Dezember 2019 bis November 2022

Fragestellung

Kulturelle Bildung bedingt maßgeblich die Möglichkeiten kultureller Teilhabe. Dennoch sind regionale Disparitäten festzustellen, die die kulturelle Bildungsarbeit strukturell herausfordern, stärker in der Fläche zu agieren. Aufgrund ihrer Heterogenität hinsichtlich Strukturen und Kulturakteuren müssen ländliche Räume jedoch als vielfältige Systeme betrachtet werden, mit je eigenen Bedingungen für die Entwicklung bedarfsgerechter Bildungsformate. SKUBIL geht forschungsleitend von der These aus, dass sich Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen regionalspezifisch ausformt.

Die übergeordnete Fragestellung, wie sich die ländliche Kulturelle Bildung im komplexen Zusammenwirken von regionaler Spezifik, netzwerkförmigen Akteurskonstellationen, sowie raum-, kultur- und bildungsspezifischen (Wissens-)Ressourcen konstituiert, wird unter einer explizit bildungswissenschaftlichen Perspektive ausdifferenziert:

  1. Welche Akteure und Einrichtungen prägen die Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen und wie sind diese miteinander vernetzt? Welche Akteurstypen können eruiert werden?
  2. Welche bildungswissenschaftlichen Strukturen werden in den Angeboten und Bildungsgelegenheiten der ländlichen Kulturellen Bildung sichtbar?
  3. Auf welche raum- kultur- und bildungsspezifischen (Wissens-)Ressourcen greifen die Verantwortlichen der Bildungsgelegenheiten zurück?
  4. Wie werden die (Wissens-)Ressourcen so zusammengeführt, dass eine Passung von regional- und zielgruppenspezifischen Bedarfen der Bevölkerung und Angeboten gewährleistet werden kann?

Untersuchungsgegenstand sind vier sehr periphere Regionen in Niedersachsen (Ostfriesland, Elbe-Weser-Dreieck, Wendland und Harz).

Projektziel

In den Diskursen zur Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen verbleibt eine explizit bildungswissenschaftlich geprägte Perspektive bislang unterrepräsentiert. Übergreifendes Ziel des Projekts SKUBIL ist es, die regionalspezifischen Strukturen und Konstellationen der Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen, die die Realisierung von Bildungsgelegenheiten bedingen, in ihrer gesamten Spannbreite systematisch zu erfassen, bildungswissenschaftlich zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse theoriebildend einzuordnen. Folgende Einzelaspekte werden fokussiert:

  1. Eruieren der Charakteristika der sehr peripheren Räume hinsichtlich kultur-, bildungs-, und förderpolitischer Gegebenheiten, Entwicklungen und Schwerpunkte;
  2. Identifizieren und systematisches erfassen der Akteure Kultureller Bildung in den vier Regionen und analysieren ihrer Interaktionsbeziehungen zur Beschreibung struktureller Regionalspezifik in ländlichen Räumen unter bildungswissenschaftlichen Gesichtspunkten;
  3. Konkretisieren kultureller Bildungspraxis in ländlichen Räumen unter Einbezug der strukturellen Regionalspezifik;
  4. Abbilden von Planungsentscheidungen zur Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen, um planungsrelevante Einflussgrößen und Alternativen der Ausgestaltung Kultureller Bildung offenzulegen;
  5. Abbildung und bildungswissenschaftliche Theoretisierung des Zusammenhangs von Akteur, Bildungsgelegenheit und ländlich-regionaler Spezifik.

 

Kontakt

  • Robak, Steffi, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)
    • Leibniz Universität Hannover

Beteiligte Personen

  • Preuß, Jessica (Wissenschaftliche Bearbeitung)
  • Robak, Steffi, Prof. Dr. (Projektkoordination, wiss. Leitung)
    • Leibniz Universität Hannover
  • Schneider, Birgit (Wissenschaftliche Bearbeitung)

Beteiligte Institutionen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Niedersachsen, ländlicher Raum

Zeitraum, auf den sich das Projekt bezieht

2019

Datenerhebung

  • Akten- und Dokumentenanalyse (standardisiert/offen)
  • Qualitatives Interview
  • Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)

Forschungsart

  • Geförderte Forschung

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)