März 2014 bis Februar 2017

Fragestellung

Auf Basis empirischer Studien wird untersucht, welche Resonanz das lebenslange Lernen in den Organisationen des deutschen Erziehungs- und Bildungssystems erhält: Inwieweit ist das lebenslange Lernen in pädagogischen Einrichtungen verankert und kommt die internationale Bildungspolitik zum Tragen? Durch die Auswertung von Leitbildern und Konzepten der Einrichtungen des Erziehungs- und Bildungswesens, Expert*inneninterviews mit Leitungspersonal und Gruppendiskussionen mit verschiedenen pädagogischen Berufsgruppen aus vier Regionen Hessens und Bayerns, wird aus verschiedenen Blickwinkeln heraus analysiert, in welcher Form der Bereich des lebenslangen Lernens in der pädagogischen Arbeit verankert ist. Somit werden drei zentrale Fragen beantwortet: Kann das lebenslange Lernen als Wissensform im Sinne von Bedeutungszuschreibungen und inhaltlichen Interpretationsversuchen konzeptioniert werden? Lassen sich Institutionalisierungsformen des lebenslangen Lernens, etwa Fort- und Weiterbildungen oder auch arbeitsfeldübergreifende Kooperationen, identifizieren? Ermöglicht der Einbezug kollektiv kommunizierter Elemente des Berufswissens die Ergänzung einer rein organisationszentrierten Perspektive auf die Umsetzung des lebenslangen Lernens?

Projektziel

Das lebenslange Lernen ist nicht nur durch ausdrückliche Verweise auf die Biografien der Zielgruppen und die vermuteten Langzeiteffekte pädagogischer Interventionen gegenwärtig, sondern auch in einer eher verdeckten Art und Weise. So zeichnen sich quer durch alle Felder des Erziehungs- und Bildungswesens fünf Schlüsselthemen ab. Zu ihnen zählen: Qualität, die Klage über eine schlechte Ressourcenausstattung, Beratung, Kooperation und Bildung. Nachgewiesen werden enge Bezüge zwischen diesen Schlüsselthemen und dem lebenslangen Lernen. So kann bspw. nur durch Kooperation der reibungslose Übergang von einer Phase in die nächstfolgende Station der Bildungslaufbahn vollzogen und Kontinuität in der Bildungskarriere sichergestellt werden.

Durch die vielschichtige Analyse wird ein Transformationsprozess sichtbar, der zu einem pädagogisch organisierten System des lebenslangen Lernens führt. Das lebenslange Lernen wird täglich von Pädagoginnen und Pädagogen umgesetzt, vermittelt und gelebt.

Kontakt

  • Lindemann, Barbara, Dr. (Projektkoordination, Wissenschaftliche Bearbeitung)

Beteiligte Personen

  • Buschle, Christina , Dr. (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Karkin, Ebru (Qualifikant/in)
  • Ketterer, Paulina (Mitarbeit)
  • Lindemann, Barbara, Dr. (Projektkoordination, Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Nittel, Dieter, Prof. Dr. (wiss. Leitung)
    • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • Schütz, Julia, Prof.in Dr.in (Mitarbeit)
  • Stötter, Katharina (Qualifikant/in)
  • Tippelt, Rudolf, Prof. Dr. (wiss. Leitung)
    • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Wahl, Johannes, Dr. (Wissenschaftliche Bearbeitung)

Beteiligte Institutionen

  • Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt - Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung
    http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/we5/index.html
  • Ludwig-Maximilians-Universität München - Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung - Department für Pädagogik und Rehabilitation - Fakultät für Psychologie und Pädagogik - Ludwig-Maximilians-Universität München
    http://www.edu.lmu.de/apb/

Publikationen

  • Lindemann, B. & Nittel, D. (2020). Beratung als Stilmittel der Öffentlichkeitsarbeit pädagogischer Organisationen:. Ergebnisse einer empirischen Analyse von Leitbildern. . In Beratung pädagogisch ermöglichen?! Bedingungen der Gestaltung (selbst-)reflexiver Lern- und Bildungsprozesse , 161–175.
  • Nittel, D. & Tippelt, R. (2019). Pädagogische Organisationen im System des lebenslangen Lernens.. Die LOEB-Studie: Über die Institutionalisierung einer bildungspolitischen Leitidee. . Bielefeld: wbv.
  • Wahl, J. & Lindemann, B. (2018). Netzwerke und Kooperationen als interorganisationale Lernkontexte. . Funktionszuschreibungen im Erziehungs- und Bildungswesen. . In Organisation und Netzwerke , 125–133.
  • Wahl, J. (2017). Lebenslanges Lernen zwischen Bildungspolitik und pädagogischer Praxis: . Die Verankerung in pädagogischen Arbeitsfeldern. Bielefeld: Bertelsmann.
  • Wahl, J., Nittel, D., Lindemann, B. & Tippelt, R. (2017). Die Konstruktion von Biographie und Lebenslauf im Spiegel institutioneller Selbstbeschreibungen. . Organisationspädagogische Zugänge zur arbeitsteiligen Gestaltung der Humanontogenese.. In Biografie – Lebenslauf – Generation. Perspektiven der Erwachsenenbildung , 117–126.
  • Wahl, J., Lindemann, B., Nittel, D. & Tippelt, R. (2016). Selbstreflexivität und Selbstbeobachtung in der organisationspädagogischen Forschung. . Eine Möglichkeit zur Ausbalancierung der Näheantinomie zwischen Forschenden und Teilnehmenden.. In Organisation und Methode. Beiträge der Kommission Organisationspädagogik , 279–290.

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Datenerhebung

  • Akten- und Dokumentenanalyse (standardisiert/offen)
  • Gruppendiskussion
  • Qualitatives Interview

Datenauswertung

  • deskriptiv
  • analytisch
  • rekonstruktiv

Forschungsart

  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Hans-Böckler-Stiftung