Januar 2012 bis Mai 2019

Fragestellung

Die Dissertation widmet sich Weiterbildungspartizipation und Bildungsurlaubsteil­nahme. Während theoretische Auseinandersetzungen und empirische Forschungen zur Beteiligung an Weiterbildung ein Schwerpunkt der Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung sind, stellt dieser Fokus für den Bildungsurlaubsbereich ein Desiderat dar. Eine systematische Fortführung der Auseinandersetzungen zum Bildungsurlaub aus den 1970er/1980er-Jahren und Angliederung an die Weiterbildungsforschung stehen aus. Empirisch ist die Datenlage zum Bildungsurlaub ebenfalls defizitär, systematische Betrachtungen fehlen nahezu gänzlich und Bildungsurlaub(steilnahme) wird quantitativ nur vereinzelt in Form von undifferenzierten Teilnahmequoten sowie unter Einbezug weniger basaler Teilnehmendenmerkmale dokumentiert.

Das theoretische und empirische Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit zielt darauf, Strukturen und Konstellationen individueller, kontextueller und die subjektive Logik betreffender Merkmale auf die Konstitution von Weiterbildungspartizipation aus der Perspektive der Teilnehmendenforschung herzuleiten und abzubilden. Weiterbildungspartizipation soll als komplexes Konstrukt begriffen, systematisch bearbeitet und für den Bildungsurlaub analysiert werden. 

Die übergeordnete Fragestellung lautet:

  • In welchen Konstellationen formt sich Weiterbildungspartizipation im Bildungsurlaub?

Projektziel

Die Arbeit leistet einen Beitrag zur bildungswissenschaftlichen Grundlagenforschung zu den Foki Weiterbildungspartizipation und Bildungsurlaubsteilnahme sowie zur Bildungsberichterstattung auf der Ebene des regionalen Weiterbildungsmonitorings für den Bildungsurlaub in Bremen. Generiert werden spezifische Erkenntnisse für den Bildungsurlaub, indem der Fokus Weiterbildungspartizipation für diesen Bereich erstmals in der umgesetzten Breite theoretisch und empirisch dargelegt wird, aber auch Anknüpfungspunkte für die Weiterbildungspartizipationsforschung insgesamt, beispielsweise zur Ordnung von Erhebungen sowie zur systematischen Abbildung von Einflussfaktoren im Konstellationsgefüge. Ein zentrales Anliegen dieser Studie ist zudem die Sensibilisierung für den Umgang mit Erhebungen und Forschungsdaten, weshalb das Vorhaben transparent abgebildet und (meta-)theoretisch fundiert im Diskurs der Weiterbildungspartizipationsforschung verortet wird. Die Arbeit leistet so auch einen Beitrag zur Theoretisierung von Forschungsaktivitäten.

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wird erstens ein umfassender theoretischer Zugang entwickelt, da eine systematische Zusammenführung theoretischer und empirischer Aspekte zur Weiterbildungspartizipation im Rahmen von Bildungsurlaub für die jüngere Zeit gänzlich aussteht. Diskurse, Forschungen und Befunde zur Weiterbildungspartizipation werden differenziert aufgearbeitet und das Forschungsfeld Bildungsurlaub hieran anschlussfähig abgebildet. Dies schließt auch die Darlegung von bildungsurlaubsspezifischen Rahmenbedingungen und Diskurslinien ein, vor deren Hintergrund die Teilnahme am Bildungsurlaub wahrzunehmen ist.

Zweitens erfolgt die empirische Analyse. Über einen quantitativen Zugang werden zum einen individuelle und kontextuelle Einflussfaktoren der Teilnehmenden abgebildet (Struktur) und zum anderen in mehrdimensionaler Kombination der Merkmale verschiedene Konstellationen der Weiterbildungspartizipa­tion als Bildungsurlaubstypen herausgearbeitet sowie unter Einbezug subjektiver Begründungshorizonte für weiterbildungsbezogene Merkmale konkretisiert (Konstellationen). Als Ergebnis liegen 1. die differenzierte Analyse der Teilnehmendenstruktur sowie 2. fünf Bildungsurlaubstypen vor, welche anhand ihrer Merkmale charakterisiert werden.

 

Kontakt

  • Heidemann, Lena (Projektkoordination, wiss. Leitung)

Beteiligte Personen

  • Heidemann, Lena (Projektkoordination, wiss. Leitung)

Beteiligte Institutionen

Publikationen

Zuordnung zum Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung

Das Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung ist ein Koordinatensystem um Schwerpunkte der Bildungsforschung zu identifizieren.

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung ohne Einbindung von Praxisinteressen in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Deutschland, Bremen

Datenerhebung

  • Standardisierte Befragung (face to face, telefonisch, schriftlich, online)

Datenauswertung

  • deskriptiv
  • analytisch

Forschungsart

  • Dissertation