Herausgeber
Nuissl von Rein, Ekkehard
Titel
Glück
Zeitschrift
DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung
Ausgabe
1/2006
Ort
Bielefeld
Verlag
wbv
Zitierlink
http://www.die-bonn.de/id/3263
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Abstract
Macht Bildung glücklich? Wohl kaum zwangsläufig. Bildungsprozesse können aber bei Lernenden wie bei Lehrenden Momente des Wohlbefindens und höchster Zufriedenheit auslösen. Roger Willemsen nennt diese Momente im Interview „epiphanisch“. Nun hat gerade die Erwachsenenbildung auch Glück „im Angebot“ – Gründe genug für die DIE-Redaktion, mit dem Marienkäfer-Heft auf die Suche nach unterbelichteten Aspekten des Bildungshandelns zu gehen.
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Inhalt

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Braun, Beate

Blickpunkte Online"Neustart!"

Glück aus der Sicht von Teilnehmerinnen einer Maßnahme zum Wiedereinstieg in den 1. Arbeitsmarkt
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Oppermann, Detlef

Stichwort"Glück"

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Willemsen, Roger

Gespräch Epiphanie des Bildungs-Glücks

Roger Willemsen über durstige Lerner und traurige Weisen
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Bertelsmann, Arndt W.

Bildung zum Glück - zum Glück Bildung

Csikszentmihalyi und der optimale Zustand der Erfahrung beim Lernen und Lehren, "Flow"
Der Beitrag referiert zentrale Gedanken des amerikanischen Psychologen Csikszentmihalyi aus dem Buch »FLOW« und spitzt die Aussagen zu auf die Realität von Lernenden und Lehrenden. „Flow“ steht für »optimale Erfahrung«. Damit bezeichnet Csik ein Gefühl von Hochstimmung, von tiefer Freude, das lange anhält und sich ereignet, wenn Körper und Seele eines Menschen bis an die Grenzen angespannt sind, in dem freiwilligen Bemühen, etwas Schwieriges und etwas Wertvolles zu erreichen. Bei diesem Zustand herrscht Ordnung im Bewusstsein. Die tritt ein, wenn psychische Energie für realistische Ziele verwendet wird und die Fähigkeiten den Handlungsmöglichkeiten entsprechen.
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Tröster, Monika

"Das hätte ich mich früher nie getraut"

Erfolgreiches Lernen in Lebensgeschichten funktionaler Analphabeten
Die Autorin hat Selbstzeugnisse funktionaler Analphabeten gesammelt und sie auf ihr »Glückspotenzial« hin befragt. Als Quellen dienen drei qualitativ angelegte Untersuchungen aus den 1990er Jahren. Der Beitrag zeigt, dass die Teilnahme an Alphabetisierungskursen durch das Überwinden von Defiziterfahrungen ganz erhebliche Steigerungen des Selbstwertgefühls bewirken kann. Das Erfahren von Aufmerksamkeit und Unterstützung wird als ermutigend erlebt und trägt erheblich dazu bei, für das eigene Leben Verantwortung zu übernehmen.
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DIE Redaktion

Links zum Thema »Glück«

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Vetter, Martin

Viel Glück, viel Segen, viel Sinn

Erwachsenenbildung in kirchlicher Trägerschaft und die Frage nach gelingendem Leben
Der Beitrag zeigt, dass, warum und auf welche Weise sich Erwachsenenbildung in kirchlicher Trägerschaft mit dem Glück beschäftigt. In der biblischen Tradition kommen zwar Vorstellungen eines erfüllten Lebens vor, doch werden sie stets ergänzt durch die Verheißung kommenden Heils. Von einer Tendenz der Weltflucht jedoch setzt sich die gegenwärtige Beschäftigung mit dem Glück in der Bildungspraxis bewusst und energisch ab. Denn »Glück«, betonen Hirnforschung und Philosophie, sei ohne sinnliche Qualität nicht zu denken. Der Text kommt zum Ergebnis, dass die Suche und die Frage nach Glück in der konfessionellen, hier: protestantischen Bildungsarbeit einen bedeutenden Raum einnimmt. Der gesellschaftliche Auftrag von Erwachsenenbildung in kirchlicher Trägerschaft besteht darin, Räume zu schaffen, in denen Menschen ihre Vorstellungen vom Glück einbringen und im Gespräch mit alten und neuen Glücksvorstellungen kritisch überprüfen können.
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Oppermann, Detlef

Im philosophischen Café

Glück als Thema der Erwachsenenbildung
Ähnlich den literarischen Cafés gibt es das Modell des „philosophischen Cafes“. Es wurde in Frankreich 1992 von M. Sautet erstmals betrieben. Auch in der Erwachsenenbildung wird es inzwischen rezipiert. Es beruht auf der Aussage „Alle Menschen sind Philosophen“ und regt zu alltagsphilosophischen Diskussionen an. Am Beispiel des Themas „Glück“ skizziert der Autor seine Erfahrungen als Leiter eines solchen Cafés.
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Fuhr, Thomas

Rückblicke Plastische Urteile zwischen Moral und Lust

Philosophische Theorien des Glücks
In einer kleinen »Philosophiegeschichte des Glücks« spannt der Autor einen Bogen von Aristoteles über Kant zum Utilitarismus. Aristoteles hatte Glück als das gefasst, wo der Mensch zu sich selbst findet. Kant wiederum betont, dass nur der Mensch mit sich zufrieden sein kann, der in Einklang mit seinen moralischen Überzeugungen lebt. Mit den Utilitaristen hält der Autor fest: »Es ist nicht fraglich, ob wir alle nach Glück streben, sondern was Glück ist.« Hier schließt die Aufgabe der (Erwachsenen-)Bildung an: Sie muss die Menschen über die „Auseinandersetzung mit Welt“ zu Glücksurteilen erst befähigen. Dass Menschen mit Bildung glücklicher würden, sei damit aber noch nicht ausgemacht.
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Friebel, Harry; Winter, Renate

Bedarfsgerecht und lernförderlich?

Expertenbefragung: Weiterbildung in der Autobranche
Der Beitrag kontrastiert Interviewaussagen von Weiterbildungsmanagern der Automobilindustrie aus den Jahren 1994 und 2004. Die Experteninterviews zeichnen ein ernüchterndes Bild der Realität der betrieblichen Weiterbildung der Branche: Methoden der Bedarfsermittlung und des Bildungscontrollings sind kaum ausgefeilter als vor zehn Jahren; Neuerungen des Betriebsverfassungsgesetzes greifen nicht; Gruppenarbeit und E-Learning sind keine favorisierten Formen mehr. Daher scheint die Weiterbildung der Branche kein »Innovationstreiber« für die berufliche und betriebliche Weiterbildung in Deutschland zu sein.
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Witthaus, Udo

Verpufftes Feuerwerk an Ideen?

Was wird aus den Vorschlägen der Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens?
Im vorliegenden Beitrag wird der Schlussbericht der Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens mit einem Feuerwerk verglichen: Er hat für kurzfristige Begeisterung und Aufmerksamkeit gesorgt. Was ist zu tun, damit die Ideen nicht verpuffen sondern Chancen auf deren Umsetzung erhalten bleiben? Der Autor fordert die Weiterbildungsakteure auf, sich der Argumente des Berichts („öffentliches Interesse“, „mehr Investitionen nötig“, „Nachfragesouveränität erhöhen“) offensiv zu bedienen und in der breiten Bevölkerung für mehr Bildungsinvestitionen und den Nutzen von Bildung zu werben. Denn weder von Unternehmen noch von Politikern sei derzeit zu erwarten, dass sie das Thema aktiv in den Diskurs einbrächten.