Januar 2006 bis Juli 2006

Fragestellung

Welche Kriterien und Inhalte sind für die Entwicklung einer Itemdatenbank erforderlich?

Projektziel

Die Umsetzung des Konzepts vom Lebenslangen Lernen hat weltweit zu ambitionierten Anstrengungen geführt, Lernleistungen sichtbar zu machen. Initiativen hierzu wollen die Individuen unterstützen, eigene Kompetenzen zu erkennen, zu bewerten und einzuordnen oder sie suchen nach Möglichkeiten, Qualifikationen und Kompetenzen vergleichbar zu machen. Solche Bestrebungen gibt es auf nationalen Ebenen, im Rahmen der EU-Strategien zum Lebenslangen Lernen und auf OECD-Ebene (z. B. der PIAAC-Prozess (Programme for the International Assessment of Adult Competencies)). Die überwiegende Zahl dieser Aktivitäten ist gekennzeichnet durch eine Orientierung an Lernergebnissen (learning outcomes). Zentrales Element ist das Messen von Kompetenzen.

Neben der Abgrenzung von Kompetenzdomänen und der Messproblematik rücken somit auch Fragen zu Kontext- und Backgroundvariablen in den Vordergrund, die als Erklärung für individuelle oder aggregierte Kompetenzunterschiede oder als Nützlichkeits- und Wirkungsindikatoren dienen können. Solche Variablen sind Ergebnis theoretischer Überlegungen und Resultat von Forschungserfahrungen. Sie sind unverzichtbares (Begleit-) Instrument der Kompetenzmessung und zugleich theoriegestützter Interpretationshintergrund bei anderen Erhebungen im Weiterbildungsbereich.

Ein Konsortium bestehend aus dem DIE, dem „Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung“ (DIPF)/Frankfurt und dem „Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen“ (ZUMA)/Mannheim hat in 2005 eine Reihe von Fragen im Feld der Kompetenz bei Erwachsenen bearbeitet, mit nationalen und internationalen Expert/inn/en erörtert, erste Ergebnisse produziert sowie den PIAAC-Prozess auf OECD-Ebene kritisch begleitet.

Vor dem Hintergrund der oben skizzierten Ausgangslage soll der eingeschlagene Weg weiter gegangen werden. Angestrebt werden Erkenntnisse, die multifunktional sowohl im wissenschaftlichen als auch im bildungspolitischen Feld verwendbar sind. Eine wichtige Aufgabe wird die eingehende inhaltliche und methodische Bewertung der wichtigen ALL-Studie (Adult Literacy und Life Skills Survey) sein, um Ansatzpunkte für zukünftige Erhebungen zu gewinnen. Background- und Kontextvariablen werden über diese Studie hinausgehend mit dem Ziel einer theoretischen Einbindung analysiert. Diskutiert werden sollen eine mögliche Auswahl an Sets von Variablen und mögliche Operationalisierungen im Hinblick auf potenzielle Kompetenzerhebungen bei Erwachsenen. Darüber hinaus werden internationale, insbesondere auch europäische Initiativen und Konzepte zur Kompetenzmessung und –bewertung intensiv verfolgt.

Beteiligte Personen

  • Gnahs, Dieter, Prof. Dr. (Leitung)
  • Huntemann, Hella (Assistenz)
  • Zabal, Anouk Esther (Leitung)

Beteiligte Institutionen

Zuordnung zum Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung

Das Forschungsmemorandum für die Erwachsenen- und Weiterbildung ist ein Koordinatensystem um Schwerpunkte der Bildungsforschung zu identifizieren.

Förderung

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)