Wirkungen von Bildungsurlaub und Steuerungseffekte
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Oktober 2010 - Ende offen/fortlaufend
Fragestellung
Wie wirkt sich die Novellierung des Bremischen Bildungsurlaubsgesetzes (BremBUG) auf der Ebene der (1.) Anbieter und Angebote, (2.) Programmplanung und (3.) Teilnehmenden aus?
1.) Wie verändert sich die Anbieter- und Angebotsstruktur durch die Gesetzesänderung?
2.) Welche Umsetzungsstrategien werden durch die Gesetzesnovellierung bei den Planenden ausgelöst und gehen als Modellierungen in die Angebotsentwicklung ein? Welche Vorstellungen von Anschlusslernen und Bildung werden unter den Anforderungen der Spätmoderne entwickelt?
3.) In welcher Weise unterstützt Bildungsurlaub die Ausdifferenzierung bzw. Aufrechterhaltung von Bildungspartizipation und Lern-Verwertungsinteressen? Welche Optionen des Anschlusslernens ermöglicht Bildungsurlaub? Welche (berufs-)biographischen und organisationalen Konstellationen führen zu einer Teilnahme an Bildungsurlaub?
Projektziel
Im Projekt sollen die polyvalenten Wirkungen von Bildungsurlaub und die durch die Novellierung des BremBUG evozierten Steuerungseffekte auf der Ebene der Anbieter und Angebote, der Programmplanung und der Teilnehmenden in einem mehrperspektivischem Forschungsdesign untersucht werden.
Gesetzesnovellierung:
Mit der Novellierung des BremBUG vom 1.04.2010 sind insbesondere zwei wesentliche Änderungen verbunden: Zum einen können neben öffentlich anerkannten nun auch gewerbliche Weiterbildungseinrichtungen Bildungsurlaube anbieten (institutionelle Öffnung). Weiterhin wird Bildungsurlaub bereits ab einem Tag gewährt (zeitliche Flexibilisierung).
Annahmen:
Es ist zu erwarten, dass sich durch die institutionelle Öffnung für private Einrichtungen die Weiterbildungslandschaft und die Angebotsstruktur in Bremen verändern wird. Durch die zeitorganisatorische Umsteuerung werden sich zudem die Angebotsformen ausdifferenzieren.
Im Hinblick auf die Nachfrageseite (Bildungspartizipation und Nutzeneffekte) ist anzunehmen, dass sich die Verwertungsinteressen ausdifferenzieren und durch eine Veränderung der Zeitstrukturen bedürfnisorientierter bedient werden können. Die Teilnehmenden können auf verschiedenen Ebenen Lernanschlüsse herstellen. Die Teilnahmequote könnte sich erhöhen.
Forschungsdesign:
1. Analyse der Anbieter- und Angebotsstruktur: quantitative Längsschnittuntersuchung realisierter Veranstaltungen im Zeitraum 1997-2009, Programmanalyse im diachronen Vergleich 2006 und 2011
2. Analyse des Planungshandelns: 8 leitfadengestützte Experteninterviews mit Planenden verschiedener Weiterbildungseinrichtungen unterschiedlicher Bildungsbereiche
3. Analyse der Lernanschlüsse und Verwertungszusammenhänge der Teilnehmenden:
a) 7-10 exemplarische Leitfadeninterviews mit Teilnehmenden
b) quantitative Befragung einer Stichprobe von ca. 1000 Teilnehmenden
Beteiligte Personen
- Heidemann, Lena, Dr. (Mitarbeit)
- Pohlmann, Claudia, M.A. (Mitarbeit)
- Rippien, Horst, Dr. des. (Leitung)
-
Robak, Steffi, Prof. Dr.
(Leitung)
- Leibniz Universität Hannover
Beteiligte Institutionen
-
Leibniz Universität Hannover - Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung
https://www.ifbe.uni-hannover.de/
Zuordnung zum Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung
Das Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung ist ein Koordinatensystem um Schwerpunkte der Bildungsforschung zu identifizieren.
Forschungsparadigma
Design
Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht
Datenerhebung
- Akten- und Dokumentenanalyse (standardisiert/offen)
- Qualitatives Interview
- Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)
- Längsschnittuntersuchung (qualitativ, quantitativ)
Datenauswertung
- deskriptiv
- analytisch
- rekonstruktiv
Forschungsart
- Geförderte Forschung
Kooperationspartner
- Arbeitnehmerkammer Bremen
- Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen
- Universität Bremen, Fachbereich 12, Erziehungs- und Bildungswissenschaften