Die Nachwuchsgruppen sind ein Kernelement der Nachwuchsförderung am DIE. Qualifizierten Promovierten wird die Übernahme von Verantwortung als Leitung einer Nachwuchsgruppe und somit der Ausbau eines individuellen Forschungsprofils ermöglicht.

Seit 2018 werden kontinuierlich Nachwuchsgruppen am DIE etabliert, deren Doktorandinnen und Doktoranden zu aktuellen Fragestellungen der Erwachsenen- und Weiterbildung forschen.

Themen der aktiven Nachwuchsgruppen

  • Teilnehmendengewinnung in der Erwachsenen- und Weiterbildung als Koordinationsaufgabe unterschiedlicher Akteure in einem Mehrebenensystem (Leiterin Dr. Ewelina Mania)
  • Die Bedeutung von Implementationskontexten für die Wirksamkeit bildungspolitischer Interventionen im Mehrebenensystem der Weiterbildung (Leiter Dr. Fabian Rüter)

Teilnehmendengewinnung in der Erwachsenen- und Weiterbildung als Koordinationsaufgabe unterschiedlicher Akteure in einem Mehrebenensystem

Nachwuchsgruppe Mania
Leiterin: Dr. Ewelina Mania (seit Januar 2023)
Doktorandin: Julia Plechatsch

Vor dem Hintergrund der Spezifika des Erwachsenen- und Weiterbildungsbereichs gehört die Gewinnung von Teilnehmenden für Bildungsangebote zu zentralen Herausforderungen der Weiterbildungspraxis und stellt eine klassische Aufgabe des Personals dar. In der Nachwuchsgruppe der Abteilung „Organisation und Programmplanung“ wird Teilnehmendengewinnung in der Erwachsenen- und Weiterbildung aus der Perspektive der Educational-Governance-Forschung als eine Koordinationsaufgabe unterschiedlicher Akteure unter Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden in den Blick genommen. Dabei geht es sowohl um intra- als auch interorganisationale Handlungskoordination in ausgewählten Programmbereichen. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Gelingensbedingungen und Wirkungen sozialräumlicher Ansprachestrategien in der Alphabetisierung und Grundbildung.

Die Bedeutung von Implementationskontexten für die Wirksamkeit bildungspolitischer Interventionen im Mehrebenensystem der Weiterbildung

Nachwuchsgruppe Rüter
Leiter: Dr. Fabian Rüter (seit Januar 2023)
Doktorandin und Doktorand: Renan Sari Winkler, Julian Hemmerich

Die Nachwuchsgruppe „Die Bedeutung von Implementationskontexten für die Wirksamkeit bildungspolitischer Interventionen im Mehrebenensystem der Weiterbildung“ mit inhaltlichen Schwerpunkten der Abteilung „System und Politik“  widmet sich der Educational Governance-Forschung. Im Fokus stehen die Rahmenbedingungen im Feld der Erwachsenen- und Weiterbildung, die auf bildungspolitische Entscheidungen und Interventionen zurückgehen (z.B. Weiterbildungsgesetze oder die öffentliche Finanzierung und Förderung von Weiterbildung). In den Forschungsarbeiten untersuchen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, wie sich diese Rahmenbedingungen auf die Anbieter und das Angebot von Weiterbildung, die Teilnahme an Weiterbildung sowie die Finanzierung von Weiterbildung auswirken. Leitend ist dabei die Annahme, dass mögliche Wirkungen der Rahmenbedingungen in Bezug auf Organisationen als Anbieter von Weiterbildung, Regionen und Länder aber auch Teilnehmende heterogen sind. In ihren Projekten setzt die Nachwuchsgruppe auf die Analyse von Sekundärdaten der Bildungs- und Sozialforschung in Anwendung von quasi-experimentelle Forschungsdesigns.

Professionelle Überzeugungen von Lehrenden der Weiterbildung und ihre Förderung in professionellen Lerngemeinschaften

Nachwuchsgruppe Herbrechter
Leiter: Prof. Dr. Josef Schrader (komm.), bis Oktober 2020: Dr. Dörthe Herbrechter
Doktorandinnen: Eva Hahnrath und Xenia Kuhn

Befunde der bisherigen Bildungsforschung zeigen, dass für die professionelle Kompetenz von Lehrenden auch ihre Überzeugungen und Werthaltungen relevant sind. Hieran anschließend rückt diese Nachwuchsgruppe die bislang noch wenig erforschten Überzeugungen von Lehrenden der Erwachsenen- und Weiterbildung mit dem Ziel in den Mittelpunkt, ihre Entwicklung und Förderung in einer Interventionsstudie genauer zu untersuchen. Unter Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden werden damit zum einen mentale Grundlagen der professionellen Kompetenz und zum anderen Formen ihrer berufsbegleitenden Professionalisierung durch kollegiale Beratung in professionellen Lerngemeinschaften fokussiert. Vor diesem Hintergrund ist die Nachwuchsgruppe thematisch der Abteilung Organisation und Programmplanung zugeordnet.

Seit Oktober 2020 ist Dr. Dörthe Herbrechter als Juniorprofessorin an der Universität Heidelberg beschäftigt. Die Nachwuchsgruppe wird seitdem kommissarisch von Prof. Dr. Josef Schrader geleitet. Für inhaltliche Fragen zur Forschungsagenda der Nachwuchsgruppe wenden Sie sich bitte an Jun.-Prof. Dörthe Herbrechter (herbrechter@ibw.uni-heidelberg.de).

Abgeschlossene Nachwuchsgruppen

Audiovisuelle Wissens- und Informationsmedien

Nachwuchsgruppe Merkt
Leiter: Dr. Martin Merkt
Doktorandinnen: Daniela Decker und Christina Sondermann

Die Nachwuchsgruppe Audiovisuelle Wissens- und Informationsmedien ist der Abteilung „Lehren, Lernen, Beraten“ zugeordnet. Sie erforscht, wie der Einsatz dynamischer (audio-)visueller Medien (z.B. Videos und Virtuelle Realitäten) in Lern- und Bildungsprozessen Erwachsener optimiert werden kann. Ein erster Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich dabei mit der kognitiven und affektiven Wirkung unterschiedlicher Gestaltungsmerkmale von Videos (z.B. Sichtbarkeit von Lehrpersonen, Pausen). Dabei werden zunehmend auch die individuellen Voraussetzungen Lernender in den Blick genommen. In einem zweiten Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich die Nachwuchsgruppe mit der Unterstützung der Orientierung in Virtuellen Realitäten. Die Nachwuchsgruppe greift zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen überwiegend auf experimentelle Untersuchungsdesigns zurück.

Untersuchung von Zusammenhängen institutioneller Rahmenbedingungen und Angebotsstrukturen der Weiterbildung im internationalen Vergleich mit Hilfe kontrastiver Fallstudien

Nachwuchsgruppe Kaufmann-Kuchta
Leiterin: Dr. Katrin Kaufmann-Kuchta
Doktorandin: Anna Caroline Bernhardt

In der Nachwuchsgruppe der Abteilung System und Politik werden mit Hilfe von kontrastiven Fallstudien in drei exemplarisch ausgewählten Ländern (England, Spanien, Schweden) Zusammenhänge zwischen rechtlichen und finanziellen Regulierungen und institutionellen Angebotsstrukturen der Weiterbildung untersucht. Fokussiert werden öffentliche Bildungseinrichtungen als mindestens anteilig öffentlich finanzierte Weiterbildungsanbieter, die (un-)mittelbar von staatlich regulierten institutionellen Rahmenbedingungen beeinflusst sind. Ziel ist es, Indikatoren auf der Makroebene zu identifizieren, die einen Einfluss auf Angebote und Anbieter der WB haben und deshalb in internationalen Vergleichen zu Weiterbildungs(system)strukturen berücksichtigt werden sollten. Hierfür werden Dokumente analysiert und Interviews mit Expertinnen und Experten auf verschiedenen Handlungsebenen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen eine Grundlage für weiterführende Forschungsarbeiten zur Spezifizierung der Zusammenhänge im Mehrebenensystem der Weiterbildung darstellen.

Professionelle Kompetenzen des Weiterbildungspersonals

Nachwuchsgruppe Goeze 
Leiterin: Dr. Annika Goeze
Doktoranden: Christian Marx und Dorett Schneider
Postdoktorandin: Dr. Petra Hetfleisch

Im Mittelpunkt der Nachwuchsgruppe (2013-2019) standen die Kompetenzen des Lehrpersonals, wobei auch personaldiagnostische Kompetenzen bei der Auswahl von Lehrkräften und Beratenden durch Einrichtungen der Erwachsenen- und Weiterbildung untersucht wurden. Darüber hinaus beschäftigten sich die vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Entwicklung eines Instruments zur Erfassung des pädagogisch-psychologischen Wissens Lehrender, mit den Effekten videofallbasierten Lernens auf die Kompetenz von Lehrkräften sowie mit den Gelingens­bedingungen erfolgreicher Implementation evidenz­basierter Konzepte durch Praktiker am Beispiel des Konzepts „Lehrkräfte lernen mit Videofällen“.

Wirkungen und Erträge bildungspolitischer Interventionen im Feld der Weiterbildung

Nachwuchsgruppe Martin
Leiter: Prof. Dr. Andreas Martin
Doktorandin und Doktorand: Julia Granderath und Fabian Rüter 

Die an den Arbeitsschwerpunkten der Abteilung System und Politik orientierte Nachwuchsgruppe geht auf der Grundlage von quantitativen Sekundäranalysen den Wirkungen und Erträgen bildungspolitischer Interventionen im Mehrebenensystem der Weiterbildung nach. Im Zentrum stehen dabei die Effekte von Eingriffen supranationaler und nationaler Akteure der Bildungspolitik auf Angebots- und Teilnahmestrukturen und deren monetären und nichtmonetären Folgen auf unterschiedlichen Aggregationsniveaus.


Foto: Sandra Seifen

 

 

Kurzlink zu dieser Seite:
die-bonn.de/li/406