Januar 2007 bis Dezember 2009

Fragestellung

Wie wirken Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der beruflichen Weiterbildungsentscheidung im Betrieb zusammen und wie verteilen sich die Weiterbildungskosten und -erträge zwischen Betrieb und Beschäftigten?

Projektziel

Aufgrund von tiefgreifenden Veränderungsprozessen in der Arbeits- und privaten Lebenswelt gewinnt die berufliche Weiterbildung als tragende Säule im Prozess des lebenslangen Lernens zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund führen mit finanzieller Unterstützung der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das Institut für angewandte Sozialforschung (infas) und das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) umfassende theoretische und empirische Analysen des beruflichen Weiterbildungsgeschehens in Deutschland durch. Dabei gilt das besondere Augenmerk der Identifikation des spezifischen kausalen Effektes von beruflicher Weiterbildung. Hierunter fallen private Renditen auf der Ebene von Arbeitnehmern und Betrieben wie auch mögliche soziale Renditen für die Gesellschaft.

In diesem Zusammenhang wird auf den LIAB (Linked Employer-Employee-Datensatz) zurückgegriffen, da dort auf Unternehmensebene sowohl für die individuelle wie auch betriebliche Seite weitreichende Informationen zu beruflichen Weiterbildungsaktivitäten vorhanden sind. Notwendig ist allerdings eine ergänzende Befragung von Arbeitnehmern, die über computerunterstützte Telefoninterviews (CATI) durchgeführt wird. Der durch dieses integrative Verfahren und über ein Paneldesign - Erhebungsjahre 2007, 2008 und 2009 - aufgebaute Datensatz wird in Deutschland einmalig sein.

Das DIE führt innerhalb des Projektes mit Hilfe einer Zufallsstichprobe eine weitere Arbeitnehmerbefragung durch, mit dem Ziel, neben den rationalen Abwägungsprozessen von Kosten und Erträgen der Weiterbildung zusätzlich weitere wichtige individuelle Bestimmungsgründe für das Lernen Erwachsener sichtbar zu machen. Hierbei wird der Leitfrage nachgegangen, inwieweit Arbeitnehmer in unterschiedlichen Berufen und mit unterschiedlichem Bildungshintergrund die Kosten und Erträge einer Weiterbildung erkennen und auf diese Erkenntnisse reagieren.

Die resultierenden umfassenden Erkenntnisse werden in bildungspolitische Handlungsempfehlungen für die Entwicklung einer kohärenten Strategie zur Förderung lebenslangen Lernens münden. Schließlich wird nach Abschluss der Projektarbeiten der neu aufgebaute Paneldatensatz der wissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft für weitere Analysen in anonymisierter Form zur Verfügung gestellt.

Beteiligte Personen

  • Erbel, Ingrid (Assistenz)
  • Hummelsheim, Stefan (Leitung)

Beteiligte Institutionen

Publikationen

Förderung

  • Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL)