem in der Beschreibung von (a) zentralen Anlässen und Formen der Auseinandersetzung mit Computern bei Personen im mittleren Erwachsenenalter, (b) der Bedeutung von Alters- und Generationsstereotypen für die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit digitalen Medien sowie die Wahl von Ansprechpartner*innen und (c) der Bedeutung einer beruflichen Nutzung digitaler Medien für die die Aneigung von Medienkompetenzen.

Kontakt

  • Schmidt-Hertha, Bernhard, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)

Beteiligte Personen

  • Klein, Anika (Mitarbeit)
  • Schmidt-Hertha, Bernhard, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)

Beteiligte Institutionen

Publikationen

  • Klein, A. (2017). Der Weg ins digitale Netz – Eine Frage des Alters und der Generation? Ergebnisse einer qualitativen Studie zur Bedeutung von Alters- und Generationsstereotypen für den Umgang mit digitalen Medien. In Jahrbuch Medienpädagogik 13. Vernetzt und entgrenzt – Gestaltung von Lernumgebungen mit digitalen Medien, 61–77.
  • Klein, A. & Schmidt-Hertha, B. (2015). Informelle Auseinandersetzung mit digitalen Medien in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens. In Informelles Lernen. Schriftenreihe für Berufs- und Betriebspädagogik, 179–193.

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung ohne Einbindung von Praxisinteressen in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Datenerhebung

  • Gruppendiskussion
  • Qualitatives Interview

Datenauswertung

  • deskriptiv
  • analytisch
  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)