Verfasser
Mülheims, Kirsten
Titel
Bildungskonzeptionen von Europarat und Europäischer Union im Spannungsfeld von Kultur- und Wirtschaftsorientierung
Reihe
texte.online
Jahr
2008
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/4096
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Abstract
Die Europäische Union und – häufig vergessen – der Europarat spielen für die europäische Bildungspolitik eine wesentliche Rolle. Kirsten Mülheims untersucht in ihrer Magisterarbeit, welche Bildungskonzeptionen diese internationalen Organisationen vertreten. Mithilfe einer Analyse von Dokumenten der Ständigen Konferenz der europäischen Erziehungsminister im Rahmen des Europarats und des Rates der Europäischen Union (Bildung) aus dem Zeitraum 1994–2003 werden Orte der Bildung, Begründungen, Maßnahmen, Adressaten und Ziele der Bildungspolitik analysiert. Anschließend werden diese verglichen und im Spannungsfeld von Kultur- und Wirtschaftsorientierung verortet. Dabei zeigen sich unterschiedliche Schwerpunktsetzungen. Diese betreffen vor allem den Umgang mit Unterschieden in Europa und innerhalb der europäischen Staaten sowie die Zielsetzung des angestrebten Gesellschaftsmodells (Demokratie oder wissensbasierte Wirtschaft). Es bestätigt sich die These, dass der Europarat, gegründet als eine zwischenstaatliche Institution um den Frieden und die Menschenrechte zu sichern, eher eine kulturorientierte, die EU, gegründet als supranationales Wirtschaftsbündnis, eher eine wirtschaftsorientierte Bildungskonzeption vertritt. Angleichungen zwischen Europarat und EU sind aber festzustellen, insbesondere im Hinblick auf die genutzten Steuerungsmethoden. Indem der Europarat aufgrund der Erweiterung der EU zunehmend an Bedeutung verliert, kündigt sich auch ein Bedeutungsverlust der kulturorientierten Sicht auf Bildung und der Auseinandersetzung über Grundwerte an.
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