Februar 2021 - Ende offen/fortlaufend

Fragestellung

Welche betrieblichen Weiterbildungsbedarfe können auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene vor dem Hintergrund von Arbeit 4.0 identifiziert werden und inwiefern beeinflussen sich diese?

Projektziel

Ausgehend von einem Wandel in der Gesellschaft resultierend aus dem Übergang von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft, die durch Trends wie die Digitalisierung, Globalisierung, Individualisierung, Beschleunigung und den demografischen Wandel gekennzeichnet sein können, vollzieht sich ein Wandel der Arbeitswelt (Arbeit 4.0). Parallel zu der industriellen Revolution (Industrie 4.0) und ergänzend durch die Transformation im Dienstleistungssektor (Wirtschaft 4.0) entwickelte sich das Arbeiten hin zu einem Arbeiten 4.0. Arbeiten 4.0 in Betrieben ist gekennzeichnet durch zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, das Flexibilität, Mobilität, Kreativität und Selbstbestimmung fördert, aber auch fordert. Arbeitsaufgaben, -bedingungen und –mittel verändern sich und sorgen für wachsende und wandelnde Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen. Als Lösung genannt werden das lebenslange Lernen und die Weiterbildung. Notwendig ist damit zugleich ein Wandel im Weiterbildungssektor. Mit der betrieblichen Weiterbildung und dem arbeitsintegrierten Lernen sind Nutzen und Funktionen auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene verbunden, die Interdependenzen aufweisen. Hervorgehoben wird mit diesen zum einen der Bedarf für Weiterbildung und zum anderen die sich wandelnden und steigenden Weiterbildungsbedarfe.

Der Forschungsstand bildet sich bislang aus einer Vielzahl an Studien und Projekten (Kom-petenz 4.0, DIGIND, ComWeiter, DigiKo, Berufsbildung 4.0), deren Ergebnisse die Notwendigkeit zur Anpassung der Weiterbildung an die wandelnden Bedarfe und Anforderungen sowie an die sich verändernden Weiterbildungsbedarfe betonen. Aus dem bisherigen Forschungstand und dem theoretischen Diskurs ergibt sich somit die folgende Forschungsfrage: Welche betrieblichen Weiterbildungsbedarfe können auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene vor dem Hintergrund von Arbeit 4.0 identifiziert werden und inwiefern beeinflussen sich diese?

Anknüpfend an den Forschungsstand wird eine Bedarfsanalyse im Rahmen einer Querschnittstudie durchgeführt, die in Anlehnung an das Projekt DigiKo zur Untersuchung der Forschungsfrage den Modell-Rahmen des konzeptionellen Arbeitsraums nutzt. Dieser ermöglicht eine mehrdimensionale Betrachtungsweise, um den Veränderungs- und Entwicklungsprozess auf den drei Ebenen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt nachzuzeichnen und die Weiterbildungsbedarfe auf und zwischen diesen zu erheben. Im Anschluss an das Projekt Kompetenz 4.0 bildet sich das Sample aus Beschäftigten und Verantwortlichen (Mitarbeitende der Personalabteilung und der Führungsebene sowie Betriebsratsmitarbeitende) auf den drei Ebenen, die mittels qualitativer Leitfadeninterviews befragt werden. Die Interviews werden anschließend durch Transkription, Anonymisierung und Segmentierung aufbereitet und mittels der qualitativ strukturierenden Inhaltsanalyse in Anlehnung an Mayring (2015) und Kuckartz (2018) ausgewertet. 

Kontakt

  • Beu, Vanessa (Projektkoordination)

Beteiligte Personen

  • Beu, Vanessa (Projektkoordination)
  • Dörpinghaus, Andreas (Betreuung)
    • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Egetenmeyer, Regina, Professorin (Betreuung)
    • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Grafe, Silke, Professorin (Betreuung)

Beteiligte Institutionen

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Deutschland

Datenerhebung

  • Qualitatives Interview

Datenauswertung

  • deskriptiv