Juli 2023 bis Februar 2026

Fragestellung

Der Kompetenzverbund lernen:digital gestaltet den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis für die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung. Vier Kompetenzzentren bündeln in den Bereichen MINT, Sprachen/Gesellschaft/Wirtschaft, Musik/Kunst/Sport und Schulentwicklung die Expertise aus rund 200 länderübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

Das DIE ist an lernen:digital im Rahmen der Transferstelle sowie des Projekts MINT-ProNeD beteiligt. Außerdem ist das DIE mit KuMuS-ProNeD an einem von insgesamt acht Projektverbünden des Kompetenzzentrums Kunst/Musik/Sport vertreten.

Kunst, Musik und Sport (KuMuS) sind wichtige Ausdrucksformen von Kindern und Jugendlichen, die sich im Zuge der zunehmenden Digitalisierung verändern. Mit adaptivem Unterricht können Lehrperonen heterogenen Lernvoraussetzungen gezielt begegnen und den Aufbau von Handlungskompetenzen in zunehmend digitalisierten Bewegungs-, Gestaltungs- und Interaktionspraxen individuell fördern. Digitale Technologien ermöglichen innovative Möglichkeiten hierfür.

Um diese didaktischen Potentiale auszuschöpfen und adaptive, handlungsbezogene digitale Innovationen im Unterricht zu realisieren, müssen Lehrpersonen qualifiziert und gut ausgebildet sein. Es stellt sich daher die Frage, welche digitalisierungsbezogenen professionellen Kompetenzen KuMuS-Lehrkräfte brauchen. Vor der grundlegenden Annahme, dass professionelle Kompetenzen nicht durch schematisches Anwenden expliziter Wissensbestände erworben werden, sondern durch erprobendes, einübendes und vertiefendes Handeln in der reflexiven Auseinandersetzung mit fachlichen und unterrichtlichen Fragestellungen (Hapke & Cramer 2020, Hermann et al. 2021), widmet sich das Projekt zudem der Frage, wie ein dementsprechendes Fortbildungskonzept aussehen kann.

Die zentrale Fragestellung für die vom DIE verfolgten Ziele im Projektverbund KuMuS-ProNeD lautet daher: Welche Kompetenzen brauchen Lehrkräfte und wie können sie qualifiziert werden, um digital gestützten adaptiven Unterricht zu realisieren? 

Projektziel

Ziel des Verbundvorhabens ist die Etablierung eines integrativen Gesamtkonzepts für die Lehrkräftebildung in Kunst, Musik und Sport in Form von drei interdisziplinären und phasenübergreifenden Netzwerken (Fortbildungen, Unterrichtsentwicklung und -beratung, Future Innovation Hub). 

Das Verbundprojekt KuMuS-ProNeD strebt die Entwicklung von Fortbildungsformaten zum Einsatz digitaler Lernumgebungen und Unterrichtsszenarien (z.B. durch Nutzung von Videoanalysen und -tutorials, Apps, Devices, Social-Media, Blended-Learning etc.) zur Förderung von Handlungskompetenzen an, die charakteristische (post)digitale Praxen in Kunst, Musik und Sport (z.B. Songwriting, Producing, digitale bild- und klangkünstlerische Praxis, Multimediagestaltung, digitale körper- und bewegungsbezogene Selbstvermessung, Austausch fitness- und bewegungsbezogener Inhalte) initiieren, für Lehr-Lernprozesse nutzen und in Form kritischer Auseinandersetzung thematisieren. 

Lehrkräfte sollen professionelle Kompetenzen entwickeln, um gängige und zukünftige digitale Technologien fachdidaktisch begründet zur adaptiven Förderung von fachlichen und digitalen Handlungskompetenzen im KuMuS-Unterricht einzusetzen.

Schüler:innen können dadurch in ihren individuellen, gerade in KuMuS-Fächern hochgradig heterogenen Dispositionen adaptiv gefördert werden.

Ergebnisse sollen vorliegen in Form

  • eines heuristischen Modellentwurfs zu den digitalisierungsbezogenen professionellen Kompetenzen von KuMuS-Lehrkräften,
  • der Konzeption eines forschungsbasierten, digitalisierungsbezogenen Fortbildungskonzepts (basierend auf dem Kompetenzmodell sowie Erkenntnissen der Professionalisierungsforschung) und
  • der erfolgreichen Implementierung des Fortbildungsangebots für die drei Fächer und alle Schularten.

Kontakt

Beteiligte Personen

Beteiligte Institutionen

Forschungsparadigma

Theorieentwicklung mit Einbindung von Umsetzungsinteressen der Bildungspraxis in das Forschungsprojektdesign

Design

Empirisch, einschließlich historische Arbeit

Geographischer Raum, auf den sich das Projekt bezieht

Deutschland

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Europäische Union NextGenerationEU