Das „DIE-Forum Weiterbildung 2016“ vom 5. und 6. Dezember befasste sich mit dem Thema „Erwachsenenbildung in der Einwanderungsgesellschaft“.

Die große Zahl von Flüchtenden, die seit dem letzten Jahr zu uns gekommen sind, hat die Erwachsenenbildung in ihrer Nothilfe-Funktion in einer Weise gefordert, wie es in der Geschichte der Bundesrepublik ohne Beispiel ist. Dabei sind die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Herausforderungen nicht auf Flucht und Vertreibung beschränkt, sondern weit grundlegender auf den Bedarf an (erwachsenen-)pädagogischen Hilfen in einer Einwanderungsgesellschaft gerichtet. (Programm)

Dokumentation

Handout

Das Handout mit allen Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier. 

Eröffnungsvortrag

Rede von Prof. Dr. Josef Schrader 

Keynotes

Prof. Dr. Friedrich Heckmann, europäisches forum für migrationsstudien
Flucht und Zuwanderung: Bedingungen erfolgreicher Integration 

Prof. Dr. Halit Öztürk, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Diversity im Kontext von Migration in der Weiterbildung - Stand und Perspektiven 

Das DIE-Forum in den Medien

Ein Interview mit Prof. Dr. Schrader zum Thema des DIE-Forums im Deutschlandfunk in der Sendung Campus&Karriere vom 5. Dezember 2016 ist hier abrufbar.

Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppe I: Interkulturelle Öffnung von Weiterbildungseinrichtungen

Die interkulturelle Öffnung von Weiterbildungseinrichtungen gilt Vielen als unverzichtbare Voraussetzung für eine gleichberechtigte Beteiligung von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Werthaltungen, Regeln und Handlungsorientierungen. Arbeitsgruppe I beschäftigt sich u. a. mit der Frage, welche Herausforderungen sich aus der Anerkennung von kultureller Diversität für die Einrichtungen der Weiterbildung ergeben. Welche aktuellen Anforderungen sind zu bewältigen? Auf welches Wissen und auf welche Erfahrungen können sich die Einrichtungen heute stützen?

Moderator: Dr. Matthias Alke, DIE Bonn

Vorträge:

Beschäftigte ‚mit Migrationshintergrund‘ in der österreichischen Weiterbildung
Prof. Dr. Annette Sprung, Karl-Franzens-Universität Graz

Organisationale Herausforderungen in der Gestaltung Interkultureller Öffnung
Dr. Marc Ruhlandt, Philipps-Universität Marburg

 

Arbeitsgruppe II: Spracherwerb und Sprachförderung bei Erwachsenen

Die Beherrschung der Sprache des Einwanderungslandes ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration von Zuwandernden. Daher ist es nicht überraschend, dass sich auch in Deutschland die Diskussion auf den Erwerb von Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache konzentriert. Dabei gerät gelegentlich aus dem Blick, dass Mehrsprachigkeit eine individuelle und gesellschaftliche Ressource darstellt, unabhängig von der Frage, ob sie den Erwerb der Landessprache fördert oder behindert. Arbeitsgruppe II befasst sich mit Konzepten des Spracherwerbs, ausgehend von der Frage, wie sich sprachliche Kompetenzen und ihre Entwicklung diagnostizieren und fördern lassen. In diesem Kontext sollen auch Erfahrungen aus der Schule aufgearbeitet werden.

Moderatorin: Monika Tröster, DIE Bonn

Vorträge:

Wie misst man Integration? Sprachtests für Zuwanderer
Dr. Sibylle Plassmann, telc, Frankfurt am Main

Zweitspracherwerb Erwachsener – ein durchwachsener Überblick
Prof. Dr. Hans-Joachim Roth, Universität zu Köln

 

Arbeitsgruppe III: Anerkennung von Kompetenzen und Arbeitsmarkintegration

Neben dem Spracherwerb bildet die Integration von Zugewanderten in das Erwerbssystem einen Schwerpunkt der aktuellen gesellschaftlichen und bildungsbezogenen Debatte. Neben dem Bedarf an Aus- und Fortbildung geht es dabei auch um die Frage, wie vorhandene Kompetenzen und Zertifikate anerkannt werden können. Arbeitsgruppe III beschäftigt sich daher u.a. mit der Frage, wie arbeitsmarktrelevante Kompetenzen schnell und zuverlässig festgestellt und anerkannt werden können. Es stehen insbesondere erwerbsfähige Flüchtlinge im Fokus, denen zu großen Teilen formale Kompetenznachweise fehlen. Die Arbeitsgruppe thematisiert dieses Desiderat aus der Perspektive arbeitssuchender Migranten sowie aus der Perspektive von Arbeitgebern.

Moderatorin: Prof. Dr. Esther Winther, DIE Bonn

Vortrag:

Erfassung von (beruflichen) Kompetenzen bei Flüchtlingen und Asylsuchenden
Kristin Hecker, Forschungsinstitut Berufliche Bildung, Nürnberg

 

Arbeitsgruppe IV: Wertkonflikte in Veranstaltungen der Erwachsenenbildung

Die öffentliche Debatte über Einwanderungsgesellschaften ist von Wertkonflikten geprägt. Diese reichen von Differenzen im Verständnis von Menschen- und Bürgerrechten, von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, von Meinungs- und Religionsfreiheit bis hin zu Konventionen des alltäglichen Zusammenlebens. Arbeitsgruppe IV beschäftigt sich mit der Frage, welche Wertkonflikte in Veranstaltungen der Erwachsenenbildung auftreten.

Moderatorin: Dr. Annika Goeze, DIE Bonn

Vorträge:

Wertekonflikte in Veranstaltungen der Erwachsenenbildung
Prof. Dr. Josef Schrader, DIE Bonn

Berufsethische Standards in der Weiterbildung?
Der „Berufskodex für die Weiterbildung“ des FWW e.V. als Beispiel
Dr. Ulrich Wiek, Forum Werteorientierung in der Weiterbildung, München

 

Arbeitsgruppe V: Fremdenfeindlichkeit begegnen: Politische Bildung und interkulturelle Trainings

Die aktuelle Zuwanderungsdebatte ist auf die Zuwandernden, die Geflüchteten und Vertriebenen fokussiert. Sie sollen „gefordert“ und „gefördert“ werden. Doch in Zuwanderungsgesellschaften müssen nicht nur Migranten neue Kompetenzen erwerben. Auch die Mitglieder der aufnehmenden Gesellschaft benötigen zusätzliches Wissen und zusätzliche Kompetenzen, um Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass vorzubeugen. Arbeitsgruppe V diskutiert die Frage, welche Aufgaben politische Bildung und interkulturelle Trainings vor diesem Hintergrund übernehmen können.

Moderatorin/Diskutantin: Barbara Menke, Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben, Wuppertal

Vorträge:

Argumentationstraining gegen Stammtischparolen
Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, Universität Duisburg-Essen

Rassismus begegnen: Politische Bildung gegen Ungleichwertigkeitsvorstellungen -
Ansätze und Erfahrungen aus dem Fortbildungsprojekt „breit aufgestellt“
Jens Schmidt, Arbeit und Leben, Hamburg

Interkulturelle Kompetenz und der Umgang mit Diversität
Dr. Mathias Kauff, FernUniversität in Hagen

Kontakt

Beate Beyer-Paulick

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